#1
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moderne Fallenstopper
hier ging die Debatte über moderne Fallenstopper los, und ich möchte sie gern hier weiter führen, um dem ursprünglichen thread sein Thema zu lassen.
http://www.boote-forum.de/showpost.p...4&postcount=10 Also Götz, Uwe, Jan u.a. sagen, die Fallenstopper seien keine Leinenfresser (mehr), die modernen jedenfalls. Ich bin etwas skeptisch und frage: Was sind das für Fallenstopper? Was unterscheidet sie von älteren, unmodernen? Und welche Hersteller, Marken könnt ihr und andere aus eigener Erfahrung empfehlen? Das wäre vielleicht nicht nur für mich gut zu erfahren. Es ist ja nicht so, daß ich Traditionalist wäre, ich möchte lediglich das Material schonen, so daß es lange hält. Ich hatte übrigens aus diesem Grund, man mag darüber lächeln, auf meinem früheren Schiff ff. Leinenführung am Mast: Fallenstopper, Selbstholende Winsch, Klampen. Ich entlastete also nahc dem Segelsetzen die Winsch kurz mit dem Fallenstopper, nahm die Leine von der Winsch, belegte sie auf der Klampe und öffnete dann wieder den Fallenstopper. Natürlich gab das Fall dann wieder etwas nach, dafür hatte ich es zum Ausgleich vorher etwas zu scharf durchgesetzt. Also, was ist der Stand moderner Technik, und welche Fabrikate? Gruß, Gerd Geändert von gerdkat (17.11.2008 um 22:00 Uhr) Grund: irreführende Beschreibung geändert |
#2
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moin.
Spinlock XAS ist gut http://www.lindemann-kg.de/ (Hauptkatalog, links 3 und dann bei Fallenstopper/Spinlock klicken) von Antal gibts auch gute http://www.pfeiffer-marine.de/sites/kataloge/antal.pdf (ziemlich weit unten im Antal-Katalog) Ich habe die Grip, und die macht einen soliden Eindruck, die ist richtig schwer. bei Rutgerson finde ich den Kunsstoffhebel nicht ganz so gut. Bei meiner RC750 verbiegt er sich, wenn ich zu dickes Tau einlege. Dafür kann ich dort die Basisplatte extra anschrauben. Wenn mal gemalert werden muß, läßt sich so die Klemme einfach abbauen, Basisplatte bleibt drauf. http://www.gotthardt-technik.de/data...tgerson_02.pdf Spinlock hat zwar auch einen Kunsstoffhebel, der ist aber stabiler. mfG Götz Geändert von Götz (17.11.2008 um 16:33 Uhr)
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#3
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... es kommt auch darauf an, wie man sie, die Fallenstopper, und auch das Tauwerk behandelt.
Bei Hightech-Tauwerk etwa 30 cm vor und 30 cm nach der ständigen Klemmstelle den Mantel mit den Zwischenmantel und dem Kern vernähen, so das da gar nichts mehr rutschen kann verhindert den vorzeitigen Verschleiß am Tauwerksmantel. Allgemein Zum Lösen nach wirklich hoher Last nicht einfach den Hebel mit Gewalt öffnen, sondern erst wieder mit der winsch Last aufbauen, dann Hebel öffnen. Das schont Tauwerk und Stopper. Ich bin auch zufrieden mit meinen Easylock Midi.
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Gruß Uwe
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#4
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Ich finde es immer lustig, wenn Leute Fallenstopper zum Durchholen der Leine öffnen. Das braucht man nämlich nicht.
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Gruß Uwe
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#5
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Ich verstehe die Kritik an den Stoppern auch nicht so ganz. Wir haben auf dem Regattaboot eine relativ dünne, aber hochbelastete Leine (Topgenuafall), die manchmal ein paar Zentimeter durchrutscht. Aber da ist auch Spannung drauf wie Sau.
Ansonsten habe ich nie von Problemen gehört, weder was Zuverlässigkeit noch Verschleiß angeht... Gruß Mario |
#6
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Von Marken habe ich keinen Plan aber die uralte Klemme die bei mir mitfährt hat zwei Durchgänge die einige Jahre zwei 8mm Fallen für das Grossrollsystem geführt haben und bei ausgezeichneter Klemmung nie -zumindest keinen sichtbaren- Verschleiß an den Leinen erkennen ließen.
Die Leinen standen teils unter sehr hohem Zug. Nun hält sie eine in die Plicht verlängerte Leine für einen Baumniederholer, auch den hat sie noch nie- obwohl alte, nicht mehr so tolle Leine- von sich aus gefiert. Jut mit einem einzigen Ding macht man keine nennenswerte Statistik aber ich, für meine Belange, kann keine Nachteile erkennen.
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Gruß Kai
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#7
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Hallo, zusammen,
darf ich mal versuchen, durch Fragen (aber bitte richtig lesen, Fragen!!, ich bin Laie!) ein wenig zum System zu finden? 1. Alle Fallenstopper arbeiten doch wohl nach einem System: es wird geklemmt, also dafür gesorgt, dass Reibung so groß wird, dass alles, was an Kraft wirkt, um das Segel herunterzuholen, nicht ausreicht, um diese Reibung zu überwinden. 2. Alle Systeme, die mit einer Art von "Konus" wirken (die alte clamcleat, in Grenzen auch die Curryklemme, die macht aber das Tauwerk recht schnell hin) haben den Nachteil, dass man sie unter Umständen, wenn wirklich Druck drauf ist, nicht schnell genug losbekommt. (Sie haben aber durchaus auch einen dicken Vorteil: irgendwann im Klemmverlauf wird der Druck zwischen Mantel und Seele (wenn beides vorhanden ist..) so groß, dass auch da wg Reibung kein Verschieben mehr möglich ist). 3. Müsste doch heißen (und jetzt rede ich nicht von mechanischer Qualität, Anbaueigenschaften, das muss alles separat bedacht werden), dass, je größer die Klemmfläche ist und je höher die Klemmkraft ist, desto schonender wird mit dem Tauwerk umgegangen, eben weil die Kraft so groß ist, dass ein Verschieben zwischen Mantel und Seele des Tauwerks nicht mehr stattfinden kann, je weniger das System vom "Festkrallen im Mantel" lebt, desto weniger passieren Tauwerkzerstörung und "Durchrutschen" (Uwes Tip,im Belastungsbereich Mantel und Seele gegeneinander zu fixieren, finde ich übrigens genial!!) Aber: auch wenn das jezt wie lauter Statements klang, hinter jedem einzelnen Punkt steht die Frage: habe ich das jetzt richtig verstanden, sonst bitte Korrektur!
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Grüße, Andreas _____________________________ KEEP CALM and CARRY ON |
#8
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Schade, daß ich nicht mehr weiß. welches Fabrikat meine alte Fallenklemme war. Was ich erinnere, das ist der langsam flusig gewordene Mantel des Falls an der Stelle, wo es der Stopper beklemmte.
Die Zähne des Fallenstoppers fühlten sich ziemlich scharf an. Sie drückten das Tau auf eine angeraute Platte, und das beides fraß an der Leine. Mag aber auxh sein, daß das Fall einen zu weichen Mantel hatte. Man sieht in den Katalogen leider keine technischen Zeichnungen oder Querschnitte. Das hätte mich schon interessiert, wie solche Stopper aufgebaut sind und die Leine führen. Danke jedenfalls für die Hinweise und Empfehlungen! Gruß Gerd |
#9
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Gruß Gerd
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#10
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Gemessen an den Tauwerkspreisen, den sonstigen Geldern, die in den Kahn versenkt werden und dem Sicherheits- und Komfortgewinn, den Fallenstopper bei umgelenkten Fallen so bieten, halte ich es für bestens investiertes Geld, alle 2 Saisons die Fallen zu tauschen, wenn denn die Fallenstopper wirklich so Tauwerkverschlingend sind (was ich bislang nicht feststelen konnet - aber meine Erfahrungen mit den Dinger habe ich nur auf Booten gesammelt, die nicht mir gehörten).
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#11
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wir hatten auch Spinnlock Klemmen auf unserem Boot: - auf dem Deckshaus sehr einfache Hebelklemmen (22 Jahre in Dienst) und am Mast: - modere XAS Range (5 Saisons im Einsatz) weder beim einen noch beim Anderen System konnte ich erhöhten Verschleiß feststellen! Und ganz ehrlich, die wichtigsten Fallen sollten eh spätesten alle 10 Jahre ausgetauscht werden! Wenn ich es richtig sehe kannst du bei Spinnlock übrigens die CAD Zeichnungen bekommen: http://www.spinlock.co.uk/library.asp
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#12
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Trotzdem würde ich nicht auf die Idee kommen, da zu sparen, da sind wir uns einig. Wie man dafür sorgt, dass das Fall möglichst lange hält schrieb ich ja schon. Die Yacht hat immer wieder einmal Fallenstopper getestet. Zuletzt gab es einen Testbericht vor 4 Wochen.
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Gruß Uwe
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#13
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wieviel ist es denn, wenn man es im Verhältnis zu allen anderen Bootsausgaben sieht? Ein Kletterseil hält auch nicht ewig, nach 1-2 Jahren tauschen die meisten es aus, manche auch öfter. Ich meine ja, eine Leine, die sehr häufig unter hoher Spannung steht oder anderweitig hohen Belastungen ausgesetzt wird, lebt nicht ewig.
(Mein verzinktes Drahtgroßfall dürfte aber noch das originale sein ) |
#14
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auch Deine Erfahrungen sprechen ja für Klemmen. Ich hatte mein Boot gebraucht gekauft, und nach dieser Debatte vermute ich, es war vielleicht die Qualität der Fallen und nicht die Stopper das Problem beim Verschleiß. Bei Spinnlock habe ich gestöbert, danke für den Link. Sie stellen allerdings nur PDFs und CADs mit den Aufbau- und Anbaumaßen zur Verfügung. Gruß Gerd |
#15
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#16
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darüber müssen wir nicht debattieren, daß Fallen nicht ewig halten, zumal Tauwerksfallen, und wenn sie zehn Jahre halten, bin ich damit zufrieden. Zwei Jahre fände ich allerdings zu knapp, dafür sind die Fallen zu teuer. Auf meinem Kat mit einem Klappläufer fürs Groß, dazu Fock- und Klüverfall kämen etwa 700 Euro zusammen. Aber die Erfahrungsberichte sind ja gut und sagen, daß solche Fallen durchaus lange halten, auch mit den Fallenklemmen, die ich so skeptisch sah. Gruß Gerd |
#17
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Kraftmensch Krause
Moin ok, tosomen,
da wär´ schon noch was, was ich dazu sagen könnte, meen ick mol. Das technische Problem, eine Leine - gleich welcher Art zu halten - kann man tja woll auf verschiedene Art angehen. Ich meine, da findet man für (fast) jeden Anwendungsfall (und fast jedes angwendete Fall ) ganz prima Vorrichtungen. Von der Curry-Klemme bis zu WasweißichfürCleats. Aus Kunststoff und Metall oder beidem. Jo, so is dat woll vandag (heutzutage). Wir, mit unseren modernen Bootens, wollen ja wohl alle nicht mehr mit Belegbänken zur See fahren und die Leinen an Belegnägeln belegen und aufschießen - oder leinenschonend (!!) die Fallen und Strecker auf Klampen belegen. Dazu ist auf unseren Booten weder Platz, noch hat man die Besatzung, die sich, priemkauend, liebevoll, mit hornigen Seemannspranken jeder Leine einzeln widmet. Bei mien Uropa, der noch als Fischer mit brune Seils (braunen Segeln) un Naturfaserleinens up See wür, hett dat stehende un laufende Gut meist ´n Leben lang halten müssen. Mal eben 210,- Euro für ´n Fall? Mann oh Mann, Uropa Heike (jo mit´n e achteran, nich mit´n o ), de hett 13 Kinner hatt. Wenn Ihr ahnt was das hieß, damals. Da haben de lütten Kinner tohus bei Tisch stehen müssen, weil kein Platz in der lütten Stube wür, för Stöhl un so wat - und Geld dorför ok ne. Wenn Heike siene Seils sett hett, denn hat he die gefühlvoll vorgeheißt. Und nur soviel Spannung draufgegeben, wie nötig war. Und nicht jedesmal bis zum ´Anschlag´. Nu sünd wie bi den Punt, den ick meen: Die Leinen werden in den Klemmen besonders dadurch beansprucht, dass so viel Zug drauf ist. Meist viel mehr als neudig is. Ick seh dat jümmers, wenn ick miene Seilkameradens bi´n Seilsetten tokiek, dass sie an´n Fall un an´n Unterliekstrecker trecken bis die Knoken knacken. Egol ob nu veel oder wenig Wind is. Und? Muß das sein? Nee. Ein Stegnachbar, so´n ganzen schlauen, de hett sick mit Tape so´n Ring an das Fall, direkt hinter der Klemme angeklebt. Dor wüßt´ he jümmers wie weit he dat Fall dörholn mutt, seggt he. Na denn man tau, segg ick mol dorto. Die Idee ist ja eigentlich nicht schlecht, aber: wieviel man nu Spannung up so´n Fall oder Strecker gibt, dat hangt doch von´n paar mehr Faktorens af, als de Kraft de Du upbringen kunnst! Oder? Wat seggst Du. Ick meen mennigmol (manchmal) dat se up de Stagens Geige speeln wulln, soveel Spannung is da op. Un de Wantens sünd meist veel to lose, denn sühst Du de Leewantens meist traurig durchhängen, so ab 4-5. Jo, dor wagen se sick meist nich ´ran. Is veelicht ok ganz good so. Soveel mol dorto. ick denk......ick gläuf......Ick meen man blots..... Na, Ihr habt sicher verstanden was ich meine? Dor hett mi mol einer verklart, dass so ein Segelboot fast ein Lebewesen ist, wie ´ne Möwe, de sick dor in´n Wind legt. Un unser Segel, dat is wie de Flügel van den Vogel. So beweglich un scheun an to kieken, wenn de Möwe so neben Di in de Luff steiht. Un denn kiek mol : De Flügel is andauernd anners anstellt. De is keine Sekunde so wie er vorher war. Andauernd verstellt se den in alle Winkels die Du Di so vörstelln kannst. Jo, dat is so´n richtiges Wunnerwerk. Brukst bloß hin to kieken, nar de lütte, witte Seeschwalbe dor, de wiest (zeigt) Dir, wat Segeln heißt. Und denn siehst Du viele Segler, die sitzen da so unbeweglich wie die Statuen in der Plicht, alle Leinen angeknallt, inklusive Schoten un merken gar nicht wie sie Ihr Boot beanspruchen. Ick denk mi denn so meinen Teil, wenn mir diese Segler erzählen, dass sie nun unbedingt neue Segel und Leinen bräuchten, weil : der Kahn, der zieht einfach nicht mehr. Manila. Als ein altes Tau durch derbe, Doch verständniswarme Hände glitt, Sagte eine Stimme: »Bob, ich sterbe, Ehe Land in Sicht. Und du stirbst mit.« Noch bevor die die Stimme Antwort kriegte, Kämpften sie: Vollschiff gegen Orkan. Hatten oft gekämpft, bis eines siegte. Und das andre war dann abgetan. Nur ein Treibstück wurde aufgefunden. Daran hingen kalt, ersoffen, blau Zwei alte Matrosen, angebunden Mit einem alten Tau. Joachim Ringelnatz, 1929 Jo, ick segg mol, dat met de verständniswarmen Hände, dat findest Du hüd nich mehr so veel, oder? Wat meenst. Segg mol. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (18.11.2008 um 15:05 Uhr)
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#18
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Hallo Rolf,
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Vermutlich widme ich mich mehr Leinen einzeln als es der gemeine Fahrtensgler zu tun pflegt. Das beginnt schon damit, dass es auf meinem Boot mehr Trimmmöglichkeiten gibt, als das gemeinhin auf der Fahrtenyacht der Fall ist. Ich benutze sie alle, allerdings nicht gemächlich sondern eher sportlich und deshalb auch ohne einen Priem zu kauen. Aber das tust Du wahrscheinlich auch nicht, wenn Du mit Deinem Finn unterwegs bist. Segelst Du auf dem Ratzeburger See? Warum erzählst Du nicht von Dir und der großen Kinderschar an Deinem Tisch? Das hat Dich beeindruckt? Zu Deiner Beruhigung: Ich kaufe mir nicht jedes Jahr ein neues Fall. Auch ich gehe möglichst sparsam mit meinen Resourcen um, nur, wenn es soweit ist, dann kaufe ich etwas ordentliches: Was muss, das muss - und mein Großfall ist 46 m lang, zumindest, solange es neu ist. Zitat:
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Ich habe mich zu dieser ausführlichen Antwort hinreißen lassen, weil ich Dir deutlich machen möchte, dass Du Dein Boot nach Deinen Maßstäben führst und ich das meine nach meinen Maßstäben. Ich möchte nicht streiten, welche die besseren sind, weil Deine für Dich und meine für mich passen und das ist gut so. Bitte lasse es einfach gut sein, in etlichen Dingen haben wir doch auch eine gemeinsame Meinung.
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Gruß Uwe Geändert von ugies (18.11.2008 um 22:30 Uhr)
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#19
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Nur als Beispiel: Als ich noch ein (Groß) Rollreff fuhr leitete sich die gesamte Last des Segels, also Winddruck plus Spannung des Unterliks (wegen frei fliegendes U-Lik bei Rollreff) durch den Flaschenhals an der Kausch über einen Schäkel in die -blockunterstützte Reffleine. Diese wiederum endete in der Klemme in der Plicht. Um das Segel auch nur ansatzweise gut zu trimmen, was eben auch ein durchgesetztes U-Lik erfordert, mußte das alles angeknallt werden. Dennoch hat die Reffleine die Jahre -mit Klemmen und angeknallt- gut überstanden. Zumal bei vielen Systemen, so Blöcke und Rollen vorgeschaltet sind, nur noch eine Teillast überhaupt bei der Klemme ankommt. Bei direkter Linie kann das nat. anders aussehen. Naja, als einem Stürmchen wegen mal mein Groß Bruch machte...brach der Schäkel in der Kausch. Die Leine hielt, auch im Bereich des Schäkels, dort noch unter Vollast da nicht durch Blöcke umgelenkt. Die Leine fahre ich immer noch, nun als Bestandteil eines selbstgefrickelten Baumniederholers. Zweites Fallbeispiel: die Anordnung bzw. Distanz zwischen den Rutschern meines nunmehr konventionell gefahrenen Gross machen es erforderlich das Grossfall immer stramm durchzusetzen. Das wird übrigens auf Klampe belegt, weil die nunmal da war Wieso? Weil das Vorlik die Eigenheit besitzt bei Starkwinden die der Eigenfrequenz entsprechen mit Vibrieren und brummen zu beginnen. Das läßt sich durch entsprechenden Zug ändern. Da wähle ich dann lieber die strammere Variante, als das Vorlik sackartig bammeln zu lassen. Lange Rede kurzer Zwerg, sich kann man viel Falschmachen, evtl. hilft dann auch eine Anrufung der Ahnen ...i.d.R. hilft aber sich die Eigenheiten seines Riggs und seines Bootes anzusehen und sich darauf einzustellen. Ob man dann mit viel Zug, wenig Zug, Klemmen oder Klampen klarkommt -dreifache Alliteration, da kann nich jeder mit üm, entscheidet die Sache und die Situation. Technische Überbegriffe und allgemeine "technische Tricks und Kniffe " sind verallgemeinert gültig. Die jeweiligen speziellen Eigenheiten verschiedener Riggs eher nicht. Das o.g. ist keine Kritik, es soll nur aufzeigen das es zwischen Schwarz und Weiss eben auch noch viel Grautöne gibt
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Gruß Kai Geändert von KaiB (19.11.2008 um 08:18 Uhr) Grund: Groß ergänzt... vorher mißverständlich |
#20
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Danke, Kai - auch für die dreifache Alliteration.
Gruß Gerd |
#21
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Moin Uwe,
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Tja, ich habe ihr dann erzählt, dass ich Dich offensichtlich ziemlich auf die Palme gebracht hätte - und ich wüßte eigentlich gar nicht warum und was ich nun machen sollte. Du warst doch gar nicht gemeint, Uwe! Ich glaube die "210,- Euro" haben bei Dir den Eindruck entstehen lassen, ich wollte Dich anmeiern. Gar nicht! Ich hatte diese Zahl vom Lesen der Beiträge noch im Kopf, das ist alles. Ich habe inzwischen X-Mal meinen Beitrag durchgelesen und versucht dahinter zu kommen, was Dich so ´sauer´ auf mich gemacht hat. Ich weiß es eigentlich immer noch nicht. Ich wollte doch nur die menschliche Seite mal mit hineinbringen und dass wir inzwischen oft dazu neigen, die technischen Möglichkeiten bis zur Grenze auszunutzen, ohne dass wir uns manchmal darüber klarwerden, was wir da so anrichten - technikgläubig wie wir inzwischen so geworden sind. Deshalb das Beispiel mit der Seeschwalbe, die uns zeigt, wie sie dauernd die Spannung und Winkel in ihrem "Segel" an die Gegebenheiten anpaßt. Das Beispiel mit dem Tape Ring sollte doch nur zeigen, wie falsch es doch ist, ein Fall immer wieder bis an die selbe Stelle durchzuholen, egal was für´n Wind ist. Ich hatte auf meiner Fahrtenyacht auch Tape-Ringe an den Fallen, die sollten mir aber nur die Mittelstellung anzeigen, wenn es mal schnell gehen mußte. Ansonsten habe ich mal mehr, mal weniger durchgeholt. ganz wie´s erforderlich war: nicht zu viel und nicht zu wenig. Und den Ring habe ich nicht direkt hinter die Klemme gemacht, sondern einen halben Meter weiter hinten an der Kajütkante, damit er mir Fieren nicht in die Klemmstelle geriet . Mittlerweile düse ich ja mit meinem Finn-Dinghy herum. Da ist nur High-Tech an Bord. Da wird bei 5 dichtgeholt, dass es Dir die Knöchel aus der Faust treten. Die Strecker singen direkt in den Cleats. Jo, so mutt dat sien up´n Finn wenn dat weiht! Abers, ganz im Vertraun´ mir tut das richtig weh, wenn ich das, bis an die Grenze geschundene Material sehe. Na, egohl. Wat mutt dat mutt. Und was mein Missingsch nu anbetrifft, glaub mir Uwe, ich würde viel lieber richtiges Platt schreiben. Ick schnack tohus mit mien Fru nur platt. Obers: ick hebb nu in düssen Forum so oft een´ up´n Dätz kricht, van Lüd de dat würklich nich verstahn, dat ick meen, so´n Mischung ut Hochdütsch un Platt - as de dat bi´n Ohnesorg-Theater moken - dat könnt wohl jedeen verstahn. Nu weetst Du ok worüm dat för Diene Oogen so´n beten verdwaast utsüht. Ick weet, jedeen kunnst dat nich recht moken - ober argern will ick nu bestimmt keeneen. Wees man wedder liev. Ganz am Ende schriebst Du "in etlichen Dingen haben wir doch auch eine gemeinsame Meinung" . Na, ick meen mol, ick bün fast jümmers diene Meinung. Kunnst jo mol kieken wie oft ick bi Di den Danke-Knopf drückt hebb. So, nu is obers noog. Sonst bruk ick noch ´n Sacktuch um miene Tronen aftowischen. Leeven Gruß van Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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#22
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Moin Admiral Chippy, moin Rolf,
ich lese Deine Sprach-Mischung recht gern, bin ok son Norddeutschen, der seine sprchlichen Wurzeln gerade wieder entdeckt. Deine Raektion auf Uwe's etwas 'aufgerauhten' Beitrag find ich sehr gut. Unabhängig davon: Schön am Platt finde ich auch, daß man eine gewisse inhaltliche Strenge mild verpacken kann. Tach ok, tosomen. Geändert von John Silver (19.11.2008 um 13:20 Uhr) |
#23
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moin.
Mit diesen Tauwerksmarkierungen kenne ich das auch nur so, daß sie direkt vor der Regatta angebracht werden. z.B. hier auf der Weser gibt es immer diese Weser-Herbst-Regatta (finde ich persönlich sehr schön, weil da ALLE mitfahren). Na ja. egal, jedenfalls kreuzt man vor dem Start ja immer nochn paar mal rum, weil man zufällig erst in der 3. Gruppe startet, und der Kurs ist auch absehbar, dann checkt man halt die passenden Schotstellungen durch, und macht dann Markierungen mit Tape an die Schoten, wos am schnellsten ist. Kann man gerade bei kleiner Mannschaft viel besser und schneller kreuzen. Logisch, daß man das nicht im Hafen macht, oder? mfG Götz
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#24
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Hallo Uwe (ugies)!
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Ich dachte, das hätte Rolf "Chippy" so beschrieben, daß es Leute gibt, die nicht "gefühlvoll" mit ihrem Material umgehen, sondern stur. Da ich nicht der beste Segler bin, nehme ich an, daß ich wahrscheinlich nicht gefühlvol genug beim Segeln bin . Woraus Du nun abgeleitet hast, daß Dir unterstellt worden sei, Du würdest permanent alles anknallen, kann ich nicht nachvollziehen. Zitat:
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#25
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Hallo Chippy!
(Ich finde Ökelnamen viel besser als das Einhalten von Formalia. Gewöhnlich sind richtige Ökelnamen eindeutig einer Person zuzuordnen und oft tragen sie ein Körnchen Wahrheit) Zitat:
Ich finde es gut, daß sich endlich mal jemand traut, platt zu schreiben. Ich komme aus einer Region, in der die Obrigkeiten zumindest schon seit 1911 (Lehrer sollten mit den Schülern nur noch hochdeutsch sprechen) versucht haben, dem Volk diese "rückständige" Sprache auszutreiben. Leider habe ich mich nie getraut, platt tau snaken. Wie ich gerade in einem Rostocker Werbeblättchen lesen konnte, hatte eine Plattsnakerin Mut gemacht, Platt so zu sprechen, wie man es kann. Ich denke, Missingsch ist es in Mecklenburg sowieso fast immer. Doch bemühen möchte ich mich gerne, möglichst viele plattdütsche Vokabeln zu trainieren - auch wenn sie vielleicht nicht genau zu dieser Region gehören. Ich bitte Dich also, bleibe beim Platt. Das hört und liest man viel zu selten, so selten, daß es kaum als eigene Sprache wahrgenommen wird. Wenn lebenswichtige Informationen im Text sind, wirst Du sicher eine Übersetzung mitliefern. Sonst kann man ja fragen.
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