|
Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Risse im Mastfuß reparieren? Aber seit 20 Jahren stabil
Hallo zusammen,
ich habe eine van der Stadt Bries und ein Problem: ich habe das Boot letztes Jahrt bekommen und es hat beinahe rundum Risse am Mastfuß. Da ich von der Materie wenig bis gar keine Ahnung habe habe ich mich mal an die Vorgaben des Voreigners (mein Vater (-: ) gehalten, der sagte "damit segle ich seit zwanzig Jahren". Gut, aber das war ein See und nicht der Rhein und meist auch nur ein kurzer Hopser in irgendeine nahegelegene Badebucht. Lange Rede kurzer Sinn: reparieren oder nicht und wenn dann wie? Fakt ist, unter dem Mastfuß im Innenraum befindet sich ein massiver Holzunterbau aus Mahagoni (s. Aufriß). Ich habe diese GFK Reparierfibel von West Epoxy, aber die Risse sind an den Kanten? Hat einer eine Idee? Beste Grüße, Tim Geändert von Amphora (28.04.2008 um 13:08 Uhr) |
#2
|
||||
|
||||
Schwer zu sagen. EInfach mal vorsichtig mit Phase (1:7 oder etwas mehr wenn möglich) aufschleifen (vorher Mast entfernen!!) und nachsehen. Evtl. beginnt sich etwas unter dem Unterbau zu bewegen (Rott durch Kondenswasser oder aus der Bilge). Danach kannst Du es zulaminieren.
__________________
Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#3
|
|||
|
|||
Hi Apiroma,
ähm was heißt mit Phase aufschleifen? Ich wäre jetzt mit einem Handschleifgerät (diese Dinger, die aussehen wie ein Zahnarztbohrer für Kassenpatienten) drangegangen?! Dank und Gruß, Tim |
#4
|
||||
|
||||
Mit Phase ausschleifen heißt nur das Du da eine V - förmige Vertiefung schaffen sollst um erst mal zu prüfen wie tief der Riss geht.Erst wenn Du das weißt, kannst Deine weiteres Vorgehen bestimmen.
__________________
Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#5
|
||||
|
||||
Hallo Tim
Riss verbreitern ist schon mal ein guter tip... wie ist denn der Mahagonklotz mit dem Rest des Bootes verbunden, ich schätze da gehen die meisten Kräfte drüber... wenn hier keine Probleme auftreten sind die Risse nur ein Dichtigkeitsproblem, dann reicht es sie wie gesagt zu verbreitern und wieder dicht zu kriegen (dann muss auch der Mast nicht ab)... falls die Risse aber von statische Relevanz sind, würde ich noch warten was andere Fachleute hier raten, dann könnten schon aufwendigigere Arbeiten anliegen... gruss oskar
__________________
http://www.Tonboot.de |
#6
|
||||
|
||||
Ich vermute mal, das da in diesem Sockel irgendwas in der Art eines klatschnassen, oder teilweise schon in Kompost übergegangenen massiven Holzklotzes zum vorschein kommt,vielleicht ist da auch eine dicke Aluplatte oder sowas in der Art einlaminiert.
Die Stauchkräfte des Mastes scheinen ja immer noch relativ gut übertragen zu werden, nixdesdotrotz ist in dem Bereich offensichtlich Bewegung drin und durch die jahrealten Risse dürfte auch gut Wasser ins Laminat eingedrungen sein. Derartige Risse speziell im Bereich des Mastfußes würden mir doch schon Kopfschmerzen machen, zumal es sich hier keineswegs mehr um Haarrisse im Gelcoat handelt, so " 20 Jahre" herumzusegeln ohne auf die Idee zu kommen, da vielleicht mal was zu machen kann ich nur mit Kopfschütteln kommentieren. Wie gesagt, die Kraftübertragung scheint ja noch zu funktionieren, aufschleifen oder fräsen der Risse um überhaupt mal zu sehen was denn da los ist wäre aber sicherlich dringend angeraten. Ist denn dieser Sockel auf dem der Mast steht von unten zugänglich, sprich sitzt der Holzklotz da von unten drin, oder ist die Kajütdecke von unten plan und der Höcker sitzt extra noch oben drauf ? Gruß Norbert |
#7
|
|||
|
|||
Salut zusammen,
also die Holzplatte ist glaube ich nur einlaminiert, jedenfalls ist von unten ebenfalls GFK zu sehen und darunter sitzt wie gesagt ein Mahagoniunterbau. Aufschleifen bzw. -fräsen war auch mein erster Gedanke, ich nehme den Mast aber auf jeden Fall runter, das ist mir zu riskant. Wenns auf ist, poste ich mal ein Foto. Dank und Gruß bis dahin, Tim |
#8
|
|||
|
|||
Salut zusammen,
habe gerade nochmal mit meinem Vater gesprochen: die Risse kommen von einem Aufsetzer, also Schlag von unten. Wasser kann eigentlich kaum eingedrungen sein, weil das Boot immer mit einer Persenning abgedeckt war. Wie gesagt, ich mach das mal auf und dann sehe ich mehr... Vielen Dank bis dahin. Tim |
#9
|
|||
|
|||
... einen hab ich noch, Reparatur in dem Fall mit Epoxy oder Polyester? Grüße Tim
|
#10
|
||||
|
||||
würd nur epoxy verwenden, ist teurer aber jedenfalls besser und einfacher zur verarbeiten
|
#11
|
|||
|
|||
Salut zusammen,
der erste Schock ist verdaut, nach drei Stunden aufschleifen... Also die GFK Schicht ist ziemlich dick, etwa 2 Zentimeter. Die Risse gehen komplett rein, bis sie auf ein Holzbrett stoßen. Dieses Holz ist an der Oberfläche ziemlich mehlig. Ein Kollege meinte, ich solle die mehlige SChicht abkratzen und dann die Risse mit Epoxy komplett zuschütten, oben drauf Topcoat. Ws meint Ihr? (Den Mastfuß komplett zu erneuern übersteigt glaube ich meine fachlichen Fähigkeiten...). WIe gesagt, die Risse sind nur auf der Oberseite. Unter dem MAstfuß, also vom inneren der Kajüte aus, ist nichts zu sehen. @nike2007 gibts bei Epoxy qualitativ große Unterschiede, die Preisunterschiede zwischen z.B. West und anderen sind ja doch erheblich?? Dank und Gruß, Tim |
#12
|
||||
|
||||
Das wichtigste ist das alles darunter erst mal austrocknet
Erst danach gehts weiter. Wenn Du die Feuchtigkeit einsperrst, gammelt es innen fröhlich weiter.
__________________
Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
|
#13
|
||||
|
||||
Unterhalte Dich mal mit einer Werft zwecks weiteres Vorgehen.
Das Teil muß getrocknet werden!! Normales Vorgehen dauert Dir u.U. zu lange (Saison im Eimer), frage die Profis, evtl. haben die entsprechendes Gerät vorrätig. Nichts überstürzen, das kannst Du nicht mehr schnell mal zuschmieren, das muß richtig saniert werden. Gut daß Du in diesem frühen Stadium eingegriffen hast.
__________________
Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#14
|
|||
|
|||
Hallo,
wenn das Holz mehlig ist, kann ich mir auch vorstellen, warum da Risse sind: Die Holzstruktur hat an Festigkeit verloren und das GFK gibt nach. Also raus mit dem Holz, neue Platte (würde mehrschichtige Multiplexplatte nehmen) zusägen und einpassen. Zulaminieren und für die nächsten Jahre gut. Gruß Torben |
#15
|
||||
|
||||
Hallo Tim
wenn du warten willst bis da was durch die Ritzen austrocknet (vorallem das Modderholz) dann wartest du Monate... der Holzklotz ist sich auch da angemodert wo du jetzt nicht hinkommst und somit auch nicht mehr kraftschlüssig... ich kann mir nicht vorstellen, das ein Neuaufbau wirklich so schwierig bist, schreib mal wo ds Boot steht, vielleicht hilft ja jemand der "vom Fach" ist... Rat ist hier ja immer zu haben... aus dem Bauch raus würd ich sagen: abflexsen und neuaufbau geht am schnellsten... ach ja, mein Bauch ist nicht "vom Fach" gruß Oskar
__________________
http://www.Tonboot.de
|
#16
|
|||
|
|||
Salut zusammen,
erstmal vielen Dank für die vielen Antworten. Ich habe heute den Mastfuß weiter aufgepuhlt und festgestellt, dass das Holz nur oberflächlich etwas angemodert ist. Darunter ist es gesund und hart. Der obere Riss (Bild 3 oben) ist relativ schmal und lässt sich denke ich einfach mit Epoxid zugießen. Der vordere ist schwieriger (Bild1) . Meine Idee: mit Abreißgewebe und einer Holzlatte bis fast oben zumachen und nach und nach von oben zugießen. Für die Stabilität vorne drauf ein paar Lagen Glasfaser mit Epoxid darüber?! Den seitlichen (Bild 2) mit Epoxid zuspachteln? Dank und Gruß, Tim P.S.: das Boot liegt am Rhein im Schiersteiner Hafen |
#17
|
||||
|
||||
Ich glaub, ich muß noch mal betonen, das es bei beschriebener Stelle um einen der wichtigsten Punkte an einem Segelboot wo Kräfte eingeleitet werden handelt......
Hier zu glauben, mit " ausgießen " oder " zuspachteln " das Problem zu lösen ist ganz doll mächtig viel Murks . Sollte denn tatsächlich der einlaminierte Holzklotz noch halbwegs in Ordnung sein ( ich würde ihn trotzdem auf jeden Fall austauschen) , das Laminat ist es ja offensichtlich in keinster Weise. Bei der Reparatur ist es zwingend notwendig, die ursprüngliche Belastbarkeit dieses Bereiches, sprich des Laminats, wieder herzustellen. Für sinnvoll würde ich halten, den Bereich in einer Fläche von vielleicht 35x35 cm bis aufs Laminat runterzuschleifen, natürlich soweit möglich den Holzklotz auszutauschen ( ev. den entstehenden Hohlraum mit Epoxi-Vergussmasse auffüllen) und dann ein neues Epoxilaminat von vielleicht 8 mm Stärke aufzubauen. Gruß Norbert |
#18
|
|||
|
|||
Salut zusammen,
also eine Werft hat sich den Schaden (auf den Bildern) angesehen und mir folgendes geraten: freigelegte Schadstelle mit Glasfaserspachtel verschließen, beischleifen und mit Polyester und Glasgewebe zu laminieren. Reparaturstelle schleifen, grundieren und beilackieren Ich würde dazu tendieren wegen der höheren Festigkeit beim laminieren Epoxy zu nehmen... Gegenstimmen, Enthaltungen Dank und Gruß, Tim |
#19
|
||||
|
||||
1.Annahme:
Die Werft hat nur die Bilder gesehen. Nach der Bildlage würde ich evtl. doch mal in den sauren Apfel beißen und für ein Vorbeigucken de Bootsbaumeisters evtl. nen Kasten Bier locker machen. Für eine Beurteilung auf Distanz wäre mir das persönlich zu kritisch (eine umfallende Palme macht gewaltig Aua, evtl. Schlimmeres). Wenn das Rumpfmaterial entsprechend angeschliffen (sozusagen geschäftet) wird, wäre das Zulaminieren zwar ok, aber das mit dem Holz sollte genau passend gearbeitet werden, da DU doch einige Kräfte einleiten mußt Wenn dann auf Grund unfachgerechter Arbeiten doch was passiert, garantiert nicht bei Schönwetter!!! Je nach Schwere eines Vorfalls solltest Du im Hinterkopf behalten, daß eine Versicherung evtl. dann abspringt. 2.Annahme: Der Meister hat die Sache persönlich besichtigt. Mach es so wie vom Fachmann vorgeschlagen und laß das mit dem Epoxy (evtl. wegen Festigkeit/Elastizität)
__________________
Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#20
|
||||
|
||||
Moinsen!
Ich würde sagen, dass Du hier ein strukturelles Problem aufgedeckt hast (zum Glück noch rechtzeitig, bevor der Holzkern richtig modert!). Dieses muss aber entsprechend behandelt werden! Bei 2cm (!) dicken Laminat kannst Du nicht einfach die Risse "zugießen". Bei dieser Dicke wirst Du keine richtige Festigkeit durch bloßes Auffüllen mit Epoxy erreichen. Du musst bedenken, dass an dieser Stelle immer wieder Belastungen auftreten, die dann ganz schnell diese Risse wieder aufplatzen lassen werden. Ist aber nicht schlimm. Mach es richtig: Die geöffneten Risse RICHTIG anschäften. Schäften bedeutet anschrägen und zwar (und jetzt kommts) im Verhältnnis 1:12, heißt: bei 2cm Laminatdicke musst Du ca 24 cm anschäften... ich denke, dass es so 15 cm auch tun würden abe die brauchst Du auf JEDEN FALL!!!, heißt, dass Du links und rechts von den Rissen auf einer Breite von ca. 15 cm es so schleifen musst, dass Du eine relativ gleichmässige Schrägung zu den Rissen hin erreichst. Dass lamininierst Du mit Epoxy (!) (Das von West ist hervorragend!) immer größere Gewebematten in diese Risse (nass in nass) bis Du die Laminatstärke wieder aufgebaut hast. Anschließend glattspachteln mit Watertite und schick lackieren, dann lecker Bierchen trinken... Kurz zur Erklärung: Durch das Schäften erreicht man eine viiieeel größere Haft- und Verbindungsfläche für die neuen Matten mit dem alten Laminat. Nur epoxy reingießen wird niemals diese Festigkeit erreichen. Tue uns allen und Dir (vor allem) den Gefallen und mache es richtig! Sonst sehen wir in einem Jahr wieder dieses Thema hier... Ran ans Projekt! Grüße Harry
__________________
"Today is a special Day - Because EVERY Day is a special Day" J. Edwards Geändert von navisnavis (06.05.2008 um 09:30 Uhr) Grund: schreibrecht
|
#21
|
|||
|
|||
Hi Harry,
das Problem ist, dass die übelste Stelle ja gerade mal 10cm breit ist, da ist nicht genügend Platz zum Anschäften (die SChräge vorne). Deshalb war ja meine Idee, das Loch mit Epoxy zuzumachen und dann drei bis vier Lagen Glasfaser mit Epoxy draufzulaminieren, um die Festigkeit wieder zu ereichen, dann Primer drauf dann PU Lack zweikomponentig, dann Bierchen trinken gehen (bis auf das Letztere hat mir der Vertrieb von West System, v.d. Linden, das geraten). Grüße, Tim |
#22
|
||||
|
||||
Die bei West-System haben wirklich Ahnung. Wenn die das sagen, dann sollte es auch reichen. Ich neige immer dazu, alles 150%ig zu machen aber ich denke, denen kannst Du vertrauen. Ist wirklich ein gutes Produkt und ein guter Support.
Viel Glück dabei. Melde Dich mal, wenns voran geht. Grüße Hary
__________________
"Today is a special Day - Because EVERY Day is a special Day" J. Edwards |
#23
|
||||
|
||||
Ich meine aber gelesen zu haben, dass diese Schäftung nur bei Holz gilt. Untersuchungen für Laminataufbau sind mir nicht erinnerlich.
In diesem Falle würde ich anders vorgehen. Kleine Variante: Schön anschrägen (<= 45°) und mit Gewebe, klein hin zu gross, und Epoxy auffüllen. oder Grosse Variante: ab den Buckel und neu aufbauen. Hierbei so abnehmen, dass dieser noch als Schablone zu nutzen geht. Letzteres wäre auch mein Favorit, da hier auch das Moderholz entfernt wäre. Wichtig ist in jedem Falle der Kraftschluss. Also keine Luft einbacken sondern alles schön dicht packen und Luft rauswalzen. Gruß Peter PS West System gießt ja auch technische Baugruppen wie Winden etc. ein. Die haben auch was zu halten. Da wird aber nicht geschäftet.
__________________
Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#24
|
|||
|
|||
Salut zusammen,
also ein Zimmermann hat sich das Holz angesehen, es ist trocken und noch absolut in Ordnung. Anschließend haben wir das Ganze mit einer leicht mit Füller angedickten Epoxy/Härter Mischung von West System mit mehreren Lagen GLasfasergewebe ausgespachtelt. Die SChrägen wurden seitlich mit Folie umschlagenen Holzbälkchen abgedichtet, sodass die Mischung nicht rauslaufen konnte. Die Verarbeitung des MAterials ist wirklich absolut blasenfrei und funktioniert gut mit kleinen Pinseln bzw. Spachteln. Jetzt lasse ich es trocknen, schleife jeweils die Flächen komplett an (Gelcoat muss ab) und laminiere drei SChichten Glasfaser oben drauf. Das sollte halten... Das Brett, auf dem der Mast steht (auf dem Mastfuß ist noch ein Brett) lasse ich gerade neu machen. Mir fehlen zwar die Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Epoxymischungen, aber die Verarbeitung von West (Mischung mit Hilfe von Spritzen funktioniert auch einwandfrei) ist super, nur mit dem Filler muss man aufpassen, wir hatten ziemlichen Wind (super Kombi - Wind, strahlender Sonnenschein, ein Segelboot und man muss den anderen beim Segeln zusehen...) und das Zeug ist wie Mehl... Vielen Dank für den Rat, ich berichte weiter... Gruß Tim |
#25
|
|||
|
|||
Naja...
Tiefe Kehlen hätten mir besser gefallen als eine reine Füllung, aber ich drück die Daumen, daß es hält. Gruß Torben |
Themen-Optionen | |
|
|