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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt.

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  #1  
Alt 12.04.2003, 22:41
Benutzerbild von Holger
Holger Holger ist offline
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Standard Mann über Bord

mit diesem thema geht es mir um EIGENE erfahrungen mit ECHTEN mann über bord situationen. in den lehrbüchern steht viel (auch mist) was sich schön anhört, aber in der praktischen krisensituation oft nicht realisiert werden kann.
mir geht es um erfahrungswerte und vor allem was man rückwirkend daraus lernen kann.
wer hat denn schon mal reale fälle mitgemacht und was sind die erkenntnisse daraus?

holger
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  #2  
Alt 13.04.2003, 19:54
Didi Didi ist offline
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Standard Re: Mann über Bord

Zitat:
Zitat von Holger
mit diesem thema geht es mir um EIGENE erfahrungen mit ECHTEN mann über bord situationen. in den lehrbüchern steht viel (auch mist) was sich schön anhört, aber in der praktischen krisensituation oft nicht realisiert werden kann.
mir geht es um erfahrungswerte und vor allem was man rückwirkend daraus lernen kann.
wer hat denn schon mal reale fälle mitgemacht und was sind die erkenntnisse daraus?

holger
zum Glück musste ich noch nie ein reales MOB-Manöver fahren,und hoffe es auch nie machen zu müssen, trotzdem fahre ich in der Saison 2-3 mal ein BOB(Boje over Board) Manöver bei unterschiedlichen Winden, nur um es zu üben.

Didi
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  #3  
Alt 13.04.2003, 21:10
Benutzerbild von Wolfgang B.
Wolfgang B. Wolfgang B. ist offline
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Schafft euch einen Jagthund an, wir haben einen kleinen Münsterländer.
Dann könnt ihr regelmäßig MOB Manöver fahhren
Jede Möve, Ente wird mit einem Hechtsprung ins Wasser gejagt
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Gruß Wolfgang


Eins kann mir keiner nehmen,
und das ist die pure Lust am Leben
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  #4  
Alt 13.04.2003, 22:17
VirginWood
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tja,...Mann über Bord ist schlimm. Üben kann man nur, nicht über Bord zu gehen. Komme gerade wieder zurück, herliches Wetter aber die Ostsee hat noch unter 4 Grad !!! Wenn da einer reinfällt, geht es um Sekunden. Wäre heute eventuell gut gegangen aber bei stürmischen Wetter muß man sich darüber klar sein, wer reinfällt um diese Jahreszeit hat schon fast verloren. Das Manöver an sich sollte ja wohl jeder beherschen. Wer nicht den Steg rammt beim Anlegen wird auch den Überbordgegangenden längsseits bekommen.
Schwierig wird eher das Anbordholen der Person. Naß, doppeltes Gewicht und hilflos wird er sein.
Da ich oft allein segel, übe ich es auch nicht. Anleinen ist Pflicht auf dem Vordeck, mehr kann man nicht machen bei den Temperaturen. Im Sommer habe ich auch mal ne Schleppleine achteraus. 50m, reicht bei langsamer Fahrt, wenn 4 oder mehr Knoten gesegelt werden, schafft man es eh nicht, sich zum Boot zurück zu ziehen. Das habe ich mal im warmen Mittelmeer versucht, mit 2. Mann an Bord
Also immer schön anleinen, besser als MOB üben !!!
Sichere Saison allen !
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  #5  
Alt 14.04.2003, 07:01
jfalkenstein jfalkenstein ist offline
Commander
 
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Guten Morgen,

mir ist mal ein Kumpel (einiges leichter als ich) in Hamburg vom Steg gerutscht. Der Steg war so ca. 20 cm überm Wasser. Obwohl er unverletzt war, das Wasser einigermaßen angenehm temperiert, habe ich den nicht alleine hochbekommen. Das mußten wir dann zu dritt machen. Das hat mir einen derartigen Schrecken versetzt, daß ich alles Mögliche mache, damit keiner über Bord geht. Über meine Relingsnetze haben schon viele gelacht, aber die bleiben dran.

Probiert das selbst mal aus, jemanden an Bord zu holen!
__________________
Gruß und ade
Jürgen

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  #6  
Alt 14.04.2003, 08:50
Benutzerbild von Ray
Ray Ray ist offline
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Hallo Holger,

gottlob habe ich das noch nicht als echten "Fall" durchleben müssen.

Aber meine leibe Familie hat mal bei ruhiger See versucht, meine 45 Kg-Tochter mit Klamotten aus dem Wasser zu ziehen, ohne dass sie dabei half (was entscheidend ist!). Es ist uns nur sehr schwer gelungen.

Ich (> 100 KG) mit Klamotten bei Welle hat überhaupt keinen Sinn. Schaffen meine Lieben nicht einmal im Ansatz.

Das ist also die allerwichtigste Erkenntnis:
GAR NICHT ERST ÜBER BORD GEHEN!
Seit dem hat meine Famile - zu recht - größten Respekt vor meiner Vorsicht.

Die meissten dieser Unfälle passieren übrigens bei völlig ruhigem Wetter, wenn man unvorsichtig wird, weil es ja nicht schaukelt...

Gruß Ray
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  #7  
Alt 19.04.2003, 15:29
PantahRhei PantahRhei ist offline
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Wir haben beim SKS-Praxistörn zigmal das MOB-Manöver zigmal unter Segel und Motor gefahren und zwar in der Schulbuch-Variante
Q-Wende und Nahezuaufschiesser. Die Prüfung fand bei bei schwachem umlaufendem Wind statt und beim ersten Versuch ist mir das Boot aufgrund ein Winddrehung stumpf verhungert. (Der zweite Versuch hat dann funktioniert)

Einer der Prüfer meinte, daß gerade bei Starkwind eine Halse der bessere Weg wäre (mal abgesehen vom Anwerfen des Motors).

Was ist von einer Rettungtalje zu halten ? Sollte man sowas auf dem Schiff haben ?
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  #8  
Alt 19.04.2003, 16:45
Benutzerbild von Volker
Volker Volker ist offline
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Schließe mich allen an - dahingehend, dass es so weit eigentlich gar nicht kommen darf. Für mich ist der Lifebelt wichtiger als die Rettungsweste.
(Habe nur eine begrenzte Anzahl Automatikwesten an Bord, aber noch 8 Feststoffwesten und Extra-Lifebelt-Geschirre).

Frage aber: hat jemand mal ernsthaft das Manöver geübt, das Vorsegel abzulassen, so dass es im Wasser eine Bucht gibt und da drin den MOB an der Bordwand entlang hochzuziehen?
Bei mir würde es gehen, da ich keine Rollfock habe, aber ich muß zu meiner Schande gestehen, dass ich es noch nicht probiert habe.

Gruß

Volker
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  #9  
Alt 21.04.2003, 22:29
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Gerwin Gerwin ist offline
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Hallo ALLE

Wir haben es einmal "just 4 fun" versucht (und auch durchgezogen) einen 100+kg Brocken aus dem Wasser zu hieven. Mit allem was dazugehört:
Mann erst einmal sichern, mit Lifebelt oder besser Boorsmannstuhl an den weit gefierten und hinuntergelassenen Großbaum (möglichst nahe am Lümmel), dann mit Dirk und kräftigen Männern an der Reling heraufgekrant. Das Unternehmen hat über eine halbe Stunde gedauert weil unser nasser Skipper gemeint hat, er ist ohne Bewustsein.

Danach war aber ein ordentlicher Manöverschluck (natürlich alkoholfrei) angebracht.

Sichern ist besser als bergen

Gruß
Gerwin
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  #10  
Alt 21.04.2003, 22:34
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Cyrus Cyrus ist offline
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Was für ein Glück, das meine 68 cm tiefe Badeplattform nur 10cm über dem Wasser ist. Ich denke es sollten keine großen Probleme auftreten jemaden aus dem Wasser zuziehen. Allerdings fallen auch wenig Leute aus einem Motorboot.
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  #11  
Alt 21.04.2003, 23:02
Segelwilly
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Zitat:
Zitat von Cyrus
Was für ein Glück, das meine 68 cm tiefe Badeplattform nur 10cm über dem Wasser ist. Ich denke es sollten keine großen Probleme auftreten jemaden aus dem Wasser zuziehen. Allerdings fallen auch wenig Leute aus einem Motorboot.
Ja, meine Holde ist auch recht leicht...und ich falle NIE über Bord.

Willy

PS.
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  #12  
Alt 23.04.2003, 18:07
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Frage an Gerwin:

Warum habt Ihr nicht die Dirk durchgesetzt gelassen und den Mann mit der Großschot hochgezogen? Die hat doch ne entschieden höhere Übersetzung!

Meine Dirk geht gar nicht auf ne Winsch (kann ich zwar legen, aber bis jetzt noch nicht benötigt). Meine (Draht-)Fallen sind fest mit den Mast-Winschen verbunden, so dass ich entweder über die Großschot-Winsch gehen kann oder eben über eine der Fallen.

Deswegen meine Frage mit dem ins Wasser gelassenen Vorsegel.

Gruß

Volker
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  #13  
Alt 24.04.2003, 08:28
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Zitat:
Zitat von Volker
Frage an Gerwin:

Warum habt Ihr nicht die Dirk durchgesetzt gelassen und den Mann mit der Großschot hochgezogen...
Hallo Volker!

Genau kann ich es dir nicht mehr sagen, denke aber es war bei einer Sunmagic und die hat den Traveller am Kajütdach und damit kommt die Großschot nicht ausserbords. Das ganze ist auch schon eine Weile her.

Das Manöver selbst fahren wir natürlich öfter, dann aber mit Boje oder Hut der immer 2 Sekunden bevor man ihn hat absäuft auf nimmerwiedersehen

Gruß
Gerwin
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  #14  
Alt 24.04.2003, 09:14
VirginWood
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Ich habe letztes Wochenende mal wieder MOB gefahren. Wassertemp. 8 Grad, See 1,5 bis 2m, Wind 6-7,...hat über 3min gedauert....gut das es nur ein Fender war. Der schwierigsten Teil (den 100kg Mann) habe ich sogar weggelassen.
Also nichts geht über's anleinen
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  #15  
Alt 24.04.2003, 12:48
Benutzerbild von Olaf
Olaf Olaf ist offline
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Zitat:
Zitat von Cyrus
Was für ein Glück, das meine 68 cm tiefe Badeplattform nur 10cm über dem Wasser ist. Ich denke es sollten keine großen Probleme auftreten jemaden aus dem Wasser zuziehen. Allerdings fallen auch wenig Leute aus einem Motorboot.
Hi Cyrus,

Du warst nie bei der DLRG, oder? Versuche mal einen Kollegen gleichen Gewichts über Deine Plattform hochzuziehen. Wenn der Klamotten an hat und die sich richtig vollgesogen haben, geht nix mehr. Richtig spassig wird das dann, wenn der Kollegfe stark benommen oder bewußtlos (oder wie leider immer wieder vorkommend: stink besoffen) ist - dann wirst Du von dem Kollegen von der Plattform gezogen.

Du solltest das mal testen bei ruhigem Wetter und ruhigem "Zu-Rettenden". Dann bei etwas Wind und nicht mehr so ruhigem "Zu-Rettenden". Dann bei....

Und hinter Deinen letzten Satz gehören eigentlich 5 Smilies. Durch die vermeintliche Sicherheit des Mobos werden wir auch leichtsinniger. Ein Kumpel von der DLRG-Strandrettung meinte mal, die Mobo-Fahrer würden vor seinem Turm wesentlich häufiger unfreiwillig baden gehen, als die Segler.
__________________
Viele Grüsse,
Olaf
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  #16  
Alt 24.04.2003, 15:08
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Platscher Platscher ist offline
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Moin,

vor allem sollte der Helfer die Badeplattform nicht unangeleint betreten - wenn erstmal zwei von zwei Crewmitgliedern im Wasser sind, dann wirds wirklich eng.

Da fällt mir ein, ich habe noch nie einen Lifebelt auf einem Motorboot gesehen - habt ihr sowas überhabt dabei?

bye Hinnerk
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  #17  
Alt 24.04.2003, 22:09
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Blaubaer Blaubaer ist offline
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Standard Hallo Holger,

auch ich habe, Gott sei Dank, selbst noch kein MOB in einer Gefahrensituation gefahren.
Aber ein alter Salzwasserbuckel der schon weit über 100.000 Meilen gesegelt ist und auch schon ein MOB fahren musste empfiehlt dringen das modifizierte Münchner Manöver, weil da der Schiffführer alles alleine machen kann, also keine Segel bedient werden müssen, und weil man sich nicht weit vom über Bord gegangenen entfernt.
Der Nachteil ist das bei starkem Wind das Rigg durchaus beschädigt werden kann. Und bei popoglatter See geht in der Regel keiner über Bord. Aber das is dann wohl eher nebensächlich.
Wenn ich das nächste Mal mit Ihm segle leier ich Ihm die Geschichte mal aus dem Keuz wenn dich interessiert.
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  #18  
Alt 24.04.2003, 22:18
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Dirk_S Dirk_S ist offline
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Zitat:
Zitat von Platscher
wenn erstmal zwei von zwei Crewmitgliedern im Wasser sind, dann wirds wirklich eng.
Tja, bei mir wirds schon eng, wenn einer von einem schwimmt

Zitat:
Zitat von Platscher
Da fällt mir ein, ich habe noch nie einen Lifebelt auf einem Motorboot gesehen - habt ihr sowas überhabt dabei?
Ich nicht, und andere vermutlich auch nicht - weil man beim MoBo halt keine Takelage zum damit kämpfen hat und praktisch nicht aufs Vorschiff muss, ausser zum Ankern.
Die Bugfender haben bei mir eine Leine am unteren Ende, die am Heck belegt ist; zum einholen kann ich sie damit vom Cockpit aus aufs Gangbord (oder wie das heisst) ziehen, an passender Stelle ist ein Palstek reingeknotet, der kommt um die Heckklampe, und schon bleiben sie da auch liegen -> kein Balancieren aufs Vorschiff.
Für den Fall, dass ich doch mal von unten nass werde, arbeite ich daran, eine Strickleiter (Jakobsleiter?) zu beschaffen, die ich zusammengelegt in der Aussenborderwanne festbändseln werde, so dass ich vom Wasser aus darankomme und sie am Heckspiegel einhängen kann. Natürlich will das dann alles unter sicheren Bedingungen getestet werden, wenn mans braucht, ist es zu spät, zu merken, dass es doch nicht klappt
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  #19  
Alt 24.04.2003, 22:22
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Cyrus Cyrus ist offline
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Lifebelts habe ich auch nicht. Warum auch. Wo sollte ich die festmachen.

Ich bin bis jetzt ein paar mal ins Wasser gefallen (in der Holzwieck).
Wassertiefe 80 cm...
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  #20  
Alt 25.04.2003, 10:56
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Die Sache mit der Badeplattform ist bei viel Welle auch nicht unproblematisch - ich hab's beim Tauchen oft erlebt, das es ganz schön schwierig werden kann, die Plattform im richtigen Moment zu erwischen und nicht mit wichtigen Körperteilen (zB Kopf) drunter zu geraten etc. Spielt natürlich nur eine Rolle bei mehr als 80 cm Wassertiefe
Hab jetzt letztens gelesen, dass von den Wasserleichen, die im vergangenen Jahr aus Nord- und Ostsee gefischt wurden, der überwiegende Teil Männer war, und von denen wiederum der größte Teil mit heruntergelassener Hose rausgefischt wurde.
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Anja

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  #21  
Alt 25.04.2003, 11:05
Miky Miky ist offline
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Zitat:
Zitat von anja
Hab jetzt letztens gelesen, dass von den Wasserleichen, die im vergangenen Jahr aus Nord- und Ostsee gefischt wurden, der überwiegende Teil Männer war, und von denen wiederum der größte Teil mit heruntergelassener Hose rausgefischt wurde.
Das mit der Hose waren dann die Seejungfrauen, Anja...

Miky
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Grüße

Miky

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  #22  
Alt 25.04.2003, 12:46
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Darum bin ich auch am liebsten im Mittelmeer,...da braucht man keine Hosen und damit sieht es dann auch nicht peinlich aus, wenn man mal rausgefischt wird
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  #23  
Alt 27.06.2003, 20:22
Rüdiger Rüdiger ist offline
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Hallo,
war gerade auf dem Bodensee segeln, mit einem Flying Cruiser. Es war sehr heiß und dann bin von Bord gesprungen und die Crew sollte wie gelernt das Manöver fahren. Das klappte hervorragend. Nur war es schon bei so einem kleinem Boot nicht einfach wieder an Bord zu kommen, habs spaßeshalber mal ohne Badeleiter versucht. Wenn ich mir nun noch vorstelle, daß es dabei stürmische See hat, das Schiff größer ist, und man womöglich im eisig kalten Wasser ist und statt Badehose Klamotten und Ölzeugs trägt, dann dürfte es wohl noch schwerer sein jemanden wieder an Bord zu bekommen, vor allem wenn die Person noch von der Kälte geschwächt oder schon bewußtlos sein sollte. Das Beste ist wohl immer wenns stürmisch wird den Life-Belt zu tragen.
Es sollen ja vor allem Männer beim Wasserlassen über Bord gehen.
Wiederum andere Leute springen bei heißem Wetter und Flaute freiwillig von Bord und vergessen vorher die Badeleiter runterzulassen ...
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  #24  
Alt 28.06.2003, 13:13
Benutzerbild von Tilo
Tilo Tilo ist offline
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Meine Erfahrung aus diversen Mütze-über-Bord-Manövern: trotz Einweisung und Üben dauert es erst einmal 5 Überraschungssekunden, bis die Crew Alarm gibt. Und nach Murphy ist man genau in diesem Moment selber unten an der Navi. Dann bleibt nur noch der unmittelbare Gegenkurs, um nicht noch weiter vom Mann/Mütze wegzufahren. Und besonders schlimm: diejenigen, die sofort als Ausguck eingeteilt werden, verlieren in der Hälfte der Fälle die Mütze zwischen den Wellen aus dem Auge!

Das Hinterherwerfen des Rettungskragens kann alleine schon der auffälligen Farbe wegen hiergegen helfen. Sofortiges Drücken der MOB-Taste am GPS, denn eine Suche nach vermuteter Position funktioniert später nicht.

Wenn man das Münchener Manöver oder eine Gefahrenhalse schnell und konsequent fährt, dann knallt auch der Baum nicht voll durch und das Rigg nimmt es nicht weiter übel.

Das mit dem Bergen per Segelschlaufe kann ich mir bei Seegang nun beim besten Willen nicht vorstellen. Bei mehr als einem Meter Welle hat man ja schon genug Arbeit damit, sich selber festzuhalten (jedenfalls auf nem Kleinkreuzer). Das sind doch die Bedingungen, wann so etwas passiert: viel Wind und dadurch hackige Welle! Und ich erinnere mich, dass die #!@##!-Fender immer alles andere getan haben, als nahe der Bordwand ruhig auf ihre Bergung zu warten. Mit der Welle hoch und runter und zack - wieder 10m weg! Und dann noch ein Segel kontrolliert in s Wasser bringen und durch die Wellen ziehen? Nee...

Mein persönliches Vorgehen (nicht immer geübt, aber immer geplant und besprochen): einer setzt sich vorne auf die Kante und bindet sich dort fest. Der fischt dann mit dem Bootshaken nach der Person und versucht sie in der Nähe der Bordwand zu halten (versuchen, mit dem Haken die Gurte von Life Belt oder Schwimmweste zu erwischen und da kräftig reindrehen, die blauen Flecke interessieren später nicht). Ein oder mehrere andere halten die Person (außenbords) fest, wenn die Welle sie hoch bringt. Dann wird Großfall oder Spifall an Lifebelt oder Rettungsweste befestigt und dann über eine Winsch geholt. Das mit der Großschot ist mir zu viel Gefummel in einer Stress-Situation.

Ohne Lifebelt oder Weste zum Einhaken eines Falls weiß ich auch keine Möglichkeit, wie man eine bewußtlose Person wieder an Bord holen kann, ohne selber dabei hineinzufallen. Vielleicht selber ins Wasser gehen (angeleint), um einen Feuerwehrstek zu binden? Alles andere wie Badeleiter oder Strickleiter kann man bei Hack und Welle jedenfalls getrost vergessen.

Aber noch mal: der Ausguck ist für mich das größte Risiko beim MOB. Erkenntnis daraus: nicht nur einen bestimmen, sondern möglichst alle!

Das Sicherste ist natürlich, sich bei Hack immer schön anzuleinen.

Gruß
Tilo
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  #25  
Alt 30.06.2003, 11:57
Benutzerbild von Thomas_DE37cr
Thomas_DE37cr Thomas_DE37cr ist offline
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Standard Es geschah bei Flaute...

Damals segelte ich eine Dehler 28s. Zusammen mit meiner Tochter Andrea (damals 26-jährig, ausgezeichnete Schwimmerin). Es war Sommer auf einem simplen Binnensee, praktisch Flaute. Wir liefen unseren Ankerplatz an. Ich wollte die Stagreiterfock fallen lassen und unter Gross den Ankerplatz anlaufen. Andrea befand sich auf dem Vorschiff um das fallende Tuch zu klarieren. Ich hielt das Gross an der Schot etwas back um zu bremsen. Diesel brummelte im Leerlauf vor sich hin.

Bei etwa 3 m Wassertief rief ich Andrea zu, „Fock fällt“. Sie befand sich in der Hocke auf dem Vorschiff und half das Tuch runterzuziehen.
Plötzlicher, ein leichter Windstoss griff ins backgehalten Gross. Mit einer Hand fierte ich gerade die Fockschot und konnte dadurch mit der anderen den Druck im Gross nicht halten. Gross ging nach Lee und die Dehler krängte dabei leicht an, genügend, um den unsicheren Stand Andreas aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sie fiel in die Reling und wegen dem höheren Schwerpunt darüber hinaus ins Wasser. Reflexartig hielt sie sich an der Fock fest. Die Dehler trieb dabei etwas quer und Andrea geriet dadurch unters Vorschiff. – Nach einer ersten Schrecksekunde schaute ich, wo sich meine Tochter befand. Sie schwamm dicht an der Bordwand, leicht in die mitgezogene Fock verwickelt immer wieder, vom quer auf sie zu treibenden Schiff unterm Vorschiff unter Wasser gedrückt. Sie hatte Wasser geschluckt und hustete krampfhaft. Ich war für einen Moment wie gelähmt und dachte, sie kann doch so gut schwimmen!
Die Situation war ernster.
Ich griff instinktiv nach dem Bootshacken und hielt in Andrea hin. Sie konnte ihn umklammern und so zog ich sie zum Heck, tratt die Badeleiter los und stieg darauf ein paar Stufen runter, bis ich sie am T-Shirt halten konnte. Schwer hustend klammerte sie sich an die Badeleiter und mit einiger Mühe, mit kräftigem Zug am Shirt kam sie hoch. Als sie an Bord war warf ich den Anker und liess das Schiff treiben. Die Fock hatte sich inzwischen um den Saildrive geschlungen. Motor wäre sofort blockiert gewesen.

Inzwischen erholte sich Andrea wieder. Es war glimpflich ausgegangen!

Erst nach ein paar Minuten fuhr uns der Schreck in die Glieder. Was wäre passiert bei Welle, bei stärkerem Wind - auf Leegerwall treibend, hätte ich die Schraube einkuppeln sollen, dürfen ? Was wäre passiert wenn Andrea ohnmächtig geworden wäre ? Zuviel Wasser geschluckt hätte ? Hätte ich Sie mit stehendem Gross überhaupt in der Nähe des Schiffes halten können ? Fragen über Fragen !

Fazit aus diesem Ereignis:

Speziell bei einer 2-er Crew ist ein solches Ereignis der sofortige GAU. Nie in der Hocke auf dem Vorschiff hantieren, sondern immer kniend. Sicherheitsgurt gehört auf Mann (Frau) und zwar immer! Automatikweste war an Bord, wurde aber nicht getragen. Inzwischen immer und auch bei banalen Manövern und selbst bei faktischer Flaute! Die Dirk wird inzwischen verstärkt gefahren, mit genügend Lose, nach achtern umgelenkt, um damit eine Person an Deck winschen zu können. Die inwischen gesegelte Dehler 37 würde kaum eine Chance lassen jemand über die Badeleiter oder Badeplattform an Bord zu nehmen, garantiert nicht bei Welle. Nur über die seitliche Bordwand, in der Höhe des Cockpits. Den Rettungskragen mit angeschorener Leine vergass ich im Stress über Bord zu werfen. Inzwischen sind diese Abläufe mental eingeprägt. Gross wird bei solchen Manövern immer vorerst sauber aufklariert. Vorsegel eingerollt. Nur unter Motor wird ein Ankermanöver angefahren. Das oftmals trainierte Manöver hilft im Stress wenig und in einem tatsächlichen MOB ist jede Situation anders und brandgefährlich.
Das Motto inzwischen heisst. Es fällt niemand über Bord, auch an einem banalen Sommertag nicht. Was aber wenn’s doch wieder einmal passiert. Wir sind nie mehr in eine ähnlich Situation geraten. Aber mir graut vor dieser Vorstellung. Solche MOB können auch bei schönstem Wetter, beinahe Windstille unverzüglich zu einem GAU eskalieren.

Gruss Thomas
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"Das, was Du suchst, findest Du immer an dem Platz, an dem Du zuletzt nachschaust"!
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