|
Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Was is bei einem Blitz?
Hi leute,
nehmen wir mal an,ihr seid grad irgendwo mitten auf'm Meer und es kommt ein Unwetter. Was passiert,wenn ein Blitz ins Meer einschlägt? Muss man dann irgendwelche Sicherheitvorkehrungen treffen ? Oder kann da sogar was ganz,ganz schlimmes passieren? Würde mich echt mal interessieren... rulez Bianca |
#2
|
|||
|
|||
Hi Bianca
Meiner meinung macht das nichts, und das er in ein kleines einschlägt? Ist das von der Physik überhaupt möglich auser bei eine Metalboot Gruß Edwin Aber in dem Fach hab ich oft gefehlt |
#3
|
||||
|
||||
Kann schon, Bianca, passiert aber zum Glück sehr selten. Wir hatten hier mal eine Diskussion über Blitzschutz auf Segelbooten, da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die größte Gefahr geht meiner Meinung nach von der Böenwalze aus, die einer Gewitterfront vorausgeht, kann leicht mal Stärke 10 erreichen. Mir ist dabei mal eine Jolle vom Trailer geweht, zum Glück enstand nur Schaden an dem Zelt, in das sie geflogen ist, und zwar Totalschaden. Ansonsten ist das Gefühl, bei Gewitter auf dem Wasser zu sein durchaus gewöhnungsbedürftig .
Handbreit Siggi
__________________
Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#4
|
|||
|
|||
Hallo Bianca,
wenn er weit genug weg einschlägt, macht das nix. Weit genug weg ist aber relativ. Die (Über)Spannung vom Blitz breitet sich im Wasser kreisförmig aus. Pro Meter hat man dann einen Spannungsunterschied von (im Wasser weiss ich nicht so genau!!) ca. 1000Volt oder mehr. Rechnet man mit ca 100000V die ein Blitz hat, kann er sich im Wasser ca 100m ausbreiten. Deshalb solte man bei Gewitter nicht schwimmen, schlägt der Blitz seitlich ein, bekommt man also bei 0,5m Breite die man so hat, mit ca. 500V einen Schlag. Schlägt er vor oder hinter einem ein, eben 1500V bis 2000V je nachdem wie gross man ist. Auf dem Boot sollte man deshalb die Finger von allen teilen lassen, die: elektrisch leiten & mit dem Wasser verbunden sind, und: weit auseinander liegende Teile nicht gleichzeitig anfassen. (wegen des möglichen Spannungsunterschieds) Grosse Sorge deswegen? Muss man nicht. Auf dem Land ist es genau dasselbe, nur mit ca 5000 - 10000V pro Meter. Schlägt der Blitz ziemlich nahe ein, kann man an allen geerdeten Teilen, die elektrisch leiten, eine gewischt kriegen. ist meinem Kollegen vor Jahren live passiert, hat sich auf geerdetes Metallteil abgestützt, es krachte und der Kollege konnte auf einmal 2 Meter aus dem Stand springen Das Risiko das es passiert ist aber ziemlich gering. Schlimm ist nur, wenn der Blitz direkt ins Schiff kracht. Gruss Peter
__________________
Selbstbeherrschung ist die Wurzel aller Versäumnisse. |
#5
|
|||
|
|||
hm...und was is,wenn's dich doch mal direkt trifft?
is zwar wie ein sechser im Lotto,aber soll's ja auch geben... Haben die Segelboote 'nen Blitzableiter (ich mach mich grad voll zum Affen )(kenn mich beim Segeln ja nicht aus)!?! rulez Bianca |
#6
|
|||
|
|||
Das kann ich Dir zeigen, Bianca
Ich ziehe mit meiner VirginWood Blitze magisch an,...hab's mal fotografiert |
#7
|
|||
|
|||
Ne,du!
Mittlerweile weiß ich auch,dass du im Bilder manipulieren sehr gut bist... |
#8
|
|||
|
|||
War ein Versuch wert
|
#9
|
|||
|
|||
Also Bianca, wenn der Blitz in den mast kracht, kann schon einiges passieren. Alle elektronischen Geräte können kaputt gehen. Eine Wante könnte reißen/schmelzen, selbst ein Loch könnte der Blitz in den Rumpf schlagen. Passiert aber wirklich höchst selten. Es gibt auch einen Blitzschutz für Boote.
Geh mal auf "Suchen" und gib Blitzschutz ein, da findest Du einige ältere Beiträge zu diesem Thema. P.S. Kann mein Bild nicht doch "echt" sein ??? |
#10
|
||||
|
||||
Zitat:
Gruß Jürgen |
#11
|
||||
|
||||
Wir hatten hier vor ein paar Jahren einen Einschlag in ein Segelboot am Sta-See. Das Boot lag im Hafen inmitten vieler anderer, die auch wesentlich höhere Masten hatten oder größer waren. Das Boot ist gesunken und sah aus wie ein Schweizer Käse, ringsum überall Löcher in der Bordwand, mußte neu aufgebaut werden. Sah aus wie wenn man mit Schrot darauf geschossen hätte.
Die Gefahr besteht also durchaus, aber ich glaube sie ist relativ gering.
__________________
Gerd, mit vielen Grüßen |
#12
|
||||
|
||||
Hallo Bianca,
es kommt darauf an, wie das Boot gebaut ist. Auch, ob die Erdung gut ausgeführt ist (Kunststoff/Holzschiff): Will heißen, alle Relingstützen, Püttinge, Mast mit Potentialausgleich (dickere Leitung zum Kiel-Anschlußpunkt), Elektronikgeräte ebenfalls. Antennen mit Funkenstrecken (Überspannungsableiter) anschließen. Denn auch durch Naheinschlag (Induktion/EMP) hohe Spannungen/Ströme an allen Metallteilen möglich (deswegen Erdung). Es besteht im ungünstigsten Fall die Möglichkeit, daß sogar Seeventile aus der Bordwand gesprengt werden (hohe Ableitströme) oder ähnliche Lecks entstehen. Weiterhin können durch falsche oder ungenügende Erdung die Verkabelungen zum "Blitzableiter" werden. Folge: Ein sofortiger Kabelbrand, meist unlöschbar( außer Schiff mit Kohlendioxid fluten), da Kabel hinter Verkleidungen brennen (Brandrauch ist hochgiftig). Hier helfen dann nur noch die Rettungsinsel, Notausrüstung und deine Pyrosignale (Elektronik und somit Funk im Mors, EPIRB wahrscheinlich durch den EMP beim Einschlag beschädigt oder anderweitig nicht mehr betriebsklar/erreichbar). Auf Metallschiffen bist du fein raus, da Blitzschutz bereits "eingebaut". Grüße Karl-Heinz
__________________
Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#13
|
|||
|
|||
Ooooohhh....klingt ja gefährlich!!
Aber erstmal vielen Dank für die Antworten, hab ich wieder was dazu gelernt rulez Bianca |
#14
|
was ziehen wir an Konsequenzen:
a) glaube VirginWood nix, was er mit Fotos belegen kann b) Segel' nicht bei Gewitter! c) wenn bei Verstoß gegen b) was ernstes passiert, war's zumindest ein statistisch seltener Vorfall ... Im Ernst: in meinem kleinen Mobo-Verständnis nimmt ein Segler sowieso viel Rücksicht auf das Wetter, und quer durch ein Gewitter zu segeln sollte man lassen. Alles andere wird meist ohne große Schäden (zumindest Schäden durch Blitz) vonstatten gehen.
__________________
Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019) |
#15
|
||||
|
||||
Viele Blitze haben auch bestimmte Vorlieben, sie kommen über die UKW Antenne ins Funkgerät und dort treffen sie immer den Diplexer, weil der so schön teuer ist.
Gruß Erhard |
#16
|
|||
|
|||
...deswegen ist mir persönlich auch lieber, wenn der Blitz.....wenn er schon mein Boot ausgesucht hat.... über eine von mir angebotene außenliegende Strecke seinen Potentialausgleich findet.
Harry
__________________
Liegeplatz-Datenbank - Eure Praxiserfahrung für alle Wassersportfreunde http://liegeplatz.50n.de/webel.gifDeinen Liegeplatz-Eintrag bitte in der: - Liegeplatz-Datenbank - |
#17
|
|||
|
|||
hallo Bianca,
also der Blitz schlägt wahrscheinlich gar nicht in dein Boot ein, denn ein Boot ist so klein im vergleich zum Wasser drumherum. Das ist vergleichbar mit dem Oktoberfest und einer Person (du kommst aus Bayern...). Falls jetzt aber doch der Blitz einschlägt, dann geht der sicherlich in den Mast, da der schön hoch und aus Metall ist. Doch irgendwo ist der Mast zu Ende und der Blitz will weiter ins Wasser. Somit schmelzt er ein Loch in die Bordwand und "kann da raus". Deshalb verbindet man jetzt den Mast (und die Wanten) mit dem Kiel durch ein Dickes Kabel, das diese Ströme aufnehmen kann. Auf diesem Weg geht der Blitz durch den Mast in den Kiel und dann ins Wasser. Solange du jetzt den Mast nicht anfasst gibt es keine Probleme. Dadurch entsteht eventuell ein Magnetfeld, das die Elektronik zerstören KANN, aber solange man keinen Herzschrittmacher trägt, passiert sonst nichts. Also kannst du getrost auch bei Gewitter aufm Wasser sein.... |
#18
|
||||
|
||||
Zitat:
__________________
gruß, Christoph |
#19
|
||||
|
||||
Wir hatten irgendwo dieses Thema ausgiebigst diskutiert.
Zusammenfassende Meinung war (jedenfalls das Fazit, das ich daraus gezogen habe): es ist besser, den Blitz ausserhalb des Schiffes ins Wasser zu leiten, als innerhalb. Billigster Ratschlag waren die Batterie-Starterkabel, die man einfach an die Wanten klemmt und das Ende ins Wasser schmeißt. Es geht natürlich auch mit extra befestigten (und vorbereiteteten) Kupferkabeln, die man mit was-auch-immer an den Wanten/Stagen befestigt und bei Gewitter-im-Anzug ins Wasser schmeisst. Gruß Volker SY JASNA
__________________
Rotwein hat keinen Alkohol! |
#20
|
||||
|
||||
Zu dem Thema gab's mal einen längeren Artikel ich glaube im Palstek. Das Fazit war niederschmetternd - alles was so an Ratschlägen existiert nutzt nicht viel. Vor allem irgendwelche Käbelchen ins Wasser hängen wurde ad adsurbum geführt. Der Widerstand war zu hoch und die Querschnitte bzw Kontaktübergänge wurden immer als zu gering angesehen. Wir spreche schon über eonoge Tausend, wenn nicht Megavolt.
Einzig ein auf einem Eisenkiel stehender Mast konnte schützen - oder eben ein Stahlschiff. Nie zu schützen war die Elektronik, auch nicht mit Hauptschaltern - die Spannnungen waren so hoch, dass offene Schalter einfach überbrückt werden. Die Gefahr für die Crew war gar nicht so hoch allerdings riet man zu Massnahmen der Leckbekämpfung. Und zum Schluß - es werden weitaus weniger Schiffe vom Blitz getroffen als sechser im Lotto möglich sind. Die Gefahr wurde als äußerst gering gewertet - eher trifft man einen verlorenen Container.
__________________
so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
#21
|
|||
|
|||
Zitat:
Ergo sind unlackierte Schiffe aus elektrisch leitfähigem Material in diesem Fall wohl am Sichersten. (was im Prinzip auch stimmt) Sonst sieht es eben aus, wie schon von Gerd1000 beschrieben. Durchschläge, weil der Blitz nix Besseres gefunden hat. Ich sehe die Außenableitung als Schadensbegrenzung. Die z.B. Wanten plus Kupferleitung lassen sich preisgünstig und schnell ersetzen.....ein Loch im Rumpf eher weniger. Die Energie eines Blitzes komplett schadensfrei abfangen.....naja. gruß Harry PS: Megavolt ist richtig.
__________________
Liegeplatz-Datenbank - Eure Praxiserfahrung für alle Wassersportfreunde http://liegeplatz.50n.de/webel.gifDeinen Liegeplatz-Eintrag bitte in der: - Liegeplatz-Datenbank - |
#22
|
||||
|
||||
Zum Thema Blitz,
ich habe schon zwei Blitzeinschläge in unmittelbarer Nähe meines Schiffes erlebt und komme immer mehr zu der Meinung, dass die Theorie wonach Blitze immer an einem hohen Punkt (Mast) an einer spitzen Antenne einschlägt reine Lehrbuchtheorie ist. Einmal z. B. sind wir bei einem Gewitter durch eine enge Passage mit steilen Felsen zu beiden Seiten gefahren. Der Blitz schlug damals etwa 5 Meter über dem Wasser in einen Felsen ein. Das elektrostatische Feld war dabei allerdings so gross, dass ein paar Wollfäden die ich am Achterstag befestigt hatte, abgedampft sind. Beim zweiten "Beinahetreffer" nahm der Blitz wieder nicht den schnellen Weg über den Mast, sondern schlug wieder etwa 20 Meter neben dem Boot ins Meer ein. Ich habe mich darauf mit einem Blitzschutzexperten unterhalten, der mir mit vorgehaltener Hand bestätigte, dass die meisten Blitzschutzsysteme an unseren Häusern eigentlich nur gut für das Geschäft sind und eine falsche Sicherheit vorspiegeln Ich habe zwar ein Stahlschiff und fahre auf dem Meer schon mal ohne Kursänderung unter einem Gewitter durch , sehe aber auch bei einem GFK-Schiff die Gefahr durch Blitzschlag als sehr sehr klein an. Übrigens: für eine Erdung der Wanten ins Wasser sollte man KEINE flexiblen Kabel verwenden. Flexible Kabel haben die Eigenschaft, dass sie sich bei hohem Stromfluß durch das entstehende Magnetfeld aufblähen. Bei extrem hohem Stromfluß, wie bei einem Blitz können sie regelrecht explodieren. mfg Günther |
#23
|
||||
|
||||
Der Blitz ist eigentlich nur der Kurzschluss zwischen zwei Potentialen.
Das Eine ist irgendwo in den Wolken oder der Luft, das andere im Wasser oder auf der Erde. Je mehr sich die Potentiale aufladen, desto grösser werden deren Bereiche. Irgendwann sind die Bereiche so dicht beieinander, dass die Ladungsenergie ausreicht, den Isolationswiederstad der Luft zu überbrücken und dann kracht es. Dort wo sich ein Baum, ein Turm oder was auch immer in den Himmel steckt, liegen die Ladungsbereiche meistens näher beisammen, desshalb funkts da am häufigsten. Wenn jetzt aber direkt neben dem Boot ein Felsen ist, womöglich noch Eisenerzhaltig, ist das der bessere Leiter und der Blitz geht dort ab. Vieleicht ist 20 Meter neben dem Boot die Luft leitfähiger und dann geht er dort runter. Der Blitz will nicht ins Boot, er will von einem Ladungsfeld zum andern. Durch den Rumpf würd ich die Ableitung nicht wollen. Wenn das Ladungsfeld seitlich im Wasser ist, könnte es sein, das der Blitz den Mast runtekommt und dann doch lieber querab zum Bullauge rausgeht. Schon ein einfacher Kupferdraht über die Reling ins Wasser führt zu einem deutlichen Vorschlag an den Blitz, hier abzugehen - ziemlich sicher ist von dem Draht nacher nix mehr übrig. Die Verwendung von Armdicken Kabeln und Goldkontakten wegen Überganswiderständen halte ich für übertrieben, es sei denn man legt es darauf an ganze Blitzfamilien abzuwettern. Oben wurde die Warscheinlichkeit schon angesprochen und das zweimal hintereinander Für die Elektronik seh ich allerdings auch nur Chancen, wenn sie komplett abgeschottet in einem Blechgehäuse ist.
__________________
Dominik |
#24
|
||||
|
||||
Ich habe viel über Blitze gelesen und meine Meinung ist:
Der Blitz ist ein Potentialausgleich der irgendwann stattfindet. Aber ich glaube nicht, dass er durch irgend etwas beeinflußt werden kann. Er entlädt sich wenn es so weit ist und was da gerade ist (Boot, Baum, Haus) ist ihm völlig egal und beinflusst die Entladung nicht. Wer gerade zufällig an diesem Ort ist, den erwischt es. Die Chance ist aber relativ gering. Maximal kann man versuchen die Auswirkungen zu mildern, durch mehr oder weniger hilfreiche Maßnahmen. Aber auch die sind zum großen Teil mehr Beruhigung des schlechten Gewissens als hilfreiche Maßnahmen.
__________________
Gerd, mit vielen Grüßen |
#25
|
||||
|
||||
Zitat:
P.S. Wenn die Lackschicht eines Stahlschiffes schon ausreichen würde als Isolation zu dienen - dann kann man alles "Starthilfekabel" der Welt an die Wanten klemmen - es würde nichts nutzen, weil die Übergangswiderstände auch zu hoch wären. Ich bin kein Elektriker aber das was ich bisher las deckt sich haargenau mit dem von Gerd1000 - es gibt keinen effektiven Blitzschutz
__________________
so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
Themen-Optionen | |
|
|