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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Rauwasserfahrt - schnell oder langsam?
Für eine Antwort auf die folgende Frage, habe ich mich extra hier im Forum angemeldet und für qualifizierte Antworten erfahrener Skipper bin ich dankbar.
Folgendes Szenario: Ein Daycruiser Quicksilver 600 Commander mit 150PS Mariner AB, brandneues Material aus 2008, wird auf Mallorca für einen Tagestrip von Port Alcudia um Cap Formentor und zurück gechartert. Wie vom Vercharterer vorhergesagt, herrscht in den Vormittagstunden wenig Wind und bei glatter See ist eine zügige Gleitfahrt entlang der Küste möglich. Nach Badestops in diversen Buchten soll es nun wieder zurück gehen, aber inzwischen hat der Wind sich zu einer anhaltend, kräftigenen Brise aus SSO entwickelt und die leicht kabbeligen Wellen haben ca. 1m Höhe, bei Länge von rund 2 bis 3 Metern. Wie befährt man eine solche Rauwassersituation? In langsamer Verdrängerfahrt mit 2000 Umdrehungen bei 7-8 Knoten, entsprechend schlingerndem Boot und gelangweilten bis genervten Passagieren, oder ist hier Gleitfahrt angesagt, mit dem Effekt, daß das Boot immer mal wieder auf die Wellen schlägt und die Passagiere dadurch in panische Angst geraten? Alle anderen Boote, ausser Seglern und einem Fahrgastschiff, waren in dem Revier in Gleitfahrt unterwegs. Gibt es hier ein Richtig oder Falsch? Ist Gleitfahrt bei dieser See gefährlich, oder geht etwa sogar von der langsamen Fahrt Gefahr aus (z.B. längerer Aufenthalt im Bereich von Steilküsten)? Oder ist hier schlicht richtig, was der Schiffsführer in diesem Moment für richtig erachtet? |
#2
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Hallo ( Name) Propellerputzer
Willkommen im Forum Die von Dir beschriebene Situation habe ich nicht nur einmal erlebt, kommt eben vor. Einen allgemein gültigen Rat wird es nicht geben, da sich die Wellen selten parallel bewegen. Wenn mein Boot sich nicht mehr vernünftig in Gleitfahrt bewegen läßt, bzw. die Schläge zu hart und unkontrolliert werden wird es Zeit vom Gas zu gehen. Man kommt auch in Verdrängerfahrt heim und was andere machen spielt für mich grundsätzlich erst einmal keine Rolle, solange ich für das Boot und die Mannschaft verantwortlich bin. Grüße Joachim |
#3
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Bei den von dir genannten Wellen (1m Höhe und 2-3m Länge) kann man in Gleitfahrt durch geschicktes Lenken so fahren, dass Schlagen weitgehend vermieden wird.
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Good Day To Be Alive, Sir
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#4
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Immer so schnell wie es nicht weh tut.
Ich habe dieses Jahr eine Rip gechartert und hatten eine Wellehöhe bis zu zwei Meter. Hin nach Formentera ging es noch, aber zurück ein Qual. Da ich Gäste hatte, bin ich Rückenfreundlich gefahren. Nach dem Absetzen habe ich alleine die Rip ausgetestet. Nachdem ich Zuhause war erst einmal Voltaren und eine Schmerztablette eingeschmissen. In diesen Sinne: alles für die Besatzung Geändert von Vista (14.08.2008 um 21:39 Uhr)
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#5
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Ich würde sagen eher langsam als schnell.
Solche Wellen kann ich mit meinem Boot (5,60 m) gut mit einer Geschwindigkeit abreiten, die gerade so die Gleitfahrt erlaubt. Schneller halte ich für zu unkonfortabel. Kommt natürlich auch darauf an, wie der Rumpf geschnitten ist. Meiner ist sehr flach und ein "Absturz" aus einem Meter Höhe in ein Wenllental nicht wirklich angenehm.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#6
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Moin Propellerputzer (hier könnte dein Name stehen),
ich gehe mal davon aus, dass die 1m Wellenhöhe geschätzt ist, ergo eher niedriger war. 2-3m Wellenabstand sind garnicht schlecht, entspricht also ungefähr 1/2 Bootslänge. Ich würde das Boot ins gleiten bringen und so weit wie möglich antrimmen, wenn es dann immer noch knallt und der Wind es zulässt, dann evtl. leicht versetzt zur Welle fahren/kreuzen, das Boot "rollt" dann zwar etwas mehr, deine Mitfahrer können die Getränke aber noch sicher in der Hand halten.. Gruß, Frank.
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Egal wie schwer dein Problem ist, sich am Ellenbogen lecken ist schwerer! |
#7
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Zitat:
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Kraft kommt von Kraftstoff Gruss Basti |
#8
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Hallo, ich habe auch so was überlebt, Wellen 1 m und Kürzere (Fluss) bei langsamer fahrt war ganz schlecht, aber bei 40-50 km das ist ganz anderes, besser und gleichzeitig auch kriegst du Spaß.
P.S. und wie schon geschrieben:Immer so schnell wie es nicht weh tut
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https://youtu.be/1HbZSYzJM20 |
#9
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Moin,
wenn du keine Gleitfahrt mehr fahren kannst (zu starke Schläge), dann Halbgleiterfahrt, das stabilisiert das Boot. Für Gleitfahrt bei 1 m Welle dürfte das Boot zu klein sein. Bei dem Boot und Motor sind ca. 2000 Touren noch Verdrängerfahrt, lt. deinen Angaben, also ist die Halbgleiterfahrt so ca. bei 2500 Touren und immer versuchen, gegen die Wellen zu fahren. Gruß Axel |
#10
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Ich schließe mich den Vorschreibern an,
allerdings kommt es m.e. auch auf die rumpfform an. Hast Du einen V-Rumpf wird dieser die Wellen besser teilen somit werden sich die Schläge auf ein erträgliches Maß reduzieren. Grundsätzlich aber immer SICHERHEIT an erster Stelle .... dann laß es doch schaukeln.. eine Bootsfahrt die ist lustig träller Gruß aus Münster Karsten
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Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten |
#11
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Hi,
erst vor kurzem hat einer hier ein Thema eröffnet, indem er seine Erfahrungen mit einem Charterboot auf Ost- oder Nordsee- mit änlichen Problemen beschrieb. Er hat dann im Nachhinein ein PDF angefügt, wo die Fahrt bei Wellen beschrieben ist! Leider kann ich das Thema grad nicht finden! Suchs mal, war recht interressant, was in dem PDF stand! Gruß Dirk |
#12
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Zitat:
du meinst sicher das hier: http://www.booteforum.de/showthread.php?t=55551 Gruß Lars
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Good Day To Be Alive, Sir
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#13
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Moin,
vor kurzem gab es einen Bericht in der Boote zu dem Thema. Es wurden Gleiter und Verdränger bei Seegang verglichen. Das Ergebnis (wenn ich mich richtig erinnere) war, dass man mit einem Gleiter bei Vollgas am sichersten fährt, weil man jederzeit die Kontrolle über die Fahrtrichtung behält. Allerdings ist es für die Mifahrer nicht gerade angenehm. Peter |
#14
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Zitat:
Ralph |
#15
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Hallo ich glaube es kommt auf die jeweilige Situation an, Vollgas und Gleiten fühlt sich manchmal im Wellengang ganz gut an, bis mal eine etwas Größere kommt und grade mal übersehen wird...ich kenne Fälle da sind die Zeiger in den Armaturen abgefallen aussserdem sollte man wissen wie leidensfähig die Mitfahrer sind den Bandscheiben machts meist wenig Spaß.
Gruß Hans |
#16
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Also wenn Welle dann stehend in Gleitfahrt, bis die Schläge zu hart werden, ich denke das muss jeder für sich und seine Mitfahrer entscheiden.
Die Geschwindigkeit hängt natürlich von der Länge dem Aufbau und der Rumpfform ab.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#17
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Hi,
bei höheren Wellen habe ich eigentlich immer die Erfahrung gemacht, dass ein moderates Gleiten, die beste Lösung darstellt. Das Boot das Du beschreibst ist ein typischer Kajütgleiter der 6m Klasse und müsste eigentlich mit 1m hohen Wellen noch ganz gut klarkommen. Die Gleitgeschwindigkeit sollte so gewählt werden, dass der Rumpf am komfotabelsten läuft. Das ist dann wie ein Rhytmus bei dem Wellenhöhe, Wellenlänge, Bootsrumpf und Geschwindigkeit ein möglichst gutes Zusammenspiel haben. Das musst Du einfach ausprobieren. Wird es zu heftig und der Rumpf knallt unangenehm, bleibt Dir nichts anderes übrig als die Wellen in Verdrängerfahrt ruhig abzureiten. Dann brauchtst Du für den Rückweg natürlich deutlich mehr Zeit und das malträtiert u.U. auch ganz schön die Nerven. Viele Grüße von Martin |
#18
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Es gibt da ein Buch "Schnelle Boote - schwere See". Ich hab´s im Moment aber nicht zur Hanad, so dass ich nicht nach dem Verlag schauen kann. Nächste Woche seh ich mal nach.
Jedenfalls darin steht, dass man mit einem Gleitboot, das problemlos Gleitfahrt erreicht, am komfortabelsten fährt, wenn man entlang der Wellen im Wellental fahren kann. Das gilt natürlich nur, solange sich die Wellen nicht brechen. Wenn es gegenan nicht mehr geht, dann stellt die Fahrt mit den Wellen immer noch die beste Alternative dar, sofern die Richtung machbar ist. Wenn man die Wellen von achtern bekommt, dann soll man etwas schneller fahren, als die Wellen sich fortbewegen. Bug dazu anheben, also Motor etwas hoch trimmen. Auf diese Weise kann man noch mit ganz schön happigen Dingern zurecht kommen. Berg runter, etwas Gas weg, Berg rauf kräftig Gas geben. Sofern man gegenan fahren muss und wenigstens langsame Gleitfahrt noch möglich ist, unbedingt den Bug nach unten trimmen. Insgesamt schreibt er Autor, bietet ein Gleitboot auch in sehr bewegter und grober See die größere Sicherheit, als entsprechend große Verdrängerboote.
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc |
#19
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Hallo !
Das sind ca. 4-5 Windstärken vor 2 Wochen auf der Ostsse. Boot ist 7 Meter lang ! http://www.myvideo.de/watch/4904127/Off_Shore_2008 MfG Michael
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#20
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Und das ist Windstärke 5 mit einem 5m-Boot auf der Ostsee von Lippe nach Kiel.
http://s271.photobucket.com/albums/j...rrent=ws52.flv
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Good Day To Be Alive, Sir
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#21
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Hi,
Super Videos, da bekommt man richtig Appetit auf einen Wellenritt. Ist hier auf der Mosel nur mit garstigen Berufs-Wellen zu simulieren und die sind irgendwie blöde! Ach habt Ihrs gut, Ihr da an der Waterkant!!! Gruß von Martin
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BootsundMoselverrückterneueifeler |
#22
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Zitat:
Hallo ! Das ist nicht immer ,,schön'' , je nach Rumpfform ! MfG Michael
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#23
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Zitat:
Es heißt richtig: " Schnelle Boote - stürmische See" und wurde herausgegeben vom Pietsch-Verlag Stuttgart; Autor : Dag Pike. ISBN 3-613-50177-5. Auflage 1, 1993.
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc |
#24
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Die beiden Videos sind wirklich interessant, wobei das kleine Boot ja quasi geräuschlos durch die See ging, aber auch die Sprünge des größeren Bootes machten auf mich keinen gefährlichen Eindruck und lassen auf gesteigerten Spaßfaktor schliessen.
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#25
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Gesteigerter Spaßfaktor...
Du hast schon Recht, die ersten Meter macht das echt Laune. Wenn du das aber eine Stunde lang machst, dann kriegst du Rückenschmerzen und wirst durch die ständigen Stauchungen gefühlte 10 cm kleiner. Bei Windstärke 5 ist es noch möglich, halbwegs sicher an sein Ziel zu kommen. Die Gefahr ist, und genau das wussten wir auch bei der Überfahrt, dass aus einer 5 schnell eine 6 werden kann (wie bei uns geschehen ab ca. 5km vor Kiel) und dann wird aus dem gesteigerten Spaßfaktor ganz schnell das gesteigerte Verlangen, möglichst schnell in ruhigere Gewässer zu kommen. Mit Spaß hat das dann wenig zu tun.
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Good Day To Be Alive, Sir
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