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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Refit eines 4m-GFK-Gleiters - Bericht
Es wird Zeit sich zu revanchieren. Ich habe 2004 einen kleinen GFK-Gleiter gekauft und in den letzten Jahren renoviert (nicht, weil das so lange dauert, sondern weil ich wenig Zeit und oft wenig Lust hatte). Mit diesem Bericht möchte ich bei denen bedanken, die mir mit ihren Tipps geholfen haben, und denen helfen, die vor einem solchen Projekt stehen. Da das eine ganze Reihe von Beiträgen werden, bitte ich Euch, mit konkreten Fragen noch etwas zu warten oder einen separaten Thread aufzumachen.
"Plankton" ist ein 3,99m-Boot aus slowenischer (?) Produktion, eine "ELAN". Sie stand 2004 in einer Scheune, gehörte zu einem Nachlass und umfasste außerdem einen ungebremsten HEKU-Trailer und einen 40PS-Suzuki-AB. Da ich mit unserem Stahlverdränger nie mitspielen durfte, wenn meine Kumpels auf den Rhein fuhren, passte die Größenordnung perfekt zu unseren Anforderungen - und in Schwiegermamas freie Hälfte ihrer Doppelgarage.
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019)
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#2
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Das Boot war in mäßigem Zustand - zwar dicht, aber mit tausenden Bohrlöchern in der Oberschale verunstaltet. Einer meiner Vorbastler war nicht ganz firm mit GFK und hatte eine Innenverkleidung aus gestrichenem Sperrholz (nicht wasserfest) gebastelt. Große Teile des Innenlebens (Batteriekasten, Tanks) waren über das Stadium des Gerettet-werdens hinaus.
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019) Geändert von Seestern (22.09.2008 um 07:38 Uhr) |
#3
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Der Elektrik war nicht zu trauen - man kann zwar in ausreichend dicken Lüsterklemmen ein komplettes Boot fliegend verkabeln, schön ist das aber nicht.
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Andreas www.bootstechnik.de alle Binnen-Pflichtdokumente elektronisch dabeihaben: Thread 178207 Ruhrskipper: http://www.bootstechnik.de/downloads/ruhrschleusen.pdf (Version: 11.07.2019) Geändert von Seestern (21.09.2008 um 17:49 Uhr) |
#4
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Meine größte Sorge galt jedoch erstmal dem Trailer - der war gut 2 Jahre TÜV-überfällig, aber noch zugelassen, und hat sogar auf Anhieb bei der DEKRA eine HU ohne Mängel erhalten - aber ein wenig Stirnrunzeln gabs schon beim Prüfer.
Also haben wir das Boot in Kumpel Ollis Halle abgeladen, und ich habe den Trailer vollständig in seine Bestandteile zerlegt, größtenteils abgebürstet bis aufs blanke Metall, grundiert, lackiert (mit einem einfachen 1K-Metalllack) sowie einige Teile wie bspw. den Kupplungskopf, die Felgen und Teile der Beleuchtung ersetzt.
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#5
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Als nächstes wurde das Boot entkernt - alles raus, was abschraubbar ist. Der Boden war mit einem vorhangstoff-ähnlichen "Zeug" beklebt, darunter unterschiedlichste Kleber, Farben, Kulturen etc. Die eingangs bereits erwähnte Holzverkleidung fiel dieser Aktion ebenso zum Opfer wie der Batteriekasten und die verrosteten Tanks.
Dann wurde der Boden und die "Innenwanne" in maschinengrau gestrichen (wiederum mit einem einfachen 1K-Bootslack). Da wir zuerst einmal aufs Wasser wollten, musste die Oberschale mit ihren Bohrlöchern warten. Batteriekasten (mit nachträglich eingebautem Hauptschalter) und zwei 22-Liter-Tanks aus Kunststoff habe ich bei den üblichen Verdächtigen, i.d.R. beim Segelladen, erstanden. Dazu kam noch ein anthrazit-grauer Kunststoffteppich aus dem Gartenzubehör, der nicht immer einfach zu bekommen ist - eBay hilft. Die vorderen Sitze - professionelle Bootssitze - waren erstklassig in Schuss, die selbstgebaute Rückbank nicht eben Champions League-verdächtig, aber ok. Die bleiben auch erstmal. Falls sich jemand wundert, warum ich nichts vom Motor erzähle - der Motor hat beim Kauf im Speißfaß anstandslos seine Rängtängtäng-Zweitakter-Runden gedreht, war optisch wie technisch sehr gepflegt und war daher beim Refit arbeitslos.
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#6
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Danach - strenggenommen 2 Jahre später - war der "richtige" Refit dran, mit schleifen, spachteln und lackieren.
Wieder musste alles raus, diesmal auch der Motor ab. Dann gings ans Schleifen. Die aktuelle weiße Farbe war nicht Original (das war Rot) und offenbar aufgebracht worden, ohne irgendetwas zu demontieren - unter der Scheuerleiste kam das Original ebenso durch wie unter dem Lenkrad. Die hunderte Bohrlöcher mussten angesenkt und gespachtelt werden, leider mussten auch die ganzen rutschhemmenden Flächen runter - erstens hielt schon der weiße Lack nicht daran, und zweitens sind rautenförmige Erhebungen im Halbmillimeterbereich unmöglich zu schleifen. Die größeren Löcher habe ich von vorn mit breitem Kreppband abgeklebt und von hinten neu laminiert, so bspw. die Lautsprecherausschnitte im Heckbereich. Der Bug hatte wohl in der Vergangenheit einen heftigen Treffer und war mit irgendwas teerbasiertem repariert und übergetüncht worden - das war kein Spaß zu entfernen, denn 240er Exzenterpapier und Teer werden keine Freunde, egal,wieviel Mühe Du Dir gibst.
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#7
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Ich habe auf Anraten des Forums mit Epoxydspachtel gearbeitet. Das hat ein paar Vor-, ein paar Nachteile. Zum einen ist er nach dem Aushärten steinhart. Damit kann man Leos reparieren, glaube ich. Der ganze Kiel hatte Abschürfungen bis auf das GFK-Gewebe und besteht jetzt aus einer massiven Schiene aus Epoxydspachtel. Außerdem lässt er sich relativ lange verarbeiten (so ca. 25min). Mit einer Briefwaage ist auch das Anmischen kein Problem. Außerdem fällt Epoxydspachtel auch nach einigen Monaten nicht ein, wenn er die Restfeuchte verliert. Da die Bohrlöcher zum Teil einige mm tief mit Spachtel gefüllt sind, wäre das ein echtes Problem.
Zu den Nachteilen zählt vor allem die Aushärtezeit - viele viele Stunden. Damit waren je Wochenende immer genau zwei Schleifen-Spachteln-Zyklen möglich. Der zweite Nachteil ist die Härte - man schleift sich dumm und dusselig, die gespachtelten Flächen wieder plan zu kriegen. Am Cockpit ist schön der graue Spachtel (Epoxyd) und der beige Spachtel (Polyester, für die letzten Feinheiten beim Vorbereiten zum Lackieren) zu sehen. Auf dem letzten Bild sieht man, was passiert, wenn einem der 15-EUR-Aldi-Exzenterschleifer im laufenden Betrieb festläuft ...
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#8
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Dann endlich war es soweit - das Boot war inzwischen wieder in Kumpel Ollis Halle, die letzten Feinheiten mit Polyesterspachtel beigearbeitet. Dann sauber abgeklebt, und erst die Oberschale, dann die Unterschale lackiert. Diesmal war's ein anständiger 2K-PU-Lack nebst Grundierung, Oberschale in RAL 9002 ("Grauweiß") hochglanz, der Rumpf in RAL 3009 ("Oxidrot") hochglanz, jeweils mit der geeigneten Grundierung.
Das ganze wurde mit der Wagner Feinspritzpistole aufgetragen, sowohl die Grundierung als auch der Endlack, jeweils eine Schicht. In Zeitraffer sieht das so aus: http://www.bootstechnik.de/downloads...ieren_1min.avi (1,53 MB) http://www.bootstechnik.de/downloads...eren_30sec.avi (600 KB)
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#9
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Schön hast Du das gemacht ... respekt vor der Gründlichkeit
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By Karsten
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#10
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sehr schöner Bericht - danke dafür...
mein Boot hat herstellerbedingte Osmose... muß also gemacht werden... Andreas, Du kannst das so schön - wann darf ich Dir mein Boot bringen?
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We'll never know the worth of water till the well go dry. . . . . . . aus Irland . . . . . .
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#11
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Weiter gehts ...
so sieht ein nacktes Boot nach dem Lackieren aus - bisserl trostlos.
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#12
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Die "Formensprache" im Inneren ist vorgegeben durch den ovalen Ausschnitt des Handschuhfachs - zumindest habe ich diese Form übernommen. Dazu gibts ein neues Armaturenbrett: Eine ebenfalls ovale Grundform, begrenzt links durch den Drehzahlmesser und rechts durch ein Voltmeter und das Rundinstrument vom Motor. Auf dem Foto der Papp-Rohling, besteht das Armaturenbrett inzwischen aus einem 3mm starken Kunststoffbrettchen, passend gesägt und gebohrt.
Dafür habe ich eine Carbonfolie gekauft, zwei Jahre in der Garage liegen lassen und dann verarbeitet. Das passiert diesen Winter dann auch gleich nochmal, denn der Kleber hat die unsachgemäße Lagerung nicht überstanden. Die vier schaltbaren Stromkreise - Steckdose (für Kühlbox, mit Batteriewächter), Licht, Bilgepumpe, [Reserve] - werden mit sogenannten "Kill Switches" ebenfalls mit Carbonoptik-Kappe geschaltet. Das ist ein bisschen dick aufgetragen, sieht aber zu dem weiß-rot ganz gut aus. Fotos dazu folgen. Die gleiche Form haben wiederum die seitlichen Aufkleber mit der Kennung, die ich hier im Forum - bei usprenger - bestellt habe - Dank dafür hier nochmal!
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#13
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Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es noch gar keine aktuellen Fotos gibt - insbesondere nicht von den vielen Details. Das hole ich mit der Zeit nach.
Eines dieser Details ist z.B. ein auf dem Vordeck montierter Lichtmast - eine verdeckte Steckdose mit verchromter Kappe mit einem steckbaren Mast, der von Haus aus nur ein Topplicht hat (segelladen.de) und den ich auf der Vorderseite um eine Zweifarben-Laterne erweitert habe. Oder mein alter neuer Fahnenmast (der mir letzten Sonntag mitsamt der Nationalen im Rhein tauchen gegangen ist und jetzt einen Nachfolger von Gründl mit _versenktem_ Fuß erhält). Oder die Notpaddel, die mittels entsprechender Klemmen unter die Oberschale geklemmt werden (wie auch der Bootshaken) und nicht mehr im Weg liegen, aber im Zugriff sind, wenn der Notfall eintritt. Oder der CO2-Löscher zwischen den Vordersitzen. Oder die zwei redundanten Tanks a 22 Liter, die jeder eine eigene Spritleitung und eine eigene Ballpumpe haben, damit die Fahrt auch dann weiter geht, wenn ein Tank nicht leer ist, sondern eine defekte Spritleitung hat.
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#14
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Hier ein provisorisches Foto von den Paddeln:
Die Perspektive ist ein bisschen tricky - von hinten (von den Tanks) nach vorn, am rechten Rand andeutungsweise das Handschuhfach zu sehen. Unter die Oberschale geklemmt stecken zwei zusammengesteckte Teleskoppaddel, so dass man sich im Fall des "rien ne va plus" ans Ufer paddeln kann. Die Paddel sind mittlerweile zusätzlich durch einen Gummiring (ein simpler Dichtungs-O-Ring) gesichert, damit sie auch auf harten Wellen nicht mehr rausfallen.
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#15
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So, ich habe heute mal eine Reihe aktueller Fotos gemacht.
Fangen wir mit dem Lichtmast an: eigentlich müsste ich ja in Deutschland eine DHI-/BSH-zugelassene Beleuchtung fahren. In erster Linie aus Kostengründen verzichte ich darauf - ich fahre mit "Plankton" ausschließlich bei wirklich schönem Wetter, und die Erfahrung mit der WSP hier in NRW zeigt, dass die diesbezüglich tiefenentspannt sind. Der Form halber wollte ich aber trotzdem eine Beleuchtung haben. Aus dem einschlägigen Versandhandel habe ich mir einen steckbaren 1m-Mast mit Toplicht besorgt, außerdem eine 2-Farben-Laterne. Letztere habe ich dann mit zwei Kabelbindern und einer aus Heißkleber gegossenen "Verkleidung" zusätzlich am Mast montiert. Der passende Fuß ist auf dem Vordeck und bei Nichtverwendung mit einer verchromten Klappe verschlossen, der Mast hat einen Schlafplatz auf der Rückseite der Rückenlehne der Rückbank. Im Armaturenbrett ist ein Schalter, der den Mast und die Instrumentenbeleuchtung gleichzeitig schaltet.
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#16
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Gegen die größte Gefahr, die uns Bootsfahrern typischerweise droht, habe ich einen 2kg-CO2-Löscher an Bord. Er liegt vor den vorderen Sitzen, mit Spanngurten gesichert, damit im Falle eines Falles gar nicht erst die Suche losgeht.
CO2 deshalb, weil damit zum einen Benzinbrände etc. gut gelöscht werden können, zum anderen der Kollateralschaden durch das Löschmittel minimiert wird: CO2-Schaum taut irgendwann auf und verduftet, während der normale Löschschaum am Motor vielleicht mehr Schaden anrichtet, als das Feuer verursacht hat.
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#17
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Wie schon für die Paddel, habe ich auch für den Bootshaken zwei Federklemmen direkt an die Bordwand gebastelt. Dazu habe ich je eine kleine "Konsole" aus Kunststoff (Küchenbrettchen) gefertigt, um mehr Abstand von der Bordwand zu bekommen (damit man den Haken ordentlich greifen kann und er - bedingt durch die Krümmung - nicht direkt anliegt) und mit Epoxyspachtel auf die noch unlackierte Bordwand gepappt. Darauf sind dann die Federklemmen geschraubt.
In der Theorie ist also alles im Boot so ordentlich verstaut, dass auf einer ordentlichen Welle nichts außer den Passagieren ins Hüpfen kommen sollte.
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#18
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Das Armaturenbrett im Detail: ein PVC-Brettchen, mit der Stichsäge und der Lochsäge entsprechend präpariert, bildet die Grundlage. Es ist mit Carbonlook-Folie beklebt - ziemlich liederlich, weil, wie bereits oben erwähnt, die Folie unter ungünstigen Bedingungen überlagert wurde und der Kleber aufgegeben hat, die Folie schlägt also Blasen wie nichts Ge utes. Ich habe gerade (wieder im eBay) eine neue bestellt, und in diesem Winter wird sie ausgetauscht. Halbwegs gute Folien sind unter Wärmeeinwirkung 3D-verklebbar, außerdem gibt es auch echte Carbonfolien (0,3mm Carbongewebe), die dann eben nicht eine bedruckte Plastikfolie, sondern echtes Gewebe sind.
Drehzahlmesser (mit defektem Betriebsstundenzähler) sowie Ölstandsanzeiger und Diagnosegerät (mit Summer für Temperatur und Ölstand) gehören zum Motor, zusätzlich habe ich ein analoges Voltmeter verbaut, da ich mit der Batteriespannung häufiger Schwierigkeiten habe. Für die Schaltkreise habe ich sogenannte "Kill Switches" verbaut - einfache Kippschalter aus dem Kfz-Tuning-Zubehörmarkt (wieder eBay), die zum einen eine blaue LED im Schalter selbst haben (damit überwache ich, ob es der Strom überhaupt bis zum Schalter schafft und bspw. nicht die Sicherung verraucht ist), zum anderen eine Schutzkappe in wiederum Carbonoptik. Beim Schließen der Kappe wird der Schalter automatisch auf "aus" geschaltet. Noch fehlt mir eine schlaue Idee, eine optisch ansprechende Beschriftung für die Schalter anzubringen - ein PC-Ausdruck unter Tesafilm sieht ein bisschen arg pragmatisch aus ...
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#19
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Die Elektrik ist bei einem so kleinen Boot kein echtes Hexenwerk, birgt aber ein paar Tücken im Detail.
Zum einen habe ich nicht viele Verbraucher: außer dem Motor und seiner Elektronik gibt es eine elektrische Bilgepumpe im Heck, einen Eagle Cuda 168 Fishfinder, die Beleuchtung (s.o.) inkl. der Instrumentenbeleuchtung und eine 12V-Steckdose in der Seitenwand für die Kühlbox. Letztere erfüllt zwei Funktionen gleichzeitig: zum einen kühlt sie Lebensmittel (ach!), zum anderen vernichtet sie Strom. Der AB hat nämlich eine Ladespule, aber keinen Laderegler, und ist daher geneigt, die Batterie zu kochen. Die Kühlbox vernichtet im Betrieb sportliche 8 Ampere und braucht damit mehr, als die Ladespule bei Marschfahrt produziert (zumindest sinkt die Batteriespannung langsam, aber stetig bei Fahrt mit Kühlbox). Das ist noch nicht perfekt. Da der AB ein vollwertiges Handstartseil hat, ist das aber kein Drama. Die Steckdose hat zudem einen Batteriewächter eingeschleift, so dass die Kühlbox die Batterie nicht gänzlich töten kann. Zur wartungsfreundlichen Montage der Kabel bin ich auf IKEA ausgewichen: dort gibts zur Kabelverlegung hinter Möbeln, Schreibtischen etc. einen grauen, längs geschlitzten PVC-Schlauch mit ca. 2,5cm Durchmesser (5m 2 EUR oder sowas). Einen solchen Schlauch habe ich jeweils steuerbords und backbords in der Oberschale vom Motor nach vorn mit Heißkleber flächig verklebt. Darin laufen jetzt die Kabel - steuerbords Motorkabel, backbords Fishfinder-Geberkabel und Stromversorgung der Steckdose. Sie sind binnen Sekunden rausziehbar und trotzdem sicher und ordentlich verlegt. Anbei ein Bilder von Theorie und Praxis.
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#20
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Als Fishfinder habe ich wie erwähnt den Eagle Cuda 168 verbaut. Der Geber ist am Heck im Wasser und liefert damit neben einem Bild des Grunds auch die korrekte Badewassertemperatur, was er in der Bilge nicht könnte. An letztere komme ich ohnehin nicht dran, ohne ein Loch in den Boden zu sägen, was ich mir vorerst erspare.
Der 168er ist absolut sachgerecht, ziemlich preiswert und sehr zuverlässig. Einziger Nachteil ist vielleicht, dass er nur am Gerät selbst geschaltet werden kann und deswegen nicht sinnvoll auf einen Schalter im Armaturenbrett gelegt werden kann.
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#21
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Weitere Impressionen des restaurierten Trailers, inzwischen mit fest montierten Ösen für den Ratschengurt.
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#22
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Zwei identische Tanks mit je 22 Liter Inhalt, einer eingebauten "Tankuhr" und jeweils einem eigenen Spritschlauch mit Ballpumpe sorgen für Reichweite und Redundanz. Die Tanks und die beiden Spritanschlüsse sind farblich markiert, damit man nicht irrtümlich aus dem falschen Tank fährt. Zwischen den Tanks ist eine kleine Box für Werkzeug, Wasserski-Triangel etc. Alles ist mit Spanngurten verrutsch- und wellensicher an der Rückbank und an Ösen im Boden verstrapst und bewegt sich im normalen Betrieb nicht.
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#23
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Und so siehst dann im ganzen aus.
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#24
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Was bleibt noch zu tun:
- Carbonfolie des Armaturenbretts austauschen - Halterungen für die Fender bauen (vermutlich Spanngurte an der Rückenlehne der Vordersitze) - Scheibe aufpolieren - Bugklampe wiederfinden und montieren (fürs Ankern und Geschleppt-werden) - maßgefertigte VA-Halterung fürs GPS wiederfinden und montieren - ggfs.: Laderegler nachrüsten
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#25
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Ich melde Gleiter -1: nachdem wir im letzten Jahr unseren Verdränger durch die übernachtungsfähige Chaparral ersetzt haben, war unser kleiner Gleiter über, und nachdem ich dem Trailer noch schweißen und über den TÜV bringen durfte, haben wir ihn heute in neue, gute Hände übergeben. Er bleibt dem Forum erhalten ...
Viel Erfolg und immer die berühmte Handbreit Wasser unter der Finne!
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