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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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12V-Gleichstrom: kann doch nicht so schwer sein???
Hallo zusammen,
nachdem ich letztes Jahr an meinem Neuerwerb gross nix gemacht habe und einfach nur über die Amsterdamer Grachten gegondelt bin, wollte ich dieses Jahr mal die Bootselektrik in Angriff nehmen. Es handelt sich um ein Stahlboot mit handgestartetem Aussenborder, der die (reine Verbraucherbatterie) lädt. Das klappt auch in der Tat, habe heute die Kabel neu verlegt und die Spannung scheint in Ordnung. Nun sind an dem Boot noch Positionslichter, die wollte ich dann auch gleich anschliessen (der Vorbesitzer hat aus unerfindlichen Gründen fast alle Anschlüsse aufgetrennt). Also: ein Plus- und ein Minuskabel von der Lampe, angeschlossen an Plus und Minus von der 12V-Batterie. Nach zehn Sekunden fängt die ganze Sache mächtig an zu kokeln! Jetzt meine Frage: - der Minuspol der Batterie ist mit dem Rumpf verbunden. Ist das überhaupt sinnvoll? Oder alte Schule? - die Lampe brennt wunderbar, wenn NUR DER PLUSPOL angeschlossen ist. Das "Minus" holt sie sich dann offenbar über den Rumpf. Das ist aber nicht der Sinn der Sache, oder? Danke und Grüsse, Dued |
#2
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Bei Autos macht man das so. Bei Booten eher nicht, weil sich dadurch in Verbindung mit Wasser bzw. Salzwasserkontakt der Rumpf durch galvanische Korrosion irgendwann auflösen wird.
Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi
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#3
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Habe zwar kein Stahlboot - aber alle Leitungen werden auf Booten 2-adrig verlegt!
Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#4
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Okay, vielen Dank! Dann werd ich wohl mal die Rumpfleitung abklemmen...
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#5
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Achtung. du musst natürlich auch die Lampe elektrisch vom Rumpf trennen, sonst legst du darüber den Rumpf wieder an Masse.
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Gruß, Alfred Wenn alle ihren richtigen Vornamen in der Signatur stehen hätten, wäre das schön.
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#6
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Stimmt... das bringt mich nochmal zum zweiten Teil meiner Frage: meint ihr, dass die Lampe ursprünglich echt elektrisch mit dem Rumpf verbunden war oder ist es wahrscheinlicher, dass da irgendwo 'ne Schraube in die falsche Richtung gerostet ist (hab das Lampengehäuse noch nicht aufgemacht)?
Gruss, Dued |
#7
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Anders wirds auf Kunststoffbooten auch schwierig
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Gruß Ewald
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#8
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Da hilft wohl oder übel nur die "Reparatur" mit dem Seitenschneider!!!
Auch 12V Anlagen können Brände auslösen!!! Gehe mal in die Suche und informiere Dich (auch bei einem Fachmann vor Ort, welcher deine Örtlichkeiten besichtigt!!), stelle auch bitte mal für uns ein paar Bilder ein. Ich würde an deiner Stelle sofort die komplette Anlage stilllegen und überprüfen. Lege die gesamte Inst 2-polig aus (keinerlei Verbindung mit dem Rumpf, außer der übliche Potentialausgleich/Blitzschutz). Wenn Du Fragen hast, gehe zu einem Schiffstechniker in deiner Nähe. Im Forum gibt es immer viele verschiedene Meinungen, diese müssen nicht unbedingt falsch sein, da einiges oft von der örtlichen Situation abhängt. So ist es auch bei deinem Fall. P.S. Es können als Massepunkt sowohl der Minus als auch der Plus geschalten werden, je nach Konstrukteur. Es hilft also nur die komplette Überprüfung!!
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#9
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Hallo Dued,
ich habe vor zwei Jahren auf unserer alten holländischen Dame auch die Elektrik erneuert und dabei so manche Überraschung erlebt. Die Posileuchten holten sich den Minus über den Stahlrumpf, ich habe sie rausgeschmissen. Innen war sowieso nur Rost. Ich habe dann so ziemlich alles neu verdrahtet. 2 mal 2,5 Quadratmillimeter Litze gab es im Natic Ring preisgünstig, dann konnte es losgehen. Alle Leitungen wurden zweiadrig ausgeführt, so dass kein Rückstrom über den Schiffskörper geht (Korrosionsschutz). Probleme gab es beim Tankgeber, der lag einseitig auf Masse, kann man nix machen. Auch bei einer zweiadrigen Installation wird der Minuspol der Batterie auf Masse (Stahlrumpf) gelegt, aber jeder Verbraucher erhält seinen eigenen Rückleiter. Denke auch an ausreichend viele Stromkreise mit den entsprechenden Sicherungen, so vermeidest Du das "Kokeln". Viel Spaß bei der Installation. Jürgen
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Slow down, you move too fast....... |
#10
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moin,
wenn du mal nur die elektriker nimmst, die sind sich im groben einig. bei den feinheiten hat es schon eher was mit den vorlieben. schwierig wird es, wenn da "GUTE ERFAHRUNGEN", zu technischen standards werden. bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!! rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern. |
#11
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Der Nebel lichtet sich... d.h. das Massekabel von der Batterie lasse ich dran, Beleuchtung und Radio erhalten ihren eigenen Stromkreis. Mehr gibt's sowieso nicht. Das sollte doch zu machen sein.
Vielen Dank nochmal, Gruss, Dued |
#12
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Zitat:
Fast richtig!, ansonsten volle Zustimmung! Bei Autos machte man das so. Wir - Fahrzeugausrüster - verlegen bei Neukonstruktionen nur noch zweiadrige Leitungen. [Gilt auch für Boote:] Bei alten Böcken/Pötten hat man sehr(!) oft das Problem, daß die Instandsetzung sehr aufwändig ist, da die Karossen angerostet sind. Werden Elektroteile gewechselt, müssen die alten Verbindungen oft wieder verwendet werden. Das Ergebnis, wenn die Karosserie als Masse verwendet wird*: Hoher Übergangswiderstand zur Batterie, dadurch schlechte Leistung, trübe Lichter. Und auch hier - wie Ecki richtig sagt, galvanische Korrosion. Weiterer Vorteil bei zwei Adern bei der Fehlersuche: Ich weiß, wenn ich genau DIESE Leitung in der Hand halte wo der Fehler liegt, dann IST es auch diese. Fehlersuche über mehrere Instanzen (leitende Metallteile, Verschraubungen) entfällt. Andere elektrische Verbraucher bleiben davon unberührt. *Entfällt natürlich bei GfK Und unbedingt: Sicherung dazwischen! Tipp: Es gibt auch Automaten hierfür (für 12, 24 Volt), da entfällt die Ersatzsicherung. Gruß, Jürgen _______________________________________________ Modellbau - Sie haben doch sowieso nichts Besseres vor! Natürlich auch im Maßstab 1:1
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#13
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moin,
genau, dabei fällt mir ein, es gibt auch automaten in flachsicherungsbauform. ich hatte mir da ein paar zur fehlersuche zugelegt (bei conrad). die dinger von schaudt sind auch nicht schlecht, aber mir ist es lieber wenn ich eine möglichkeit habe die kreise aufzutrennen. bis denn
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#14
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Zitat:
Geeenau diese meinte ich auch! Man kann sie einschalten, aber auch wieder manuell auslösen. Kleiner Nachteil dieser Automaten: Sie halten nur eine geringe Anzahl von Schaltspielen aus. Je nach Stromstärke im Auslösefall zwischen ca. 10 und 50 mal. Dann sind sie inne Pütz. Lastfrei geschaltet halten sie natürlich viiiel länger. Noch einen Ergänzung - für die, die sich damit nicht so gut auskennen - zu meinen 2-adrigen Leitungen: Gemeint waren hier natürlich die 2 Adern zu jedem Verbraucher und nicht 2 für's gesamte Boot. War etwas mißverständlich ausgedrückt. Jürgen _______________________________________________ Modellbau - Sie haben doch sowieso nichts Besseres vor! Natürlich auch im Maßstab 1:1 |
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