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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Wiederbelebung 75er Koralle Typ S6R
Hallo zusammen,
gestern habe ich eine "zu Reparieren" deklarierte Atlanta Koralle abgeholt und war aufs schlimmste gefasst, was dann auch erfüllt wurde... Die ü250km Rückfahrt haben leider nicht zur Besserung geführt, da die Auflagefläche des Trailers leider die Schadstellen weiter bearbeitet hat... Zur Koralle: BJ 75 Modell S6R mit 8.5m2, Rumpf nicht überlackiert aber doch benutzt, Holzdeck optisch nur verwittert aber ok, Segel noch original, stehendes Gut ok und sonst auch alles vollständig und nutzbar. An sich ein schönes Schiffchen, das aber folgende doch recht gravierende mechanische Mängel hat. -Riss entlang des gesamten linken Schwertkastens nach Grundkontakt des Schwertes bei Legerwall, der Riss geht komplett durch und bis über den Wasserpass und dort ist ein ziemlich ausgefranstes Loch zudem wurde ein Dreieck ausgesägt -Riss im Rumpf am vorderen Ende des Schwertkastens in Richtung Mitte -Unter dem Vordeck gibt es keine Stützen mehr -Linkes Sperrholzschwert dank der Aktion auch angebrochen, rechtes schon mal laminiert... -Groß am Unterliek schon seit längerem mit Tape beidseitig aus dem Segelladen verklebt -Untere Lattentaschen ausgerissen, beide Latten weg, obere noch intakt -Beide Seitendecks nicht mehr mir dem Heckkasten verklebt Aber Bilder sagen mehr als Worte, hier findet ihr ein Album mit Detailfotos der Baustellen, dort möchte ich auch die Restaurierung dann dokumentieren. http://www.myref.to/crypt.php?file=153931 Nun meine Frage an Euch, nachdem ihr die Bilder gesehen habt, die Anbauteile bei eBay verkaufen und bis Ostern warten und das Osterfeuer vergrößern, oder kriege ich den Rumpf dicht und die Jolle wieder zum segeln? Wie ihr Euch viell denken könnt habe ich noch keine große Ahnung von Jollen bzw. der Restaurierung, habe aber einen Tischler und Kollegen im Segelverein die mir den Umgang mit Sperrholz, GFK, Epoxi und Co zeigen können. Handwerklich bin ich nicht ganz ungeschickt, aber als werdender Sozialpädagoge halt mehr mit Halbwissen, Angelesenem und Optimismus ausgestattet was die Bootsrestaurierung angeht, als mit einer handwerklichen Ausbildung. Da ich die Koralle im Rahmen eines Projektes mit 2 Jugendlichen wieder flott machen möchte ist unser Budget leider gering - was also eine Wiederherstellung des Auslieferungszustandes nicht hergibt - aber dennoch möchte ich eine haltbare und sichrere Lösung erreichen, die halt ökonomisch ist, so dass wir die Koralle dann auch mit gutem Gewissen segeln können und sie dabei auch wieder gut aussieht. Meine ersten Gedanken sind alles um die Schadestellen recht großflächig ab/anschleifen und die Risse wieder mir Glasfasergelege oder Matten und Epoxid oder Polyesterharz zu verschließen und dann im Anschluss den gesamten Rumpf - der durch das Alles sicher nicht stabiler und besser geworden ist - mit Glasfasergewebe von außen zu verstärken. - Die Löcher entweder mit Kleber füllen und rund um Gewebe, oder größer machen und mit Sperrholz stopfen und dann verkleben. - Die Stützen vorn zu ersetzen und zusätzlich noch Leisten unter dem Vordeck und den Seiten einzukleben, damit die Stabilität höher wird. - Die Schwerter möchte ich dann komplett neu anfertigen und mit Glasfaser laminieren. Das sind so meine rudimentären Gedanken und ich hoffe, dass die nicht ganz falsch sind und ihr mir das wie womit und wie viel raten könnt. Vielen Dank schon mal für Eure Ideen und Ratschläge, Grüße Malte |
#2
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Hallo Malte,
zuerst einmal ein herzliches Willkommen. Zu deiner Renovierung: erstmal Luft holen, das wird schon werden... Zuerst muss die Farbe bis auf das holz runter, damit Du das gesamte Ausmass der Schäden erkennen kannst. http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=23690 Keine Angst, hier wird dir geholfen... Grüsse, Eckhard
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<< Geändert von DerLinde (24.05.2009 um 14:04 Uhr)
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#3
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Hallo Eckhard,
dank Dir für die aufmunternden Worte, beim stöbern und lesen hier habe ich schon gemerkt, dass vieles nicht so dramatisch ist wie es im ersten Schreck scheint Ich komme grad vom Dümmer, es war ein herrlicher Segeltag, das spornt mich um so mehr an alles zu richten, damit ich mit der Koralle dann auch fahren kann. Im Moment befinde ich mich noch in der Planungsphase des Projektes, sobald ich mir im klaren bin, dass und vor allem wie es mit Erfolg und mit verhältnismäßigen Mitteln umgesetzt werden kann, werde ich richtig loslegen da die Teilnehmer doch eine gewisse Struktur haben müssen. Wenn ich Dich richtig verstanden habe muss ich sehr sehr großzügig die schadhaften Stellen freilegen um die Struktur zu ckecken. Der erste Schritt nach der oberflächlichen Sichtung ist also, die Schadstellen, ca 50-60cm in die Runde, mit dem Exenter abzuschleifen bis aufs Holz um das ganze Ausmaß zu sehen?! Ist meine geplante Reperatur mit Glasfasermatten und Polyester auf der dann abgeschliffenen Fläche sinnvoll, oder gehts auch anders? Wenn ja welche Stärke empfiehlt sich, gleich eine dicke oder mehrere dünne Matten nach und nach einfügen? Schönen Abend noch, Grüße Malte |
#4
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Hoi Malte,
der Dümmer ist ein schönes Revier, ich hab Verwandschaft in der Gegend... Sowohl der Tomek (Segelmann, siehe Tread-Link in #2) als auch ich haben den Lack bzw. die Farbe so grosszügig entfernt, dass davon nichts mehr auf dem Boot drauf war, auch die Decks (Vor- und Seitendecks) mussten dran glauben. Manche Schadstellen können sich unter der Farbe verstecken! Zum abschleifen gibt es noch zu sagen, das Lack und Farbe härter sind als das Holz auf dem sie aufgebracht sind - als Folge davon besteht die Gefahr, dass Du den Lack/Farbe nur anschleifst und das direkt daneben liegende Holzmehr und mehr abträgst... Stell doch ein paar Fotos - Details und das ganze Boot - ein, dann bekommst Du mehr Tipps und Hinweise
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<< |
#5
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Die Restaurierungsstory vom Segelmann habe ich durchgelesen, eine tolle Arbeit die er da macht - in anbetracht dessen was an seinem Boot alles hin und platt war habe ich es wohl relativ gut erwischt was die Schäden angeht.
Morgen werde ich noch weitere Fotos von dem Schaden und gesamten Boot machen und in dem Album einfügen, damit ihr Euch ein gesamtes Bild machen könnt. Zur Zeit habe ich leider noch keinen ordentlichen Arbeitsplatz da das Lager zwei Wochen noch anderweitig genutzt wird, daher liegt die Koralle nun mit Kiel und Heck auf zwei alten Reifen. Für die Arbeiten werde ich mir 2 oder 3 gepolsterte Böcke bauen um den Rumpf zu entlacken und so. Grüße Malte |
#6
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Hallo nochmal,
ich habe noch ein paar Bilder von dem Boot und der Schadstelle gemacht und hier im Album eingestellt http://www.myref.to/crypt.php?file=153931 Ich bin schon auf Eure Ideen und Meinungen gespannt... Grüße Malte Geändert von der_malte (25.05.2009 um 18:05 Uhr) |
#7
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Hi,
wie dick ist denn der Material-Auftrag an der auf dem unteren Bild zu sehenden Fläche? Sieht ziemlich dick aus...
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<< |
#8
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Hi,
ich kann es nicht genau sagen aber 2-3 mm ist der weiße Fiberglasrumpf bestimmt. Die grüne Farbe ist nur 1K Lack, daher sieht man den Rumpf auch gut. Da das Boot ein Urlaubsboot war ist kein Antifouling gestrichen worden. Das alles würde ich dann bis auf das Sperrholz runter schleifen. Hoffe dass das mit dem Exenterschleifer und 180er Papier ganz gut geht, da ich Sorge habe zu schnell auf dem Funier zu sein. |
#9
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ein formverleimter Rumpf und 2-3mm Fiberglas drauf? Ich glaube nicht, dass das orginal ist...
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<< |
#10
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Doch das ist original, mit den 2-3mm habe ich mich vielleicht etwas verschätzt ;)
die Atlantawerft hat damals das Verfahren entwicklet Funier damit zu verpressen. Hier gibt es einen Artikel aus der Yacht von 68 der die Jolle beschriebt. http://www.fky.org/prestodata/showdo...r=0&config=std |
#11
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Hallo zusammen,
als ich heute schon mal die Bodenplatte demontiert habe, habe ich weitere geflickte Löcher gefunden und eines davon ohne Mühe mit dem Schrauben- dreher durchstoßen können Scheinbar war der Vorbesitzter ein wenig oft über Grund gefahren.. Zudem habe ich noch weitere Risse in Richtung des Funiers gefunden die teilweise mit Kleber verschmiert waren aber auch durch waren. Da der Bodenbreich ja eh überdeckt ist, würde ich die Löcher abschleifen und neu verfüllen und dann die gesamte Fläche mit einer Gewebematte verstärken um weiteren Rissen entgegen zuwirken. Empfiehlt sich das? Welche Mattenstärke und Verlegewinkel sind da am besten? Danke schon mal!! |
#12
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Hi Malte,
hast Du schon mal überlegt, die Beschichtung komplett neu aufzubauen? Dann findest Du evtl. weitere versteckte Mängel und kannst diese dann gleich richten... Grüsse, Eckhard
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<<
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#13
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Hallo Eckhard,
ja da scheinst Du leider recht zu haben, das Boot ist doch eine größere Baustelle als ich von aussen erahnt habe. Was ich unter dem Bodenbrett gefunden habe war ja leider nicht so schön Was den Wiederaufbau der Aussenschicht angeht bin ich mir aber noch nicht sicher, da der Originale mit nun schon über 34 Jahren bis auf die defekten Stellen noch ganz gut in Form ist. Die Schäden haben sich ja aus und um den großen Schaden entwickelt. Hast Du da eine Idee welches Material ich da am besten nehmen kann, damit es vergelichbar gut wird wie mit dem Vaakuumverpressen und zich Tonnen? btw. bist Du eigendlich hier im Restaurierungs Forum der einzige Experte der Ahnung von Arbeiten an GFK- und Holzbooten hat? Schönen Abend noch, Malte |
#14
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Oh je...
ich hab nur ganz wenig Ahnung von GFK und Holzbooten - ich restauriere gerade einen 61er Holz-Korsar und bin immer noch beim entlacken. Das GFK kommt wohl erst nächstes Jahr drauf. Was mir bei deinem Boot Sorgen macht, sind die für mich unbekannten Bestandteile der Aussenhaut, da stellt sich mir die Frage, ob es sich mit Epoxid überhaupt verträgt. Deine Beschichtung hat bis jetzt alles "zusammen gehalten", auch kleinere Beschädigungen - wird das auch so sein, wenn Du damit wieder segelst? Irgendwann wird die Schale vielleicht (auf)brechen...
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<< |
#15
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Hi Eckhard,
vielen Dank dass Du mir dennoch Tips gegeben hast, hat sich für mich alles plausible angehört und auch schon bei den ersten Gedanken geholfen - ist ja leider nicht so besucht hier... Der Gedanke, dass ich es verschlimmbessern kann ist mir auch schon gekommen, da ich nicht genau weiß was noch alles zum Vorschein kommt, was bisher durch die Deckschicht gehalten und versteckt wurde. Du hast da ein schönes aber sehr großes Projekt, wenn Du den Korsar fertig hast wird das sicher ein schmuckes Teil! Solche ein Projekt möchte ich später auch mal machen, da ich denke, dass der ganze Wiggel und die Zeit beim ersten Schalg auf dem Wasser vergesen sind Grüße Malte |
#16
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Als ich meine Koralle noch hatte, habe ich auch dort gelesen -> http://www.segeljolle-atlanta-koralle.de/
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Gruß Uwe - und hier meine Homepage
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#17
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Hallo Uwe,
danke für den Tip, das Forum habe ich auch schon gefunden, das istnoch recht klein und wächst hoffentlich um noch viele Korallisti Grüße Malte |
#18
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Hallo nochmal,
da ich nun erstmal die Schadstellen großflächig bis aufs Sperrholz runterscheifen möchte frage ich mich, wie ich das am materialschonensten machen kann. Folgende Möglichkeiten der Materialentfernung innen und aussen die für mich in Frage kämen habe ich hier und im Netz schon betrachtet: 1. Exenterschleifer mit Staubsauger und weißen 80er Papier etc. 2. Mit dem Schleifklotz per Hand 3. Heißluftfön mit Ziehklinge und Salmiak und Spiritus nachwischen 4. Dilunett Abzeizer 5. Fürs grobe eine Lackfräse?! Wichtig ist mir dabei auch der gesundheitliche Aspekt, da ich nicht genau weiß was ich da fürn Zeug runter hole -> ich werde auf jeden Fall guten Atemschutz tragen, auch wenn das viell als uncool angesehn wird Welche art und weise enmpfehlt ihr bei unbekannten Beschichtungen? Grüße Malte Geändert von der_malte (31.05.2009 um 21:38 Uhr) |
#19
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1. Exenterschleifer mit Staubsauger und weißen 80er Papier etc.
Wenn Du an einer Stelle durch die Beschichtung durch bist, schleifst an der Stelle nur das weichere Holz weg, aber nicht die angrenzende Beschichtung 2. Mit dem Schleifklotz per Hand Das wird lange dauern, anschliessend hasst du Oberarme wie Arnie 3. Heißluftfön mit Ziehklinge und Salmiak und Spiritus nachwischen Meiner Meinung nach das beste 4. Dilunett Abzeizer Abbeizer kannst Du bei 2K-Produkten vergessen, das ist wie Handcreme auf Acrylfarben 5. Fürs grobe eine Lackfräse?! Auf der gewölbten Oberfläche? Eine gute Maske ist immer gut, sie muss allerdings auch zur Arbeit passen...
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Beste Grüße, Egge >>Wasser ist dazu da, um es mit Booten zu befahren<<
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#20
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1. Exenterschleifer mit Staubsauger und weißen 80er Papier etc.
Wenn Du an einer Stelle durch die Beschichtung durch bist, schleifst an der Stelle nur das weichere Holz weg, aber nicht die angrenzende Beschichtung - Klingt plausibel, werde dann lieber nen Deltaschleifer nehmen und damit die Stellen bearbeiten die per Heißluft und per Hand nicht ganz sauber wurden. 2. Mit dem Schleifklotz per Hand Das wird lange dauern, anschliessend hasst du Oberarme wie Arnie - Hab wo anders gelesen, dass damit am schonensten gearbeitet würde, werde ich versuchen und wenn technisch upgraden ;) 3. Heißluftfön mit Ziehklinge und Salmiak und Spiritus nachwischen Meiner Meinung nach das beste - Da habe ich Sorgen, dass ich das alte Funier zu sehr röste, taste mich da vorsichtig ran und nehm das um den Lack leicht anzulösen. 4. Dilunett Abzeizer Abbeizer kannst Du bei 2K-Produkten vergessen, das ist wie Handcreme auf Acrylfarben - Ok das einleuchtend, war eh nich so begeistert von Chemie 5. Fürs grobe eine Lackfräse?! Auf der gewölbten Oberfläche? - Für den Rumpf der länge nach Bahn für Bahn hätte es gehn können, wobei das bei größeren Booten besser passt *g* Was den Atemschutz angeht werde ich fürs schleifen und laminieren und später lackieren entsprechend was nutzen |
#21
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Atlanta
Gibt es eine Atlanta mit Mittelschwert? Atlanta Koralle 1976/GFK Jolle?
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