#1
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Oder, bzw. Swinemünde bis Stettin
Moin,
ich muß im Mai "mal kurz" nach Stettin und da mein Termin vor Ort im Segelclub stattfindet, dachte ich mir, da schipperste mal eben hin (von Eckernförde etwa 240 Meilen, also etwa 35-40 Stunden in einem durch.) Der Hinweg soll außen um Rügen herumführen und in einem Rutsch stattfinden, zurück will ich dann gemütlich durch die Bodden und plane dafür (nur den Rückweg) 5 Tage ein. Tiefgang ist 2m, das nur als Randinfo. Das Spannende an der Sache ist für mich aus jetziger Sicht die Oder bzw. der gesamte Bereich von Swinemünde bis Stettin (Stettiner Haff). Bin mir noch nicht sicher, ob ich das Ablegen zeitlich so plane, daß ich im Hellen in Swinemünde bin, oder ist das wurscht? Ihr merkt, Planung hat noch nicht richtig stattgefungen, sondern fängt mit Hilfe des gerade erst an. Kann mir hierzu jemand Revierinfos geben, worauf sollte man besonders achten? Wie hoch ist die Verkehrsdichte?
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Gruß, Philip |
#2
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Ausreise: Aus einem dt Grenzhafen!
Verkehrsdichte: gemessen an Kieler Förde oder Berliner Havel gering Swinemünde: m.W. immer moch Einklarieren am rechten Swineufer an einem Zoll/Grenzhäuschen. Man liegt bei stärkerem NW sehr besch...eiden, da voll im Schwell Dann easy Kaiserfahrt bis Stettin. Auf dem Haff kannst Du gut segeln, auf dem Kanalteil der KF m.W. verboten. Übers Haff stehen so Feuerturmpaare (Brama Torowa) im Wasser - da geht´s durch. Aber man kann das fahrwasser auch problemlos verlassen. Wenn Du deutlich außerhalb segelst: Auf die Reusen achten. Gehen vom Ufer aus recht weit ins Haff. Stettin selbst: Entweder Oder oder Dammscher See (gut segelbar, auf die extrem vielen Reusen achten, man kann aber dennoch auch bei gegenwind segeln). Rückfahrt: Grenzprozedur in Ziegenort (Trebiecz), dann raus, bei der Ausfahrt Ziegenort die ersten 1 oder 2 Tonnenpärchen des Ziegenortfahrwassers unbedingt einhalten, anschl. wird´s besser. Auf Reusen achten. Zum polnischen Grenzboot segeln (liegt mitten im Haff auf der D-PL-Grenze), bis auf Rufweite, ggf beidrehen oder so, uns haben sie nur nach Personenanzahl, Start- und Zielhafen gefragt, wir haben auch schon gesehen, daß dort welche anlegen mußten. Anschließend zu einem deutschen renzhafen (Altwarp, Ückermünde oder Karnin) und ordnungsgemäß einreisen. Das Haff ist weiterhin problemlos zu besegeln, bis kurz vor karnin keine bösen Untiefen. Ab und an so Stellnetze ("Fischerfähnchen"). Kurz vpr Karnin wird´s ein enges Fahrwasser, was über "Göschenbrinks Flach" hinwegführt. Karnin selbst ist anhand "Eurer Häßlichkeit", jener alten Eisenbahnbrücke, gut auszumachen. In den schönsten Hafen wirst Du nicht ´reinkommen (Ghs "Haffblick", Vadder Genz), da zu tief. Im Prinzip kannst Du auch noch ein paar tage auf dem haff ´rumsegeln. Evtl mal einen Abstecher zum Städtchen Usedem (namensgebend für die Insel). Von Karnin bzw. der Zecheriner Klappbrücke Ri. Greifswalder wird´s erstmal eine engere Rinne, die Moderortrinne. Ob Du mit 2 m TG bei Gegenwind rauskreuzen könntest... mit Blick auf´s Echo und eingespielter Crew könnte es gehen. Ist aber weicher, unsteiniger Grund und wird aber bald wieder mehr Platz, dann querab Rankwitz und Lassan. Abstecher nach Zinnowitz und ins Achterwasser solltest Du machen. Vielleicht auch ankern im Nepperminer See oder untermm Weißen Berg. Krummin hat mir auch sehr gut gefallen. Wenn Du Party suchst, bist Du dort aber eher nicht richtig. Von Krummin kommend, wird´s im Hauptfahrwasser bald wieder eng. Wolgast wartet mit einer Klappbrücke und einer netten Altstadt auf, die zumindest lohnt, wenn man ohnehin auf den Brückenzug wartet. Die Peene bleibt für größere Segelboote weiterhin eng, Güterschiffahrt gibt´s auch. Beim Kreuzen (wenn man es denn tut) ist der ständige Blick auf´s Echo hilfreich, und eine schnelle Crew. Sonst muß bei Gegenwind mit Motor gefahren werden. Recht schnell bist Du bei Peenemünde (Museum), Kröslin (häßliche Monstermarina), Freest (keine Erinnerung dran) und bald über die Tonnenbankrinne oder die Knaackrückenrinne im Greifswalder Bodden. MUSS: das Mönchsgut (1-2 Landtage, Fahrrad ab Seedorf, Thießow oder Gager), Abstecher nach dem Ruden, u.s.w. Kleinbootsegler können ganze Urlaube in den Boddengewässern bei Rügen verbringen, ohne sich seglerisch zu langweilen. Meine kompletten Urlaubserfahrungen zum Revier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. |
#3
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Das Museum in Peenemuende kenne ich auch. Da ist alles von der Entwicklung der V2 (oder A4) dargestellt, die dort in den 40er-Jahren betrieben wurde.
Es ist sehr, sehr gut und ich empfehle es unbedingt, wenn Du eh in der Region bist. Gruss Mario
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https://freie-rede-jetzt.de |
#4
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Hallo Bomber,
mit einer Grenzerlaubnis und einer Befreiung eines Wassersportfahrzeugs von der Beförderungspflicht entfallen die deutschen Grenzformalitäten. Du kannst anlanden wo du es für richtig hältst. Als ich die 2004 beantragt habe, waren beide "Scheine" gebührenfrei . Die polnischen Grenzposten solltest Du aber in jedem Fall anlaufen. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#5
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Hallihallo,
vielen Dank für diese wertvollen und vor allem reichlichen Informationen (und Pusteblume für die Schreibarbeit). Der Hinweis auf den Zoll war gut und wichtig - denn bisher dachte ich "Polen=EU=einfach hinfahren". Grenzerlaubnisschein ist vorhanden, Befreiung von der Beförderungspflicht (habe noch nicht genau kapiert, was das eigentlich heißt) werde ich mir einholen. Danke Euch!
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Gruß, Philip |
#6
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Zitat:
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Gruß, Philip |
#7
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Bei dem Tiefgang
Hallo,
ich kenne die Ecke recht gut. Als Berliner liegt das ja auf meinem "Fluchtweg" Richtung Ostsee, ausserdem bin ich seit letztem Jahr mit meinem Boot in Ueckermünde. Bei 2 m Tiefgang mußt Du allerdings im Peenestrom fast immer auf dem Tonnenstrich balancieren. Von Usedom würde ich ganz abraten. Ich war vor drei Jahren da drin mit 1m Tiefgang und das war die Grenze. Jetzt mit 1,45m trau ich mich da nicht mehr rein. Ansonsten viel Spaß. Ich hoffe Dir gefällts im wilden Osten. Meine Vorposter waren schon recht ausführlich. Aber bei Fragen stehe ich auch gern zur Verfügung. Gruß Lothar |
#8
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Zitat:
Polen = EU, daher: nix Zoll, aber nicht Schengen, daher: Grenzzeremonie. Wenn Du einfach am Grenzboot im Haff vorbeisegelst, kommen die mit einem Boot und grimmig bewaffneten Gestalten hinter Dir her - ist einem Bekannten (mit P-Jolli ;)) mal bei ziemlichem Hack bei seiner ersten Boots-Polentour passiert. |
#9
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Zoll und Grenze sind zwei Dinge, die Grenzerlaubnis erspart die Grenkontrolle und die Befreiung von der ... die Zollabfertigung. Wird wohl so sein, dass bei Grenzübertritt Polen/D die "Zolbefreiung" nicht notwendig ist. lch bin mir nicht ganz sicher, wie dass ist, wenn mann von der offenen See kommt z.B. Schweden. Da das Ding nichts kostet, habe ich es damals mit beantragt.
Das die Polen die Grenze sehr genau nehmen kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen. Bei der Ausfahrt aus Swinemünde war an der Grenzkontrolle niemand zu sehen und so sind wir ohne anzulegen langsam weitergefahren. Bis zu dem Punkt, als uns eine weiße Leuchtkugel (vor den Bug) geschossen wurde. Wir haben dann umgedreht und angelegt. Trotzdem war man uns beim Anlegen behilflich, sehr freundlich und die hat die Abfertigung nicht unnötig in die Länge gezogen. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#10
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Hm, der Hinweis vom B4-Lutz mit Einreise von offener See her ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Du kommst ja von See über eine E-Außengrenze. Kann schon sein, daß die da auch was mit Zoll wollen.
Keine Freimengenüberschreitung = keine Probleme. Ansonsten ist das Haff ein nettes, für Yachtsegler recht übershcaubares Revier mit hübschen Ecken. |
#11
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Zitat:
Im Antrag unter Punkt 7 wird nach der Anschreibebuchnummer gefragt. Ist unbedingt eins erforderlich (ich habe momentan keins) oder kann ich diesen Punkt streichen? NACHTRAG: Wo muß ich das Formular überhaupt hinschicken?
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Gruß, Philip |
#12
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Richtig, ein Freibrief ist das nicht, die Zollbestimmungen sind unbedingt einzuhalten.
Das Formular muss an die für Deinen Wohnsitz zuständige Zollverwaltung geschickt werden. Bezugs- und Anschreibebuch habe ich auch nicht, einfach einen Strich machen. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#13
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Alles klar, danke nochmal.
Nach 6 Telefonaten mit den Hamburger Zollämtern habe ich mit Hilfe der Beamten (die zwar allesamt das Formular nicht kannten aber sehr bemüht waren und mich auch mehrfach zurückgerufen haben - wirklich sehr freundlich) herausgefunden, daß sich das zuständige Zollamt nach dem Liegeplatz des Bootes und nicht nach meinem Wohnsitz richtet - daher muß ich es nach Kiel schicken.
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Gruß, Philip |
#14
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Sorry, aber mir wurde damals der Wohnsitz gesagt.
Aber bei mir ist für Wohnsitz und Liegeplatz auch das gleiche Zollamt zuständig. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#15
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Zitat:
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Gruß, Philip |
#16
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Hi Philip,
Das meiste ist ja gesagt, aber noch ein kleiner Tipp. Achte im polnischen Bereich um Swinemünde auch im Fahrwasser auf herumschwimmende scheinbare Müllflaschen. Ich habe mir vor 3 Jahren ein Fischernetz innerhalb der Fahrrinne eingefangen und das war garnicht lustig ohne Maschine durch die Kaiserfahrt zu kommen. Und mit deinen 2 Metern Tiefgang ist speziell bei starkem Wind die Einhaltung der Fahrrinne sehr empfehlenswert, weil die Wasserstandsänderungen doch schon erheblich sein können.
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handbreit .... Rolf |
#17
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Danke für den Hinweis, ich werde also nach Flaschen Ausschau halten.
P.S.: Kleiner Zwischenstand: Gastlandflagge ist schon an Bord
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Gruß, Philip |
#18
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Na dann, gutes Gelingen.
Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#19
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Bin zurück.
Die Tips haben sehr geholfen, es war trotz wiedrigen Bedingungen auf dem Rückweg (43 Knoten Wind = 9 Bft. = Spaß vorbei) eine tolle Tour mit 6 Reisetagen und 517 Meilen im Kielwasser. Für Polen gilt anscheinend "rein ist leichter als raus", aber es hat ja geklappt. Ich will versuchen, mich zu einem ausführlichen Reisebericht aufzuraffen, denn es sind unterwegs tolle Fotos entstanden. Die Tour werde ich auf jeden Fall wiederholen, dann aber mit mehr Zeit.
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Gruß, Philip |
#20
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Schön das alles, trotz der 9 Bft, gut geklappt hat.
Laß uns nicht so lange warten mit Deinem Reisebericht, ich bin schon gespannt. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#21
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Hallihallo, wie versprochen habe ich einen (klitzekleinen) Törnbericht über die Reise verfaßt.
Hier zu lesen: www.kankelfitz.com
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Gruß, Philip |
#22
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Sehr gut, vielen Dank.
Diese "owa"-Seuche kenne ich. Reise bitte nicht in die Tschechei, dann kommt noch ein -bli dazu, z.B. Bierbli. Gut gestaunt habe ich darüber : Zitat:
Ansonsten habe ich hier viele Infos bekommen, die ich bei einem geplanten Ostseetrip brauchen kann, thx dafür Andreas Geändert von boneman (02.07.2007 um 12:42 Uhr)
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#24
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Danke für den Bericht! So was lese ich immer gerne. Daß es in Wolgast nur Senf, Brot und keinen Havanna Club gibt ist natürlich Quatsch. Wenn es im Osten irgendwas reichlich gibt, dann ist das Fusel. Ihr habt nur nicht richtig geguckt.
Und fies finde ich auch, daß Du das mit der Gorch Fock ausgequatscht hast, damit habe ich schon zahlreiche Wetten gewonnen! Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi
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#25
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Die Gorch Fock-Story war für mich auch neu.
und ja, Fusel gab es, Havana war aus (sind aber auch nicht soo furchtbar weit gelaufen) .
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Gruß, Philip |
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