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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Antifouling durch Elektrolyse?
Moin,
schon im Palstek 03/08 wurde interessanter Artikel unter dem Titel "Antifouling ohne Streichen" veröffentlicht. Demnach sollen zwei im Wasser hängende Elektronen mit äusserst geringem Stromverbrauch das Unterwasserschiff zuverlässig vor Bewuchs schützen. Entwickelt vom nicht ganz unbekannten Hersteller Bright Spark aus den Niederlanden. Angeblich unfangreich getestet und umweltfreundlich (obwohl sich die Kupferelektroden verbrauchen?). Klingt ja toll! Weiss jemand mehr darüber? Erfahrungen? Bezugsquellen? Kosten? etc.. Heiner p. s. Die SuFu habe ich schon bemüht. Bevor ich jedoch Haue kriege, weil es das Thema schon gibt , bin ich natürlich für den entsprechenden Link dankbar. |
#2
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hallo,
keine reaktion auf meine fragen? dann bitte rege diskussion! wäre doch klasse, wenn antifouling ohne die lästigen arbeiten funtionieren würde. ergänzend noch die webside http://www.brightspark.nl/ . einfach unter produkte/antifouling nachsehen. kann man auch auf deutsche sprache umstellen. wie gesagt, scheint mir die umweltverträglichkeit bei absonderung von kupferionen fragwürdig. bin allerdings weder biologe noch chemiker. was meint die werte community? l.g. hai-na |
#3
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Hi,
finde ich auch sehr interessant. Beim herkömmlichen Antifouling wird ja auch Kupfer abgesondert, so dass nach gewisser Zeit nachgestrichen werden muss. Wenn man beim herkömmlichen Antifouling aber eine blos 10x10 cm große Stelle nicht mit Antifouling beschichtet, dann wachsen da schon die größten Muscheln dran - und das obwohl das Antifouling daneben total in Ordnung ist. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass ein gleichmäßiges Absondern auf der gesamten Rumpffläche umgänglich ist - fast unabhängig von der Menge an Kupfer die abgesondert wird. Wie soll das funktionieren? Gibt es Probleme, wenn man ein Stahlschiff hat? (Tritt an Stellen, wo die beschichtung Kaputt ist, dann Elektrolyse auf?) Grüße, Clemens
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#4
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So weit ich zu verstehen versuche, funkt das Prinzip über ein elektrisches Feld,
das zwischen den beiden Elektroden aufgebaut wird. Dies soll dem Bewuchs eine "unangenehme" Umgebung bieten. Dabei kommt es auch zum Abtrag der Kupferstäbe (Elektrolyse, wie das Wort schon sagt...) Wahrscheinlich mit wechselnder Polarität, wahrscheinlich als Stromstöße, kurze, ich meine keinen Weidezaun. Das Kupfer sollte sich auf keinen Fall am Boot "festsetzen", das gibt Zorres, bei Alu noch mehr... Das Gerät mit den Elektroden ist/sollte vom Rumpf/Protentialausgleich/ sonstigen Teile getrennt sein. Der Rumpf "steht" aber dennoch im Feld, evtl. als besserer Leiter als das umgebende Wasser und damit könnten Cu-Iionen an den Rumpf gelangen und dann .... Es scheint zu funktionieren, evtl. deshalb, weil die Ströme/Einschaltzeit eher klein wären und damit die anderen Effekte eher nicht / kaum entstehen. (Alles nur eine persönliche Einschätzung, kein Wissen....) Diese "unangenehme" Umgebung für Bewuchs, bei Kriechstrom im Hafenbecken hatte ich irgendwo schon mal als Foto gesehen, weiß aber leider nicht mehr wo
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Gruß, Klaus www.aluriverboat.de oder aktuell http://www.mstuff.at/k_pages/aluriverboat/temp.htm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... obwohl ich älter werde, versuche ich erwachsen zu bleiben ...
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#5
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Danke, dass es doch Interesse an diesem Thema gibt , dass doch eigentlich für alle Bootseigner von Interesse sein sollte .
Ich habe gestern mal einen Sachverständigen aus meiner Branche (Bau) auf das Thema angesprochen. Der meinte nur lapidar: wenn mein Gartenteich trüb wird, werfe ich da auch einfach eine Handvoll Kupfersulfat (!?) rein und der ist wieder klar. Man muß halt nur die biologischen Reste irgendwann beseitigen. Meine Frage nach der Umweltverträglichkeit bleibt also noch offen. Ich werde noch mal einen Schulfreund (Dr. chem.) dazu befragen und das Ergebnis hier mitteilen. Wäre doch zu schön, wenn man auf diesem Wege der ständigen Erneuerung des AF vermeiden könnte . Zumal uns wohl irgendwann die zunehmenden Umweltauflagen zu schaffen machen werden. L.G. heiner |
#7
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Ich finde wenn es letztendlich Umweldfreundlich ist eine gute idee!
Kenne sowas änliches aus der Aquaristik da verhindert man das Algenwachstum! Gruß Ronny
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Die Zivilisation züchtet sich die Psychophaten die sie braucht...!
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#8
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Zitat:
Also im Gartenteich ist Kupfer ein massiver Eingriff in die Biologie und das Pflanzenwachstum wir genauso ins stocken geraten wie das Algenwachstum. Und das Kupfer ist im Wasser.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#9
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Die Idee scheint nicht neu zu sein, konnte sich aber wohl nie durchsetzen. Angesichts der Tatsache, daß es ja eigentlich ideal sein müßte, so man den Herstellern Glauben schenkt, dürfte also ein Haken dran sein. Schätze es funktioniert nur im Labor.
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#10
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Zitat:
Visara.
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#11
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Sicher es könnte eine Verschwörung der Antifouling-Mafia sein aber das gilt für Copperbot, Silikon- und 'Nano'-antifouling, Haifischhaut, Currypulver, Lotoseffekt, DDT und was weiß ich noch alles auch. Ich schau was meine Nachbarn machen und überlege mir dann ob ich viel schlauer bin bzw sein sollte. Funktioniert nat nicht immer aber early adopter zu sein zahlt sich eben auch nicht überall aus. Und bloß weil Schlangenöl von der Schmierstoffindustrie bekämpft wird schütt ich's mir trotzdem nicht in meinen Motor.
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#12
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Kupferhaltige Antifoulings sind doch nicht mehr zugelassen, oder? Wegen der Belastung der Gewässer mit Kupferionen.
Hier wir jetzt das ganze Boot in eine "Wolke" von Kupferionen getaucht, das soll umweltfreundlich sein? Die Kupferelektroden verbrauchen sich, da landet das Kupfer doch im Bach, oder? Weggebeamt wird es doch wohl kaum, obwohl bei den Preisen der Beamer doch mit drin sein müßte..... Im Prinzip ganz interessant, aber wie durchdacht ist das Ganze? Nur weil es kein "Antifouling-Anstrich" ist, gelten die Regeln hierfür nicht. Das ist aber keine Gewähr für Umweltverträglichkeit. Vielleicht kann ja ein Experte mal zur Aufklärung beitragen? Grüße Jürgen
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Slow down, you move too fast.......
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#13
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Zitat:
Hallo, ich hörte auch schon verschiedentlich vom Verbot verschiedener Substanzen in Antifoulings. Kann jemand aus der werten Gemeinschaft vielleicht aufklären, wie die aktuelle Vorschriftenlage ist. Die Kupferionen landen mit Sicherheit im Wasser, da sind ja auch schon die sterblichen Übereste unserer Opferanoden. Mir stellt sich im Vergleich zu herkömmlichen Antifoulings die Frage, was auf Dauer schädlicher ist. Grüsse von der Ostsee Heiner |
#14
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Moin,
die Wirksamkeit der Mimik kann man auch mit Nachdenken klären: das kann nur bei überhaupt keiner Strömung klappen. Und das gibt es praktisch fast nie. Die paar Kupfer-Ionen werden doch ganz simpel mit dem Wasser, in dem sie schwimmen, versetzt (und sowieso nur von einer Elektrode abgegeben). Selbst etwas Umlauf durch Temperaturunterschiede im Wasser ruiniert den Effekt schon sehr. Ansonsten habe ich als Preis irgendwas um die 2000 Euro gelesen, viel zu teuer, Selbstbaukosten eher bei 50 Euro. Und das Gerät muss schon ein halbes Kilo Kupfer im Monat verbrauchen, um überhaupt ne wirksame Ionenkonzentration zu erzeugen. Und die Ersatzelektroden kosten natürlich auch ordentlich. Mir kommt das abzockmässig eher so vor, wie die Enthärtung von Wasser mit nem Magnetfeld. gruesse Hanse
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#15
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Danke, dass ist doch mal ´ne klare Aussage.
Gruß Heiner |
#16
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Ich glaube nicht an eine Kupferionenwolke....
Ich glaube an ein elektr. Feld ... Daß dabei die Kupferelektroden abgebaut werden, ein sekundärere Effekt.
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Gruß, Klaus www.aluriverboat.de oder aktuell http://www.mstuff.at/k_pages/aluriverboat/temp.htm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... obwohl ich älter werde, versuche ich erwachsen zu bleiben ...
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#17
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Ein elektrisches Feld? Im Wasser, welches, wenn nicht destilliert, eine gewisse Leitfähigkeit besitzt?
Über Entfernungen von einigen 10 cm? Oder wieviel? Das setzt dann bei nennenswerten elektrischen Feldern (= Spannung) 100 oder 1000 Volt voraus und bei 1 MOhm im Wasser (konservativ) fließen dann 1mA. Macht 1W Leistung. Ginge ja noch, aber die 1000 Volt sind mir unheimlich. Die 100 auch. Elektrische Felder leben nun mal von der Spannung oder der GERINGEN Entfernung von Pol zu Pol. Mit genug Spannung und kein Publikumsverkehr brutzel ich jede Alge vom Rumpf.... aber... |
#18
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Dest. Wasser ist kein guter Leiter 5*10-6 S/m.
Salzwasser hat eine etwa 100 mal höhere Leitfähigkiet. 5 S/m Der Leiter ist auch enorm groß, keine 1mm**2 Leitung sondern der gesamte Wasserkörper rund um den Rumpf, abfallend nach außen nach berechenbaren Gsetzen. Zwischen Pol zu Pol besteht immer ein Spannungsabfall. D.h. immer ein Feld, wenn das "schwache" ausreicht um die Ungemütlichkeit für Bewuchs zu erzeugen, dann funkt das.
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Gruß, Klaus www.aluriverboat.de oder aktuell http://www.mstuff.at/k_pages/aluriverboat/temp.htm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... obwohl ich älter werde, versuche ich erwachsen zu bleiben ... Geändert von hakl (23.02.2009 um 23:49 Uhr) |
#19
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Moin,
warum nicht auch an ein Magnetfeld? Denn ein sehr geringer Strom fliesst in Salzwasser sicher. Und der induziert ein Magnetfeld (noch mickriger). Ansonsten ist die Feldstärke des Gleichspannungsfeldes bei 10 -20 m Elektroden-Abstand und den paar Volt so gering, das Wirkungen nicht mehr vorstellbar sind. Da sind die geerdeten Steganlagen (Metall unter Wasser), die ja gegenüber den Spannungsführenden Leitungen auch ein elektrisches Feld aufbauen, in Punkto Feldstärke glatt überlegen. Und trotzdem wachsen da die Viecher prima drauf. Also, so wie der Erfinder sagt: Kupfer-Ionen und nichts anderes. Und dazu habe ich mich ja schon geäussert. Aber unabhängig davon, glauben darf jeder, was er mag. gruesse Hanse |
#20
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moin,
ich als bekennender elektriker glaube auch an kupfer . bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!! rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern. |
#21
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Jetzt muß ich auch dran glauben ...
hier eine Beschreibung und hier ein ähnliches System Capt. David Rifkin, der sich mit Strom im Wasser auskennt hatte ich gefragt: - Prinzip Kupferionen im Wasser, - Finger weg bei Aluboot.
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Gruß, Klaus www.aluriverboat.de oder aktuell http://www.mstuff.at/k_pages/aluriverboat/temp.htm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... obwohl ich älter werde, versuche ich erwachsen zu bleiben ... Geändert von hakl (24.02.2009 um 09:39 Uhr) |
#22
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Hallo, gerne würde ich das Thema noch einmal aufgreifen. Hat mittlerweile jemand Erfahrungen mit antifouling mit Bright Spark oder einen vergleichbaren System gemacht? Bei uns in der Marina habe ich dieses System gesehen und das Unterwasserschiff sieht (vom Steg aus) ziemlich gut aus, obwohl das Boot wenig bewegt wird. Leider ist der Eigner selten da, so das ein "Interview" schwierig ist...
Hier mal ein Foto, wir das aussieht:
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Carsten |
#23
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Ist das nicht das selbe Prinzip wie die Mercathode???
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#24
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Also dieses System kenne ich nicht, aber es gibt schon viele viele Jahre das System mit den Magnetfeldern, dieses wird bei den U Booten angewendet und funktioniert wohl auch recht zuverlässig.
Nur hat man sich bei den Sportbooten damals gefragt,
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Grüßle Uwe ( aus dem wilden Süden ) |
#25
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Danke für euer Feedback, aber das verstehe ich nicht. Ich würde immer einen Weg finden, wie man das System installiert, ohne an die Aussenhaut zu kommen! Vom Bug und Heck nen Kupferstab ins Wasser hängen lassen und fertig ist das ganze doch. Wenn ich mir jetzt noch Werften vorstelle, die das fix im Boot von Beginn an planen, ist das doch für den Hersteller ein top Mehrwert.
Das kann nicht der Grund für die schwache Verbreitung sein. Wenn das funktioniert und man sich dadurch 1. den Großteil an Bewuchs fernhalten kann 2. man bis 30 % Sprit spart 3. und kein jährliches Antifouling mehr machen muss Ist das doch das perfekte System (für das sich nur irgendwie kaum jemand interessiert...).
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Carsten |
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