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  #1  
Alt 30.09.2008, 09:43
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AC_Olli AC_Olli ist offline
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Standard Frage an die GFK Profis

Moin moin,

ich hätte da einmal einige Frage bezüglich der Verarbeitungstemperatur von Epoxy.

Was Passiert wenn die Verarbeitungstemperatur zu gering ist ?

Hat das nur auswirkung auf die Härtezeit oder auch auf die Qualität ?

Kann ich bei geringen Temperaturen noch mit angedickten Harz (mit Mikroballons) spachteln , da ich da ja nicht die dünnflüssigkeit zum durchtränken der Glasfaser benötige ?

Bis zu welcher Temperatur kann ich Epoxy noch ohne große Sorgen verarbeiten ?

Reicht es aus, wenn ich das Harz und den Härter im Wasserbad vorher anwärme ?

Es währe nett, wenn Ihr mir zu dem Thema etwas weiter helfen könntet, da ich leider demnächst keine Halle mehr zu verfügung habe, die halbwegs auf Temperatur ist.

Viele Grüße

Olli
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  #2  
Alt 30.09.2008, 09:51
Glastron-Michi Glastron-Michi ist offline
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Hallo Olli,

die Themperatur sollte bis zur kompletten Durchhärtung nicht weit unter 10° betragen. Nicht nur bei der Verarbeitung!!
Nur das Harz aufzuwärmen langt devinitiv nicht.

Wenn Du tagsüber (bei über 10°) arbeitest, und Nachts beim Aushärten die Themperaturen mal auf 8° fallen passiert noch nichts.

Achte bitte auch auf eine nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn's draußen regnet, oder neblig ist, würde ich (auch in der Halle) nicht damit arbeiten.


Gruß
Michael
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  #3  
Alt 30.09.2008, 09:54
Glastron-Michi Glastron-Michi ist offline
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Achso, wenn Du dich nicht an die Verarbeitungshinweise hälst, ist es nicht so, dass es dann einfach nur länger zum Durchhärten braucht. Es wird dann niemals richtig hart werden.

Gruß
Michael
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  #4  
Alt 30.09.2008, 12:51
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"SP" (www.ctmat.de) schreibt unter Tipps u Tricks:
Grundsätzlich benötigt Epoxy zur vollständigen Aushärtung ca. eine Woche bei Raumtemperatur (18°C) - erst dann ist die volle Festigkeit erreicht. Verkürzen läßt sich dieser Zeitraum durch vorübergehendes Anheben der Temperatur (Tempern), z.B. mittels eines Heizlüfters. Bei 40°C ist die volle Aushärtung bereits nach ca. 16 Std. erreicht, bei 80°C schon nach 8 Stunden. Was bedeuten diese Zahlen nun in der Praxis?
SP106 härtet bereits bei 10°C soweit aus, dass die Klebeverbindungen über Nacht "selbsttragend" werden, also die Fixierung durch Schraubzwingen, Gurte o.Ä. entfernt werden kann. Seine maximale Festigkeit hat es jedoch noch lange nicht erreicht, und bei einer Temperatur von nur 10°C wird dieser Effekt auch niemals eintreten. Trotzdem kann man durchaus einen ganzen Rumpf bei derartigen Temperaturen verkleben, vorausgesetzt, das Harz bekommt später sein nötiges Wärmepensum "nachgereicht". Dabei müssen die o.a. Aushärtungszeiten erreicht werden, was sich in unseren Breiten beim Neubau eines Bootes, der sich meistens über mehr als ein halbes Jahr erstreckt, schon fast nicht vermeiden lässt...
Einzig bei Verklebungen, die unter hoher Spannung stehen - z.B. lamellierten Spanten - ist beim "Tempern" Vorsicht geboten; wenn man die Temperatur zu schnell hochfährt, kann das Harz nicht so schnell nachhärten, wie sich zunächst infolge der Wärme seine Viskosität wieder verringert; eine ungeklammerte Verleimung kann wieder aufspringen! Bei derartigen Verklebungen gilt also: Entweder sehr langsam erwärmen, oder zunächst die Fixierung bestehen lassen, bis die Endhärte erreicht ist.




und weiter:


Sowohl Werkstück als auch Harz und Härter sollten mindestens 10°C haben, und auch die Umgebungstemperatur sollte nicht darunter liegen. Bei dieser Temperatur ist das Gemisch gerade noch dünnflüssig genug

*****

... und wenn zuviel Luftfeuchtigkeit, dann reagiert das Harz/Härtergemisch mit den Wasserteilchen aus der Luft und es entsteht ein Schmierfilm.


Alles klar?

LG Peter



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Alt 02.10.2008, 21:17
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Thalamegus Thalamegus ist offline
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Hi Leute,

mag sein das Ihr jezt sagt, so ein Quatsch, aber ich habe gelesen (frag nicht wo) das sich Epoxi wie Beton verhält. Es sei erst nach 27 Tagen ausgehärtet und das bei Temperaturen über 16°C. Berichtigt mich fals es falsch ist.

Jürgen
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  #6  
Alt 03.10.2008, 19:22
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OceanixTS OceanixTS ist offline
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Also Beton ist nach 27 Tagen noch keinesfalls ausgehärtet, je nach Stärke kann das Jahre dauern, auch je nachdem wie schnell die Feuchtigkeit ausdünsten kann, nach 27 Tagen ist jedoch soweit ausgetrocknet, dass man mit dem weiteren Aufbau beginnen kann.

Zitat:
Achso, wenn Du dich nicht an die Verarbeitungshinweise hälst, ist es nicht so, dass es dann einfach nur länger zum Durchhärten braucht. Es wird dann niemals richtig hart werden.
Diese Aussage halte ich chemisch für falsch. Wenn das angegebene Mischungsverhältnis richtig ist, kann das "postcuring" zwar lange dauern aber es wird immer aushärten. Da es keine Reaktion zwischen Epoxyharz und Luft o.ä. gibt, reagiert dieses nur mit den entsprechenden Reaktanten des Härters... Dieses kann bei niedrigen Temperaturen aber sehr lange dauern, da ist dann auch die Gefaht, die Oberfläche fühlt sich "getrocknet" an aber beim umbetten zerwuetsche ich die Beschichtung dann, die innen noch weich und nicht ausgehärtet ist.

Alles andere insbesondere der Taupunkt (Kondensation von Feuchtigkeit auf der Oberfläche) ist penibel zu beachten, beim PU noch kritischer als beim Epoxy...
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