Überführung von Barßel (Niedersachsen) nach Zutphen (Gelderland)

[Käptn Bob]

Hallo liebe Routenexperten, vielleicht kann jemand helfen...

An Ostern soll ein 10- Meter Stahlverdränger (84 PS DAF) von Barßel in Niedersachsen nach Zutphen an der Ijssel überführt werden. Es stehen nur die Feiertage mit Wochenende als Zeitfenster zur Verfügung.

Es soll eine Kanal- Binnenroute sein, die unter Anderem über den Haren- Rütenbrock- Kanal führt. Dort gibt es im April am Wochenende aber überhaupt keine Schleusung. In der Woche von Montag-Freitag nur von 9-12 Uhr.

Gibt es eine Alternative?

Schon einmal vielen Dank im Voraus.

[MV-Zausel]

Moin!

Die Alternative heißt in der Ledamündung bei Leer die Ems abwärts zu fahren und über Delfzijl nach NL zu kommen.

Barßel kannst du eh nur noch ne 1-1.5h vor Hochwasser verlassen, wenns gut läuft kommst mit der Ebbe noch nen ganzes Stück Richtung Delfzijl.

Da du auf dem Stück zwischen Delfzijl und Zutphen nur 4 Schleusen und ne Handvoll Brücken hast, die geöffnet werden müssen und der Eemskanal/PM-Kanal jeden Tag lange Bedienungszeiten hat.
Das wird die schnellere und besser planbare Route sein.

[Käptn Bob]

Zitat von MV-Zausel

Moin!

Die Alternative heißt in der Ledamündung bei Leer die Ems abwärts zu fahren und über Delfzijl nach NL zu kommen.

Barßel kannst du eh nur noch ne 1-1.5h vor Hochwasser verlassen, wenns gut läuft kommst mit der Ebbe noch nen ganzes Stück Richtung Delfzijl.

Da du auf dem Stück zwischen Delfzijl und Zutphen nur 4 Schleusen und ne Handvoll Brücken hast, die geöffnet werden müssen und der Eemskanal/PM-Kanal jeden Tag lange Bedienungszeiten hat.
Das wird die schnellere und besser planbare Route sein.

Danke, Guido. Ich würde diese Route auch bevorzugen, aber der Skipper und seine Frau sind noch nicht so erfahren, übernehmen ein noch völlig unvertrautes Boot und würden lieber eine Binnenroute nehmen.
Hast du viellicht noch eine andere Idee?

[Segelmatt]

Also die Ems von Leer nach Delfzijl mag vieleicht offiziell nicht wirklich als "Binnen" eingestuft sein, aber in Wahrheit ist sie ziemlich binnen. Das sind nur ein paar Kilomenter, und schon ist man in NL.

Grüße

Matthias.

[Käptn Bob]

Zitat von Segelmatt

Also die Ems von Leer nach Delfzijl mag vieleicht offiziell nicht wirklich als "Binnen" eingestuft sein, aber in Wahrheit ist sie ziemlich binnen. Das sind nur ein paar Kilomenter, und schon ist man in NL.

Grüße

Matthias.

Danke, Matthias. Wahrscheinlich wird das die einzige Möglichkeit sein. Kennst du die Strecke? Gibt es etwas, das man wissen muss?

[Oldskipper]

Sinnvollerweise fährt man die Ems bei ablaufenden Wasser Richtung Delfzijl. Und man sollte nicht bei viel Wind fahren. Bei schönem Wetter ist das eine gemütliche Kaffeefahrt.

[Triumph+Mini]

Zitat von Oldskipper

Sinnvollerweise fährt man die Ems bei ablaufenden Wasser Richtung Delfzijl. Und man sollte nicht bei viel Wind fahren. Bei schönem Wetter ist das eine gemütliche Kaffeefahrt.

Bei mehr Wind und besonders bei Wing gegen Strom kann man allerdings auch schon ab Oldersum schon ganz schön einen auf die Mütze bekommen.

[Segelmatt]

Zitat von Käptn Bob

Kennst du die Strecke? Gibt es etwas, das man wissen muss?

Es ist wirklich nicht besonderes. Im Grunde sieht das ganze dort aus wie ein großer See. Wie Oldskipper schrieb, Strom und Wind beachten, aber selbst wenn man "einen auf die Mütze" bekommt, sind es gerade mal viereinhalb Kilometer über "offenes" Wasser. Da kann muss es schon ziemlich wehen um irgendwelche Probleme zu kommen.

Grüße

Matthias.

[MV-Zausel]

Also bei Wind aus westlichen Richtungen - speziell bei West bis Nordwest - ist mit mit Ebbe ab Bft 3 die Kaffeefahrt langsam vorbei... jedenfalls auf dem Stück zwischen Oldersum und der Einfahrt in den Zeehavenkanal in Delfzijl. Die Welle baut sich extrem kurz und steil auf.

Da empfiehlt es sich definitiv zu warten, wenn du mit dem angesprochenen 10m-Verdränger unterwegs bist. Zur Not kann man in Emden Zeit totschlagen und dann auch bei Flut gegen Strom und Wind nach Delfzijl rüber.
Flut und Westwinde vertragen sich prima.... auch Windstärke 6-7 sind dann harmlos.


Zu beachten gibts ansonsten wenig auf der Ems.
Abkürzungen in den Kurven außerhalb der Tonnen sollte man meiden, wenn man nicht ortskundig ist.
Die größten Strömungen hast du im Bereich Emden, Ebbe mit bis zu 4 Knoten und Flut bis 3 Knoten zur Springzeit.
Emsabwärts empfiehlt es sich meist ab Emden südlich des Fahrwassers zwischen grünem Tonnenstrich und den Buhnentonnen des Geisedamms zu fahren.

Falls Funk an Bord ist: 10min vor jeder vollen Stunde bringt Ems-Traffic die aktuelle Lage auf den Kanälen 15,18,21... Schiff/Schiff Kanal für die Berufler ist Ch 10.

Eigentlich ein ganz entspanntes Revier.

[Triumph+Mini]

Zitat von Segelmatt

Es ist wirklich nicht besonderes. Im Grunde sieht das ganze dort aus wie ein großer See. Wie Oldskipper schrieb, Strom und Wind beachten, aber selbst wenn man "einen auf die Mütze" bekommt, sind es gerade mal viereinhalb Kilometer über "offenes" Wasser. Da kann muss es schon ziemlich wehen um irgendwelche Probleme zu kommen.

Grüße

Matthias.

Das habe ich schon deutlich anders erlebt. Bei Wind gegen Strom baut sich da schnell eine steile Welle auf. Die paar Kilometer können da mit dem Verdränger ganz schön lang werden.

Wenn das Wetter passt ist das natürlich eine schöne Tour. Schon oft gefahren.

[Triumph+Mini]

Aber auch der Abschnitt von Barßel bis Leer ist, wenn man das Revier nicht kennt speziell.
Man muss immer Recht extrem das Kurvenäussere befahren. Sonst kann es schnell flach werden und man fährt sich fest.

[Käptn Bob]

Moin und vielen Dank für die vielen, hilfreichen Infos.
Bestes Forum der Welt.

[Käptn Bob]

So, der Skipper hat sich jetzt entschieden, nicht über den Dollart zu fahren.
Ausschlaggebend waren die Warnungen aus dem Forum.
Die Überführung findet jetzt im Mai statt, da sind die Bedienungszeiten auf dem Haren- Rütenbrock- Kanal etwas Arbeitnehmer- freundlicher.

Nochmals besten Dank für eure Hinweise.