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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Styrol
moin.
Wie gefährlich ist Styrol denn nun wirklich??? Muß man bei der Verarbeitung Atemmasken mit dem braunen A2-Filter tragen, braucht man in der Werkstatt eine EX-geschützte Absauganlage, macht übermäßiger Genuss taub? Ich meine jetzt nicht die Vorkehrungen bei einer kleinen privaten Bootsreparatur mit Polyester, sondern, wenn jemand in Erwägung ziehen würde, das Zeug gewerbsmäßig zu verarbeiten. Ich persönlich ziehe Epoxyd vor, war nur mal sone Frage. mfG Götz |
#2
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Sieh mal hier für Styrol:
Zitat:
Zitat:
Dichschließende Atemschutzmaske mit Filter A/E/B/K ist Pflicht bei beiden Produkten!
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
#3
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Weiter helfen auch noch:
HVBG (Hauptverband der Berufsgenossenschaften) GISCHEM (Da gibt es auch die erforderlichen Aushänge mit Warnhinweisen) und über alledem steht REACH, wonach diese Produkte zusehends verschwinden werden, da Sie nach Arbeitsschutzkonzepten nur noch mit Vacuum oder in Fremdatmosphäre verarbeitet werden dürfen. Wenn man sich damit gewerbsmäßig beschäftigen will (und es nicht bereits tut) werden es einem die Berufsgenossenschaften udn Ämter für Arbeitsschutz ausreden, weil Sie es simpel nicht mehr genehmigen auch nicht mit einer Atemschutzmaske, allenfalls mit Fremdluftzufuhr! Im Epoxy werden wir durch REACH auch viele Produkte verschwinden sehen besonders die Phenolaminederivate werden verschwinden. Die EU weiß noch gra nicht, was Sie da vor 2 Jahren auf den Weg gebracht hat.
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Ein Herz für Außenseiterboote
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#4
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Zitat:
In den ungesättigten Polyesterharzen, die man im Bootsbau verwendet, ist ein Styrolanteil von etwa 30 % enthalten. Bei der Verarbeitung löst sich das Styrol aus dem Harz und "dampft" ab, wie man dazu sagt. Du siehst aber keinen Dampf. Es handelt sich hier lediglich um eine Ausscheidung von Styrol, die sich mit der Luft vermischt. Styroldämpfe sind schwerer als Luft und je nach Konzentration entzündlich. Zum Absaugen von Styroldämpfen werden im gewerblichen Bereich ex-geschützte Lüfter entgesetzt. Für eine Saugleistung von 2500 m³/Std bei 10 m Schlauchanschluss ist ein Lüfter von 0,55 Kw mit 3000 U/min ausreichend. Die Vorschriften des Emissionsschutzgesetzes sind zu beachten. Die Absaugung erfolgt in Bodenhöhe. Die Frischluft wird auf der gegenüberliegenden Seite an der Decke zugeführt. Im gewerblichen Bereich muss der entsprechende Laminierraum baurechtlich als solcher zugelassen/genehmigt sein. Wenn der Raum es vorher nicht war, muss beim Bauamt eine Nutzungsänderung für diesen Zweck beantragt und auch genehmigt sein. Die Beleuchtung ist auch mit ex-geschützten Lampen auszuführen. Ein dichtschließendes Sektionaltor ist bisweilen auch erforderlich. Während des Einbringens von Gelcoat trägt man zweckmäßigerweise einen einteiligen Schutzanzug, eine Maske mit Kohleaktivfilter, eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe. Beim späteren Laminieren im Handauflegeverfahren hängt man zweckmäßgerweise einen Schlauch, der mit dem ex-geschützten Lüfter verbunden ist, über eine Haltevorrichtung in die Form, wobei das Schlauchende etwa 5 cm über dem Formenboden gehalten wird. Der Schlauch soll schließlich das Laminat nicht berühren. Das ist aus meiner Sicht die günstigste Art des Absaugens. Wenn die Polyesterverarbeitung auch im gewerblichen Bereich richtig gehandhabt wird, ist sie aus meiner Sicht als ehemaliger gewerblicher Verarbeiter unbedenklich. Sorgfältig sollte man in diesem Bereich auch mit mit den Materialien umgehen (getrennte Lagerung). Gerade beim Umgang mit MEKP-Härter ist besondere Vorsicht geboten, weil MEKP-Härter ein organisches Peroxyd ist. Härter und Beschleuniger dürfen nicht direkt gemischt werden wegen heftiger Zersetzung und unter ungünstigen Bedingungen Explosionsgefahr. Erst nach sorgfältiger Mischung eines der Stoffe mit dem Harz, darf die andere Komponente hinzugegeben werden. An Erster Hilfe Maßnahmen wäre vielleicht noch folgendes zu nennen, was ja auch im privaten Bereich beim Umgang mit diesen Materialien passieren könnte: Ist Härter als organisches Peroxyd ins Auge gelangt, muss man mit viel Leitungswasser spülen oder mit einem bereitgestellten besonderen Spülmittel etwa 15 Minuten. Bootsbauer haben immer eine Augenspülflasche in Reichweite mit einer 2 %-igen Natriumcarbonat- oder 10 %-gen Ascorbinsäure-Lösung. Spülen mit viel Wasser ist oft nur innerhalb der ersten halben Minute wirksam. Wenn Härter für Epoxydharze ins Auge gelangt sind, muss das Auge ohne Zeitverlust mindestens 15 Minuten lang mit fließendem Wasser ausgiebig gespült werden. Anschließend muss immer sofort ein Augenarzt aufgesucht werden, der über die Art und Wirkung des Härters und über die Hinweise im Merkblatt zu unterrichten ist. Ist die Haut mit flüssigem Polyester- oder Epoxydharz beschmutzt worden, so muss sie ohne großes Reiben mit einem Stück sauberen Zellstoff abgetupft werden, bis die Verunreinigung beseitigt ist. Danach die Haut mit viel Wasser und einem milden Reinigungsmittel waschen. In all den Jahren, in denen ich Polyesterboote gebaut habe, hatte ich glücklicherweise noch keine solchen Unfälle, die bei mir dem Umgang mit diesen Stoffen als bedenklich hätten erscheinen lassen müssen. Ich habe auch regelmäßig im Rahmen der Vorsorge einen Bluttest machen lassen. Meine Blutwerte und insbesondere meine Leberwerte sind noch in Ordnung. Taub bin ich auch noch nicht. Ich verfüge über ein altersbedingtes normales Gehör, wie mir auch schon ein Ohrenarzt bestätigt hat. Fazit: Es wird also alles nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird! Wenn die entsprechenden Schutzvorkehrungen und -vorrichtigungen vorhanden sind, lebst Du als Bootsbauer wahrscheinlich nicht risikoreicher, als wenn Du z.B. Maurer oder Dachdecker wärst. Gruß Walter |
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