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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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fehlt nur noch etwas Farbe
Nachdem ich hier im Forum mal mehr oder weniger erbauende Beiträge geschrieben habe, will ich mich nun mal outen. Das alte Boot ist durch. Ich habe etwas aufgerüstet. Hier möchte ich den Bau etwas festhalten.
Eventuell könnt ihr von Zeit zu Zeit mit Erfahrung aushelfen. Mein Vorgänger hat das Boot nicht ganz fertiggestellt. Es stand ca. 15 Jahre auf dem Hof. Nun mache ich weiter. Wir fingen diesen Sommer an, den Ballast einzubringen. Der Kranführer hat ein Istgewicht von 13to ermittelt. Ohne Ballast... ich werde insgesamt 6,0to Ballast einbauen und komme dann auf einen gesunden Ballastanteil. Feintrimm muss später natürlich immer möglich sein. Viele Grüße Thomas Erst mal ein paar Bilder...
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#2
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Bleiguss
Wir haben Altblei besorgt. Das bestand aus Bleirohren und Dachdecker platten. Die Schlacke haben wir wieder eingetauscht und erstaunlich viel Euros dafür bekommen. Von dem Geld haben wir bei Pit Stop Bleischüttgut in Form von Auswuchtgewichten gekauft.
Das Blei haben wir in Blechauflaufformen geschmolzen. So ergab sich pro Platte ein Gewicht von 33Kg bzw. 44Kg Die Platten wurden im Kiel mit minimalen Zwischenräumen gestapelt. Hat jemand eine Idee wie man diese Zwischenräume vergießen soll? Es müsste sehr gut fließend sein.
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#3
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"fehlt nur noch etwas Farbe"
Stimmt, sehe ich auch so, so ca.zwei bis drei Wochenenden solltest Du noch einkalkulieren. Aber das Boot hat was. Erinnert mich an das Schiff von Bobby Schenk. Ist das eine Suncoast? Die Arbeit lohnt sich, denn das ist was für ne schöne Reise. Gruß Peter |
#4
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von innen
Hier der Motor.
Ein OM312 der, ich schwöre, sofort ansprang nach all den Jahren. Wir haben die Aussenhautkühlung durch eine Zweikreiskühlung ersetzt, bzw sind noch dabei. Der Motorraum muss sich baulich etwas umgestalten. Obwohl ich nur mit äußerstem Widerwillen an Umbaumassnahmen gehe, da die Erfahrung mit unserem alten Boot zeigt, wie schnell man sich zeitlich verkalkulieren kann. Am Ende steht nur noch ein Kasko da. Ich hatte noch die alte Salzstreuer als Vorglühmimik. Die habe ich getauscht durch Schnellglüher. (sammelt eventuell jemand die alten?). Dann habe ich noch das WC eingestellt. Diese Bronzemimik finde ich nicht in den einschlägigen Katalogen. Kennt das vielleicht jemand? Und ein Bild vom Vorschiff. Da muss ich als nächstes dran, um das Ankergeschirr zu installieren. Hier bin ich auch noch in der Findungsphase. Viele Grüße Thomas
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#5
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Hallo Peter,
eine Suncoast ist das leider nicht. Ist wohl ein Onedesign?? Es gibt noch zwei Schwesterschiffe. Eines gehörte dem Konstrukteur, der letztlich bei mir auf der Baustelle war. Also von einem Schwesterschiff weiß ich, daß es längere Zeit auf großer Fahrt unterwegs war. Ein paar hart facts: Lüa: 14,80m + Bugspriet 1,8m . Ist auf den Fotos aber nicht installiert. Ich glaube auch nicht, dass ich ihn anbauen möchte. Ich versuche z.Zt mit dem "Scharping" (und Buehler Backyard Boat Building ) an der Hand ein Grobkonzept zum Rigg. Ich möchte das dann von einem Rigger verifizieren lassen. Breite:4,2m Tiefgang:1,9m Segelfläche: ca.120qm (+- s.o.) Takelung: Ketsch, Masten stehen (noch) an Deck Ja das ist ein Böötchen zum reisen, aber wohl vor allem zum ankern Viele Grüße Thomas
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#6
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Zitat:
Gruß, Ulrich |
#7
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Hallo Ulrich,
eine Zweikreiskühlung ist vom Regelverhalten nicht so träge und ist in der Regelung auch stabiler in Grenzbereichen des Regelkreises. Hier spielen die Fahrtgebiete eine Rolle also Wassertemp und Bewuchs aber auch die Tatsache, dass wir einen 5KVA Generator zusätzlich kühlen müssen. M.E. kann eine ZKK besser auf verschiedene Betriebszustände reagieren. Die Frage ist natürlich auch ob Gen und Mot gleichzeitig laufen müssen usw. usw. Wir hatten einen meerwassergekühlten Ölkühler und einen nassen Auspuff im Boot. Das Motorwasser wurde durch Kühltaschen geführt. Insofern war eh ein Borddurchbruch vorhanden. Konsequent umgesetzt, hätten beide Verfahren angepasst werden müssen. Das spielte auch eine Rolle. Wie man so schön sagt "am Ende des Tages" hat die Zweikreiskühlung gesiegt. Risiken kann man hierbei durch direkte Kontrollmassnahmen also z.B Tempmessung abfangen. Das ist meine persönliche Meinung zu meiner spezifischen Lösung. In anderen Szenarien mag die Variante Aussenhaut stechen. Wie so oft Viele Grüße Thomas
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#8
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ist schon eine Weile her...
...sehe ich grade. Aber da draußen eher bescheidenes Wetter ist kann ich mal ein kurzes Update geben.
Das Deck musste doch umfangreich mit Blechen erneuert werden. Daher sehr viel Schweißarbeiten notwendig:
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#9
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Farbe kam dann doch noch drauf
Es folgte ein 6 wöchiger Streichmarathon. Außen habe ich Sandstrahlen lassen. Innen hab ichs selbst gemacht. Dann folgte die Orgie in 2K Epox und 2K PU weiss.
Man sieht noch einige Edelstahlarbeiten wie Bugkorb und Ankerrolle
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#10
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ab ins Wasser
mit dem Pott. Getauft auf den Namen Wal...
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#11
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schwimmt...
...sieht aber komisch aus. Irgendwie nackt.
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#12
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weiter gehts...
...am Ausrüstungskai. Dort nochmal entspannte zwei Jahre innen und außen das Boot mit Technik versorgt. Rigg wurde auf den Rücken gespannt und ab gings nach Holland.
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#13
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nach fünf Tagen Fahrt
Main, Rhein, Amsterdam-Rhein-Kanal in Holland abgelegt. Zwischenzeitlich Masten gestellt...
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#14
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Die Platten wurden im Kiel mit minimalen Zwischenräumen gestapelt. Hat jemand eine Idee wie man diese Zwischenräume vergießen soll? Es müsste sehr gut fließend sein.[/QUOTE]
Ob die Idee gut ist weis ich nicht aber trotzdem erwähne ich es. Was ist mit Beton oder Fliesestrich. Gruß Kurt |
#15
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fährt nicht nur...
segelt auch...
Ich möchte mich hier mal bei allen Mitgliedern im Boote Forum und beim Boote-Forum selbst bedanken. Diejenigen aufzuzählen, die mir wichtige Impulse und Lösungen bei Detailproblemen gegeben haben, würde in die hunderte gehen. Einige sind über die Jahre leider auch verstorben. Also Dank an euch alle! Ihr habt mich in einem sehr intensivem Lebensabschnitt begleitet und dafür gesorgt, dass es immer einen Ausweg aus anscheinend aussichtslosen Situationen gegeben hat. Am Ende dreht sich die Erde weiter, persönliche Lebensumstände ändern sich und es bleibt die Frage: War Es das Wert? Bei Interesse poste ich gerne auch noch Details von umgesetzten Lösungen am Boot. Liebe Grüße Thomas
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#16
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Zitat:
Was ist mit Beton oder Fliesestrich. Gruß Kurt[/QUOTE] Moin Kurt, ich habe die Zwischenräume mit Hartgussgranulat gefüllt. das sind ca. 0,2-2mm große Eisenkügelchen. Die werden in 50kg Säcken geliefert und lassen sich über Rohre wunderbar im Kiel vergießen und füllen wirklich alle Zwischenräume. Vor der Füllung habe ich den Kielboden und die Wände mit Lanolingel ausgestrichen. Dann einige Tonnen von den Kugeln rein und luftdicht oben mit einer Platte abgeschweisst. Vorteile: sehr günstig fürs Gewicht und ich komme anders als bei Beton auch später noch an den Kiel von innen ran. Muss ich halt nur an die Schüppe
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#17
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Was ist mit Kunstharz, welches zum Verpressen von Betonrissen verwendet wird ?
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#18
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Hab ich seinerzeit auch drüber nachgedacht. Ich war der Meinung man kommt nie wieder dran. Bei einer Aussenhaut aus Kunststoff...ok Aber bei mir ist es Stahl. Da möchte man u.U. Segmente von außen aufschneiden und neues einsetzen, wenn rostig.
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#20
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Ja isch schließe mich an, ein Wahnsinnsprojekt.
Über weitere Infos würde ich mich sehr freuen. |
#21
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ok dann mache ich das Mal.
Ich will aber erst noch ein paar Detailfotos schießen. dazu fahre ich erst die Tage nach Holland. Alles nur in Prosa umschreiben ist ja langweilig Aber mal schauen, vielleicht habe ich ja noch etwas hier im Fundus. Danke für die Blumen Viele Grüße Thomas
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#22
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der Fußboden und Schott...
Fußboden:
Der Fußboden besteht aus Lärchedielen, die auf einer Robinie Unterkonstruktion ruhen. Diese Balken ruhen mit Abstandshalter 5mm auf den Bodenwrangen. Die Lärchedielen sind auf der Rückseite mit IMP von Toplicht und mit Tungöl behandelt. Oberseite ist geschliffen und dreimal mit Parkettlack wasserlöslich gestrichen. Vorteile: Robinie ist sehr beständig und braucht nicht behandelt zu werden, lässt sich gut bearbeiten und ist sehr stabil. Schnelle Verarbeitung möglich. Sieht meinen Vorstellungen entsprechend natürlich aus Der Lack ist sehr widerstandsfähig und hält jetzt nach einem Jahr trotz ständiger Feuchte und Nässe. Nachteile: Es ist glatt geworden...zu glatt. Tungöl mieft eine Zeit lang. Am schlimmsten ist aber, dass die Lärche mehr arbeitet als gedacht. Holland ist ja nun nicht die Sahara und jetzt zum Herbst quillt das Holz so stark, dass ich einzelne Bodendeckel nicht ohne Gewalt aufbekomme (trotz eigentlich großem Spaltmaß). Außerdem splittert das Holz an Kanten ab. Fazit: Ich würde den Boden nicht mehr auf diese Art belegen, sondern die handelsüblichen Sperrholzplatten einsetzen. Die Robinie würde ich aber jederzeit wieder einsetzen. Schotts: Einige Schotts habe ich aus Douglasie Nut und Feder Bretter gebaut und mit Tungöl sowie Leinöl weiss gestrichen. Das betont eine klassische Note im Innenraum. Vorteile: leicht anzupassen auf der Fachwerkunterkonstruktion aus Stahl. leichtes einbringen ins Boot da Bretter und keine Platten. Nachteile: schwer im Gewicht splittert aufwändig in der Beschichtung -> lange Trockenzeiten Fazit: Ich würde nicht mehr so viele Schotts in dieser Bauweise machen. Daher habe ich auch schon einige durch Sperrholz ersetzt.
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#23
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Naviecke und Duschtür...
Die Naviecke und die Duschtür sind in Sapeli gearbeitet. Die Sperrhölzer wurden im FlowCoat Verfahren (siehe "Moderner Holzbootbau" ) mit Epoxy beschichtet und haben einen Anstrich mit Epifanes 2K Lack für den UV Schutz bekommen.
Hinter dem Schaltpanel sitzen Bordcomputer, AIS Transceiver und diverse Spannungswandler (habe 24V und 12V) in einem Rack aus vierkant Aluprofilen mit Stecksystem. Alle Holzteile wurden mit Bisko P Richtlamellen (aus Kunstoff) und 5min. Epoxyd zusammengebaut. Vorteile: durch die vorbeschichteten Platten hat man in einem Arbeitsgang pro Seite eine dicke hochglänzende Oberfläche, die später im eingebauten Zustand nur noch einmal UV geschützt werden muss. Kostengünstig, da nur der günstigere Epoxydharz zum Schichtaufbau genutzt wird und der teure Lack nur in einer Schicht. Nur einmaliges Anschleifen vor Endlack notwendig. Die Flachdübel erhöhen die Arbeitsgeschwindigkeit enorm, da in Verbindung mit 5min Epox gearbeitet werden kann. Der Kunststoffdübel verrottet nicht. Man kann die Möbel vor der Verklebung schon mal stabil zusammenstecken. Mit der Flachdübelfräse und deren Kennzeichnungen lassen sich die Sitze für die Flachdübel super ausmessen. Nachteile: vorgefertigte Holzhalbzeuge wie Eckhölzer, die schon für Sperrholzplatten vorgefräst sind, passen u.U. nicht auf Anhieb. Fazit: ich baue jetzt alle Möbel so.
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#24
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Hey ganz große Klasse - zum einen natürlich das Ergebnis deiner Arbeit, zum anderen aber auch deine "Art zu berichten" !
Wenn du weiter so klasse berichtest, werde ich mir ganz sicher einige wertvolle Tips, Anregungen und Ideen für meine weiteren Arbeiten bei dir erhaschen können! - Danke schonmal dafür und bitte gerne weiter so !
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Gruß Jan - I'm perfectly incomplete - but I'm still working on my Masterpiece ... ! - Der Weg zu unserem Traumboot - http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=232049
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#25
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Zitat:
Ich brauchte Erfolgserlebnisse. Daher habe ich immer versucht, so schnell es geht einen Meilenstein (z.B. Wasserung, erste Probefahrt etc.) zu erreichen. Ich habe einige erlebt, die über einen Bootsbau krank geworden oder schlimmer, gestorben sind weil sie noch die letzte Abdeckleiste anbringen wollten und in einem perfekten Zustand zu Wasser gehen wollten. Daher ist das, was ich mache immer nur ein Kompromiss. Die Nutzung steht bei mir klar im Vordergrund. Mit anderen Worten: ein voller Kühlschrank ist wichtiger als Spachtel oder minimales Spaltmaß. Ich garantiere, Du wirst feuchte Augen bekommen, bei der Wasserung oder Deiner ersten Ausfahrt. Hier im Forum gibt es etliche, die perfekte Arbeiten abliefern. Es ist unglaublich, wie einige mit den Werkstoffen umgehen können. Ich bin nur Amateur und froh wenn sicher funktioniert was ich so baue. Aber ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert Viele Grüße Thomas
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