#1
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Fock durchsetzen bei Rollfock
Hallo,
ich wollte euere Meinung zu folgender Methode erfragen: Oben: Topwirbel -Vorstag angesteckert und Fock direkt angeschäkelt (beim Mastsetzen) Unten: Rolle- Vorstag angesteckert und Fock mit kleiner Talje angeschlagen. Die Fock steht so etwa 6 cm höher, der Grund der Überlegung ist, dass mein Topwirbel keine Rolle für die Fockfall hat. Spricht da etwas gegen (ausser dass ich die Fock nicht so ohne weiteres wieder "runter" bekomme)? Danke für euere Antworten, Gruß Norbert |
#2
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Hallo Norbert,
könntest Du zum besseren Verständnis eine kleine Zeichnung anfertigen? Ich verstehe Dich so: Du hast einen Fockroller ohne Profilstag mit einem Toppwirbel ohne Rolle, über die Du das Fockfall nach unten auf die Trommel lenken könntest. Dein Vorstag ist am Toppwirbel angeschlagen und Du möchtest den oberen Teil des Toppwirbels mit dem Fockfall dichtsetzen. Falls das so stimmt, hielte ich Deine Idee nicht für optimal. Die Belastung Deines Vorstages würde vom Fockfall aufgenommen. Selbst wenn es ein Drahtfall ist, wird es mehr Reck haben als ein solide am Masttopp angeschlagenes Vorstag, da es sich beim Vorstag um Draht mit minimalem Reck handelt. Bei einer Leine als Fall würde ich ganz dringend von Deiner Idee abraten. Du bekommst ein sehr instabiles Rigg. Habe ich Deine Idee richtig verstanden? Servus Paul |
#3
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Hallo Paul,
nee nee, da hast Du Recht, das wäre absolut nichts... Der Topwirbel ist Mastseitig am Anschlagpunkt für die Vorstag befestigt, so wie es i.d.R. sein soll. Nur setze ich nicht die Fock nach oben über eine (Umlenk-)Rolle ( und dann von unten) durch, sondern schlage sie oben -zusammen mit der Vorstag- am Topwirben fest an (da komme ich halt nur ran, wen ich die Jolle auf die Seite kippe oder vor dem Mast setzen).Unten, an der (Fock-)Rolle, ist neben dem Vorstag auch ein kleiner Block befestigt, ein weiterer mit Haken an der Fock. Das ergibt die Talje, mit der ich die Fock unten durchsetze. Also Fock oben fest und unten durchgesetzt... Ich hoffe, das ist nun verständlicher, auch ohne Skizze.... Gruß Norbert |
#4
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Hallo Norbert,
jetzt habe ich die Sache verstanden. Ehrlich gesagt hätte ich große Bauchschmerzen bei dieser Anordnung. Du musst praktisch in den Mast bzw. den Mast legen, wenn Du die Fock wegnehmen möchtest. Das wäre für mich keine akzeptable Lösung. Ich nehme mal an, dass Deine Rolleinrichtung kein echtes Rollreff ist. Wie willst Du in Zukunft Dein Vorsegel reffen bzw. wechseln? Selbst wenn Du im Falle des Falles die Fock schnell wegrollen kannst, was ja auch mal klemmen kann. Dann bist Du aber gekniffen. Mein Rat: lass es sein, das ist Murks. Sorry wegen meiner Direktheit. Servus Paul |
#5
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Paul, es handelt sich hier um ein Jollenrigg!
Norbert, warum solltest Du die Fock nicht nach unten durchsetzen? Das wirkt wie ein Cunninghamhole am Großsegel, damit setzt Du das Großsegel nach unten durch! (kann teilweise als leichtes Reffen angesehen werden). Ich hätte dabei keine Bedenken. Gruß, Uwe |
#6
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Hallo Paul,
ehrlich und direkt geht schon klar und Du hast Recht, eine Reffanlage ist das nicht. Da die Stagreiter bei teilaufgerollter (ich sage extra nicht gereffter) Fock ohne Schutz in die Fock drücken würden, gibt es eh nur Fock rein oder Fock raus ohne Zwischenzustände. Ok, das Risiko, die Fock im "Ernstfall" nicht bergen zu können, ist auch mein Stolperstein. Ansonsten entfällt viel "Rödel", der Reck ist minimiert... Na ja, noch ein Beitrag mit Kopfschmerzen dazu und die Idee ist versenkt..... Gruß Norbert |
#7
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Hallo Uwe,
dass es um eine Jolle geht, hätte ich wohl besser dazu geschrieben.... Ja, analog der Fkt. des Cunningham beim Haupt, nur eben komplett ohne Fall. OK, nun stehts 1x dafür, einmal dagegen..... Gruß Norbert |
#8
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Zitat:
diesmal hat meine Kristallkugel scheinbar nicht funktioniert. Jolle war mir nicht bekannt. Meine Bedenken sind aber trotzdem nicht zerstreut. Bei einer Jolle könnte es evtl. noch mehr als bei einem Kielboot darauf ankommen, die Fock jederzeit und ganz schnell herunter zu bekommen. Ich würde das noch nicht mal bei meinem besegelten Beiboot haben wollen. Das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung, die niemand teilen muss. Servus Paul |
#9
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Ich halte das auch für eine ganz und gar schlechte Idee. Nicht nur, weil man die Fock im Ernstfall nicht runterbekommt (nun, es gibt Jollen, da bekommt man sie während des Segelns tatsächlich nicht geborgen), sondern weil man sie so offenbar die komplette Saison stehen lassen muß. Es gibt ja nun nichts besseres, wenn man seine Segel ruinieren will, sie ohne Schutz Witterung und Sonne auszusetzen. Und wer näht schon UV-Schutzstriefen an ein Jollenfockliek?
Die "klassische" Methode bei einem Jollenvorsegel (fliegendes Vorliek) ist es, Hals an der Rollenscheibe, Kopf am Topwirbel anzuschlagen, Segel vorheißen und dann, zum Durchsetzen das Auge des Drahtfalls in eine Taljenbox ("Flaschenkasten") oder einen Kniehebel einzuhängen und "Dampf" zu geben. Der Tauvorläufer des Fockfalles ist nun funktionslos und kann irgendwo beigebändselt werden. Stagreiter gibt es bei dieser Variante keine, bei durchgesetztem Vorsegel übernimmt das Drahtvorliek der Fock / Genua die Funktion des Vorliekes (welches nun so halb lose vor sich hinbaumelt). Hier brauchst Du keine Rolle für ein Fall im Topwirbel. Hat Dein Vorsegel Stagreiter, so gibt es für Vorsegel und Vorstag einen gemeinsamen Topwirbel. Das Fockfall wird hierbei am Vorstag neben dem Segelhals belegt. Durchgesetzt wird hierbei auch mittels Talje (Vorheißen, Drahtfall in Talje, "Dampf", auch hier trägt das Vorliek die Last). Skizze findet sich hier: http://www.cpq.de/jolli/discus/messages/594/161.html etwas scrollen bis zum 2. Beitrag von Christian Schneidereit, mit der Skizze. Gruß von der "Pusteblume" Geändert von Pusteblume (23.05.2007 um 22:49 Uhr) |
#10
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Hallo Pusteblume,
ist Fock mit Stagreitern... OK, Idee erfolgreich versenkt. Dann kommt unter den Topwirbel ein "Lochblechwantenspanner", in den mit einem Bolzen eine Kunststoffrolle gesetzt wird und darunter ( 2 Löcher tiefer) mit einem weiteren Bolzen die Vorstag fixiert wird. Dann kann die Fockfall über die Kunststoffrolle laufen und unten wie üblich an der Fockrolle mittels Talje durchgesetzt werden. So Ähnlich habe ich es bisher gehalten, nur die Konstruktion mit der KS-Rolle wäre dann eine Optimierung.... Allerdings schrecke ich vor einer Drahtfall eher noch zurück, klar --kein Reck-- aber da bin ich noch "Jungfrau"... Draht und kleiner Biegeradius ... Dank an euch für euere Gedanken und deren Mitteilung, MuSb Norbert |
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