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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt. |
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#1
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Mehrzahl der Piratenmeldungen sind Fehlalarme!
Wir verfolgen die Berichterstattung ueber sog. Piratenueberfaelle nun schon seit Jahren, oft liest man dort Berichte wie diesen:
"Wir segelten entlang der xx Kueste, als ploetzlich von achtern ein Fischkutter auf uns zulief. Wir motorten so schnell wie moeglich, schlugen Haken. Der Verfolger blieb dran. Erst nachdem wir unsere Nav.Beleuchtung ausgeschaltet hatten konnten wir entkommen." Solche Berichte sind leider oft symtomatisch fuer Piratenueberfaelle. M.E. sind diese Verfolgungen oft anderer Natur. Denkbar sind m.E. folgende Situationen: 1. Fischer haben Netze ausgelegt, auf welche man zusteuert. Der Fischer will nur seine Netze schuetzen und den Segler warnen. Nachdem der Segler seinen Kurs mehrfach aenderte, besteht die Gefahr fuer die Fischernetze naturgemaess nicht mehr. 2. Die oft armen Kuestenbewohner oder auch Fischer wollen Fische gegen Alkohol oder Zigaretten tauschen. Freunde von uns wurden vor der equadorianischen Kueste dreimal von Fischern verfolgt um um Alkohol oder Zigaretten gebeten. Dabei setzten die ca. 80m langen Fischerboote kleine schnelle Beiboote aus und kamen zu dem Segelboot unserer Freunde. Es faellt auch auf, dass diese Piratenattaken fast nur auf Segler aus den USA oder GB entfallen. Es scheint nicht nur mir so, dass diese Landsleute sich in einen gewissen Verfolgungswahn befinden, der sie jede unerklaerte Annaeherung als Attake sehen laesst. Ich denke, dass es leider schon Ueberfaelle auf Segler gibt, jedoch halte ich die meisten Berichte fuer zu wenig stichhaltig, zumal auf zwanzig Berichte von Ueberfaellen nur einen Bericht kommt, bei welchem die Taeter auch an Bord kamen oder Waffen einsetzten. Marc www.yagoona.de
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#2
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das mag ja sein,
aber rausfinden wollen möchte ich das trotzdem nicht
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Grüße kay Schlagfertigkeit ist, einen Tag später die passende Antwort zu haben |
#3
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moin,
nur die harten kommen in den garten (eden). bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!! rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern. |
#4
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Ich will ja nix sagen, aber welcher 80m Fischtrawler kommt auf die Idee ein Beiboot mit allem TamTam mitten auf See auszusetzen, um einen Segler nach einer angebrochenen Flasche Fusel und ein paar Kippen anzubetteln???
Das wäre ja so, als wenn ich mit einem 40 Tonner Sattelzug rückwärts am Aldi-Eingang einparke, um ein Glas Nutoka zu kaufen...
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#5
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Z.B. um Somalia würde ich zumindest einen großen Bogen machen.
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#6
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Das sagt der Internationale Reeder-Verband in London.
Die moderne Piraterie ist gewalttätiger, blutiger und brutaler geworden. Besonders schrecklich ist, daß die Opfer wissen, daß sie allein und wehrlos sind."Ich schätze die übertreiben...
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Jörg von der (ex)Freibeuter ... |
#7
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Der Begriff Piraterie wird für alles mögliche verwendet. Wenn sich gegen Segler gerichtete Überfälle vor Anker, im Küstenbereich oder sogar an Land abspielen, dann ist das für mich keine Piraterie, sondern Kriminalität.
Als Piraterie könnte man es evtl. bezeichnen, was sich vor einigen Tagen in den Gewässern von Trinidad abspielte. Das deutschsprachige SSB-Netz von Hugo und das US Security Net berichteten darüber. Eine Piroge (etwa 10m langes, offenes Fischerboot) mit 3 Außenbordern am Heck (also gewiss kein Fischer) näherte sich im Gebiet der Ölplattform, etwa 30 sm nördlich von Trinidad (zwischen Grenada und Trinidad), einem Segler und begann aus einem Gewehr zu schießen. Die Piroge war mit 6 Mann besetzt. Die Crew des Seglers ging im Cockpit in Deckung und schoss mit der SigPi gezielt auf die Angreifer. Die hatten offenbar mit der Gegenwehr nicht gerechnet und zogen sich zurück. Für mich nicht ganz zu verstehen, aber offensichtlich zutreffend. Leider habe ich keine Information darüber, ob es sich um ein Stahl- oder ein GFK-Schiff handelte. Hätte auch anders ausgehen können. Der Vorgang hat sich wohl wirklich zugetragen, da mittlerweile in den Zeitungen von Trinidad darüber berichtet wird. Die Küste von Venezuela ist für Segler absolut gefährlich. Von den Behörden kann man kaum Hilfe erwarten, wenn sie nicht sogar selbst involviert sind. Es wird geraten, die Festlandsküste zu meiden und nur die Inseln zu besuchen. Servus Paul
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#8
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Ich glaube, die wenigsten Yachties wissen wie sehr die Handelsschiffahrt der Piraterie ausgesetzt ist. Die Werte, die da auf den Weltmeeren rumfahren sind schliesslich deutlich grösser und diese Schiffe fahren auch in die Gegenden, die jeder halbwegs schlaue Segler aus Sicherheitsgründen meidet. Zu jedem Safetydrill gehören auch Verhaltensübungen im Falle eines Angriffes, und kein Tanker fährt durch die Malakka Strasse mit mindestens 4fachem Ausguck, alle Ausgänge an Deck versperrt und ich weiss von Kapitänen, die für solche gelegenheiten Waffen auf der Brücke fahren. Containerschiffe werden samt passendem Stauplan geentert, und es werden nur die Container aufgemacht die wirklich wertvolle Güter enthalten. Kleinere Frachter werden dann komplett gekapert, umbenannt, neues Register usw. Und das passiert ständig.
Smooth sailing... Timm
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#9
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Hallo Timm,
da hast Du sicher Recht. Die Langstreckensegler haben da ihre eigenen Sorgen. Bei der Planung einer Weltumsegelung auf der Passatroute spielt es eine große Rolle, ob man die Fahrt durch das Rote Meer, den Suezkanal und das Mittelmeer einplanen kann oder nicht. Im Zweifel bedeutet das nämlich ein weiteres Jahr, da man in diesem Fall um das Kap der Guten Hoffnung muss. Das kann bedeuten, evtl. noch einmal in Richtung Mittelamerika/Karibik zu segeln, um von dort den Weg nach Europa anlegen zu können. Die Wirbelsturm-Saisons immer einkalkuliert, welche den Zeitplan strikt vorgeben. Wenn schulpflichtige Kinder an Bord sind, oder man seinen Job in einer bestimmten Zeit wieder antreten muss, kann das sehr problematisch werden. Siehe auch: http://www.passatroute.de/ Servus Paul |
#10
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Piraterie bei Handelsschiffen ist nicht gleich derer bei Yachten
Ich wollte mit meinem Beitrag nicht sagen, dass es keine Piraterie gegen Yachties gibt. Wir treffen auch Vorsorge und waehlen unsere Route ein wenig danach aus. Wir beachten die allegemeinen Vorsichtsmassnahemen und ankern nie alleine in gefaehrdeten Gewaessern. Uns ist schon klar, dass es auch uns trotz allem treffen kann, aber wir halten die meisten Berichte fuer uebertrieben oder sogar falsch.
Piraterie gegen die Grossschiffahrt ist ein anderes Problem, das m.E. mit dem Problem der Yachtpiraterie nichts zu tun hat. Wer einen Frachter kapern will und kann, der wird nicht eine 10m Yacht aufbringen und ausrauben fuer die paar hundert Dollar an Bord. Marc www.yagoona.de
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#11
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Beinahekenterung, Kollision mit einem Wal und der Piratenangriff sind vermutlich fertige Textbausteine in der gängigen Weltumseglerliteratur.
Ich würde mich da nicht verrückt machen lassen. Eine gesunde Portion Misstrauen ist sicherlich kein Fehler, speziell in Regionen in denen es um Drogenschmuggel geht. In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute, sichere und unbeschwerte Reise.
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Gruß Wolfgang
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#12
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moin,
Zitat:
Zitat:
malaysia ist da eigentlich falsch, indonesien hätte es besser getroffen. in den malayischen gewässern selbst passiert nix, aber wenn du da rauskommst, ist jedenfalls mein kentnißstand , lass ich erstmal so stehen. bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!! rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern. |
#13
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sicher ist das Thema "Piraterie" hauptsächlich auf die Seefahrt bezogen (Pirat = Seeräuber) obwohl das Wort ja heutzutage doch schon einige Zusatzbedeutungen erfahren hat (Software- Produkt - Videopiraterie etc. ).
Trotzdem - und hier stimme ich Paul zu, kann man nicht alles, was so auf Schiffen (Yachten) vorkommt bzw. geklaut wird als Piraterie bezeichnen, was aber eben NICHT bedeutet, dass das dann alles ungefährlicher oder seltener sei, als das, was auf den "Pirate-Alleys" geschieht - nur eben anders: Im November 2006 kamen wir gegen Mitternacht zurück auf unser Schiff, das in einem bewachten Hafen liegt. Mein Sohn und ich habe an Bord noch bis ca. 02:00 gesessen und "geklönt" und dabei eine (war bestimmt nicht mehr) Flasche (Rot)Wein "niedergemacht". Gegen ca. 04:00 wurde ich durch Geräusche geweckt - dazu muss gesagt werden, dass wir auf Grund der Wetterlage sowieso ziemlich unruhig lagen - und ich schaute aus meinem Bullauge hinaus. Eine relativ schlanke Gestalt in Jeans verschwand vom Schiff (ich sah nur die Hosenbeine) in Richtung Gangway. Meine Vermutung war, dass mein Sohn noch einmal aufgestanden sei und in Richtung Toilette unterwegs war. Auf mein Rufen hin allerdings keine Antwort. Nach einiger Zeit habe ich mich dann wieder Schlafen gelegt. Am nächsten Morgen, als ich die Frühstücksutensilien einkaufen wollte fand ich zunächst einmal meine "wertvolle" Uhr nicht mehr (ich glaube Lidl, wasserdicht, so 10 € aber absolut genau..... ) diese hatte ich direkt in Griffweite in einer Wäscheablage abgelegt. Sie lag sicher nicht obenauf. Sodann fehlte das Portemonnaie - das war in einer Jackentasche, die ebenfalls in meiner Kabine hing ca. 1,50 m von meinem Kopf entfernt .... Über Tage entdeckten wir dann, dass meine Computertasche, die in der Vorschiffskabine auf dem dortigen Bett stand, ebenfalls fehlte und dann noch eine Flasche Rotwein - der Dieb hatte Stil .... Auch wenn das nun in einem Hafen und auf einem Schiff geschah, würde ich das als "normalen" Diebstahl und nicht Piraterie bezeichnen. Geschehen ist das in unserer Marina auf Mallorca, die bewacht ist und als sicher gilt. ... Beunruhigend fand ich, dass sich dieser Dieb auf ein schaukelndes Schiff begab, bei dem auch die Bodenbretter bei unaufmerksamem Hintreten knatschen, bei dem zwei - nicht unbedingt schwächliche - Männer an Bord schliefen, und dass er immerhin durch das ganze Schiff gegangen ist. ... Dass er es eilig hatte kann man allerdings daran erkennen, dass er z.B. den Computer nicht vom KArtentisch genommen hatte ebenso wie das Portemonnaie meines Sohnes, das dort ebenfalls offen lag. .... Was wäre geschehen, wenn ich "rechtzeitig" aufgewacht wäre und evtl. an "Gegenwehr" gedacht hätte etc. ?? Sicher KEIN Fall von Piraterie sondern "normaler" (Klein)Kriminalität, trotzdem beunruhigend - jedenfalls verschliessen wir das Schiff jetzt auch in den Häfen, selbst, wenn wir an Bord sind - und das im "zivilisierten" Europa....
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Man sollte alles so einfach wie möglich erklären, aber nicht einfacher Gruss Uwe |
#14
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Zitat:
PIRATENFLAGGE BEI NACHT EINHOLEN ODER NICHT? |
#15
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In heutiger Zeit wird Nachts die Fluorizierende gesetzt!
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#16
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Mit der Piratenflagge ist es wie mit allen anderen: bei Sonnenuntergang wird sie gemeinsam mit allen anderen Piratenflaggen heruntergeholt. Das Kommando gibt das größte Piratenkriegsschiff: sprich: wenn der größte Amerikaner im Hafen seine rot-weiss-gestreifte-blau-gesternte Flagge herunternimmt, ist es auch Zeit für die anderen Piratenflaggen!
Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#17
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vom herbst 2003 bis herbst 2004 lag ich in der marina von finike. das liegt am westlichen eingang zur bucht von antalya, in der türkei. finike ist aber auch die östlichste marina der südtürkei mit brauchbarer infrastrutur für segler. und finike liegt am weg vom suezkanal zur südtürkischen küste. viele weltumsegler, die aus dem roten meer und dem suezkanal kommen, legen deshalb gerne im ersten nach europäischen kriterien geführten hafen an. das zum verständnis.
ich habe die gelegenheit oft genutzt um mit den neuankommenden yachten zu sprechen. während einige überhaupt keine probleme sahen bei der passage des roten meers, hatten andere einen heidenrespekt davor und schlossen sich zu konvois zusammen. in etlichen rümpfen waren auch einschusslöcher zu sehen, die nach aussagen der skipper von piratenangriffen im roten meer stammten. eine interessante beobachtung möchte ich noch anmerken. in etwa die hälfte der in finike ankommenden weltumsegler waren amerikaner im alter von vielleicht 55 bis 65 jahren. alle hatten gemeinsam, dass sie relativ knackig und in guter körperlicher verfassung waren. man hat mir gesagt, in der regel seien das amerikanische berufsmilitärs, die mit 50 pensioniert worden seien. und deren yachten seien bis unters dach bewaffnet. wenn das so ist, erklärt sich vielleich auch, dass die konvois in der regel mit zuvorderst und zu hinterst einem ami boot liefen. die einschusslöcher in den booten wurden jeweils schnell und ohne grosses aufsehen zu erregen repariert. und dann, so gewann ich den eindruck, war das erlebte schnell abgehakt.
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__/)___ zibl3 ___/)__ navigieren wie früher
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#18
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Zitat:
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