Die Story in Kurzfassung:
Ich habe das Schlauchboot eigentlich für meine Taucherei bei Ebay für irgendwas um 400 Euro ersteigert, aber noch ohne die Einbauten, Motor, Trailer usw... Den Motor habe ich für 150 Euro ersteigert, den Trailer über die Zeitung ebenfalls für 150 Euro gekauft. Der Trailer war als einziges in einem guten Zustand und erwies sich als Schnäppchen. Nur zum Tüv mußte ich ihn noch schluren und neue Papiere in Ermangelung irgendwelcher Unterlagen vom Vorbesitzer beantragen. Der Motor ist original robuste DDR- Technik. Ich habe ihn komplett auseinander genommen, entlackt und erst mal neu lackiert. Bei der Technik braucht ich nur einen neuen Impeller einbauen, ein paar Kabel erneuern und mit dem Vorschlaghammer drohen, schon lief er wieder.
Das eigenliche Schlauchboot mußte aber auch komplett überholt werden. Dabei stellt ich auch fest, warum der Vorbesitzer es wohl los werden wollte: Die Beschichtung vom Hypalon löste sich stellenweise ab
,wie ich in anderen Foren feststellen mußte, wohl ein altes Metzler- Problem. Ich kann daher auch nur von Metzler- Schlauchies abraten. Aber nun ja, das Beste draus machen war angesagt. Erst mal habe ich mir Schlauchbootreiniger, Latexmilch, Flickmaterial und Kleber besorgt. Hier der sehr empfehlenswerte Shop dafür:
http://www.schlauchbootreparatur.de/
Kleinere Stellen habe ich mit einer kleinen Spritze und normalen Sekundenkleber wieder gut glatt bekommen, auf größere Stellen habe ich einfach einen entsprechend großen Flicken draufgesetzt. Zu sehen u.a. an den spitzen Enden der Schläuche seitlich vom Motor. Da ich nun zwar ein sauberes und dichtes Boot hatte, aber auch einen nicht so ansehnlichen Teppich aus alten und neuen Flicken hatte, hab ich mir gedacht, warum nicht einfach eine Folie auf die Schläuche ziehen damit man die ganzen Flicken nicht mehr sieht. Die Schläuche habe links und rechts eine Kedernleiste als Scheuerschutz. Ich habe mir eine hübsch-graue Folie besorgt, passend zurechtgeschnitten und - genäht und eine Keder auf der einen Seite angenäht. Auf der Innenseite kamen Ösen zum Einsatz. Auf dem Holzboden habe ich Leisten mit Löchern montiert. Mit einem Band konnte ich nun die Folie gut stramm ziehen. Sah eigentlich sogar gut aus und hatte noch den praktischen Nutzen, dass die Schläuche nun doppelt geschützt waren. Nun habe ich aus Industriesperholz, 10mm, Die Sitzbänke und den Steuerstand zurechtgezimmert. Den Steuerstand habe ich schön an die Motorsteuerung angepaßt, einen Aus-Schalter und einen Zigarettenanzünder-Stecker eingebaut und unten drunter noch eine Ablage. Die hintere Sitzbank konnte natürlich abgeschlossen werden und die Rückenlehne nach vorne geklappt werden um an den Motor zu kommen (ab und zu mußte man ihn noch den Vorschlaghammer zeigen
). Die gesamten Holzteile inkl. den Boden habe ich mit normaler Baumarktfarbe gestrichen (Aber bloß keine "Faust"-Sch...e). Mit der Rolle und Pinsel zum Schlichten kann man durchaus sehr gute Ergebnisse erzielen.
Gefahren habe wir das Boot allerdings nur knapp eine Saison, dann wuchs der Wunsch nach was größeren mit Kajüte. Also hab ich das ganze Boot bei Ebay reigestellt und wieder verkauft, durchaus mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Nun bin ich bereits seit fast zwei Jahre bei meinem neune Projekt, ein 6m- Kajütboot in einer leeren Rumpfschale. Aber das ist eine neue Geschichte, die demnächst hier eingestellt wird. Wenn ich mal wieder langeweile habe....