Arbeitsfock?

[TageDieb]

Hallo Segler-Freunde,

hin und wieder liest man in der Literatur den Begriff "Arbeitsfock". Was ist damit gemeint?
Und wie sieht es mit den anderen Bezeichnungen für Vorsegel aus (wie z. B. "Code Zero")? Vielleicht kann jemand mal umfassend erklären, was das jeweils bedeutet...

Gruß
Mario

[ramsey]

Moin - das ist ein kleineres Vorsegel, in der Regel ohne Überlappung mit dem Groß. Wird vorwiegend für Kreuzkurse bei Starkwind genutzt. Die Anschaffung dieses Segels lohnt sich auch wenn man eine Rollreffanlage hat, denn eine stark eingerollte Genua steht nicht mehr vernünftig und produziert im Zweifel mehr Schräglage als Vortrieb, was gerade an der Kreuz eher mißlich ist.
Code Zero ist eine übergroße Genua, bie bei einem fraktionellen Rigg (z.B. 7/8) nicht nur bis zum Ansatzpunkt des Vorstags reicht, sondern bis zum Masttop.
Gruß
Jürgen

[Nils]

Ich dachte immer, eine Arbeitsfock wäre die Standardfock.

[TomM]

Zitat von Nils

Ich dachte immer, eine Arbeitsfock wäre die Standardfock.

Moin Nils,

die Standardfock überlappt ja auch nicht - Wenn Sie überlappt, dann wird's ne Genua.

[Nils]

Nee nee, die überlappt minimal (dargestellt sind Starkwindfock, Fock, Genua und Leichtwindgenua (welche aber hier fast nicht zu sehen ist)):

[TageDieb]

Zitat von TomM

Moin Nils,

die Standardfock überlappt ja auch nicht - Wenn Sie überlappt, dann wird's ne Genua.

Ne Standardgenua...?

Gruß
Mario

[TomM]

Moin,

auh weia - soweit ich weiß überlappt eine Standardfock bis max. 5% richtig wäre 105% (Was übrigens lt. meinem Segelplan und auch lt. dem von Nils soweit wohl richtig ist.

Danach kommen Genua I, Genua II und Genua III mit jeweils auch definierten Überlappungen. Die Sturmfock überlappt nicht und hat soweit ich weiß irgendwas von 90 bis 95%. Kleiner wird dann das, was wir eigentlich Sturmfock nennen würden. das liegt irgenwo bei 50%

[TomM]

Moin,

so, nun geklaut bei Diekow-segel.de

Zitat von Diekow-Segel

Die Arbeitsfock ist ein aerodynamisch sehr effektives Segel. Mit einer Breite von 105% – 110% überlappt sie das Großsegel um ca.10%. Die Vorstaglänge schöpfen wir voll aus. Hier liegt auch der Unterschied zur traditionellen Arbeitsfock. Ihr schlankes, hohes Profil erzeugt, bei gleicher Fläche, mehr Vortrieb als eine konventionelle Fock mit ihren kurzen Lieken.

Wen es interessiert - hier gibt's mehr (man beachte die kleine Animation mit den Segelgrößen).
http://www.diekow-segel.de/framesets/frame_ie.htm

unter Produkte / Vorsegel / Segeltypen nachgucken - ist so ne blöde Frameset Seite wo keine direkte Verbindung möglich ist.

[Sternfinder]

Hallo,

der Begriff Arbeitsfock könnte sich vllt. auf die Art Vorsegel beziehen, wie sie früher auf Kuttern gefahren wurde. Ein hohes und schlankes Vorsegel kann mehr Vortrieb erzeugen als ein niedriges und dafür breites Vorsegel.

[Paul Petersik]

Beim Kutter hieß ein Vorsegel Fock und das andere Klüver.

Ich verwende die Begriffe Arbeitsfock und Standardfock ebenfalls für ein und dasselbe Segel. Ob das richtig ist? Keine Ahnung!
Es gäbe dann auch noch die Kreuzfock, die bei mir auch noch in den gleichen Topf kommt.

Servus

Paul

[chris-b]

Oh Gott Leute diskutiert doch nicht über 5%.

Mein Segelmacher hatte ne ganz lockere Meinung, der ich mich gerne anschließe.

Bei schwachem Wind benötige ich in Regatten definitiv eine Genua. Aber beim "Lustsegeln" am Nachmittag (oder bei Sch...wetter) ist das zu viel Segelfläche. ALso fahre ich als Standard eine ganz normale Fock mit wenigen % Überlappung. Die kann ich sogar Einhand noch passabel bändigen.

Und dass ist halt die "Arbeitsfock".

Gruß
Christoph

[Molly]

Die traditionelle Fock hat ein Vorliek, das max. 80% der Vorstaglänge einnimmt.

Die heutige Arbeitsfock nutz die Gesamtlänge des Vorstags aus, sie ähnelt sehr stark der Genua III, das J-Maß liegt bei unter 100%, geht also max. bis zum Mast.

Meine Selbstwendefock ist so geschnitten, ein geniales Segel!

LG Molly

[Pusteblume]

Zitat von Molly

Die traditionelle Fock hat ein Vorliek, das max. 80% der Vorstaglänge einnimmt.

..

Bei meinem (traditionellen) Boot hat die "Arbeits"fock (oder Normalfock oder was auch immer) ca 100 Prozent Vorstagslänge.

[Petermännchen]

Ich weis, der ist schon gelutscht. Aber die Antworten waren für mich nicht befriedigend. (Ist bei goo eben ganz oben)
Daher habe ich weiter gesucht und das hier gefunden:

Ein Segel mit einem LP-Maß von unter 100% J – also eines, das den Mast nicht überlappt – bezeichnet man heute als Fock. Im Gegensatz zu früher, als die Fock nur zu 80% die maximal zur Verfügung stehende Länge vom Vorliek ausfüllte und den Mast teilweise überlappte, wird die Fock heute mit der maximalen Vorlieklänge gefahren und überlappt in der Regel nicht mehr. Sie ist segeltechnisch mit der Genua III eng verwandt. Sowohl Tuch, Profil als auch Segelschnitt sind fast identisch. Das bedeutet, daß die moderne Arbeitsfock ebenfalls ein hohes Streckungsverhältnis aufweist und dadurch ein aerodynamisch sehr effizientes Vorsegel ist.

Quelle: klick

Gruß

Peter