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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 21.04.2003, 18:58
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EsZwo EsZwo ist offline
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Standard Hartschaum auch hierfuer sinnvoll?

Hallo werte Leidensgenossen,

nachdem ich demnaechst endlich mal dazu kommen darf, mein Boot wieder soweit auf zu bauen, dass es seetuechtig ist, meine Frage:

Kann ich Hartschaumplatten (wie z.B. Airex) auch als Spanten verwenden, wenn ich diese, ebenso wie die als alternative verwendeten Sperrholzplatten, einlaminiere ?

Der Hartschaum ist ja auf den Druck nicht ganz so bestaendig wie das Holz. Jetzt ist nur die Frage, wieviel Druck muss das Holz wirklich aufnehmen und wieviel davon nehmen die anlaminierten GFK-Winkel auf... wenn das meisste davon von den GFK-Winkeln abgefangen wird, kann doch eigentlich auch der Hartschaum diese Aufgabe meistern... ich verspreche mir davon eine massive Gewichtseinsparung !


Ich danke fuer Eure Ideen und Beitraege,

Dirk
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  #2  
Alt 21.04.2003, 19:14
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Seekreuzer Seekreuzer ist offline
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Hallo Dirk

Ich gehe mal bei den "Spanten" von senkrecht auf die Rumpfinnenseite aufgesetzten Sperrholzstreben aus...?

Ich glaube nicht, daß diese durch Hartschaum ersetzbar sind, da die Einlaminierung nur der Karftübertragung dient (und möglicherweise dem Holzschutz), aber nicht der tragende Faktor ist. Selbst wenn das Laminat selbst tragen würde, dann kann ein Schaum das Ausweichen des Laminats aus der Kraftebene nicht verhindern.

Und mal rein physikalisch gedacht... wenn die Spanten den Wasserdruck von aussen aufnehmen sollen, dann wird der GFK-Rumpf mit Druck belastet, der am weitesten innen liegende Teil des "Spantes" mit Zug!!!
(ist das gleiche Prinzip, warum ihr in der Mitte einen (recht massiven) Mast (Druck) und außen die (recht filigranen) Wanten (Zug) habt...)

aber vielleicht habe ich ja das Prinzip Deiner "Spanten" falsch verstanden...
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  #3  
Alt 21.04.2003, 20:38
Frank
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Hallo S2,

ja das geht. Du musst allerdings die Deckschichten auf die zu erwarteten Kräfte dimensionieren. Der Schaum verhindert das Ausbeulen der Spanten, die Deckschichten müssen die Druckkräfte und die Zugkräfte der Wanten aufnehmen. Bezüglich Gewichtseinsparung hast Du recht.
Bei extremem Leichtbau wird sogar Honeycomb genommen ( geht, wenn die Schiffe nach JEDEM Einsatz aus dem Wasser genommen und sorgfältig getrocknet werden ).

Viel Erfolg
Frank
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  #4  
Alt 21.04.2003, 21:36
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Jau, so hat mein Bruder sein Boot auch restauriert.
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  #5  
Alt 22.04.2003, 08:23
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Hmm, danke fuer Eure Beitraege,

ich rede hier aber von einem Motorboot Ist also nichts tragisches bezgl. Mast und Wanten-Kraefte...

Die Hauptbelastung nimmt eh der Rumpf auf.. Momentan liegt das Boot vorne und hinten auf einem Holzgestell auf und der Rumpf macht keinen Zucker wenn ich da drin rumturne.. ich denke dass die Spanten und andere Verstrebungen den Rumpf an sich etwas entlasten...

Sollte ich den Hartschaum dann komplett einlaminieren oder nur richtung Bootsboden einen GFK-Winkel anlaminieren !?

Gruessle

Dirk
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  #6  
Alt 22.04.2003, 11:54
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Seekreuzer Seekreuzer ist offline
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Pssst... ich hätte das Wort Prinzip nochmal unterstreichen sollen...

es geht um Druck und Zugkräfte innerhalb Deines "Spants". Habe mal ein Bild gemalt, das jeder, der mal ein Stück Holz zerbrochen hat, verstehen sollte (der Vorsicht halber: ich weiß, daß es um GFK und nicht um Holz geht, gehe aber davon aus, daß ihr noch nicht allzu viele ordentlich laminierte GFK-Spanten zerbrochen habt...)
Das Bild der Kräfteverhältnisse in einem Rigg spar ich mir jetzt...

Dir sollte also klar sein, daß Du auf der Innenseite des Spant hohe Zugkräfte kriegst und gerade dort nicht mit Laminat sparen darfst!!! (Im Klartext: Komplett einlaminieren!)

Als Test kannst Du ja mal jemanden bitten, einen Streifen Deines Hartschaums senkrecht zu halten (oben und unten festhalten) und drücke in der Mitte mit dem Finger dagegen, bis der Streifen kaputt geht.
Nun schau einfach mal, ob und wo der Streifen zerdrückt oder zerrissen wurde
Anhand des "wo" wird Dir dann klar werden, wo das Laminat hin muß
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  #7  
Alt 22.04.2003, 14:25
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Danke Dir fuer Deine Erlaeuterungen.. ich weiss schon was Du meinst.. die Frage ist nur, ob hier jemand sowas schon mal getestet hat. Vor allem das Herex C70-55-Zeugs... Oder auch Airex !?

Cyrus: Was hat denn dein Spezi da gebastelt !?? Waere schoen mehr zu wissen !

Mfg.

Dirk
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  #8  
Alt 23.04.2003, 15:18
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Standard CYRUS !??

Hmmm,

wie sieht es aus, Cyrus, hast Du mehr Infos fuer mich !? Das Herex-Zeug ist ja nicht das billigste, und bevor ich da massig Geld investiere um es anschliessend wieder raus zu schmeissen, waere es mir recht, wenn mir jemand dazu was sagen koennte !
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  #9  
Alt 23.04.2003, 15:59
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Viel kann ich darüber nich sagen. Das ist schon so lange her.

Auf jeden Fall hat er einen Panzer-Rumpf gebaut.

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  #10  
Alt 23.04.2003, 16:24
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Hmm, danke fuer die Fotos.. in dem gleichen Zustand befindet sich das meinige gerade... Was meinst Du mit Panzer-Rumpf !? Hat er da reichlich dicke GFK-Schichten aufgelegt oder etwa Stahlplatten mit verbaut !?

Hmm, vielleicht koenntest Du fuer mich bei Deinem Bruder mal nachfragen !?

Ich danke Dir schon jetzt recht herzlich !

Mfg.

Dirk
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  #11  
Alt 23.04.2003, 16:55
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Dirk, ich denke er hat einfach zu viel Schaumplatten verklebt.
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  #12  
Alt 23.04.2003, 17:25
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Ich stell mir gerade vor, wie sich die Kräfte wohl verteilen.
Zur Vereinfachung denk ich mir einen Modellbaurumpf aus labberigem Kunststoff, noch ohne irgendwelche Verstrebungen

Da der Vortrieb in den Heckspiegel geleitet wird und das mit dem Hebel der tiefliegenden Schraube will dieser gerne nach hinten klappen.
Das verhindert der Spiegel und das Kippmoment wird von den Seiten des Rumpfes aufgefangen.
Dadurch will aber der Rumpf in der Mitte etwas einfallen.
Also hier einen Querspant um dies zu verhindern - Belastung = Druck

Wenn nun das Boot schön über die Wellen donnert und eintaucht, bremst der Bug und das Heck will weiter. Folglich will sich die Mitte des Rumpfes ausbeulen. Jetzt muss dieser Spant einer Zugbelastung wiederstehen.

In den Kurven dürften sich die Kräfte diagonal durch das Boot verteilen.

Ich würd sagen, den Schaum könnte bestenfalls als Platzhalter dienen, als tragendes oder stützendes Element taugt er nix.

Wenn du die Spanten nachher gut mit Fasermatten einpackst geht das vieleicht, dann werden die Kräfte vom GFK aufgenommen - ob du dann aber noch viel leichter bist als mit Holz - ich weis nicht.
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Dominik
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  #13  
Alt 23.04.2003, 17:32
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Zitat:
Zitat von Muckymu
Ich stell mir gerade vor, wie sich die Kräfte wohl verteilen.
Zur Vereinfachung denk ich mir einen Modellbaurumpf aus labberigem Kunststoff, noch ohne irgendwelche Verstrebungen

Da der Vortrieb in den Heckspiegel geleitet wird und das mit dem Hebel der tiefliegenden Schraube will dieser gerne nach hinten klappen.
Das verhindert der Spiegel und das Kippmoment wird von den Seiten des Rumpfes aufgefangen.
Dadurch will aber der Rumpf in der Mitte etwas einfallen.
Also hier einen Querspant um dies zu verhindern - Belastung = Druck

Wenn nun das Boot schön über die Wellen donnert und eintaucht, bremst der Bug und das Heck will weiter. Folglich will sich die Mitte des Rumpfes ausbeulen. Jetzt muss dieser Spant einer Zugbelastung wiederstehen.

In den Kurven dürften sich die Kräfte diagonal durch das Boot verteilen.

Ich würd sagen, den Schaum könnte bestenfalls als Platzhalter dienen, als tragendes oder stützendes Element taugt er nix.

Wenn du die Spanten nachher gut mit Fasermatten einpackst geht das vieleicht, dann werden die Kräfte vom GFK aufgenommen - ob du dann aber noch viel leichter bist als mit Holz - ich weis nicht.
Zur Verstärkung von GFK langt schon eine überlaminierte halbe Papprolle.

Du kannst Dir gar nicht vorstellen wie man somit ein Deck richtig stabil bekommt.
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  #14  
Alt 23.04.2003, 22:32
Frank
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Hallo S 2,
für diese Anwendung kannst Du Airex oder Herex nehmen. Ich würde allerdings zur Dichte 75 kg/m3 bei Herex raten. Airex R 63.80 ist das beste, da es extrem schlagresistent ist.
Klar ist ( wie Seekreuzer es geraten hat ) dass du auf beiden Seiten über die gesamte Fläche laminieren musst. Ich würde zu Roving raten.

Kannst Du vorher aus Sperrholz eine passende Schablone bauen ? Dann laminiere "off-rumpf" und passe den Spant dann mit Winkellaminat ein.

Gruss
Frank
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  #15  
Alt 24.04.2003, 08:56
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Super, danke fuer Eure Antworten.. nun weiss ich bescheid !

Ich werde also diesen Herex C70-75 oder Airex 80 irgendwas nehmen und dann kraeftig einlaminieren Bei Gaugler & Lutz haben sie auch richtig dickes Rowing-Gewebe bis 1100 gr / m2 Ich denke das duerfte reichen ..

Fotos folgen dann
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