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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

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  #1  
Alt 08.06.2007, 00:57
Benutzerbild von raziausdud
raziausdud raziausdud ist offline
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Standard Großbaum in Luv ???

Hallo,

meine nächste Frage, die sich aus dem Verfolgen des Louis Vouitton Cups ergeben hat:

Im letzten Rennen Team Neuseeland gegen Luna Rossa fuhren beide Boote auf der Kreuz mit dem Großbaum durch den Traveller leicht im Luv(!). Es herrschte wohl relativ geringer Wind. Lt. Kommentator soll mit dieser Segelstellung mehr Druck ins Segel kommen.

Wer erklärt mir das etwas genauer?

Danke im voraus und beste Grüße
Rainer

Geändert von raziausdud (08.06.2007 um 01:03 Uhr) Grund: Zusatz Traveller - damit Ihr seht, dass ich weiss wat dat is ...
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  #2  
Alt 08.06.2007, 07:25
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Ray Ray ist offline
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Na ja, das gesamte Profil des Groß ist ohnehin etwas luv-wärtiger als das des Vorsegels. Auch ist das Profil nicht so ausgeformt.

Um mehr Höhe zu segeln oder bei "mehr Welle als Wind" bei Amwindkursen mehr Druck als "Maschine gegen die Welle" zu erhalten, ziehe ich den Traveller - je nach Kurswinkel - nach Luv.

Die Einstellung nehme ich vor, in dem ich erst das gewünschte Profil mit Unterliekstrecker (Größe des Profils), Schotspannung (Achterliek dicht/offen) und Achterstagspannung (Profil am Vorliek) der Windstärke anpasse und dann den Traveller entspechend so lange trimme, bis der Bauch am Vorliek gut unter Spannung steht.

Das ist keine Erklärung aus dem Lehrbuch und daher nicht professionell ausgedrückt, sondern einfacher Erfahrungswert aus der Praxis mit einem triradialen Latten-Rollgroß.

Gerade bei kleinen und mittleren Windstärken erreichst Du mit einem luvwärtigne Traveller enorme Höhen- und Geschwindigkeitsvorteile.

Gruß
Ray
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  #3  
Alt 08.06.2007, 10:16
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Ich habe Rainers Frage so verstandn, daß nicht (nur) der Traveller, sondern derBaum nach Luv zeigt. Das würde mich auch wundern. Bislang bin ich davon ausgegangen, daß die resultierende Segelkraft i.E. senkrecht zum Baum wirkt. Und das wäre in dem Falle ja nicht wirklich nach vorn...
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  #4  
Alt 08.06.2007, 15:01
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genau: der BAUM zeigte nach Luv. Und genau das mit der resultierenden Kraft hat mich stutzig gemacht ...

Rainer
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  #5  
Alt 08.06.2007, 15:23
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raziausdud raziausdud ist offline
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Da auch ich nicht gewusst und geglaubt habe, dass es eine solche Segelstellung wegen der o.a. resultierenden Kraft überhaupt gibt und um allen Zweiflern zuvorzukommen:

a) der Kommentator hat es wie gesagt extra angesprochen, sonst hätte ich es wohl gar nicht bemerkt.

b) auf der AC-Cup-Seite habe ich nach Fotos gesucht und dieses entdeckt (zur Qualität: Ausschnitt und komprimiert).
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  #6  
Alt 08.06.2007, 15:28
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Wenn der Traveller lang genug ist, siehst Du das auch auf Serienyachten. Machen wir bei Leichtwind auch so.
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  #7  
Alt 08.06.2007, 17:04
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Wobei das nur Sinn macht, wenn die Holepunkte der Genua sehr weit innen liegen.
Bei normalen Kreuzeryachten mit der Genua-Leitschine außen auf der Kante bringt es nichts. Im Gegenteil, das Boot wird langsamer. Daher wird auch in den Tipps einiger Rigghersteller davor gewarnt, den Baum über die Mitte nach Luv zu ziehen. Der Traveller dagegen darf.

Servus

Paul
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  #8  
Alt 09.06.2007, 18:59
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Zuerst einmal Danke für die bisherigen Antworten,

aber ich hätte gern noch etwas mehr Erklärung ...

Mir selbst ist noch eingefallen, dass das vielleicht weniger dem Vortrieb dient (s.o. resultierende Kraft), als vielmehr dem Längstrimm, denn je weiter das Großsegel im Vergleich zum Vorsegel nach Luv gestellt ist, desto weiter wandert der Segeldruckpunkt der Gesamt-Segelfläche nach achtern. Das Boot wird dadurch weniger leegierig / mehr luvgierig. Vielleicht wird dadurch und im Zusammenspiel mit der Ruderstellung mehr Geschwindigkeit erreicht ...(?)

Grüße
Rainer
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  #9  
Alt 24.06.2007, 23:43
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Hallo nochmals,

hat denn wirklich niemand eine Erklärung, warum man das macht?

Ich habe meinem letzten Foto nicht so ganz getraut, denn man lässt sich leicht dadurch täuschen, dass bei den Americas-Cuppern der Großbaum nicht parallel zum Deck ist, sondern nach achtern ganz schön abfällt.

Aber zwei weitere Fotos haben mich überzeugt, Bootsansicht exakt von mittig achtern. Ein weiteres Bild zeigt den Verlauf des Achterlieks mit dem schönen Twist (ein viertes den Fehler von Alinghi im zweiten Rennen ).

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Die Wenden werden mit "Grinden" eingeleitet. Wird da das Groß noch weiter nach Luv geholt, damit das Boot schon ohne Ruderlegen (nicht so starkes Ruderlegen) die Wende beginnt? Ist das ein Art "Pumpen"? Oder was könnte das sein?
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