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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen.

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  #1  
Alt 25.10.2008, 08:24
Benutzerbild von Giligan
Giligan Giligan ist gerade online
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Standard Pallas...gestrandet vor 10 Jahren

Ein Radiosprecher gedachte grad der Pallas, jenem Holzfrachter, der vor 10 Jahren brennend vor Amrum strandete und die geballte technische Kompetenz unseres Landes versagte. Als der Kahn dann im Brunnen lag, griffen Inselbewohner und Touristen zur Selbsthilfe und schaufelten Öl, weil die Politik Unfähigkeit bewies.
Hat sich bisher wohl nicht viel geändert.

http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=4288

Geändert von Giligan (25.10.2008 um 11:03 Uhr) Grund: ein überflüssiges "g" nach einem sachdienlichem Hinweis entfernt
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  #2  
Alt 25.10.2008, 09:19
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...kann mich zwar dunkel an die Schlagzeilen erinnern, aber was dieser Bericht darlegt ist wirklich unfassbar

(..genauso unfasssbar ist für mich was wir in diesen Tagen von unseren Vorzeigebankmanagern serviert bekommen, aber das ist ein anderes Thema)
__________________
Gr€€ts Stefan
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  #3  
Alt 25.10.2008, 09:37
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...und die Insel heisst AMRUM

Gruß Torben
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  #4  
Alt 25.10.2008, 10:02
Benutzerbild von Snackman
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He, zu der Zeit haben wir noch auf Föhr gelebt, das war echt schlimm damals, überall am Strand die schwarzen Ölklumpen und tote Vögel. Und dier Gestank war auch nicht ohne.
Ich möchte das nicht nochmal erleben!
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  #5  
Alt 25.10.2008, 10:15
Benutzerbild von Pfrommer Peter
Pfrommer Peter Pfrommer Peter ist offline
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Zitat:
Zitat von GrunAIR Beitrag anzeigen
...und die Insel heisst AMRUM

Gruß Torben
Jetzt haste ihn aber erwischt , aber geschrieben wird das so (Amrum) und heißt glaube ich so!
Bin schon wechhhhh.
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Gruß Peter
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Der wo liegen bleibt, wird ohne wen und aber abgeschleppt...
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  #6  
Alt 25.10.2008, 11:14
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Zitat:
Die letzte Fahrt der "Pallas"

CUXHAVEN·AMRUM. Der Herbststurm peitscht seit Stunden die Wellen hoch. Das ist nicht ungewöhnlich in der Deutschen Bucht - und kein Problem für den 147 Meter langen Frachter "Pallas", der sich westlich des dänischen Hafens Esbjerg den Weg durch die Nordsee bahnt. Doch als der Kapitän an jenem Oktobertag aus Ladeluken seines mit Holz beladenen Schiffes Rauch aufsteigen sieht, beginnt ein Drama.

Ein nicht ganz außergewöhnliches Unglück auf hoher See, Ignoranz und Inkompetenz an Land, dazwischen immer wieder Pleiten, Pech und Pannen. Das sind die Kapitel einer Geschichte, die am 25. Oktober 1998 kurz vor Mitternacht mit dem Notruf des "Pallas"-Kapitäns beginnt. "Mayday, mayday. . .", der Funkspruch lässt binnen Minuten eine Rettungsaktion dänischer und deutscher Hubschrauberbesatzungen anlaufen. Bei Sturm und finsterer Nacht bergen Retter in kürzester Zeit die "Pallas"-Besatzung, die nach dem Notruf in die tobende See gesprungen ist. Der Schiffskoch erlitt einen tödlichen Herzinfarkt.

Dann geschieht Unglaubliches: Von den dänischen Kollegen nur unzureichend über die Situation des Havaristen informiert und im festen Glauben, nicht zuständig zu sein, lehnen sich die Beamten im damals zuständigen Zentralen Meldekopf in Cuxhaven entspannt zurück. Telefonisch hält die Seenotleitstelle MRCC Bremen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger den Beamten den Ernst der Lage vor. Lapidare Antwort: "Ja, aber die Dänen werden das nun auch richten."

Diese Fehleinschätzung, so erkennt später das Seeamt bei der Ursachenforschung, ist fatal. Denn nun treibt ein "totes Schiff", wie Seeleute antriebs- und steuerlose Frachter nennen, brennend durch die Deutsche Bucht. Fast sechs wertvolle Stunden vergehen, bis der Wachhabende in der Revierzentrale Cuxhaven beim morgendlichen Dienstbeginn den Ernst der Lage erkennt. Nun endlich beginnt der Behördenapparat zu arbeiten. Statt des Hochseebergungsschleppers "Oceanic" beordert die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung ihr neues Mehrzweckschiff "Neuwerk" zum Havaristen. Kein schweres Schleppgeschirr, sondern nur ein Kunststofftau kann befestigt werden. Die Schleppleine der "Neuwerk" bricht und wickelt sich in den Propeller. Obwohl unter Deck der "Pallas" eine bis zu 1000 Grad Celsius heiße Feuerhölle tobt und obwohl das Schiff unkontrolliert in bis zu acht Meter hohen Wellen rollt und stampft, lassen sich zum zweiten Mal Seeleute auf dem brennenden Wrack absetzen und befestigen eine neue Schleppleine. Der zweite Versuch, diesmal mit dem älteren Behördenschiff "Mellum", funktioniert trotz stürmischer See und haushoher Wellen. Doch nach 16,5 Stunden ist Schluss: Der "Draht" bricht erneut. Noch einmal gehen Seeleute mit dem Mut der Verzweiflung an Bord; noch eine Schleppverbindung reißt.

Auch der mühsam von Hand gelöste Notanker hält nicht. Unaufhaltsam treibt die "Pallas" auf Amrum zu. Am vierten Tag, am Morgen des 29. Oktober 1998, ist die Irrfahrt vorbei - der brennende Frachter ist auf den Sänden vor der Insel gestrandet. Öl läuft aus, 16 000 Seevögel sterben.
Zitat:
Weiter Streit um Küstenschutz

CUXHAVEN·AMRUM (DPA). Zehn Jahre nach dem "Pallas"-Unglück hält die Diskussion um optimalen Katastrophenschutz an. Aus Sicht des schleswig-holsteinischen Umweltministers Christian von Boetticher sind Bund und Länder heute wesentlich besser auf solche Unglücke vorbereitet. Der Chef des Havariekommandos in Cuxhaven, Hans-Werner Monsees, hält die jetzigen Hilfsstrukturen für optimal. Dagegen bekräftigte die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste die Forderung nach einer zentralen Küstenwache.

Es habe schwerwiegendere Seeunfälle als den der "Pallas" gegeben, bilanziert Jochen Hinz, der 1999 die Seeamtsuntersuchung leitete. "Aber nur selten gab es in der Öffentlichkeit so intensive Auseinandersetzungen, politische Abrechnungen und Vorverurteilungen." Erst später in der Seeamtsuntersuchung und vor einem Untersuchungsausschuss des Landtages in Kiel wurde die Tragweite des Unfalls sichtbar.

Havariekommando gegründet

Ob die von einer unabhängigen Expertenkommission im Februar 2000 vorgeschlagenen Verbesserungen ausreichen, ist seither umstritten. Das vor fünf Jahren gegründete Havariekommando kann im Unglücksfall alle Befehlsgewalt an sich ziehen; außerdem gibt es enge Verbindungen zu den Nachbarländern und regelmäßige Übungen auf See. Ab 2010 und 2011 sollen zwei neue Hochseebergungsschlepper die Flotte der Hilfsschiffe in Nord- und Ostsee verstärken. Doch nach wie vor sind fünf Bundesministerien, fünf Küstenländer und rund 30 Behörden für die Sicherheit auf See zuständig. "Es ist an der Zeit, dass diese Ämter zu einer Küstenwache zusammengelegt werden, die auch den Namen verdient", meint Hans von Wecheln, Sprecher der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste.

Wegen der unterschiedlichen Kompetenzen von Bund und Ländern konnte sich die Politik bislang nur auf ein "Maritimes Sicherheitszentrum" verständigen. Seit 2005 sitzen in dem Zentrum Vertreter von Bundespolizei, Wasserschutzpolizei, Schifffahrtspolizei, Fischereischutz und Zoll an einem Tisch. Weisungsbefugnisse hat keiner. Selbst das Gebäude ist ein Provisorium. Vor fünf Jahren hatte das Bundesverkehrsministerium ein Haus gekauft, das sich als überteuert und ungeeignet herausstellte.
Quelle für beide Texte: Weser-Kurier von heute
http://www.weser-kurier.de/btag/btag...=2008102501048&
http://www.weser-kurier.de/btag/btag...=2008102501050&

Anneke
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  #7  
Alt 25.10.2008, 16:36
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Die Pallas ist zwar schon wieder fast vergessen, aber es wird wieder der Tag kommen, wo ein ähnliches Unglück die, immer noch vorhandene, Unfähigkeit der Verantwortlichen aufdecken wird.

Das Gleiche gilt für die Ostseeküste im Bereich der Kadettrinne - es wird etwas passieren.....früher oder später!
__________________
Gruß Karsten

"Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen."
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  #8  
Alt 25.10.2008, 16:47
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Was mich damals wunderte war, daß schon ein Holzfrachter solche Schäden anrichten kann. Laß da mal einen Chemie- oder Öltanker stranden.
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  #9  
Alt 25.10.2008, 18:45
rolopolo rolopolo ist offline
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Zitat:
Zitat von hansenloewe Beitrag anzeigen
Die Pallas ist zwar schon wieder fast vergessen, aber es wird wieder der Tag kommen, wo ein ähnliches Unglück die, immer noch vorhandene, Unfähigkeit der Verantwortlichen aufdecken wird.

Das Gleiche gilt für die Ostseeküste im Bereich der Kadettrinne - es wird etwas passieren.....früher oder später!
Bist du zufällig der hier:???
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  #10  
Alt 25.10.2008, 19:21
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Giligan Giligan ist gerade online
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Um zu sagen, das es in unserem Kreisverkehr nächste Woche wieder mindestens 2x kracht, muss ich auch kein Hellseher sein...mache Dinge passieren eben, früher oder später.

Willy
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  #11  
Alt 25.10.2008, 19:31
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Zitat:
Zitat von Giligan Beitrag anzeigen
Ein Radiosprecher gedachte grad der Pallas, jenem Holzfrachter, der vor 10 Jahren brennend vor Amrum strandete und die geballte technische Kompetenz unseres Landes versagte. Als der Kahn dann im Brunnen lag, griffen Inselbewohner und Touristen zur Selbsthilfe und schaufelten Öl, weil die Politik Unfähigkeit bewies.
Hat sich bisher wohl nicht viel geändert.

http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=4288
In Deinen 3 Zeilen treffender formuliert als es jeder Jornalist vor 10 Jahren in der Lage war.
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Gruß 45meilen

In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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  #12  
Alt 26.10.2008, 20:31
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Zitat:
Zitat von wolf b. Beitrag anzeigen
Was mich damals wunderte war, daß schon ein Holzfrachter solche Schäden anrichten kann. Laß da mal einen Chemie- oder Öltanker stranden.
Oder ein Atom-U-Boot
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Wir werden von einem Leiden nur geheilt, wenn wir es bis zum letzten auskosten.
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  #13  
Alt 27.10.2008, 21:35
Tim S. Tim S. ist offline
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Also Kompetenzwirrwarr ist die eine Seite der Medaille. Daran wurde ja inzwischen gearbeitet, und gäbe es nicht die Bockbeinigkeit der niedersächsischen Landesregierung, würde wohl auch das "Meisterstück" einer einheitlichen Küstenwache auf die Beine gestellt werden können.
Die andere Seite ist, dass es auf See manchmal unkontrollierbare Situationen gibt. Ein brennender Frachter in übelstem Sturm, das ist eines der bedrohlichsten Szenarien. Die Besatzungen der an den Bergungsversuchen beteiligten Einheiten haben alles gegeben, allein, es fehlte an Glück in den entscheidenden Momenten und es kam, um es fußballerisch zu sagen, noch das Pech dazu (Trossenbruch, blockierter Propeller, zu flaches Wasser etc.). Die Nordsee wollte die Pallas einfach nicht wieder hergeben. Das wiederum kann passieren, die Geschichte der Nordseeküste ist auch eine jahrhundertelange Geschichte des Schiffbruchs, und es kamen weitere hinzu und werden weitere hinzu kommen. Natürlich kann man letztlich auch ein größeres Ölunglück nicht gänzlich ausschließen, aber es wurde vieles getan, Notfallschlepper, verbesserte Frachttechnologien etc., dass es so unwahrscheinlich wie möglich ist. Dafür tragen Tag und Nacht auch die Berger und Seenotretter an unseren Küsten Sorge, und das nicht soo erfolglos!
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