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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 27.07.2007, 17:22
Wiek14 Wiek14 ist offline
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Standard Motorboottörn: Sneek – Lemmer – Randmeere – Amsterdam – Monnickendam – Hoorn – Enkhui

Motorboottörn: Sneek – Lemmer – Randmeere – Amsterdam – Monnickendam – Hoorn – Enkhuizen – Workum – Heeg -Sneek

Sonntag, 8. Juli 2007
Anreise nach Sneek um 11:00 Uhr. Bei Sonnenschein sind wir über die Woudvaart zu einem Anlegesteg im Zwarte Brekken gefahren. Wir genießen die Ruhe und leckeres Rosinenbrot. Abends besuchen wir das Restaurant „Onder de Linden“ in Sneek. Wir lassen uns den mexikanischen Wrap und kühle Getränke gut schmecken.

Montag, 9. Juli 2007
Sneek - Lemmer
Um 8:15 Uhr haben wir Proviant für die ganze nächste Woche eingekauft. Bis 11.30 Uhr wurde die Zeit mit einer Außenreinigung unseres Motorschiffs sinnvoll genutzt. Schnell danach geduscht und um 11:55 Uhr hieß es „Leinen los, Kurs Richtung Lemmer über den Prinses Margriet Kanaal“.

Nach Bezahlung des Brückengeldes (4,50 Euro) fahren wir direkt durch den schönen touristischen Ort Lemmer und schleusen ins Ijsselmeer ein. Kurz nach der Lemstersluis fahren wir bei Windstärke 4 um 14:45 Uhr in den Jachthaven Friese Hoek mit vier Sternen am Sanitärhaus ein. Er wird vor allem durch sehr viele Segelschiffe genutzt. Wir haben Glück und dürfen direkt am südlichsten Steg (F) die Box 236 belegen. Damit haben wir einen wunderschönen Blick auf das Ijsselmeer. Nach dem Landgang durch Lemmer genießen wird den Abend mit einem eindrucksvollen Sonnenuntergang bei leichter Bewölkung und Windstärke 1 -2. Das angekündigte Gewitter hat uns den ganzen Tag verschont.

Dienstag, 10. Juli 2007
Lemmer – Elburg

Um 6:40 Uhr meldet der Seewetterbericht für das IJsselmeer Windstärke 2 bis 3. Also laufen wir nach dem Frühstück bei klarer Sicht um 8:10 Uhr aus dem Jachthafen aus und nehmen Kurs auf Richtung Urk. Wir fahren an den schnurgraden Deichen des Noordoostpolders entlang, die zum Schluss mit einer langen Reihe von Windkraftanlagen geschmückt worden sind. Kurz vor Urk umfahren wir die gut betonnte Untiefe Vormt. Da nach unserem Reiseführer Urk nicht idyllisch ist, geht die Fahrt weiter zum Ketelmeer. Nachdem wir die gigantische Ketelbrug (BB 12,7 m) passiert haben, erstreckt sich vor uns das breite Ketelmeer.
Kurz vor dem Ketelhaven sehen wir an der Backbordseite das Ketelmeerprojekt. Eine 50 Meter tiefe Grube mit einem Durchmesser von 1 km wird von einem 10 Meter hohen Damm umgeben. Insgesamt sollen hier 50 Millionen Kubikmeter giftiger Schlamm aus dem Rhein und der Gelderse Iyssel eingefüllt werden, die dem Mündungsbereich der IJssel entnommen werden. Denn hier setzen sich die Schadstoffe aus den beiden Flüssen in großen Mengen ab und gefährden die Tierwelt und das Grundwasser.

Nach dem Ketelhaven halten wir uns so weit wie möglich südlich und fahren Richtung Vossemeer. Nachdem wir die Roggebot-Schleuse passiert haben, fahren wir an hohen Pappeln und großen Schilffeldern vorbei durch das landschaftlich herrliche Drontermeer bis Elburg. Wir legen auf der Westseite des 1 km langen Hafenkanals an einem gut ausgebauten Steg an, da im Gemeindebootshafen nur kleinere Boote Platz finden. Die Uhr zeigt 14:15 Uhr an.


Nach einer ausgiebigen Mittagspause genießen wir die wunderschöne alte Hafenstadt Elburg: Altstadt, Gracht zwischen einer Lindenallee, Stadttor, Stadtmauerreste, kunstvoll gepflasterte Gassen, alter Hafen mit vielen alten Schiffen, alte Giebelhäuser und eine belebte idyllische Einkaufsstraße.



Mittwoch, 11. Juli 2007
Elburg – Eemhof bei Spakenburg

Heute Morgen regnet es aus grauen Wolken. Dennoch legen wir um 8:15 Uhr ab und fahren durch das lang gestreckte betonnte Veluwemeer. Die Breite des Veluwemeers ist enorm, aber den größten Teil des Meeres können wir wegen der Untiefe nicht befahren. Am Westufer passieren wir verschiedene einladende Jachthäfen. Östlich unserer Route lagen sechs sehr schöne kleine Inseln, die teilweise mit Häfen oder Anlegestegen ausgestattet waren. Bei Harderwijk durchfahren wir die Harderbrug (H 72) und erreichen das Meer Wolderwijk. Aus der Ferne können wir die alte Hansehafenstadt sehen. Die blaue Kuppel des Dolfinariums prägt das Stadtbild. Harderwijk hat sich zur Industriestadt entwickelt.


Der Törn geht deshalb weiter Richtung Spakenburg. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen. Also das richtige Wetter, um durch die Nijkerkersluis zu schleusen. Mir vier anderen Booten spüren wir kein Gedrängel. Der Schleusenmeister informiert uns höflich, dass ab 2007 jedes einfahrende Schiff den Weisungen des Schleusenmeisters folgen muss. So können in Hochzeiten des Schleusenverkehrs bis zu 30% mehr Schiffe geschleust werden. Er wünscht uns eine gute Fahrt und kurz danach erreichen wir auf der Nordseite des Fahrwassers kurz vor Spakenburg um 12:15 Uhr den Jachthafen De Eemhof.


Der JH De Eemhof liegt in unmittelbarer Nähe eines Freizeitparks (Centerpark) mit großem subtropischem Schwimmbad. Die Anlage bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sehr viele Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten. Eine gepflegte Anlage mit vielen Bungalows, Wasserwegen und Wald.

Die gesamte Landschaft ist hervorragend dazu geeignet, etwas für die Gesundheit und Fitness zu tun. Heute steht für den Skipper ein ausgiebiger Jogginglauf auf dem Programm. Meine Frau an Bord nutzt nachmittags die Zeit, ihr Buch „Die Findelfrau“ von Amelie Fried fast zu Ende zu lesen.


Donnerstag, 12. Juli 2007
Eemhof bei Spakenburg – Muiden (28 km)

Bei Sonnenschein frühstücken wird auf dem Achterdeck. Der Skipper hat alles vorbereitet wie immer. Leider kommt die Sonne heute nur kurz und selten zum Vorschein. Um 8:45 Uhr beginnt der Törn und wir fahren fast alleine durch das zu großen Teilen unter Naturschutz stehende Eemmeer. Wir kreuzen die Autobahn A 27 und erreichen das Gooimeer. Auf der Südseite lassen wir Huizen liegen. Huizen beeindruckt aber von der Wasserseite betrachtet mit architektonisch modernen großen Bauwerken. Auf der Nordseite sehen wir anschließend die Stadt Almere-Haven, die hier am Flevolandpolder als moderne neue Stadt entstanden ist. Auf dieser Höhe ist das Ende der Randmeere erkennbar. Wir sehen vor uns die Hollandse Brug (H127).
Kurz nach der Brücke laufen wir nordwestlich den großen Yachthafen Muiderzand an. Hier suchen wir ein sehr gut ausgestattetes Bootszubehörgeschäft auf, um neue Festmacher zu kaufen. Nach dem Mittagessen an Bord verlassen wir die Anlage und setzen über zur Hafenstadt Muiden.

Beim Einlaufen in den Hafen um 14.00 Uhr beeindruckt auf der Backbordseite nicht nur der „mittelalterliche“ Dreimaster, sondern auch die dahinter liegende 500 Jahre alte Wasserburg. Sie ist eine der alten Festungswerke entlang der holländischen Wasserlinie und kann besichtigt werden. Wir legen im Jachthafen der Königlich Niederländischen Segler- und Rudervereinigung an und haben einen herrlichen Blick auf die Wasserburg und das Ijsselmeer.

Im Hafen, der die Mündung der Vecht ist, liegen viele traditionelle Segelschiffe, eine Augenweide für Liebhaber der alten Schiffe der Zuiderzee. Hier wird Kulturgut restauriert und bewahrt. Abends zwischen den Regenschauern haben wird die Ruhe und Idylle des IJmeeres von einem einsamen Steg genossen und wunderschöne Fotos machen können.

Freitag, 13. Juli 2007
Muiden – Sixhafen Amsterdam

Die ganze Nacht muss es geregnet haben. Das Brett auf der Kaimauerkante war so rutschig, dass ich beim von Bord gehen ausrutsche, mit einem Bein zwischen Kaimauer und Bootsrumpf bis ins Wasser trete und mir dabei den linken Fuß verzerre. Kleine Schürfwunden am linken Bein und linken Arm sind Andenken, doch nachmittags können meine Schmerzen im Fuß nur noch mit Salbe, elastischer Binde, Tabletten und Eisbeutel behandelt werden. Freitag, der dreizehnte eben.
Nach diesem lehrreichen Start in Sachen Sicherheit geht es nun um 9:15 Uhr bei bedecktem Wetter los Kurs Richtung Pampus. Hier umfahren wir die kleine Insel gegen den Uhrzeigersinn und ändern den Kurs Richtung Tonne P 13 (Durgerdamm), um so entlang der Buiten IJ bis zu den Oranjesluizen zu gelangen. Hier liegen vier Schleusenkammern nebeneinander - gigantisch. Sportboote müssen sich ganz nach Steuerboot orientieren. Die Zufahrt zur Schleuse ist gut ausgeschildert. Wir können direkt ohne Wartezeiten schleusen und gelangen damit in die Het IJ.
Amsterdam zeigt sich von seiner ganzen Pracht. Backbord gelegen sind mindesten fünfzehn Baukräne zu erkennen, es wird also investiert in dieser Weltstadt. Mit dem wir die Einfahrt in den Sixhafen um 11:00 Uhr erreichen, liegen wir sehr zentral in Amsterdam. Hier müssen wir zunächst in der Hafeneinfahrt warten, da noch zwei Segler das schmale Fahrwasser zu den Stegen verlassen müssen. Nach zehn Minuten weist uns dann der Hafenmeister in adretter Uniform charmant den nördlichsten Platz in der Nähe der Toilettencontainern zu. Wir erreichen den Liegeplatz nach eine Schleichfahrt unter engsten Bedingungen.

Am Nachmittag erleben wir die Altstadt und Einkaufsstadt Amsterdam. Wir können vom Sixhafen mit der Fähre kostenlos zum Hauptbahnhof übersetzen. Ein besonderes Erlebnis war dann anschließend eine einstündige Stadtrundfahrt mit dem Grachtenboot für 7,50 Euro pro Person. Das Preis- Leistungsverhältnis war in Ordnung. Nach dem schweißtreibenden Tag mit Temperaturen bis 26° haben wird den späten Abend auf dem Achterdeck unseres Verdrängers mit einem herrlichen Blick über den voll gestopften Sixhafen genossen.

Samstag, 14. Juli 2007
Amsterdam – Monnickendam

Bei Sonnenschein stehen wir um 8:00 Uhr auf, da klar ist, dass wir erst spät unseren Liegeplatz verlassen können. Mindestens 15 Boote müssen zunächst ablegen, bevor wir den Hafen verlassen können. Wir spüren, wie einige wenige Skipper unser Auslaufen und das einiger anderer nicht großartig interessiert. Also schreitet der Hafenmeister ein und regelt den Verkehr mit Nachdruck. Starke Windböen kommen auf, doch sie legen sich und wir könne um 12:00 Uhr (!!!) endlich als letzte ablegen.
Wir fahren wieder Richtung Markermeer. In der Oranjesluize wird uns und vielen anderen Sportbooten eine zweite Schleuse geöffnet, da die Berufsschifffahrt dieses ermöglicht. Alle mir bekannten Regeln der Einfahrt in die Schleuse werden von einigen Freizeitkapitänen außer Kraft gesetzt. Stumpf ist Trumpf. Mir stehen die Haare zu Berge. Wir liegen zu viert im Päckchen und informieren unseren Nachbar, den Festmacher am Schleusenpoller zu lösen, da sein Boot bereits „in den Seilen hängt“. Nachdem wir die Schleuse ohne Schäden verlassen können sind wir um neue Erfahrungen reicher geworden. Jetzt kann die Erholung beginnen.
Im Markermeer fahren wir Richtung der Insel Marken. Als wir näher kommen, sehen wir den weißen Leuchtturm auf der Insel. Ein wunderbares unvergessliches Bild. Um nach Monnickendam zu gelangen, müssen wir einen langen Damm umfahren, der das Markermeer von der Gouwzee trennt. In Mönnickendam gibt es fünf Hafenanlagen. Wir entscheiden uns für den Yachthafen Waterland mit ca. 500 Liegeplätzen. Im Gemeindehafen liegen viele alte braune Segler. Darüber hinaus ist die Versorgung einschließlich Bootszubehörhandel im Ort sehr gut.

Sonntag, 15. Juli 2007
Monnickendam – Hoorn

Heute starten wir erst um 10:00 Uhr, da alle ausschlafen wollen und das nächste Ziel ca. 2 Stunden entfernt liegt: Hoorn. Hoorn bietet bereits bei der Einfahrt in den Hafen einen atemberaubenden Blick auf den mittelalterlichen Hafenturm Hoofdpoort. Hier liegen alte traditionelle holländische Schiffe und es entsteht ein ganz besonderes Flair. Hoorn gehört zu den alten und reichen Handelsstädten des 17. und 18. Jahrhunderts an der Zuiderzee. Die Vereinigte Ostindische Compagnie (VOC) schlugen hier die Schätze aus dem Orient nach Europa um. Aus jener Zeit stammen viele wunderbare Gebäude. Im Altstadtbereich gibt es die „Waag“ am Rode Stehen-Platz und das Westfriesische Museum, und und und. Wir entschließen uns, den Aufenthalt um einen Tag zu verlängern, damit wir die Sehenswürdigkeiten in aller Ruhe genießen können.
Unser Liegeplatz ist im Vluchthaven des W.S.V. Hoorn unterhalb der hohen Stadtmauern mit einem herrlichen Blick auf den Hafenturm. Auf der gegenüberliegenden Seite schließt sich der Julianapark an. Die Anlage ist sauber und liegt in einer ruhigen Lage. Nach dem Stadtbummel suchen wir am Abend das Bistro im ersten Stock des Vereinshauses auf und lassen den Tag genüsslich ausklingen.

Montag, 16. Juli 2007
Hoorn
Wir beschließen, die Stadt Hoorn mit den vielen historischen Gebäuden einen Tag länger zu genießen.

Dienstag, 17. Juli 2007
Hoorn
Der Wetterbericht meldet Südwestwind bei Windstärke 3 – 5 und Böen bis 6. Wir brechen unsere Überfahrt nach Enkhuizen nach ca. 30 Minuten ab und kehren in unseren Hafen in Hoorn zurück. Die seitlichen kurzen Wellen des Markermeeres haben wir erstmalig kennen gelernt. Also nutzen wir den Tag, um eine weitere Entspannungsphase einzulegen.



Mittwoch, 18. Juli 2007
Hoorn – Enkhuizen

Das Wetter entspannte sich, sodass die Weiterfahrt nach Enkhuizen am frühen Morgen um 8:00 Uhr auf dem Programm steht. Wir verlassen dabei das Markermeer, indem wir durch das Naviduct kurz vor Enkhuizen in das Ijsselmeer fahren und gleich in den Compagniehaven Enkhuizen um 11.00 Uhr einlaufen. Eine sehr gut ausgestattete Hafenanlage und ein freundlicher Hafenmeister stimmen uns erwartungsvoll auf die mittelalterliche Stadt ein. Und wir werden nicht enttäuscht. Auf hier erkennt man den blühenden Handel und Reichtum der VOC im goldenen Jahrhundert. Der Drommedaris (Rundturm zum Schutz der Hafenanlage) mit seiner weißen Hebebrücke bietet nicht nur Fotofreunden eine herrliche Kulisse. Hoorn und Enkhuizen sind für IJsselmeerfahrer Orte, die unbedingt angelaufen werden müssen.


Donnerstag, 19. Juli 2007
Enkhuizen – Workum – Heeg

10.30 Uhr laufen wir bei einem sehr regen Schiffsverkehr aus dem Hafen aus mit neuem Ziel Stavoren. Das Ijsselmeer zeigt sich von seiner besten Seite, das Wasser ist fast spiegelglatt, leichte Bewölkung und hellblauer Himmel garantieren eine entspannte Fahrt. Gegen 13:45 Uhr passieren wir Stavoren. Wir entschließen uns, den Törn zu verlängern und fahren an Hindeloopen vorbei bis Workum. Im Jachthafen Bouwsma wird uns gegen 14:45 Uhr ein viel zu schmaler Liegeplatz zugewiesen. Wir brechen das Anlegemanöver ab, schauen auf die Uhr und entscheiden uns für die Weiterfahrt in den Passantenhafen Heegerwal in Heeg. Hier liegen wir sehr schön am Rand des Heeger Meeres.


Freitag, 19. Juli 2007
Heeg - Sneek

Heute ist es wieder windiger, der Wetterbericht meldet auf dem IJsselmeer Windböen bis Windstärke 7. Wir sind froh, wieder Friesland erreicht zu haben und fahren in gut einer Stunde zurück in unseren Heimathafen nach Sneek.
__________________
Gruß

Wiek14

Geändert von Wiek14 (27.07.2007 um 17:26 Uhr)
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