#1
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Die Nächsten bitte ! ! !
Neuer Piratenüberfall vor Somalia
Spanisches Fischerboot gekapert Kaum sind die Franzosen in Sicherheit, schon trifft es die Spanier: Piraten haben am Horn von Afrika wieder zugeschlagen. Ein spanisches Fischerboot wurde gekapert. Das Schiff wurde beschädigt, die Besatzung blieb aber unverletzt. Der komplette Bericht: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/...227169,00.html Was postete neulich einer hier im Forum? Das mit den Piratenüberfällen sei alles aufgebauscht.
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Käpt´n Blaubär, der im richtigen Leben Jürgen heißt. |
#3
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Dazu passend:
"THE Royal Navy, once the scourge of brigands on the high seas, has been told by the Foreign Office not to detain pirates because doing so may breach their human rights. Warships patrolling pirate-infested waters, such as those off Somalia, have been warned that there is also a risk that captured pirates could claim asylum in Britain. The Foreign Office has advised that pirates sent back to Somalia could have their human rights breached because, under Islamic law, they face beheading for murder or having a hand chopped off for theft." Quelle: http://www.timesonline.co.uk/tol/new...cle3736239.ece Meine Übersetzung: "Die Royal Navy, einst der Schrecken der Piraten aller Weltmeere, wurde vom Außenministerium angewiesen, Piraten nicht zu verhaften weil das deren Menschenrechte verletzen könnte. Kriegsschiffe, die in piratenverseuchten Gewässern, wie denen vor Somalia patroullieren, wurden vor dem Risiko gewarnt, daß gefangene Piraten politisches Asyl in Britannien beantragen könnten. Das Außenministerium gab zu bedenken, daß Piraten, die nach Somalia zurückgeschickt werden, Menschenrechtsverletzungen drohen weil ihnen nach islamischem Recht die Enthauptung für Mord oder das Abhacken einer Hand wegen Diebstahls bevorsteht." Ist das nicht niedlich, wie man sich um das Wohl der Piraten sorgt? Festgenommen werden dürfen nur noch solche, in deren Heimat Piraterie keine schlimmen rechtlichen Konsequenzen hat und die keine Asylanträge stellen. Also solche aus EU-Staaten. Praktisch, daß es von der Sorte Piraten nur wenige gibt. Ich lach' mich schlapp. Kreuzt da nicht auch irgendwo die Bundesmarine rum? Ich wette, die haben ähnliche Dienstanweisungen. Kommen Piraten in Sicht, sofort wenden und auf Gegenkurs mit großer Kraft voraus. Geändert von karaya (30.04.2008 um 20:28 Uhr) |
#4
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Zitat:
jo, nicht dass die auch noch ein opfer durch kaperung werden wäre doch schade um das schöne schiff, wo die doch gezählt sind
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Grüße kay Schlagfertigkeit ist, einen Tag später die passende Antwort zu haben |
#5
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Die Anweisungen für die Bundesmarine sind im wesentlichen gleich.....
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen." |
#6
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Moin,
Die Royal Navy, einst der Schrecken der Piraten aller Weltmeere, wurde vom Außenministerium angewiesen, Piraten nicht zu verhaften weil das deren Menschenrechte verletzen könnte. Ist das jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht für die potentiellen Piraten? Mit etwas Phantasie kann man das auch als "Das Außenministerium hat die Navy angewiesen, keine Gefangenen zu machen" im klassischen Sinne interpretieren. wurden vor dem Risiko gewarnt, daß gefangene Piraten politisches Asyl in Britannien beantragen könnten. Affengeil! Man muß also als auswanderungswilliger Somalier noch nicht mal mehr irgendwelche Schleuser bezahlen und den beschwerlichen Weg durch Afrika mit anschließender Mittelmeerkreuzfahrt zusammen mit 120 anderen auf einem 15m-Boot auf sich nehmen, sondern sich lediglich vor der eigenen Küste als Pirat von den Europäern verhaften lassen und "ASÜL" sagen können, um den Weg ins gelobte Land zu finden? Das spart natürlich ungemein Reisekosten ein... Im nachhinein kann man sicher immer noch irgend eine plausible Begründung dafür finden, wieso man das Schiff gekapert hat, und sei es nur, um gegen die Überfischung vor der eigenen Küste durch die Spanier (oder wen man gerade erwischt hat) zu protestieren, damit man nicht als Pirat abgeschoben wird. mfg Martin
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#7
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... was wohl die Anweisung wäre, wenn die eine Ölquelle kapern wollten??
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Man sollte alles so einfach wie möglich erklären, aber nicht einfacher Gruss Uwe |
#8
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Zitat:
Aber doch keine Piraten! Wo denkst Du denn hin? Für die gilt in Deutschland (und damit bestimmt auch an Bord eines Schiffes der Bundesmarine) das Aufenthaltsgesetz und das bestimmt in §60 Abs.II: "Ein Ausländer darf nicht in einen Staat abgeschoben werden, in dem für diesen Ausländer die konkrete Gefahr besteht, (...) unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Bestrafung unterworfen zu werden." Handabhacken nach islamischem Scharia-Recht in Somalia ist unmenschliche oder erniedrigende Behandlung, oder gleich alles beide zusammen, würde ich mal sagen. Außerdem gibt's auch noch: §60 Abs. III Aufenthaltsgesetz: "Ein Ausländer darf nicht in einen Staat abgeschoben werden, wenn dieser Staat den Ausländer wegen einer Straftat sucht und die Gefahr der Verhängung oder der Vollstreckung der Todesstrafe besteht." Kopf ab nach Scharia-Recht ist Todesstrafe, nachdem die Wenigsten eine derartige Behandlung längerfristig überleben. http://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/ Die britische Rechtslage ist mir nicht bekannt und ich bin jetzt auch zu faul, das irgenwo zusammen zu suchen. Aber vermutlich ist sie ähnlich. Also ich als somalischer Pirat würde zunächst mal nicht abstreiten, Pirat zu sein, wenn ich auf einem Schiff der Marine eines EU-Landes gefangengenommen würde. Neinnein, es ist eher sinnvoll vorher den Jolly Roger zu setzen, damit an der Pirateneigenschaft auch bloß kein Zweifel besteht. Andererseits haben wir ja gerade gelernt, daß man dann garantiert nicht mehr gefangen genommen wird. Hhhhhmmm. Also lieber ohne Totenkopffahne fahren, sich gefangennehmen lassen und dann darauf bestehen, daß man Pirat ist. Gruß, Ingbert. Geändert von karaya (01.05.2008 um 14:05 Uhr) |
#9
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Vielleicht mal hier nachlesen, wie Piraterie nach dem Völkerrecht behandelt werden kann:
http://books.google.de/books?id=9yGm...iKBPJyE8&hl=de Servus Paul |
#10
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Wie hatten es die Russen mal gemacht??
Die Piraten an Bord und das Boot verschwanden. Danach wurde lange Zeit kein russisches Schiff mehr angegriffen.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland)
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#11
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Zitat:
Und? Was sagt uns der Text? Können wir Piraten nach dem Völkerrecht entgegen dem deutschen Aufenthaltsgesetz nach Somalia verfrachten? Hat der verlinkte Text überhaupt was mit der Diskussion hier zu tun? Ich bezweifle beides. Aber gut, ich lasse mich gerne belehren. Bis zu einer solchen Belehrung sehe ich das mal so: In dem verlinkten Text geht's um die Definition der Piraterie und um hoheitliche Eingriffsbefugnisse gegen Piraten auf hoher See. Solche Eingriffsbefugnisse gibt es, kein Zweifel. Klar könnte die britische oder die deutsche Marine, völkerrechtlich betrachtet, was gegen Piraten vor Somalia unternehmen. Niemand hat das je bezweifelt. Die unternehmen aber gerade wenig bis nichts, weil sie genau dazu nämlich von ihren Regierungen angewiesen wurden. Und das deswegen, weil man nicht weiß, wohin mit gefangenen Piraten und sich für den Fall, daß man sie einfach dorthin zurückgibt, wo sie herkommen, rührenderweise ernsthafte Sorgen um ihr Wohlergehen macht. Geändert von karaya (02.05.2008 um 15:39 Uhr) |
#12
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Ach ja: Nach einer anderen achtbaren Meinung, die auch nicht selten zu vernehmen ist, handelt es sich eigentlich bei den somalischen Piraten gar nicht um soooo richtig schlimme Piraten, sondern vielmehr um darbende, herzlich-raue Fischersmänner, die nur wegen der Überfischung durch böse Europäer den wahren Schurken (also uns, den westlichen Kollektivbösewichtern) mal ein klein wenig heimleuchten, wenn wir uns in Gestalt unverschämt reicher Yachties in ihre Gegend verirren.
Sozusagen eine machmal etwas rustikale Ortsgruppe von Greenpeace, die nur zufällig mit automatischen Waffen ausgerüstet ist und eher Mitleid als Furcht oder -Gott bewahre!- Gegenwehr verdient hat. Wenn diese Meinung allerdings zutrifft, hilft uns das Völkerrecht auch nicht weiter, bei dessen schrecklichem Anblick sonst schon mancher echte Freibeuter die Flucht ergriffen haben soll. Kein Pirat, kein hoheitlich-staatliches Eingreifen. Nachdem private Verteidigung eines zivilisierten Europäers sowieso absolut unwürdig ist, ist guter Rat jetzt scheinbar teuer. Aber halt! Schürfen wir doch mal tief, packen das Problem an den Wurzeln und erinnern uns an die Ausgangsprämisse: Es geht eigentlich um Fisch! Fehlenden Fisch, um genauer zu sein, geraubt von gierigen Fangflotten der Westler. Also verteilen wir doch einfach ein bißchen des gestohlenen Fisches zurück! Möge jeder, der diese Gewässer bereist, ordentlich Fisch in der Kühltruhe oder (je nach Ausstattung der Yacht) in Konserven bunkern, und bei Annäherung von Piraten an diese herausgeben. Die fahren dann heim, verfüttern den Fisch an ihre vielen hungrigen Kinderchen und freuen sich, daß sie die lästige Arbeit mit dem Ausnehmen gespart haben. Alles wird gut, wenn man nur etwas nachdenkt! Ingbert. Geändert von karaya (02.05.2008 um 23:50 Uhr)
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#13
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Moin,
@karaya Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß Du das Thema nicht wirklich mit dem angemessenen Ernst behandelst mfg Martin
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ich lieg grad unterm Tisch und heulache, mir fällt dazu nix weiter ein als kopfschütteln.
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www.1000in1day.de https://www.facebook.com/1000in1day 1000in1day2014 - Baltic Tour |
#15
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Zitat:
Was will man mehr? Wenn trotzdem vielleicht manches satirisch klingt, liegt das weniger an mir, als an den in Bezug genommenen Sachverhalten und Auffassungen selbst. Geändert von karaya (02.05.2008 um 20:47 Uhr)
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#16
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Das bestehende Gesetze und bestehendes Recht nicht immer zeitgemäß oder sinnvoll sind, wird uns leider- fast tagtäglich - vor Augen geführt.
Schuld sind alle 3 Gewalten im Staat zu mehr oder weniger gleichen teilen dran. Nicht zuletzt auch der ganz normale Bürger, der nach irgendeiner Regelung verlangt.... Das dieses "Problem" evtl von den "armen" Somalis zu ihrem eigenem Vorteil ausgenutzt werden könnte, liegt nicht an den Somalis, sondern an unserem System! Wenn ein Fregattenkapitän ein Piratenschiff, welches gerade dabei ist ein anderes Schiff zu beschießen oder zu bedrängen (es muß wirklich EINDEUTIG sein) "versehentlich" über den Haufen fährt ...und er dann vor einem Untersuchungsausschuß im eigenen Land freigesprochen werden würde -und die Presse ihn deswegen nicht in der Luft zereisen würde....tja... dann ....dann wäre zumindest der GERECHTIGKEIT genüge getan worden..... meiner Rechtsauffassung würde das reichen ...nebeinbei würden vermutlich die Überfälle von Piraten auf unbescholtene Skipper zurückgehen, wenn sich in der Szene die "mangelnde" Navigationskunst der deutschen Fregattenkapitäne, bei der unglücklicherweise immer wieder Schiffe "somalischer Freiberufler" unter gehen, rummsprechen würde... ...
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#17
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@Christoph
Würdest du selbst als "Knallharter"Fregattenführer den Mut haben so einfach ein Boot,selbst wenn es mit schlimmstskriminellellen besetzt ist über den Haufen zu fahren?Ich glaub das konnten im 2ten Weltkrieg nur russische UBoot Fahrer Keinem zu nahe treten will Matthias |
#18
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Was fuern Untersuchungsausschuss ?
Der knallharte* Fregattenfuehrer ist auf den Weltmeeren unterwegs um die Boesen zu jagen und die Guten zu verteidigen !, und dafuer wird er auch bezahlt ! *fuer Muettersoenchen gibt es bestimmt auch andere interessante Berufe @ Matthias: Opferschutz statt Taeterschutz ! |
#19
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Zitat:
trotzdem würde bei einem solchen vorfall, die berufskariere zu mindest, einen nicht unerheblichen knick erleiden
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Grüße kay Schlagfertigkeit ist, einen Tag später die passende Antwort zu haben |
#20
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OT: U-Boot-Krieg
Zitat:
Soviel nur zur historischen Korrektheit. Arno
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#21
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Zitat:
"Der Piratenangriff auf "XYZ" konnte durch das Einschreiten der "E***" in letzter Minute abgewendet werden"; "Bei Kampfhandlungen konnte das Piratenschiff zerstoert werden"; Ende der Durchsage. Die Naechsten bitte |
#22
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... also ich glaube, die letzten Kommentare streiten um des Kaisers Bart: Wenn so eine Fregatte Zeuge eines Überfalles ist "on Scene", glaube ich nicht, dass dort irgendjemand wegen Hilfeleistung zur "Rechenschaft" gezogen wird, höchstens umgekehrt, wenn sie nichts tun.
Anders ist es sicher, wenn sie ein suspektes Schiff nur sichten, dann sind die Möglichkeiten erheblich eingeschränkt.
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Man sollte alles so einfach wie möglich erklären, aber nicht einfacher Gruss Uwe
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#23
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Zitat:
Das, was Du schreibst ist Wunschdenken.......
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen." |
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Zitat:
... ich kann nur hoffen, dass ein verantwortungsvoller Flottenkommandeur (wie auch "nur" ein Schiffskommandeur) dementsprechend überlegt handelt. Cowboymanieren - wie offensichtlich bei einigen bevorzugt - sind nicht angebracht. Es gibt schon zu viele Cowboys in der Weltpolitik. Wollen hoffen, dass die nicht auch noch anfangen mit ihren grösseren "Spielzeugen" herumzudameln.
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Man sollte alles so einfach wie möglich erklären, aber nicht einfacher Gruss Uwe |
#25
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@Uwe:
Ich habe mein Statement dazu ja nicht aus der Luft gegriffen. Ein guter Bekannter von mir ist dort schon diverse Male als Kommandeur im aktiven Einsatz gewesen. Und das Ganze hat überhaupt nichts mit "Cowboy und Indianer" spielen zu tun. Die Marine hat einen klar definierten Auftrag und dieser wird erfüllt - nicht mehr und nicht weniger. Alle Mutmaßungen oder martialischen Äußerungen hierzu sind reine Spekulation.
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen." |
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