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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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Alt 18.07.2008, 17:39
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la_fenice la_fenice ist offline
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Standard Isolierung eines Knickspanters mit Styrodur

Ich mache diesen neuen thread zum thema isolierung auf, damit selbstbauer und käufer von schiffen wissen, worauf sich diese einlasssen. Vielleicht erging es vielen von euch wie mir, man besichtigt ein schiff, sieht das eine oder andere, schraubt aber keine seitenwände ab um hinter die fassade zu blicken. Ich habe mich auf die aussage des erbauers verlassen: „isoliert mit 40mm styrodor“(wird auch zur isolierung von fundamenten verwendet, nimmt kein wasser auf). Klang super, aber er hat nicht gesagt wie er gearbeitet hat.

Nein nicht schon wieder ein philosophischer betrag zur generellen frage wie, ob, womit isoliert wird, sondern konkret zu meinem projekt.


Ich bin beim refit einer motu42, die nur 2 jahre im wasser war (zwei kurze reisen) und eigentlich ein neues schiff sein müsste. Jedoch durch die 'bauart' des vorbesitzers bedingt, ist das schiff schon jetzt ein restaurierungsobjekt. Aufgrund der vorraussetzung durch den erbauer bin ich bei styrodor als isolierung geblieben.


Es soll ein HowTo bericht sein. Die bilder sind im anhang als pdf mit text, weil ich sie nicht alle in diesen text hinein bekomme.



Das schiff ist ein stahl-knickspanter 42ft lang und nach den plänen von hern A.Luft gebaut. Dieser hat seine eigenen ideen zur isolierung( siehe andere threads) sein favorit ist steinwolle. Das wichtigste von den ganzen isoliertechniken ist wohl: gar nicht erst die feuchtigkeit zum schiffskörper gelangen zu lassen. Dies war leider bei mir der fall mit folgen.


Wenn ich ein komplett leeres kasko hätte, würde ich es ausschäumen, kostet mehr und spart dafür eine menge an zeit ein. Nur zur erwähnung gibt es noch isolierung mit: neopren, glas/steinwolle, kork und styodor/styropor..Für und wider sind nicht mein thema, es soll im ökonomischen rahmen bleiben.
Warum habe ich die bestehende isolierung grunderneuert? Dazu erst mal zwei typische bilder, die ich nach entfernen der holzverkleidung gefunden habe.:
Die isolierung ist mit alu-tape zusammen gehalten und fällt fast von der decke, nachdem ich die holzverkleidung entfernt hatte. Und auf dem zweiten bild ist vielleicht zu erkennen, wie sich kondensationswasser, reste vom bratenfett und schimmel mit den rost verteilt haben.


Bild 1

Zusätzlich wurden noch kabelkanäle per blechschrauben an der decke motiert, einfach loch hinein, das bohrmaterial blieb einfach dort und bildete ein kleines rostnest. Ein ideale kondensations fläche. Davon gab es unzähliche, auch in den wänden. Also alles entkernen und den rost beseitigen.
Die styrodorplatten wurden in zwei schichten aufgebracht; die erste wurde in die t-träger geklemmt, die zweite einfach darüber und mit tape festfixiert. Nach dem die verkleidung aus holz darüber war konnte man auch nichts mehr erahnen. Bild 2 ist decke und wand.

Bild 2


Dann fing der wieder aufbau an. Ich habe das selbe material verwendet, weil a) bin ich nicht krösus, sonst siehe oben würde ich ausschäumen und b) waren sie teile schon zurecht geschnitten, wenn auch oft nicht passgenau, c) entsorgung wäre auch ein problem.
Mit dem bericht von „ La Belle Epoque)“ (danke Claudia) habe ich mich entschlossen, das styrodor mit baumarktkleber zu verkleben. Dabei so wenig luftlöcher entstehen zu lassen wie möglich.
Erster schritt, rost entfernen, grundieren, grundieren, farbe. Diese grossen flächen auf dem nächsten bild sind entstanden, nachdem es in diesen schiff verschiedene stellen von wassereinbrüchen gibt. Nach intensiven regenschauern hat sich das wasser seinen weg hinter der verkleidung zum tieften punkt gesucht und gefunden. Teilweise stand das wasser in den querspanten und der stahl wurde mit der kurzen zeit braun.

Bild 3

Danach habe ich die erste lage styrodor auf den schiffskörper aufgeklebt und mit stangen fixiert bis der kleber abgebunden hatte. Zum anfang hatte ich diese zeit unterschätzt und das steife material ploppte von der wand wieder hoch, ob wohl es schon rundverformt war.

Bild 4

Der bug ist sowieso die schwierigste baustelle, eng, klein, grosse biegungen. Und was auch im ganzen schiff gilt: jede fläche hat sein eigenes mass, ein zurechtschnitt auf vorrat ist nicht möglich, dazu kommt, das linke und rechte schiffseite unterschiedlich sind, wenn auch nur einpaar anders verschweisste querrspanten.
An der decke habe ich ähnlich geklebt, teilweise mit wetterbeständigen acryl und kleber. holzlatten zum anpressen und fixieren.

Bild 4b

Danach kam die zweite schicht styrodor kleibt auf ist erste. Die schmiegt sich besser an den untergrund an. Wo dies nicht der fall war, habe ich mit 3,5cm langen schrauben die zweite sicht auf die erste geschraubt. Dieses verfahren hat sich besonders bei der decke bewährt, da die doch leicht gewölbt ist.
Somit war ich schon auf 4cm isolierung, die ritzen habe ich wieder mit acryl verklebt. Die schrauben wieder entfernt und auch die löcher verschlossen.

Bild 5

Der aufbau war jetz schon höher als die spanten und dann habe ich streifen von styropor 1cm auf die spanten geklebt. Das ganze mit klebeband fixiert. Um die diferrenzen auszugleichen kam jetzt der bandschleifer zum einsatz und schafte eine einigermassen plane oberfläche.

Bild 6

Bild 7

Da ich noch nicht genau weiss, wohin ich segeln möchte, sonne ist klar aber vielleicht auch mal nach Island, habe ich mit noch einen CM genehmigt, um auch noch eine einheitlichere oberfläche zu erhalten. Ich habe dafür 1cm dicke styroporplatten gekauft und diese wiederrum verklebt und mit schrauben fixiert.

Bild 8

Die schrauben wieder alle herschrauben, das sind schon mal über hundert pro spantzwischenraum und die löcher und ritzen verschlossen. Die acrylmasse war mal weis mal grau. Optik ist in diesen bereich sekundär. Das einzige, das noch hervor steht sind die hauptspanten. Diese habe ich links und rechts mit einen reststreifen styrodor verklebt und in die mitte auf den spannt stryropor. Danach wieder bandschleifer um eine fläche zu schaffen, danach noch ritzen verschlossen.

Bild 9

Dann fängt ein neues experiment an: die gesamte styroporoberfläche mit latexfarbe überstreichen um schon mal die in der struktur vorhandenen löcher zu verschliessen und das ganze material in sich zu verkleben und gleichzeitig eine etwas stabilere oberfläche zu erhalten. Auch latexfarbe ist leider wasserdampf durchlässig, ich weiss. Deshalb kommt eine dampfsperre mit pe-folie auf die braune wand (die farbe war im baumarkt falsch gemischt, extrem hässlich, dafür günstig und sehen tut es niemand). Das ganze zweimal gestrichen.

Bild 9b

Farblich unterscheidet sich sie gestrichene wand fast nicht von der kabinenwand(rechts).
Die folie habe ich so gut es ging mit dem styropor verklebt, mit einander mit tape. Wenn die erste folienschicht geklebt ist, kommt eine zweite darüber, wieder verklebt und getaped.

Bild 10

Die holzklötze benutzen die löcher in den spanten, diesmal aber mit rostschutzfarbe eingeschraubt und versiegelt. Die klötze sind mehrfach in farbe geträngt, damit sie kein wasser ziehen. Sie dienen der abschliessenden holzverkleidung als aufnahme.
Ich hoffe das ist für die nächsten jahre dicht.


Fazit: vielleicht nicht die optimale lösung, jedoch für kleines geld und hoher zeitaufwand eine für mich akzeptable lösung. Der zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen: ich bin jetzt erst in der schiffsmitte angekommen und habe dafür ein halbes jahr benötigt, 4monate davon in vollzeit. Dabei wollte ich nur mal kurz die inneneinrichtung umbauen und verschönern.......

Klebrige grüsse aus HH
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Geändert von la_fenice (18.07.2008 um 20:00 Uhr)
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  #2  
Alt 18.07.2008, 18:01
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Toller Bericht, la fenice (hier könnte der echte Vorname stehen) !

Du hast die Platten ja nicht mit der Außenwand verklebt - wie verhinderst Du da die Konsenswasserbildung und -sammlung zwischen Platte und Außenhaut ? Reicht da wirklich die "Dampfsperre" (bekommst Du sie wirklich dicht genug) ??
__________________
Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
Sapere aude !
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  #3  
Alt 18.07.2008, 18:19
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hallo Thorsten,

doch ich habe die platten mit der aussenhaut verklebt, sonst wäre es ja fast die gleiche sche......... wie bei dem erstbesitzer. Und richtig dicht? Ich hoffe ja.
gruss aus HH
Wolfgang
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  #4  
Alt 18.07.2008, 21:09
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hallo wolfgang,
im forum wurde schon eine menge info zum thema der isolierstoffe geschrieben. gebe mal die suchbegriffe
- polyethylen
- polyurethan
- polystyrol
ein. du findest dann in diversen beiträgen die entsprechenden vor- und nachteile.
holger
__________________
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  #5  
Alt 19.07.2008, 13:26
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Soweit ich weiß, wird Polystyrol mit Wasserdampf aufgeschäumt. Somit können diese Dämmplatten, egal ob normal oder extrudiert, nicht wasserundurchlässig sein. Das Treibmittel Dampf muß ja auch irgendwie erstmal raus. Somit ist Styropor oder -dur offenzellig.
PU- Platten und Schäume sind in der Regel, also wenn sie nicht zuviel Scherkräfte erhalten, geschlossenzellig. Somit empfiehlt sich zur Dämmung eigentlich PU.
Dampfsperrfolien haben in der Regel einen Kennwert, WIE dampfundurchlässig sie sind. (Man muß ja vergleichen können )

Was ich nicht weiß:
Wieviel nützt mir dieser Dämmaufwand wirklich, wenn ich in Abständen solche Super-Kältebrücken habe, wie es die Spanten oder Aussteifungen darstellen.

Norbert
( der noch nicht im Forum darüber gestöbert hat )
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  #6  
Alt 27.07.2008, 11:09
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Standard Isólierungsfortschritt

Dieses thema hatte ich eingestellt, damit interessierte sehen, wie man isolieren kann (oder besser nicht, ich diene auch gern als gegenbeispiel) und nicht eine theoretische technische abhandlung der leistungswerte verschiedener baustoffe auf akademischen niveau, da ich in diesen fall praktiker bin.
Ich fange gerade an, die dampfsperre aufzubringen. Es soll einfach und schnell sein, erweisst sich teilweise aufwendig.
Zuerst überklebe ich die spanten mit einen breiten streifen der folie und versuche dabei soviel kontakt wie möglich mit dem untergrund herzustellen. Das dritte bild zeigt so einen spannt, der als treffpunkt der folienbahnen von links und rechts dient. Da ich immer ganze streifen oder bahnen verklebe, will ich so wenig schnittstellen haben wie möglich. Die ganze isolierung mit folie verläuft von unten nach oben, so dass die decke als nächstest beklebt wird.
Auf dem ersten bild ist dann schon zu erkennen, wie die wandflächen beklebt sind. Die sichbaren holzklötze dienen später zur aufnahme der wandverkleidung und als eventuelle aufnahme von einbauten.
Für die luken habe ich die folie mit einen haftkleber an den rahmen verklebt und danach auf die decke gezogen. Ich will auf jedenfall vermeiden, dass das normale wasser von oben, hinter die isolierung läuft, dann hätte ich den gau.
Auf dem zweiten bild erkennt das geschulte auge eine grau-grünliche masse, die ich ringsum gestrichen habe um des doppelt abzudichten. Es ist dieses material um an häusern wassereinbrüche und ähnliches zu stoppen. Es haftet auf fasst allen untergründen, hat glasfaser in der masse, klebt , ist wasserdicht und lässt sich mit dem pinsel auftragen. Eigentlich ein materiel zum pfuschen, ich denke hier aber genau richtig. Im bereich der winsch habe ich es auch verwendet, da ist es ja dauer feucht.


klebrige grüsse aus HH
Wolfgang
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  #7  
Alt 27.07.2008, 17:52
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Hallo Wolfgang
Erst mahl Hut ab vor deiner Arbeit.
Ich bin Besitzer eines alten Motorseglers der im Main vor sieben Jahren untergegangen ist und versuche das Teil wieder Seeklar zu bekommen.
Bei meinem Boot wahren auch die Styroporplatten einfach zwischen die Spannten geklemmt, aber man findet nach der Demontage keinen Rost.
Ich würde sagen das Problem ist der Farbanstrich.
Bei mir befindet sich eine Schwarze Masse auf dem Stahlrumpf, ich vermute dass es sich dabei um Teerepoxid handelt.
Mit freundlichen Grüßen
Hardy
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  #8  
Alt 27.07.2008, 18:38
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Wolfgang,
sprich wegen dem Streichen mit der Latexfarbe bitte mal mit gerdkat hier im Forum.
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Alt 27.07.2008, 21:52
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Ergänzung:
...mich würden mal Fotos vom Innenraum interessieren - so wie du es gekauft hast.
Damit man mal eine Vorstellung bekommt...
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Alt 01.08.2008, 21:51
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Hallo auf fragen hin, gibt es zwei bilder, wie es vorher aussah.
Einmal blick zum bug vom mast aus mit blick auf die ankerkette und zum zweiten die küchenzeile. Alle im hellen holz mit 5km leisten überdeckt und dafür 2kg kleine schrauben verbaut.
Sah für mich schlimm aus, habe aber nicht gedacht, dass mich daninter der schlag treffen würde.
Aus das system mit 220v herd ist rausgeflogen.

gruss
ohne herd Wolfgang
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Alt 01.08.2008, 21:56
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