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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Da hier viele Bootsfahrer gerne viele Bilder sehen, werd ich mal versuchen, immer wenn es meine Zeit erlaubt, die Geschichte "von Jürgen" zu schildern.
Angefangen hat alles damit das ich zum arbeiten an die Adria beordert wurde. Ich fand es dort total super, so dass ich meine Frau überreden konnte doch mal mit zu kommen. Da ich nicht so der Flugzeug Mensch bin und eh Werkzeug brauchte auch gleich das Boot mit genommen. Unser erstes Boot, mehr oder weniger geschenkt bekommen und mit viel Liebe und wenig Aufwand schick gemacht. Es hatte ein 20X20 cm großes Loch im Kiel und roch so modrig das ich es 2 Jahre lang in der Halle hab trocknen lassen bevor ich es angefasst habe. Von diesem ersten refit gibt es leider keine Bilder, nur das fertige Produkt. Mit diesem Boot waren wir auch auf der Adria, damals noch in Pula. Insgesamt würde ich denken 3 mal und es wurde uns auch schnell klar das wir, wenn wir weiter hier Urlaub machen wollen ein anderes Boot brauchen! ...und da kommt Jürgen ins Spiel.
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#2
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Jürgen sein Boot stand bei mir in der Halle. 10 Jahre zur Miete, wobei nach 2 bis 3 Jahren die Mietzahlungen aufhörten.
Wenn bei uns das Thema Urlaub und Kroatien aufkam, dann wurde auch immer das Boot "von Jürgen" zur Diskussion gestellt und was man doch alles schönes damit anstellen könnte. Ende 2014 fasste ich dann den Entschluss den Besitzer, Jürgen, anzurufen und ihn zu fragen wie wir das denn jetzt mit der ausstehenden Miete machen und was mit dem Boot passieren soll. Ich brauchte dann tatsächlich noch Überredungskünste um ihn davon zu überzeugen das er mir das Boot überlässt wenn ich ihm die Miete für 7 Jahre erlasse. Ich glaube auch für das Geld, wenn ich es denn jemals bekommen hätte, hätte ich mir auch ein gutes Boot kaufen können. Ich musste ihm ein Vorkaufsrecht einrichten, sollte ich es jemals verkaufen. ![]() Da steht es nun. Zugemüllt und mein Eigentum. Ein Boot für einen Außenborder. Dabei wollte ich einen Innenborder und Liegefläche. ![]()
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#3
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Also erst einmal Müll weg räumen, Staub saugen und dann grübeln wie man anfängt...
![]() Loch rein sägen fand ich schon mal eine gute Idee und dann feststellen.... faulig, nass und nicht schön. Stichsäge und Flex und alles raus was nicht mehr schick ist...
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#4
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Nachdem ich alles entkernt hatte hab ich den Bootskörper 3 bis 4 Monate stehen gelassen, damit er auch austrocknen kann.
Im Bug befand sich ein Tank aus Gfk... der flog raus. Ich grübelte wie ich vorgehen sollte. Benzintank?! So groß es irgendwie geht. Liegefläche 1,80m, Klo, Kühlschrank, Musik. Das waren meine Grundgedanken. Also Schablonen gebaut. Erst für den Fußboden, um Stringer einlaminieren zu können. Dann für den Tank. Geändert von von Jürgen (09.01.2021 um 02:20 Uhr)
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#5
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Da hast Du Dir mächtig Arbeit ans Bein gebunden Stefan.
Ich als Unkundiger sage - Dein Vorgehen sieht gut und nachvollziehbar aus. Gutes Gelingen weiterhin ![]()
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Gruss Ingo Ich hab auch keine Lösung. Aber ich bewundere das Problem |
#6
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Gutes Gelingen bei der Kernsanierung, und danke, dass Du uns teilhaben lässt!
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#7
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Männer , er ist lange fertig.....
![]() Das ist nur die Dokumentation. Danke dafür.
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Gruß Bergi : ![]() Heimathafen beim EWV-Hennigsdorf ![]() Nach dem Sommertreffen , ist vor dem Sommertreffen… ![]()
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#8
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#9
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#10
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Da stand es also nun...
Entkernt, fast ohne Spiegel und nach dem austrocknen ging es darum erst einmal wieder Stabilität rein zu bekommen. Also Epoxydharz, Glasfasermatte und Sperrholz gekauft. Schablonen angefertigt und Holz ausgeschnitten... Dann laminieren...
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#11
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Beim nächsten mal würde ich nicht den Fehler machen und einen Teil vom alten Spiegel drin lassen. In diesem Fall war es ja nur die Außenhaut. Aber es war total schwierig den Spiegel außen wieder glatt zu bekommen.
Nachdem ich den Spiegel mit zwei Lagen stabilisiert hatte kam dann nebenbei sowas wie alte Löcher im Armarturenbrett verschließen. Der Spiegel wurde auf die richtige Stärke gebracht und im Motorraum wurden die richtige Position Stringer festgelegt. Bei der Position für die Trennwand Motorraum/Rest vom Boot hab ich mich leicht verschätzt. ![]()
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#12
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Eigentlich sollten so 5 cm Platz sein, aber ich musste echt die Schraube von der Spannrolle um 1 cm kürzen. Die Höhe war auch knirsch. Die Mercury Kunststoffabdeckung passt schon nicht mehr rauf. Flammschutz geht gerade noch so.
Die Vorgabe war Liegefläche 1,8 Meter, dann wäre mein Boot aber schon voll und nur auf der Liegefläche sitzen wollte ich auch nicht. Stauraum braucht man ja auch und nicht zu vergessen Kühlschrank, Musik und Toilette für den Notfall. Ein Boot zum drauf schlafen?! Dafür bin ich zu alt. Also nur zum Fun haben. Motorraumabdeckung 1 m, Stauraum 40 cm, fehlen noch 40 cm... ![]() Also musste eine Idee her. Die Rückenlehne von der Rückbank wird zum hoch klappen gebaut und rastet im hoch geklappten Zustand ein. Durch erneutes kurzes hoch ziehen entriegelt sich die Rückbank und lässt sich wieder runter klappen. Somit 1,8 m Liegefläche. ![]()
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#13
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Für die Musik hab ich mir ein Bose Sound System von einem Audi A3 ersteigert, für 150,- Euro kann man das testen, so mein Gedanke.
Die Resonanzkörper hab ich sozusagen "ins Boot integriert und bis auf die beiden kleinen Hochtöner alles nicht sichtbar verbaut. Nur mal so als Zeitplanvorstellung: angefangen hab ich im Januar/Februar 2015, am 16.08.2015 sollte es in den Urlaub gehen... ![]() Es kam also ein Tank rein, 250 L, der Spiegel wurde geschliffen und gespachtelt, und das Boot sollte erst einmal nur oben rum lackiert werden. Auch aus Zeitgründen. Der Fußboden wurden einlaminiert, somit fest verschlossen, auch um wieder Stabilität ins Boot zu bekommen. Es wurden jede Menge Meter an Kabel verlegt, und für jedes Brett wurde eine Schablone aus Pappe angefertigt. Das einzige was ich fertig gekauft habe war der Fahrersitz. Nach dem richtete sich dann auch die farbliche Gestaltung der Polster. Das Transom wurde eingebaut um die richtige Position der vorderen Motorfundamente zu bestimmen. Material Holz, mit 1,5 cm Stahlplatte oben drauf um später den Motor mit Gewindeschrauben befestigen zu können... Löcher für Bilgenpumpe, Klampen, Beleuchtung, Getränkehalter, ein Haufen Kleinkram der wahnsinnig aufhält und der Zeitplan kam ins wanken...
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#14
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Audi A3 hat Bang und Olufsen drin
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Gruß 45meilen ![]() In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative ![]() |
#15
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Glaub mir es steht Bose drauf und auf dem Verstärker sind die 4 Ringe und eine VAG Ersatzteilnummer.
![]() Edit: sowas hier Geändert von von Jürgen (09.01.2021 um 21:35 Uhr) |
#16
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Mitte Juli 2015 kam endlich der Fahrersitz. Es wurden also alle Holzteile fertig gemacht die gepolstert werden sollten. Mit Epoxy versiegelt und zum Polsterer gebracht.
Aber auch hier wurde schwer überlegt was gut aussieht und was nicht so.... Was den Zeitplan anging, so war mir klar fertig wird es nicht bis zum 16.08., aber ich wollte damit am 16.08. in den Urlaub fahren, komme was wolle... Am 08.08. hab ich es das erste mal grundiert... Am 09.08. das zweite mal... Am 10.08. Uhr das erste mal dunkel blau lackiert... Am 11.08. das zweite mal, weil mir klar war das ich es nach dem Urlaub wieder auseinander baue... ![]() Motor wurde eingebaut, Antrieb ran und verkabelt was die Zeit her gab... um 1 Uhr nachts ins Bett, um 5 wieder raus... nur noch am Boot gearbeitet...
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#17
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Als nächstes also Spiegel lackieren, Transom rein, Motor rein, alles anklemmen...Frontscheibe gibt es zwar, aber keinen Rahmen dazu...
Die Polster kommen zurück, so langsam wird es, wird es aber auch Zeit fertig zu werden... ![]()
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#18
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Um es kurz zu machen, weil es gibt noch einen zweiten Teil vom Refit. Wir haben bis 0:30 Uhr am 16.08. an dem Boot gearbeitet um um 6 Uhr in der Früh in den Urlaub zu fahren. Mit einem halb fertigen Boot.
Kein Kühlschrank, vorn keine Reeling, nicht getankt und keine Probefahrt. Keine Ahnung wie es im Wasser liegt oder sonst irgendwas. Die Werkstatt sah aus als ob eine Bombe eingeschlagen hat. Aber für mich war klar.... In 5 Stunden gehts in den Urlaub, der Rest ist egal....
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#19
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Also ab in den Urlaub. Transporter voll geladen, Sohn und Frau dabei. Die Freundin vom Sohn kommt zwei Tage später mit dem Flieger hinterher.
Ziel Pula, um genau zu sein Pjescana uvala. Unterkunft war gebucht, aber noch kein Stegplatz. Slippstelle kannten wir aber in Nähe Vinkuran. In Österreich hatten wir eine Zwischenübernachtung geplant und weil es immer hieß das dort das Benzin so günstig ist auch abseits der Autobahn das Boot getankt. Hier kam der erste große Schreck. Bei 200 L bildete sich ein Pfütze unter dem Tank. ![]() Also aufgehört, Auto voll getankt, in die Unterkunft gefahren, Zimmer bezogen, Abendessen und einen Schnaps bestellt und dann noch einen und weil meine Frau und der Wirt mich dann noch aufgezogen haben noch einen ... Am nächsten morgen schön gefrühstückt und weiter ging es Richtung Kroatien... Pula rein kommt ein großer Mercator mit gutem Parkplatz für ein Gespann. Ich da rein Geld abgehoben, Babywindeln gekauft, meine Frau und mein Sohn sich um die Verpflegung gekümmert. Ich ging derweil nach draußen und hab mit den Windeln Benzin aufgesaugt... Das ging auch wirklich gut und es hat auch fast nicht mehr nach Benzin gerochen. ![]() Für die Unterkunft waren wir zu früh dran, also sind wir zur Slippstelle. ich wollte ja wissen ob es schwimmt... Ja es schwimmt, ja es kommt ins gleiten und ja es ist nicht perfekt. Der Urlaub war von einer leichten ![]() ![]()
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#20
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Der zweite Umbau musste nicht unter so einem Zeitdruck stattfinden, da für 2016 kein Urlaub geplant war.
Zum einen lag im Mai 2016 ein Event an welches sehr kostenintensiv war und nicht verschoben werden konnte, (Silberhochzeit mit 80 Gästen) zum zweiten sollte im September 2016 unser erstes Enkelkind zur Welt kommen. Da meine Frau Hebamme ist konnte man in dieser Zeit also auch nicht weg aus Berlin. Also Zeit bis September 2017. Da ging es das erste mal nach Murter, weil meine Frau unbedingt auf eine Insel wollte ![]() Tank musste wieder raus, weil undicht, unter Wasser Beleuchtung wollte ich haben, Kühlschrank war noch nicht drin, Bimini hatte ich noch nicht, eine richtige Hafenplane auch nicht. Keine Badeplattform und blöd lackiert ist es auch. Unten rum ist es überhaupt nicht neu lackiert. Wassertank und Dusche für nach im Salzwasser baden wäre ja auch noch schick... Es gibt also noch einiges zu tun... Den Motor hab ich übrigens mehr oder weniger Cyrus zu verdanken, aber das ist eine andere Geschichte. 5,0L MPI mit einem 5 m Boot ist aber schon schwierig zu handhaben, finde ich... Bei 2500 U/min 46 km/h ist aber eine angenehme Reisegeschwindigkeit. Edit: Das Video war die erste Fahrt alleine (ohne meine Frau) nachdem ich Trimmklappen angebaut habe. Da hab ich ein wenig rum probiert... https://youtu.be/uIdITl0E-D0 Hier noch mal in voller Länge, zum Schluss sieht man wie es weg kippt wenn man es mit der Geschwindigkeit übertreibt und die trimmklappen oben sind... https://youtu.be/oYg3QictD7g Geändert von von Jürgen (10.01.2021 um 00:31 Uhr)
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#21
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Sehr schön gemacht, und was das alles für Arbeit war.
Mein erstes Boot: Ist ein Toller Flitzer, mir aber zu klein. Nach 4 Jahren musste ein größeres her. ( Vermisse den schönen 4 Zyl. 2 Tackt Sound und die einfache Technik vom Mariner ) Restauration 2016 Tema Marine Sprint mit 40 PS Mariner Magnum auf der Mosel Mai 2017
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Gruß Jogie,
![]() der KFZ Mechaniker der alles selber am Boot macht ![]() Geändert von jogie (10.01.2021 um 00:44 Uhr)
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#22
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Die Storry geht ja noch weiter. Mal schauen was ich morgen noch schaffe zu schreiben...
Dieses Jahr sind auch noch Umbauten geplant ![]()
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#23
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sieht doch gut aus, das sich das Boot auf die Seite legt dürfte wohl am Motor liegen, der ist vermutlich zu schwer für das Boot
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. ![]() Bertrand Russell |
#24
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Nachdem wir aus dem Urlaub kamen wurde erstmal der Rest Benzin aus dem Boot und aus dem Tank geholt. Dann blieb es stehen bis zum Februar 2017. Da fing ich an alles wieder aus zu bauen. Als erstes den Tank. Dann Reeling wieder runter, Armaturen wieder raus, Polster sauber eingepackt und ins Regal. Sollte ja länger dauern.
Den Hohlraum vor dem Tank geöffnet, da soll der Wassertank rein. Das Boot wurde außen wieder abgeschliffen, diesmal komplett... Den Tank hab ich auf zwei Böcke gestellt und ausgerichtet. Dann mit Wasser gefüllt. 250 Liter ziemlich genau... es zeigte sich auch ziemlich schnell wo er undicht ist. Auch habe ich einen Scheibenrahmen angefertigt. 25er Edelstahlrohr gekauft, zur Scheibe passend gebogen und dann mit der Flex auf geschnitten um es über die Scheibe zu schieben...
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#25
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Zum Thema zur Seite kippen, hatte ich nach dem ersten Urlaub mit meinem damaligen Techniker von Mercury telefoniert und ihm vorher ein paar Videos geschickt. Er sagte dann sowas wie, Boot zu kurz für 260 PS und V-Rumpf zu tief (wobei ich den nicht so tief finde) und das ich den Rumpf mit Trimmklappen verlängern soll. Er denkt so 50 cm Trimmklappen wären okay. Also hab ich Trimmklappen gekauft. K-Planes von Mercury, vorher fragte ich den Techniker noch ob ich das Mente System mit den Trimmklappen kombinieren kann?! Schließlich hab ich mit Boot fahren und Umgebung beobachten und schauen ob meine Frau noch Gute Laune hat, genug zu tun.
Der Motor war wieder draußen, weil ich musste auch hier Veränderungen vornehmen um die Trimmklappen anbauen zu können. Badeplattform hab ich mir vom Tankbauer anfertigen lassen. Das der Tank undicht war mach ich ihm nicht zum Vorwurf, ich hatte ihn zeitlich ganz schön unter Druck gesetzt. Außerdem hätte ich ja vor dem Einbau den Tank auch mit Wasser auffüllen können. Nachdem der Tank wieder drin war und ich den Bug zum Wassertank umfunktioniert hatte wurde der Fußboden wieder einlaminiert und alles weiß grundiert. Danach mit Epoxydharz versiegelt. Über dem Wassertank wurde ganz vor noch eine kleine "Zwischenebene" eingezogen. Ankerkasten für 30 m Ankerkette. Auf dem Wassertank wurde ein Rahmen laminiert. 3 Batterien für eine funktionierende Elektrik. Sowieso wurde alles was irgendwie ging vorn im Bug installiert, weil es der "trockenste" Ort im Boot ist. Musik und immer was zu trinken darf natürlich auch nicht fehlen... ![]()
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