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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Beladung von Binnenschiffen
Hallo Forum,
gibt es hier Leute, die sich mit der gewerblichen Binnenschifffahrt etwas auskennen? Ich möchte gern wissen, ob es an Binnenschiffen ein technisches System gibt, dass bei der gleichmäßigen Beladung hilft. Bzw, wie wird gewärleistet, dass der Laderaum so gefüllt wird, dass das Schiff auf geraden Kiel liegt? Danke
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Gruß Christian |
#2
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Anhand von einem Stauplan kommt die Gewichtsverteilung zustande.
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Gruß,Matze |
#3
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ist der Stauplan ein Herstellerspezifisches Dokument?
Wenn ich den Kahn mit Schüttgut befüllen möchte, wie hilft mir dieser Stauplan dabei? Muss ich den zum Kranführer bringen und der schüttet dann dementspechend Kies in den Pott?
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Gruß Christian |
#4
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Über schüttgut kann ich Dir leider nix schreiben,aber es wird ähnlich sein wie bei Containern denke ich.Ein Stauplan wird mit Hilfe des Schiffplaners erstellt,letztendlich erhält ein Decksmann und Brückenfahrer diesen und arbeitet ihn ab.Dieser brauch sich keine Gedanken um die Gewichtsverteilung machen,da die Container auf dem Plan so schon richtig sortiert sind um Gewichte und Gefahrengut zu trennen.
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Gruß,Matze |
#5
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Schön gerade nech?
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Gruß,Matze
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#6
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Danke dir,
btw. mir geht es aussschließlich um Binnenschiffe... Ist da die seitliche Wasserstandsmarke die einzigste Orientierung für mich, um zu sehen, ob mein Kahn auf geradem Kiel liegt?
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Gruß Christian |
#7
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Also für mich wäre es so ja.Aber würde ich ein solches Schiff leiten und fahren,gibts da bestimmt Messgeräte für die das genau erfassen können.Aber wie gesagt,das kann ich Dir leider auch nicht sagen.
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Gruß,Matze |
#8
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Ach so,mit Ausgleichstanks wird noch ausgeglichen....Bei großen und bei Feederschiffen meine ich.
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Gruß,Matze |
#9
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Zitat:
enn Du es ganz genau haben willst würde ich mal beim Bundesverband der Binnenschifffahrt (BDB) versuchen. Bei Bedarf kann ich Dir Kontaktdaten zur "Deutschen Binnenreederei" oder zu den Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe besorgen!? Gruss Bossi Geändert von Bossi (17.07.2007 um 17:06 Uhr) Grund: Weil mir noch was eingefallen ist... |
#10
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Zitat:
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Gruß,Matze |
#11
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Moin,
nee, das denke ich nicht. Es geht ja um Schüttgut (da wird nichts gelascht) und wenn Du 1000 Tonnen Massengut verlädst muss es a) gleichmässig verladen werden b) nur soviel geladen werden, dass der Transport durch geringe Wasserstände (ganz aktuell) nicht gefährdet wird oder c) durch den eigenen oder fremd verursachten Wellengang nicht absäuft! Guck Dir manchmal die Dinger bei uns auf der Elbe an. Da denkt man manchmal beim nächsten Dettmer Tank liegt der andere bestimmt auf Grund... In den mir bekannten Häfen gibt der Kapitän oder eine von ihm beauftragte dritte Person die Anweisungen wieviel geladen wird und kontrolliert das anhand der Markierungen im Laderaum oder des Wasserstandes! Gruss Bossi |
#12
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Zitat:
War mehr auf die verladenen Stoffe bezogen,welcher ja nicht immer Sand ist. Aber ansonsten hast schon Recht.
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Gruß,Matze |
#13
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Binnenschiffe laden in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle soviel, wie sie können
Das "Können" wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, der Wichtigste dabei dürfte die zugelassene Abladetiefe für die gewünschte Strecke sein. Diese kann auf dem Rhein recht tief liegen, auf den meisten Kanälen liegt sie eher so bei 2,80m oder sogar nur 2,50m bzw. 2,20m. Zur Überprüfung der Abladetiefe dienen die von Dir schon erwähnten Tiefgangsanzeiger an den Bordwänden, die jedes Binnenschiff an festgelegten Stellen aufweisen muss und die vom Eichamt vereicht werden. Als weitere Hilfe bei der Beladung verfügen die meisten Binnenschiffe über ein sogenanntes "Clinometer", das die seitliche Neigung des Schiffes als Lichtleiste (meist in der Steuerhausscheibe von außen sichtbar angebracht) anzeigt. Die Beladung wird in jedem Fall vom Schiffsführer kontrolliert und ggf. korrigiert. Er ist allein für die korrekte Beladung verantwortlich. Bei Schüttgütern muss zum Beispiel das Schiff bei vielen Verladeanlagen häufiger verholt werden, damit eine gleichmäßige Beladung gewährleistet ist. Es wird vorne angefangen (dort hat das kanalgängige Binnenschiff im Leerzustand nur einen sehr geringen Tiefgang von etwa 40-60cm) und dann Kegel an Kegel geschüttet. Andere Faktoren bei der Beladung können zum Beipiel die Verteilung von Einzellasten auf den Bodenwrangen (schwere Transformatoren oder Blechrollen, sogenannte Coils) oder der Einsatz von Rohrduchten (herausnehmbare, stabilisierende Querrohre) im Laderaumbereich sein. Im Kanalbereich muss oft auch Ballast genommen werden, damit die hohen Hinterschiffe unter den niedrigeren Brücken hindurch gehen. Dies geschieht normalerweise in den hinter dem Laderaum liegenden Ballasttanks oder in den seitlichen doppelten Bordwänden, den sogenannten Wallgängen. Gruß, Ulrich Geändert von naut (17.07.2007 um 19:03 Uhr)
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#14
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Grade dieses Wochende habe ich komplett am Rhein gesessen und alle Kähne an mir vorbei ziehen lassen. Da kam mit Andy genau das gleiche Thema auf. Erst mal haben wir uns immer gewundert, wie tief die Teile im Wasser hängen. Also trockenen Fußes nach Vorn kommen, war da nicht mehr. Regelmäßig hing die Reeling schon im Wasser. Dann fiel uns auf, dass ausnahmslos bei allen Schiffen vorn ein Häufchen und hinten ein Häufchen zu sehen war und Mittschiffs fast nichts drin war. Wir dachten schon, die müßen doch auseinanderbrechen...
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. . Akki dieser Beitrag wurde ohne KI erstellt...
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#15
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Danke euch für die Antworten.
Kann noch einer mehr zu diesem Clinometer sagen? Mit diesen lässt sich doch aber nur die Vertrimmung nach Steuer- bzw. Backbord ermitteln. Es gibt keine Aussage über die Längstachse. Richtig? Gibt es irgendwo Literatur dazu im Netz?
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Gruß Christian |
#16
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Also wir haben früher oft Steine, Sand und Kies vom Rhein geholt und zu den Ostfriesischen Inseln gebracht. Wir hatten zwei Marken am Schiff für Salzwasser und Süßwasser.
In den Verladeanlagen prasselte das Schüttgut von oben ins Schiff und mein Mann hat gezeigt, wo die Haufen hinsollten und wann es genug war, zwischendurch mußten sie auch öfter mal aufhören zu schütten und warten, bis er die Marken kontrolliert hatte. Meistens hatten wir vier Haufen im Schiff. Und verrutschen kann das ganz gut, ist uns damals mal auf dem Ijsselmeer passiert. War wohl ein bißchen viel Wind. Mit ziemlicher Schlagseite sind wir nach Lemmer reingehumpelt und die Männer durften erstmal schippen, bis das Schiff wieder gerade lag. Nun kann Ladung auf Kanälen oder dem Rhein wahrscheinlich nicht so schnell verrutschen, aber unser Schiff war ja so ein Mini-Kümo und wir durften raus ins tiefe Wasser... Aber nightforce kann da doch bestimmt was zu sagen. Anneke |
#17
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Zitat:
Zumindest erstmal einen spärlichen Wikipedia-Artikel. Über die verschiedenen Arten Binnenschiffs-Klinometer kannst Du Dich wahrscheinlich besser im einschlägigen Fachhandel informieren (Matronik Duisburg z.B.). Stell es dir einfach als zwei Leisten mit jeweils fünf oder sechs Lampen vor, die waagerecht im Steuerhaus an Backbord und Steuerbord Seite angebracht sind. Je weiter sich das Schiff nun auf eine Seite neigt, desto mehr Lampen leuchten auf dieser Seite. Das die Gangborden bei voll abgeladenen Schiffen in der Schiffsmitte unter Wasser stehen, ist völlig normal und hat damit zu tun, daß die meisten Binnenschiffe althergebrachter Bauart einen "Sprung" aufweisen, d.h. sie sind vorn und achtern etwas höher gebaut als in der Mitte (ist ja auch ganz sinnvoll, daß die Eingänge zu den vorderen und hinteren Wohnungen und Maschinenräumen etwas über der Wasserlinie liegen....). Voll abgeladen können also die Eichmarken am vorderen und hinteren Ende des Laderaums durchaus etwas höher liegen, als die Gangbord dazwischen. Hinzu kommt der Effekt, daß viele Schiffe, wenn sie voll "durchgeladen" sind, sich in der Mitte etwas senken, so daß der Sprung noch verstärkt wird (Dies ist übrigens auch der Grund, warum payed beobachtet hat, daß viele Schiffe im vorderen und hinteren Bereich höher beladen werden, als in der Mitte: Würde man einen RIesenhaufen in die Mitte setzen, dann wäre die Biegebelastung in Längsrichtung für das Schiff viel größer. Die Mitte hätte den Hauptteil der Last und das leichte Vorder- und Hinterschiff würden gleichsam wie zwei Luftblasen nach oben ziehen). Die Sache mit der tiefen Abladung ist im Binnenbereich natürlich völlig risikofrei - auf dem Ijsselmeer kann das natürlich schon ganz anders aussehen, aber auch hier gilt: Meist kann das Schiff mehr vertragen als der Steuermann. Schlecht ist's natürlich, wenn die Wellen über die Luken rollen und die Ladung naß wird. Dann können schnell Schieflage und/oder Überladung eintreten. Gruß, Ulrich Geändert von naut (17.07.2007 um 23:35 Uhr) |
#18
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also mein büro liegt schräg gegenüber von der kohleninsel im duisburger hafen....wenn ich manchmal sehe wie der kranführer da die leichter belädt...hinten saufen sie fast ab und vorne stehen sie in den himmel.... wenn ich es das nächste mal sehe mach ich mal ein foto...sieht immer recht ulkig aus
unter folgendem link http://www.uni-duisburg.de/FB7/IST/f...en/A26/A26.htm könnt ihr ein wenig was nachlesen über die falsche beladung von leichtern und die folgen davon... übrigens werden die eichmarken bei der abnahme durch die SUK auch geprüft und ggf. neu aufgemalt... gruß sascha
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