Korrosion/Elektrolyse durch Stromkabel

[buerob47]

Hallo,

in der Bedienungsanleitung eines Kartenplotters habe ich gelesen, dass beim Betrieb des Bootes im Salzwasser auf jeden Fall ein zusätzlicher Schalter zwischen Batterie und Gerät (+) eingebaut sein soll. Das Gerät solle bei Nichtgebrauch dort abgeschaltet werden, um Korrosion durch Elektrolyse an Steckern und Verbindungen zu verhindern. Das Abziehen des Steckers am Gerät reiche nicht aus.
Trifft das nur für solche oder auch andere Geräte zu? Ich habe z.B. den Schalter der automatischen Bilgenpumpe am Armaturenbrett direkt mit der Batterie verbunden, am Hauptschalter vorbei. Sonst macht die Automatik ja keinen Sinn. Muss ich da jetzt mit Korrosion rechnen?

Grüsse vom Harz

Robert

[Balu2000]

Nur wenn die Kontakte oder Anschlüsse des Schwimmerschalters direkten Kontakt mit dem Bilgenwasser haben. An der Pumpe liegt bei geöffneten Schwimmerschalter keine Spannung an.
Vorraussetzung für Elektrolyse ist ein Minuspol, ein Pluspol und eine leitende Flüssigkeit (in diesem Fall das Bilgenwasser).

[Thomas Hamburg]

Zitat von buerob47

Hallo,

in der Bedienungsanleitung eines Kartenplotters habe ich gelesen, dass beim Betrieb des Bootes im Salzwasser auf jeden Fall ein zusätzlicher Schalter zwischen Batterie und Gerät (+) eingebaut sein soll. Das Gerät solle bei Nichtgebrauch dort abgeschaltet werden, um Korrosion durch Elektrolyse an Steckern und Verbindungen zu verhindern. Das Abziehen des Steckers am Gerät reiche nicht aus.

Robert

Da grübel ich? Im Prinzip wird dort ein Hauptschalter beschrieben.

[buerob47]

Richtig Thomas,
für den Anschluss des Plotters, dessen Betriebsanleitung ich gelesen habe, sehe ich das auch so.
Meine Frage war ja ob das auf den Anschluß meiner Bilgepumpe auch zutrifft.
Roland hat das ja mit der Elektrolyse kurz und gut erklärt, jetzt erinner ich mich auch vage. Demnach trifft's für die Pumpe nicht zu.
Ich frage mich nur wo fließt denn da bei dem Plotter der Strom zwischen + und - über das Medium Salzwasser.
Ich muss dazusagen, dass meine bescheidenen Kenntnisse über Elektrizität ausreichen, um eine Steckdose oder einen Einfachschalter anzuschließen, darüber hinaus "verstehe ich Strom nicht".
Grüsse vom Harz
Robert

[Thomas Hamburg]

Hersteller fürchten auch wohl Kriechströme, die evtl. an den Anschlüssen auftreten können. Habe gerade eine Anleitung auf dem Tisch für eine Kompass-Anzeige, wo die Versorgungstecker usw. mit Silikonfett eingesetzt werden sollen. Um eben jede Korrosion aber auch Kriechströme zu vermeiden.

Und da auf einem Sportboot max 10 % eines Jahres die Choose gebraucht wird, vorbeugen= Hauptschalter aus.

Übrigens bei Deiner Bilgepumpe gilt es besonders die E-Anschlüsse trocken zu halten

[Balu2000]

Kartenplotter sind mit verschiedenen Gebern und Sensoren (Echolot, Geschwindigkeit, Temperatur) ausgestattet, die sich im oder am Unterwasserschiff befinden.

[Thomas Hamburg]

Zitat von Balu2000

Kartenplotter sind mit verschiedenen Gebern und Sensoren (Echolot, Geschwindigkeit, Temperatur) ausgestattet, die sich im oder am Unterwasserschiff befinden.

Elektrokomponenten sind aber hierbei normalerweise vergossen

[buerob47]

Egal, erst mal bin ich beruhigt, vielleicht hab ich mir als Oberverdachtschöpfer auch zu viele Gedanken gemacht.
@ Thomas; das Boot läuft absolut trocken. Obwohl Ende Sept. das Wetter in HR nicht berauschend war und wir zweimal Wind und Wellen hatten, dass meine Regierung gedroht hat, nie mehr ins Boot zu steigen, war kein Tropfen Wasser in der Bilge.

Grüsse vom Harz

Robert

[Balu2000]

Zitat von Thomas Hamburg

Elektrokomponenten sind aber hierbei normalerweise vergossen

Normalerweise kenne ich das auch so.
Verstehst du jede Bedienungsanleitung?

[Thomas Hamburg]

Zitat von Balu2000

Normalerweise kenne ich das auch so.
Verstehst du jede Bedienungsanleitung?

Nur in soweit, dass gegen alle möglichen und unmöglichen Gefahren gewarnt werden soll, um gegen Haftungsansprüche gewappnet zu sein. Nach dem Motto eine 1/4 Seite Info und 10 Seiten Warnungen, Hinweise usw. beispielsweise bei bestimmten Autos ist das ganz deutlichzu sehen. Ganz fetter Wälzer und von der Konkurenz nur ein cm dick.

Und es wird der im Eingangsbeitrag duch wohl schlechte Übersetzung nicht richtig beschrieben, was man meint.Nämlich nur ein Hauptschalter

[Balu2000]

Zitat von Thomas Hamburg

Nur in soweit, dass gegen alle möglichen und unmöglichen Gefahren gewarnt werden soll, um gegen Haftungsansprüche gewappnet zu sein. Nach dem Motto eine 1/4 Seite Info und 10 Seiten Warnungen, Hinweise usw. beispielsweise bei bestimmten Autos ist das ganz deutlichzu sehen. Ganz fetter Wälzer und von der Konkurenz nur ein cm dick.

Und es wird der im Eingangsbeitrag duch wohl schlechte Übersetzung nicht richtig beschrieben, was man meint.Nämlich nur ein Hauptschalter

Die Hersteller von Plotter, Radio und Co rechnen auch mal mit einer heftigen Welle und einem Guß von oben bei Marinegeräten. Soll schon vorgekommen sein.
Ob nun Hauptschalter oder ein zusätzlicher Schalter ist dahingestellt, da Robert den Plotter eh nur als Beispiel angeführt hat. Ihm geht es nur um die Bilgenpumpe und die Sache ist ja jetzt geklärt.

[sea u in denmark]

Wenn man auf See ist, muß mit Salzwasser überall gerechnet werden. Vom abgelegten Südwester kann es tropfen, und bei Wind und Schwell kann ein salziger Sprühnebel aus jeder Richtung kommen. In Ritzen und Kanten, die sich nicht komplett abwaschen lassen, bleibt dann eine elektrische Leiterbahn zurück - evtl. für immer.

Wir sind bezüglich Salz-Korrosion sehr empfindlich geworden: Durch eine vom teuren Fachbetrieb ungünstig unter die Seewasserpumpe verlegte Masseleitung wurde uns an nicht einsehbarer Stelle ein Loch in den Motorblock gefressen.

sea u in denmark

[Thomas Hamburg]

Zitat von sea u in denmark

Wir sind bezüglich Salz-Korrosion sehr empfindlich geworden: Durch eine vom teuren Fachbetrieb ungünstig unter die Seewasserpumpe verlegte Masseleitung wurde uns an nicht einsehbarer Stelle ein Loch in den Motorblock gefressen.

sea u in denmark

Das ist aber nicht nur auf Booten so. Eine Elektro-Installation ist unter anderem nur dann fachgerecht, wenn die Verlegung so erfolgt, dass eine mechanische Beschädigung so gut wie nicht erfolgen kann. z.b. Verlegung in Schutzschlauch -rohr, Kanal oder eine geeignete sichere Befestigung. In meinem "früheren" Leben hatte ich oft mit Fehlern zu kämpfen, die durch fehlerhafte Elektroinstallationenvon Maschinen ausgelöst wurden. Denk mal an die Lebensmittelindustrie. Dort werden zu Reinigungszwecken die Fertigungsanlagen regelmässig unter Wasser gesetzt.
Genau die selben Probleme wie an Bord

[hartmut2801]

moin,
das sollte doch von den autobatterien her bekannt sein, wenn ich die pole nicht fette, oxidiert da was. wenn ich nun nicht alles ALLPOLIG abschalte auf dem boot, habe ich somit potentiale anstehen und es oxidiert, ist doch ganz einfach (jedenfalls fuer epelektriker ). bei der bilgenpumpe und dem akku also alle kontakte einfetten und eine unterspannungsabschaltung sollte da auch rein um mal wieder *klugzuscheixxen*.

bis denn