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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Edelstahl Tank mit Chlordioxid reinigen?
Moin!
Ich muss mal grundlegend was gegen Biofilm in meinem 500 L Edelstahl Tank unternehmen. Das wohl wirksamste Mittel soll Chlordioxid sein, wenn eine mechanische Reinigung nicht möglich ist. Das würde ich gerne versuchen, allerdings schreckt mich der Hinweis auf die Unverträglichkeit mit Metallen ab. Denn neben Tank sind natürlich auch Boiler und Anschlüsse und Armaturen aus Metall. Meine Frage ist nun, wie doll ist denn die Unverträglichkeit? Bezieht die sich eher auf die Lagerfähigkeit in Behältern aus Metall, oder ist schon nach kurzer Zeit ein Schaden zu erwarten? Mir geht’s explizit nicht um die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Reiniger. Dazu ist im Forum schon genug Lesestoff vorhanden. Ich bin eher an einer fachkundigen Aussage eines Chemikers interessiert, oder an Erfahrungen wie zum Beispiel: 1. Mach ich bei meinem Edelstahl Tank seit 80 Jahren und der ist wie neu, oder 2. als ich nur die Flasche geöffnet habe, ist mein Tank und alle Armaturen sofort zu Rost zerfallen…
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Beste Grüße, Phil |
#2
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Unsere Wasserwerke in D verwenden dafür NaClO, Natriumhypochlorit/Bleichlauge in 0,2%.
Gibt es günstig bei jedem Nahost Supermarkt weil man das in diesen Gegenden als Waschzusatz verwendet. Das ist ca. 5% ig, in Poolreinigern auch schon mal 15%. Wir reinigen damit jährlich unser ganzes System: 5 Liter auf 100Liter Wasser, 10Minuten wirken lassen, Leitungen spülen und ins Hafenwasser entleeren. Hört sich schlimm an, zerfällt aber sofort in unschädliche Stoffe. Geändert von Thomas69 (02.06.2024 um 07:42 Uhr)
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#3
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Ich hänge mich mal an das Thema, da Phil und ich das gleiche "Problem" haben. Bei uns geht alles in den Schwarzwassertank. Der hat zwar ein Ventil, das dazu führt, dass bei Fahrt der Tank von etwa 2/3 auf 1/4 Füllstand geleert wird, der sich dann aber im Stand wieder auf 2/3 füllt. Der Borddurchlass ist so positioniert, dass der Tank über das Wellental zwischen Bug und Heck in Fahrt geleert wird. Ich nutze das nicht und fahre regelmäßig zur Abpumpstation. Aber auch da erreicht man keine vollständige Entleerung. Ein Rest bleibt immer drin.
Selbst wenn man also den Frischwassertank, Boiler und Leitungen in mehreren Schritten leer bekommt, bleibt im Schwarzwassertank immer ein Rest von solchen Reinigern. Können die nun Schaden anrichten oder wird das so verdünnt, dass man da nichts befürchten muss? Ist ja das gleiche mit diesen Zusätzen mit Silberionen. Die dürften für den Edelstahltank auch nicht gut sein.
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#4
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Ich habe mit Danklorix gute Erfahrungen gemacht. Achte aber auch mal auf die zu- und abführenden Schläuche. Wenn die nicht auch frei sind, ist der saubere Tank schnell wieder befallen. Ich habe bei der Sanierung vor 3 Jahren alle Schläuche neu verlegt.
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#5
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Hier kann man übrigens sehen, dass Bleichlauge nicht so gut für Edelstahl ist.
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#6
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Zitat:
Wird Edelstahl in einer realistisch angesetzten Konzentration in 15 min angegriffen? Was ich auch noch interessieren würde. Kann man Javel/Danchlorix und Chlordioxid in der Wirkung vergleichen? Falls ja, wäre Chlordioxid gewässerfreundlicher? |
#7
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Das kann man da leider nicht erkennen. Das Problem sehe ich aber darin, dass Reste eben zurückbleiben bis das so sehr verdünnt ist, dass es keinerlei Schaden mehr anrichten kann.
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#8
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Ist alles derselbe Wirkstoff Javel/Danchlorix und Chlordioxid. Nur jeweils andere Konzentration. 5Liter einer 5%igen Bleichlauge auf 100Liter ergibt welche Konzentration? Und das wird auch noch nachgespült = kein Problem
Nochmals: in anderen Ländern wird damit regelmäßig gewaschen. Wohl kaum, wenn das Probleme mit der WaMa geben würde? Im Schwarzwasser würde ich das lieber nicht machen! Das Zeug ist so wirksam, dass auch die guten Bakterien (die das Feste zersetzen) sofort getötet werden. |
#9
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Zitat:
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#11
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Zitat:
Also alles was ich gelesen habe, sollte man chlorhalitge Produkte von Edelstahl fernhalten. Ob damit nun nur die oberste Schicht angegriffen wird und dann das Unheil seinen Weg nimmt, oder was der genaue Grund dafür ist, weiß ich nicht. |
#12
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DanKlorix und Javel sind GLEICH, Chlordioxid ist etwas anderes und tatsächlich aggressiver. Hatte ich aber auch nicht empfohlen.
Geändert von Thomas69 (02.06.2024 um 16:11 Uhr) |
#13
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Zitat:
Also wirklich, bitte die Tabellen richtig lesen! Der Abtrag ist bei den üblichen V4A Stählen minimal und Lochfraß kann nur bei dauernder Einwirkung entstehen. Aber wir sprechen doch hier nicht von der Lagerung mindestens 5%iger Bleiche über lange Zeiträume! Das Reinigen ist in einer halben Stunde erledigt und dann ist da nur noch Trinkwasser drin? Caveman wollte Erfahrungen, die habe ich geschrieben.
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#14
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Spannend, dann darf ich jetzt kein gechlortes Leitungswasser mehr auf der Edelstahlspüle verwenden? Oder in der WaMa? Selbst im Hallen/Freibad mit Edelstahlbecken wird fleißig und in großzügigen Mengen NaClO zugesetzt....
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#15
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Was empfiehlt den Pedro in so einem Fall?
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#16
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Geht doch.
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#17
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Vielleicht werde ich Norbert mal anrufen. Jedenfalls sieht es in meinem Schwarzwassertank echt nicht schön aus. Dass der innen nicht glänzt ist klar.
@Thomas69 Ich glaube, dass Du mich missverstanden hast. Ich sehe auch kein Problem darin, nur den Frischwassertank und die Leitungen zu spülen. Das Problem entsteht dann aber im Schwarzwassertank, da dort wirklich alles gesammelt wird und sich der Tank nicht vollständig leeren lässt. Man müsste also den Tank einige Male spülen und jedes Mal wieder (fast) leer pumpen. Nur wie und wo willst Du das machen? Einmal, klar. Fährst hin pumpst leer. Dann vor Ort ggf nochmal voll laufen lassen über das Ventil und nochmal abpumpen? So? Und ob danach wirklich alles raus ist, weiß man nicht. |
#18
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eben, einfach paar mal leerpumpen... Wo ist jetzt das Problem? Etwas mühsam wohl...
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#19
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Mühsam ja und ich gehe das Szenario natürlich im Kopf durch. Dann steht man da in einer Marina an der Fäkalienpumpe und im besten Fall wartet gerade keiner. Und dann das schmutzige Hafenwasser in den Tank laufen lassen? Das ganze vielleicht auch mehrfach? Es muss doch eine bessere Möglichkeit geben, ggf ohne Chlor. Ich werde es evtl mit Zitronensäure versuchen. Wird die nicht sogar zum Passivieren von Edelstahl verwendet?
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#20
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Erstmal vielen Dank für die Beiträge.
Über den Abwassertank mache ich mir ehrlich gesagt auch keine Gedanken. Nach dem abpumpen und erneutem befüllen dürfte die Konzentration so gering sein, dass da gar nichts mehr passiert. Vielleicht lehne ich mich etwas weit aus dem Fenster, aber ich behaupte mal, dass es auch ok wäre, nach dem abpumpen das Seeventil zu öffnen damit der Tank sich dann zu ca. 1/4 füllt. Dafür braucht man dann noch nicht mal Trinkwasser. Wenn man dann etwas fährt und wieder stoppt, dann kann man den Tank so spülen. Es ist bei mir auch im Handbuch so beschrieben. Ja, dabei gelangen Reste aus dem Tank in die Umwelt. Aber mich interessiert tatsächlich eher die Wirkung auf Edelstahl des Chlordioxid in der Gebrauchskonzentration. Tank, wie auch Boiler, Anschlüsse (Kupfer/Messing), usw. Ein Produkt, was ich mir angesehen habe, soll bis zu 12h im Tank verbleiben und auch in allen Leitungen. Sind dadurch Schäden zu erwarten? Wenn ich Thomas69 richtig verstehe, dann ist das für die Materialien „nicht so gut“ aber es geht auch nichts direkt kaputt. Sehe ich das so richtig? Im übrigen dürfen bei beinahe jedem Wassersystem an Bord eines Bootes/Campers Metalle verbaut sein, unabhängig davon, ob der Tank aus Kunststoff ist. Dennoch bin ich mir unsicher, ob die Reinigung mit Chlordioxid ratsam ist.
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Beste Grüße, Phil |
#21
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Weil Chlordioxid so aggressiv ist nimmt man besser Natriumhypochlorit. Das ist nun wirklich „weltweit erprobt“ und greift in den üblichen/empfohlenen Konzentrationen gar nichts an. Für DanKlorix gibt es von Colgate eine gute Fibel die das ausführlich beschreibt.
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#22
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zu Javel fand ich dies relativ vertrauenswürdig und interessant:
https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/chem/themen-a-z/factsheet-javelwasser.pdf.download.pdf/20151110-factsheet_javel_de.pdf
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#23
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In Anbetracht, dass Chlordioxid für die öffentliche Trinkwasserbearbeitung, die Desinfektion von Schankanlagen und in Zahnarztpraxen erlaubt ist, halte ich es für risikolos, es einzusetzen, zumal dort Edelstahl das häufigste Material ist . Nach wenigen Wochen ist es ohnehin wirkungslos zu Wasser abgebaut. Gefährlich kann das Gas sein, das beim Einfüllen entweichen kann (wenn man es länger einatmet).
Ich habe es schon oft benutzt und verzichte lieber auf Silbernitrat, dessen Wirkung auch auf den Körper noch nicht gänzlich geklärt ist.
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Handbreit Jens |
#24
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wir benutzen zum Tankreinigen Dexta Clean...
https://www.amazon.de/WM-aquatec-DC2...s%2C120&sr=8-2 (PaidLink) habe früher auch danclorix benutzt und dann einmal das obere Mittel... was da noch an Dreck rausgekommen ist, war schon übel... das Mittel hat, anders wie DanClorix auch eine Zulassung für die Anwendung.. unser Tank wurde gemessen und das Wasser im Tank war auch nach Wochen noch einwandfrei...
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map |
#25
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Wer lässt da was zu ?
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