|
Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Vollholzpirat - Gequollenes Deck und morsche Stellen
Hallo Leute,
Es ist beruhigend zu sehen, dass es auch so viele andere gibt die Spass am Bootsbasteln (trotz des teilweise enormen Aufwandes) haben. Hat mir ein wenig mehr Mut gemacht, Dank schonmal. Ich bin übrings Malte aus Braunschweig und hab zwar bisher praktisch nichts mit Booten zu tun gehabt, aber weil ich gerne rumbastel möchte einen alten Piraten wieder fit machen. Das genaue Alter des Piraten ist mir leider bisher unbekannt, soviel aber zur mir bekannten Geschichte: Er lag mindestens 10 Jahre trocken an Land, dann hat ein Bekannter von mir erworben und mit einer Renovierung begonnen. Teilweise war ich daran (Lackabziehen) auch beteiligt. * Entfernung aller Metallteile und Scheuerleisten * der Lack (mit Heisluft) wurde vom Rumpf komplett abgezogen, dann Neulackierung mit Grundierung und Lack (hab die Dosen noch,kann ich rausfinden was das war) * das Deck wurde nur angeschliffen und neu mit Klarlack behandelt * Neue Scheuerleisten wurden mit Acrylkleber (?) und Schrauben angebracht * mit dem gleichen Dichtmaterial wurden die zu diesem Zeitpunkt ca. 0,5cm breiten Trockenspalte im Deck gefüllt * das Cockpit wurde angeschliffen mit weisser Schutzfarbe ausgemalt -> dabei eine Durchrottung unter einem Spant (2* ca. 5markstückgross) in der Planke entdeckt Dann stand das Boot ein weiteres Jahr unter einem Carport. Letzten Sommer habe ich es dann zum Rumbasteln günstig übernommen und habe es seit dem unter einem Zelt (trocken) lagern. Wollte jetzt mal so langsam mit der Renovierung beginnen, habe aber einige Überraschungen erlebt: Die Trockenspalte waren in der Hitze des letzten sommers auf 1cm angewachsen, so dass die 0,5cm Arcrylverfüllung ein wenig verlohren lose in den Spalten lag. Als ich jetzt das Boot aus seinem Winterschlaf geholt habe, sind die Spalte komplett zugepresst und sogar die Bordwände am Spiegel weggedrückt -> siehe Foto. Da ich jetzt Zeit zum Basteln hätte wäre es sehr hilfreich wenn ihr mir bei folgenden Fragen weiterhelfen könntet Ist es normal, das allein das kalte und feuchte Wetter (Regeneinfall kann ich ausschließen) zu solchen Veränderungen führt? Bleibt das Deckholz in dieser Ausdehnung, wenn ich es jetzt von unten reichlich öle (das Boot soll auch weiterhin hauptsächlich an Land bleiben)? Sollte ich warten, bis es warm wird und dann das Acryl rauskratzen (sieht ja auch nicht gut aus) damit sich wieder die ursprüngliche Decksbreite bilden kann? Sollte man allgemein mit Holzarbeiten (Ersetzen von Spanten und Hülle) bis zum trockenen Sommer warten? Ausserdem habe ich noch ein Problem mit morschen Spanten im Bug: Teilweise sind sie nicht nur morsch, sondern auch schwarz, als ob von einem Pilz befallen. Die Färbung ist auch auf (halbwegs) gesundendem Holz zu finden das ich eigenlich lassen wollte. Gibts da ein Mittel gegen, insbesondere für das neue Holz das ja dann gleich Kontak mit dem alten bekommt? So, das ist es erstmal. Hoffe es ist nicht zu viel Text und Fragen, aber Versuch mach kluch! Danke schonmal im Vorraus |
#2
|
|||
|
|||
Willkommen im Forum und Glückwunsch zum Piraten. Schöne, robuste, vielseitige Boote. Ich hab auch einen gehabt (auch "Makaronie") und ihn heiß und innig geliebt, bis er einem hölzernen Jollenkreuzer weichen mußte. Wir (min damalige Freundin und jetzige Ehefrau sowie meinereiner) waren mit dem Piraten ( auch auf 2-wöchigen Urlaubsfahrten unterwegs (im Zelt schläft es sich besser als unter der Persenning).
Heute abend mehr, Zu Deinen Problemen, ich denke aber, sie sind ganz gut lösbar. |
#3
|
|||
|
|||
willkommen im forum
wenn dein holz noch so gut arbeitet,dann ist bestimmt alles machbar.ein wenig bauchschmerzen bekomme ich immer,wenn ich höre,daß holzboote nicht dauerhaft im wasser liegen.so wird dein boot nie richtig dicht. mfg lothar
__________________
mitglied www.neptunclub-neustrelitz.de Wenn alles andere scheitert,kann man sich immer noch durch einen grandiosen Fehler unsterblich machen! J.K.Galbraith |
#4
|
|||
|
|||
Im Rumpf sind nur zwei Trockenspalten. Da die von einem Vorbesitzer teilweise mit einer unbekannten Substanz gefüllt waren, hatte ich gehofft das dauerhaftes Quellen für die Abdichtung nicht notwendig ist. Nur die grosse Formveränderung des Decks beunruhigt mich jetzt sehr. Würde das durch oelen nicht besser werden?
gruss Malte |
#5
|
||||
|
||||
Hallo Malte,
Schoenes Boot!!!! "schwarz" beim Holz heisst noch nicht dass es schon kaputt ist! Das "Acrylzeug" kratz heraus. Hoffentlich wurde kein Silikon benuetzt. Durchgerotteter Spant: kann man mit ein wenig handwerklichem Geschick ersetzen. (Gib 1x in die Suchfunktion Spant, Holzspant ein) mach noch ein paar Bilder von innen und von den fuer dich wichtigen Problemstellen. LG Peter
__________________
Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK
|
#6
|
||||
|
||||
Moin Malte, meine paar Gedanken mit Versaätung, bitte verzeih.
Dunkles Holz: hat Peter schon gesagt, muß nicht krank sein. Schleif es wieder hell, konservier es nach der Methode Deiner Wahl, und alles ist schick. Solange das Holz fest ist, keine Panik. Was weich ist, muß raus. Planke durchgerottet: da mußt Du tauschen. Das kann etwas heikler werden, aber bei einem Knickspanter immer noch leichter als bei einem Rundspantboot. Insbesondere, wenn Du einen Trockenlieger aus dem Boot machen willst und dazu das Boot (mindestens das UW-Schiff) mit Epoxy-Laminat beschichtest. Das rotte Stück Planke muß raus, ich denke, bei Epox-Beschichtung kann das neue Plankenstück gut mit stumpfem Stoß und geschraubter Lasche eingesetzt werden. Das ist dann nicht die höchste Bootsbaukunst, ordentlich verarbeitet aber immer noch "gute Arbeit". Wenn Dein Voreigner was in die Plankenfugen geschmiert hat, was rausbröckelt: raus, raus, raus damit. Und dann weitersehen. Und wennEuer Achterdeck Euch die Planken vom Spiegel wegdrückt, scheint es mir (Holzbooteigner, aber im Hauptberuf Schreibtischtäter) daran zu liegen, daß Ihr dem Deck das Zuquellen verwehrt habt mit dem komischen weißen Zeug, so daß es jetzt in die andere Richtung quellen muß- und Holz kann sich dabei schonmal bis zu fast 5 Prozent quer zu den Fasern ausdehnen. Da ist dann schon "Bums" dahinter.... Wobei man bei einer derartigen Ablösung auch peinlich den Zustand von Balkweger und Schergangsplanken inspizieren sollte. Wenn aber das Deck derart aus den Fugen geht, würde ich es wohl neu verlegen. Spntan würde ich meinen (erfahrene Bootsbauer mögen mich ggf korrigieren), daß man, die alten Teile, (die ja noch passabel aussehen) einfach nach Entfernung der weißen Fugenmasse neu einbaut. Weiße Bilgenfarbe würde ich nicht verwenden. Bei Naturlackierung hat man den Vorteil, daß man beginnende Problemstellen an der Verfärbung erkennt. Außerdem scheint mir, daß Ihr mit grpndlicherem Schleifen das Lack-Erscheinungsbild optisch noch gut aufhübschen könntet. Gruß+viel Freude beim Bauen und Segeln.
|
#7
|
|||
|
|||
ich freu mich doch über alle Gedanken die ich bekommen kann...
hab heut erstmal versucht das Acryl aus dem Deck zu kratzen -> kein Erfolg, würde zu viel schaden am Holz machen. Das unbekannte Zeug aus dem Unterwasserbereich ist nur meißelbar, bröselt aber gut weg. Vielleicht geht es in ein paar wochen einfacher, wenn das sich ein wenig zusammenzieht. Hab mich deshalb dem Unterwasserschiff gewidmet. Putzen und "mutig" alles weiche Holz entfernen.... wie es bei solchen Aktionen wohl üblich ist, ist immer mehr weich als gedacht: Gleich zwei grössere Problemstellen im Bug gefunden (-> Fotos) Die Planken unter den vergammelten Spanten sind dort nicht richtig durchgerottet, sondern nur "oberflächlich". Allerdings beträgt die Restdicke der verbliebenen Planke an den dünnen stellen nur 2 bis 3 mm. Werds mal morgen vorsichtig anschleifen obs nicht nur noch Farbe von außen ist ;) Vielleicht reicht dann ja epoxidharzfüllung und neuer Spant drauf ? Sollte ich so lange schleifen, bis färbung verschwunden ist, ungeachtet ob es noch weich ist? Geändert von laguncula (04.04.2009 um 23:25 Uhr) |
#8
|
|||
|
|||
Ohne die weiße Farbe könnte man sicher mehr erkennen. Hier ist übrings das (eigentliche) Loch, welches mir schon bei der Übernahme aufgefallen ist. (Sicht einmal senkrecht von oben ins Boot und dann von unten). Wollte dort einfach Platte einkleben und gut.
euch schönen Sonntag und Gruss vom Malte Geändert von laguncula (04.04.2009 um 23:26 Uhr) |
#9
|
||||
|
||||
Schöner Holzpirat
Moin laguncula/Malte,
einen schönen Holzpiraten hast du da! Ich habe meinen Piraten auch vor ein paar Jahren vom Wrack wieder zum Leben erweckt. Rotte Stellen hatte ich auch aber nicht so groß wie Du, daher kann ich da wenig sagen. Wo es geht würde ich austauschen, ist besser für die Stabilität. Kleinere Stellen habe ich mit Epoxi durchtränkt, also wieder "gestärkt". Nachdem ich fertig war, wollte ich nicht alleine Holzpirat segeln und so kam es, dass ich mit anderen "Leidensgenossen" das "Festival der Holzpiraten" aus der Taufe gehoben habe. Dort kannst du viele Holzpirateneigner kennenlernen, die Dir gerne mit Ihren Wissen Dich unterstützen. Braunschweig ist ja nur ein Katzensprung zum Steinhuder Meer, also schau doch einfach mal vorbei. Bring Fotos mit und sprich mich an. Geändert von HolzpiratG451 (15.04.2009 um 23:41 Uhr) |
#10
|
|||
|
|||
Hallo Leute,
nach längerer Pause sollte es dieses Wochenende erstmal ein bischen weitergehen. August im Steinhuder Meer wäre schon nett. Habe gerade den stark angefressenen mittleren Querspant (Foto oben) ausgebaut und alles lose Holz von den darunterliegenden Längspanten bzw. der Beplankung gekratzt. Dazu hab ich zwei Fragen: Reicht es die Plankenschrauben abzusägen und die neuen Spanten einfach mit Epoxy auf die Planken zu kleben oder hat das keinen Sinn? (dachte mir, wenn das Unterwasserschiff eh epoxiert wird, arbeitet es ja eh nicht mehr so stark ) Dort wo im Bug die Längsspanten weich geworden sind, sind auch die Plankenstöße beim Trocknen aufgegangen. Genau an diesen Stellen muss auch teilweise neues Mahagoni eingesetzt werden. Sollte ich jeweils zwei einzelne Flicken so einsetzen, dass sich der Trockenriss auch durch den Flicken fortsetzt oder einfach ein großes Stück und gut? Dank schonmal |
#11
|
||||
|
||||
Wie steht´s, wie geht´s?
Hallo Malte,
na was macht dein Pirat? Bist du weitergekommen? Lange nichts mehr gehört hier. In zwei Wochen steigt das Holzpiraten Festival. Vielleicht kommst du ja auf einen Klönschnack vorbei. |
#12
|
||||
|
||||
Hallo Malte,
ein Jahr ist vergangen, wie sieht es mit deiner Restaurierung aus. Bist du weiter gekommen? Würde mich interessieren wie es dir geht. Ich selber habe das Ganze nicht in einem Jahr geschafft... Schönen Gruß |
#13
|
|||
|
|||
Pilze?
Hallo, ich bin seit einem Jahr stolze Besitzerin einer kleinen Waarship 7,25 und habe momentan mit einigen lecken Stellen zu kämpfen, die ich momentan abdichte. Mit Erschrecken habe ich jetzt auf den Holzbrettern der Bilge und den Unterlagen der Matratzen einen weißlichen Belag ausgemacht, der wie Staub aussieht, meine Vermutung ist allerdings Pilzbefall. Einen richtigen Schwamm konnte ich aber nicht ausmachen.
Leider habe ich die Feuchtigkeit noch nicht im Griff, so meine Frage, was kann ich weiter tun? Viele Grüße Anke |
#14
|
||||
|
||||
Zitat:
zunächst a) alle Bereiche mit einem Entfetter / Reiniger abwischen, dann b) alles mittels eines Schleifvlieses anrauen und c) mit einem 1-komponentigen PU-Lack beschichten, weil: mit a) löst Du alten Schmutz und "Schmand" b) 1] raust Du die Oberflächen nur leicht an, brauchst 2]nichts zu entfernen und 3] läufst kein Risiko, zu tief zu schleifen. c) der 1-Komponenten PU-Lack versiegelt deine Oberflächen nochmals, und killt mittels der Lösungsmittel eventuelle Sporen. Arbeitsschutz bei a, b, c) Atemschutzmaske mit Aktivkohlefilter A2 gegen die Dämpfe, trotzdem für gute Belüftung sorgen(!) und falls doch Sporen in der Umgebungsluft sein sollten. Eine Bezugsquelle für die angesprochenen Materialien nebst handwerklichen Tipps -auch für die lecken Stellen-gibt´s, wenn Du mir eine private mail schickst. Gruß Michael |
Themen-Optionen | |
|
|