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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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Lagunen, Kanäle, Adria
Lagunen, Kanäle, Adria
Dieses Jahr war die mögliche Urlaubszeit mit dem Boot durch einen Termin unterbrochen, der für mich für eine Rückkehr nach München vorsah, wenn auch nur für eineNacht/Tag. Dadurch waren die Sicherheitsreserven für eine große Fahrt nicht mehr gegeben. Also bleibt es bei einem Urlaub auf der italienischen Seite der Adria. Drei Abschnitte waren bezeichnend für unsere Urlaubszeit. Der erste Teil vor dem besagten Termin war der Teil der Erholung und des Relaxens, der zweite Teil fand mit Freunden statt, die uns mit ihrem Boot auf einer Fahrt in die Lagune von Venedig begleiteten und die letzte Urlaubswoche war dann noch viel Badespass und ein dreitägiger Ausflug über das Inselchen Anfora nach Grado. Aber jetzt der Reihe nach: Am 10 Juni abends wird das Auto gepackt. Wir haben die Herausforderung die Fahrt mit dem Mini machen zu müssen, denn ich hatte übersehen, dass das andere Auto zum TÜV musste. Also dieses Wagen in die Werkstatt gegeben und das Gepäck neben den Mini gestellt. Eigentlich wollte ich die Fahrt über Kitzbühel, Pass Thurn, Felbertauern, Lienz, Gailbersattel und Plöckenpass schon immer einmal mit dem Mini machen, aber nicht für den großen Urlaub. Doch jetzt geht es nicht anders. Das Besondere, es ist auch noch ein Mini Cabrio, eines mit ordentlich Dampf noch dazu, also keimt schon Vorfreude auf. Die Passstrassen könnten doch zum Vergnügen werden. Ja, wenn da nicht das Gepäck wäre, das sich da um das Auto türmt. Doch man unterschätzt oft das Aufnahmevermögen von Stauräumen. Die Sitze hinten umgeklappt und alles läßt sich so verstauen, dass auch noch ungehindert das Dach geöffnet werden kann. Ganz früh am 11. Juni geht es los, wir frühstücken dafür unterwegs im Hotel Rauter in Matrei. Der Urlaub hat begonnen. Später kommt die Sonne und mit offenem Dach zischen wir um die Serpentinen der Passstrassen und erreichen Italien. Bei Udine ist an diesem Tag ein Stau angezeigt. Wir weichen großräumig aus, gehen von der Autobahn und nehmen die Landstrasse nach Grado. Auch da staut sich die Anreiselawine. Wir sind im Urlaub, 3,5 Wochen liegen vor uns, es wird schon weiter gehen und als wir dann die Abzweigung Triest/Venedig erreichen, liegt das Stauende hinter uns. Da liegt das Boot und ruckt an den Festmachern. Das Wetter ist nicht ganz so schön und beständig wie im August, dafür versprechen wir uns eben mehr Ruhe, kein Gedränge an den Bootstankstellen und aufmerksamen Service in den Restaurants. Aber erst einmal muß das Boot klar sein. Das heißt stauen, einkaufen, Boot waschen, checken und abends sind wir dann froh in unsere Kojen gekrochen. Vor Jahren hatten wir einmal zufällig die Familie Federle in Friedrichshafen auf der Interboot getroffen, sassen mittags zusammen bei Schupfnudeln auf dem Messegelände und wir haben dieses italienische Lagunen- und Kanalrevier so beschrieben, dass dies auf die Agenda bei den Federles kam. Nun waren sie da, erkannten uns wieder und dieses Treffen hat uns natürlich auch sehr gefreut. Schön, wenn ein Leser der noch nicht so perfekten Erstausgaben meiner nautischen Reiseführer doch den Stoff in die Realität umsetzt. So ein Wiedersehen tut doch richtig gut im Urlaub! Mit im Gepäck führten wir einen ganz neuen Grill, einen Cobb. Der hat die Besonderheit aussen nur handwarm zu werden. Diesen auf die Badeplattform gestellt, können wir für uns ein kleines Grillfest machen ohne die Kombüse im Salon zu bemühen. Daher gibt es in der ersten Woche zwar Besuche bei Mazarak, mit unseren Freunden Gudrun und Andreas und auch bei Nico, mal alleine, mal mit Freunden aber ganz besonders ein eigenes kleines Grillfest zu Zweit tief in der Lagune. Dort, wo wir dafür geankert haben, bleiben wir auch über Nacht. Auf dem Meer waren wir nur ein Mal, zu viele Wellen und zum Baden lädt es uns auch noch nicht ein. Die erste Woche wird von starkem nördlichen Wind geprägt – typisch, es schein die Sonne dazu. Alles kostet dann Zeit, was wir unternehmen. In Ruhe einkaufen, mit dem Tapaziere (Sattler) in Lignano über ein neues Verdeck verhandeln, die Gasflasche neu anschliessen und dabei den Schlauch erneuern, ein Geburtstagsgeschenk aus Muranoglas abholen, alles verläuft in Muße. Ausser relaxed in der Lagune von Bibione und Caorle liegend läuft nicht viel. Revier: Porto di Baseleghe, Litoranea Veneta: Canale del Lovi, Canale Cavenella, Canale del Morto, Canale Nicessolo. Ankerplätze: Canale del Lovi, Canale Nicessolo. Für Nachahmer: Karte Belletti Editore Nr. 3, Laguna di Caorle, oder Übersichtskarte aus „Lagunengeheimnisse Band 1“, Literatur: „Lagunengeheimnisse Band 1“. Dann kommt der Tag meines Rückflugs nach München. Air Dolomiti im Auftrag der Lufthansa mit einem Jet immerhin. Der Start ist um 17:00 Uhr in Venedig, ich fahre mit dem Auto hin und lasse es dort in einer der Garagen. Ein herrlicher Flug über die Alpen wartet auf mich, bei bestem Wetter mit einem unglaublichen Blick auf die Alpen und dann das Grün des Voralpenlandes hier vor München – alle Schattierungen dieser Farbe, je nach Zustand der landwirtschaftlichen Bearbeitung. Grüngelb frisch gemäht, saftiges Grün bei stehendem Gras oder Felder in Hellgrün… Helga verbleibt eine Nacht alleine auf dem Boot. Am nächsten Tag, dem 18.06. geht es von München aus wieder zurück. Anflug der Lagune von Venedig von Süden her über Chioggia. Leider sitze ich auf der linken Seite, kann dadurch aber ein gutes Luftbild der Marina und Werft bei Campalto schießen, Cantiere F.illi Marchi, das belegt, dass die Fahrrinne dort ausgebaggert sein muß, denn es ist ein Segelboot im Zufahrtskanal zu sehen. Heute noch beginnt, nach der Landung und der Rückkehr nach Bibione, Porto Baseleghe, jetzt der Teil des Urlaubs mit Bootstouren. Unsere Freunde Dorle und Franz mit Harald und ihrem Harlekinpudel Gioja sind schon mit ihrem Boot bei uns in der Lagune und warten auf mich, als ich noch auf der Autostrada von Venedig aus nach Norden sause. In der Marina angekommen, wird zuerst natürlich mein Helga in die Arme genommen aber dann geht es los: Maschine an, Leinen los, ab zu Mazarak, dort wollen wir uns treffen und dann weiter zu Nico nach S.Gaetano zu fahren. Sie stehen auf der Strassenbrücke bei Mazarak und winken und fotografieren, Franz und Harald sehen uns von da aus schon von Weitem, wie die Bilder dann zeigen werden, die uns Alle zusenden, damit ich ein Fotobuch daraus mache. Nein, wir bleiben nicht bei Mazarak, wir fahren jetzt nach der Begrüssung zusammen nach S.Gaetano zu Nico. Der Binnenweg dafür: Porto di Baseleghe, Litoranea Veneta: Canale del Lovi, Canale Cavenella, Canale del Morto, Canale Nicessolo, Bocca Volta, Fiume Lemene. Kostenloser Anleger des Restaurants Nico in S.Gaetano. Für Nachahmer: Karte Belletti Editore Nr. 3, Laguna di Caorle, oder Übersichtskarte aus „Lagunengeheimnisse Band 1“, Literatur: „Lagunengeheimnisse Band 1“. Herrliches Wetter am späten Nachmittag, Sonnenschein pur. Das wird sicher ein schöner Abend im Garten von Nico. Es ist ein herrlicher Abend. Bei Crespelle, Fisch und Weisswein nimmt er gegen Mitternacht sein Ende. Nico, seine Frau und die anderen Familienmitglieder tragen auf, verwöhnen uns mit der Herzlichkeit, mit der man bedient wird, wenn man sich Jahr für Jahr sieht. Am nächsten Morgen gibt es bei Nico Frühstück – fürstlich mit Schinken und Ei, Semmeln und Marmelade. Nico hat über die Jahre die Bedeutung eines Frühstücks für deutsche Gäste kennengelernt und deckt jetzt entsprechend auf. Nun scheint die Morgensonne in den Blumengarten und läßt uns dieses kleine Paradies beim Frühstück geniessen. So gestärkt gibt es einen Rundgang durch S.Gaetano, am verfallenden Gut von Baron Franchetti (Nanuk) vorbei. Die Gedenktafel am Hauptgebäude ist schwer zu entziffern. Nanuk war ein Freund von Ernest Hemingway und hatte sich um den Ausbau der italienischen Eisenbahn verdient gemacht. Wir besichtigen das geplante Gelände mit dem Vorhaben des Marina-Neubaus. Dieses Vorhaben scheint seit Jahren zu ruhen aber die Appartementhäuser stehen alle und anschlagende Hunde verraten uns, dass sie bewohnt sind. Dann nehmen wir den Plan auf, über Porto Falconera auszulaufen. Es ist inzwischen die Flut da, wir benötigen etwas mehr als einen Meter Wassertiefe um sicher navigieren zu können. Das Auslaufen beginnt, die Wassertiefe in dieser unsicheren Zufahrt wirft Spannung auf: 1,5m, 1,4m, 1,3m, 1,2m, 1,1m, 1,2m, 1,1m, 1m – Antrieb hoch! – 1,2m, 1,3m, 1,4m – wir haben es geschafft. Vor uns läuft Filou mit Dorle und Franz, die haben ein paar Zentimeter weniger. Der Binnenweg dafür: Fiume Lemene, Bocca Volta, Canale Nicessolo, Porto di Falconera. Für Nachahmer: Karte Belletti Editore Nr. 3, Laguna di Caorle, oder Übersichtskarte aus „Lagunengeheimnisse Band 1“, Literatur: „Lagunengeheimnisse Band 1“. Die Adria ist glatt wie ein Ententeich. Weil eine Maschine von Filou bei höherer Drehzahl warm wird, bleibt es bei um die 18 kn Marschfahrt. Wir laufen schneller und machen daher immer wieder Pausen bis Filou aufholt. Lang zieht sich das endlich erreichte Lidi di Jesolo vorbei. Mehrere Hochhäuser entstehen hier oder wurden letztes Jahr neu fertig gestellt, die Ansicht der Stadt vom Meer aus hat sich verändert. Aber der Leuchtturm von Cavallino ist immer noch da, diese Landmarke bleibt. Das Projekt Mose mit seinen großen Baustellen beherrscht die Einfahrt Porto Lido. In Verdrängungsfahrt behaupten wir uns zwischen Arbeitsbooten und Touristenschiffen, die regelmäßig zwischen Venedig und Punta Sabbioni verkehren. Wir wechseln die Fahrwasserseite auf Backbord nach Passieren des Forts S.Andrea, um dicht an den Häusern des Lido vorbei zu fahren und einen Blick auf gepflegte Villen und farbenprächtig blühende Gärten zu haben. Der Wasserweg ist lagunenseitig mit Dalben markiert und das befestigte Ufer des Lido selbst begrenzt die andere Seite. Rhododendron überwiegt von tiefrot, hellrot, rosa bis weiß. Am Lido gibt es den neuralgischen Verkehrsknotenpunkt an der Stelle an der alle Vaporetti (Wasserbusse) anlegen, S.Maria Elisabetta. Da wimmelt es vor ankommenden und ablegenden Fahrzeugen. Danach, dann weiter auf dem Weg in den Süden aud dem Kanal Scoasse, ist es höchstens ein Hotelboot oder Wassertaxi, welches immer die Geschwindigkeits-beschränkung ignoriert, so wie auch die Fischerboote, die hier aber seltener sind. Kurz vor Malamocco liegt die kleine, geschäftige Marina Ven Mar. Hier laufen wir ein und werden unmittelbar in freie Plätze gewiesen. Ven Mar ist ein Reparaturbetrieb mit Land- und Wasserliegeplätzen. Vor Jahren ist ein Holzdalben, an dem die Vorleine und die Spring festgemacht wird, angefault gewesen und uns fast auf das Boot gefallen. Diese sind jetzt in Kunststoffdalben getauscht. Ansonsten gibt es Wasser und Strom. Es gibt keinen Sanitärbereich. Man liegt in dem kleinen Hafenbecken aber sicher. Ein Supermarkt liegt 300 m an der Hauptstrasse nördlich, ein Tabacchi ebenfalls, dort kann man Bus-Tickets für eine Fahrt auf der Insel Lido di Venezia erstehen. Für Nachahmer: Karte Belletti Editore Nr. 6, Laguna Veneta, oder der aktuellere Kartensatz Venedig, ebenfalls von Belletti. Literatur: „Lagunengeheimnisse Band 2“. Es ist schlechteres Wetter angekündigt, wir hatten Glück auf der Fahrt. Am späteren Nachmittag erwerben wir Tickets für den Bus und fahren mit ihm in das zentrum des Lido, Piazza Elisabetta. Von dort aus kann man herrlich die Haupteinkaufsstrasse entlang bummeln und dort gibt es auch ein restauarnt mit einem herrlichen, großen Garten. Zum Glück bekommen wir dort Plätze unter einem Dach. Noch während wir beim Essen sitzen geht der erste Regenschauer los. Nach Dem Essen ist auch der Schauer vorbei und wir bummeln zur Bushaltestelle zurück. Klar, dass wir nicht an den Eisständen hier unversorgt vorbei kommen! Der Supermarkt bringt uns auf die Idee, am Abend den Grill anzuwerfen. Kurz entschlossen kaufen wir ein und starten auch ein Grillfest am zweiten Abend. Dabei steht der Grill auf der Aussenmole. Das stört hier keinen Menschen! Da das Wetter umschlägt und zuerst ein nächtliches Gewitter und danach starke Bora einsetzen, bleiben wir insgesamt 2 Tage auf dem Lido von Venedig. Zeit genug für einen erweiterten Einkaufsbummel. Die Wellen, welche die Bora in der Lagune aufwirft möchte ich auch nicht auf dem Meer haben! Einen solchen Seegang haben wir in der Lagune noch nicht erlebt. Am Sonntag scheint aber wieder die Sonne wärmer und der Wind hat nachgelassen. Der weitere Wasserweg führt uns langsam an der Insel Lido hinunter. Wir wollen am Anleger bei Malamocco festmachen. Gesagt getan. Der Anleger sieht aber auch verführerisch aus und Malamocco ist ein zauberhafter kleiner Ort. Das Unternehmen brechen wir aber dann gerne ab. Einer der Schwimmstege hat schon durch den Schwell der vorbeifahrenden Boote Schäden. Wir liegen bereits, als wieder starker Schwell auftritt und die Boote nur mit Mühe abgehalten werden können. Auch Fender genügen hier nicht, die werden bald über die Stegkante geworfen und dann trifft es die ungeschützte Bordwand! Also, Leinen wieder los und weg. Wenn Malamocco, dann nur von Ven Mar aus mit dem Bus oder auch zu Fuß, es ist nur 1 km. Weiter dann den Canale Malamocco hinunter und Porto di Malamocco gekreuzt um dann binnen an Pellestrinas bunten Häuserreihen vorbei weiter in den Süden der lagune zu fahren. Backbord sehen wir farbenprächtige Häuser und steuerbord abenteuerliche Gerätehütten der Fischer auf Stelzen in der Lagune. Unser Ziel ist die Marina Mosella. Die gibt es zwar noch aber plötzlich scheint der Segelhafen voller Motorboote…? Was ist denn hier passiert? Wir fahren die Marina direkt über den Weg am Forte Sottomarina an. Des Rätsels Lösung: Es gibt jetzt hier eine zweite Marina, auch für mich neu, die Marina Porto San Felice, Tel./Fax 0039 041 5500488 hat sich hier in Rekordzeit mit einer Schwimmsteganlage breit gemacht. Die landseitige feste Mole ist in Gänze renoviert und verbindet die beiden unmittelbar nebeneinander liegenden Marinas. Wie immer lege ich beim Kran an, der jetzt hier wieder steht, nach zweijähriger Pause und hoffe auf eine Platzzuweisung. Filou macht an uns fest. Es ist Mittagszeit, die Sonne lacht und wir braten die restlichen Steaks von unserem Grillfest. Erst nachdem wir gegessen haben erscheint eine junge Frau, die das Marinabüro besetzt und weist uns Plätze an der Mole zu. Rückwärts zwischen zwei Dalben durch, Vorleinen und Spring befestigen und dann mit dem Heck an die Mole verholen. Da liegen wir jetzt unmittelbar unter der ehemaligen Batterie der Festungsanlagen von Sottomarina. Viele Spaziergänger verweilen hier über uns auf den neu angelegten Wegen. Hier sieht man von der ehemals österreichischen Küstenbatterie noch die Fundamente der Geschütze. Sottomarina ist der Strand und das Seebad von Chioggia. Die Altstadt liegt uns gegenüber auf einer Halbinsel in der Lagune. Gleichzeitig markiert diese Stadt das südliche Ende der Lagune von Venedig. Wenige Schritte führen uns an den Strand und Gioja darf hier mit. Der Hund ist ausser sich vor Freude, hier auf Sand einen Auslauf zu haben. Händler verkaufen hier Strandtextilien und ein Obstverkäufer fährt mit einem Dreirad Piaggio Ape hier den Badebereich ab, schwingt eine Glocke und bietet sein Obst feil. Viele Menschen nutzen diesen schönen Sonntag zum Strandbummel und Einige sind auch im Wasser. Bis zur Wade tun wir das auch und flanieren am Strand. Am Abend freuen wir uns auf eine herrliche italienische Pizza. Ein Restaurant dafür ist ganz in der Nähe der Marina. Danach gibt es einen kleinen Bummel nach Sottomarina hinein und noch ein Eis auf die Hand. Zurück ins Boot und in die Kojen. Am nächsten Morgen wird ein Bankomat gesucht, leider ist der ziemlich in Richtung Zentrum von Sottomarina. Dann muß noch eingekauft werden, das ist gleich um die Ecke, man muß dafür nur am neu gebauten Kai zur Lagune hin gehen, dann findet man das Geschäft mit frischem Brot, Wurstwaren und Getränken. Wein sollte man dort nicht kaufen, hier habe ich jetzt wiederholt schlechte Erfahrung mit korkendem Wein gemacht. Nach dem Frühstück an Bord und der vom Marinabüro locker gehaltenen Abrechnung, wir bezahlen gerade mal die Hälfte des sonstigen Preises, geht es auf zu neuen Zielen. Für Nachahmer: Karte Belletti Editore Nr. 6 und 7 oder der aktuellere Kartensatz Venedig, ebenfalls von Belletti. Literatur: „Lagunengeheimnisse Band 2“. Zurück nach Norden, die Insel Le Vignole ist unser Ziel. Dort gibt es ein Lokal mit kostenlosen Liegeplätzen. Das war der verständliche Wunsch von Franz, mal irgendwo über Nacht zu liegen, wo es nichts kostet. Dafür fahren wir in langsamer Verdrängungsfahrt aus der Marina und begeben uns auf den Weg nach Norden, innen an den Inseln Pellestrina und Lido entlang. Der Versuch in S.Pietro in Volta für eine Sosta, eine Pause in den kleinen Hafen zu gehen, gelingt aus Platzgründen nicht. Aber es gibt ja den kleinen Schutzhafen im Süden der Insel Lido. Das ist doch ein Platz für eine Pause. Geagt, getan. Das Hafenbecken liegt bei einem Militärgelände. Von dort werden unsere Anlegemanöver verfolgt und dann wird uns gesagt, dass diese Plätze, die wir angesteuert haben, für Arbeiten benötigt werden. Nachdem wir erklären, dass es uns nur um eine kleine Pause geht, gibt es kein Problem mehr. Longdrink und einen Snack, dafür reicht der Anleger völlig. Zum Übernachten müßten wir eine andere Stelle im Hafen wählen und nicht die beiden komfortablen Anleger, die wir hier vorfinden. Leinen los, weiter geht es. Eine dunkle Wolke beunruhigt uns. Sie ist deutlich über den Industrieanlagen von Marghera liegend als drohendes Gewitter wahrnehmbar. Unbeirrt geht es dahin, die Insel Lido zieht vorbei. Die Fassaden von Venedig werden durch einen Kreuzfahrtriesen abgedeckt. Ein großes Schiff, die „Brilliance of the Seas“ läuft das Bacino di S.Marco aus. So wie die Peilung steht, laufen wir dem vor den Bug, kommen ihm also nahe. Wir biegen ab, vom Lido her kommend in den Canale di S.Nicolo und auf dem kommt von backbord das Kreuzfahrtschiff wie ein Gebirge näher. Vor uns läuft ein Ausflugsboot, das klärt die Situation durch Gas geben. Eigentlich könnten das schöne Bilder werden, wenn wir auch verbotenerweise ein wenig Gas geben und so vor den Riesen kommen. Gesagt getan, nahezu in Gleitfahrt setzen wir uns ab und bringen uns auf Distanz. Helga fotografiert. Hoch über uns stehen Menschen am Bug und winken und fotografieren auf uns herunter. Die Bilder, die Helga schießen kann, zieren heute Titel und Inhalt unseres persönlichen Fotobuches. Diese Konfrontation mit der schwimmenden Stadt zeigt die Verschiebung der Proportionen. Venedig wurde niemals für solche Schiffe gebaut. Wäre Venedig aber heute noch eine Seemacht, es hätte solche Schiffe, auch wenn die Bauten unter Vibration und Wellen, Sog und Druck leiden. Was ist das, Helga winkt zu dem Kreuzfahrtriesen hinauf, als wir vom Canale di S. Nicolo zur Insel Vignole nach backbord abbiegen und erhält einen Hupton zur Antwort! Nette Menschen da 40 m über uns! Die Insel Le Vignole war der Weingarten des Dogen von Venedig. Heute trägt le Vignole zusammen mit S.Erasmo und Mazzorbo dazu bei, den Markt von Venedig mit Gemüse zu versorgen. Neben dem Militärgelände rund um das ehemalige Becken als Lande- und Startbahn für Wasserflugzeuge gibt es da noch die Festung S. Andrea, die einst den Vorwand für Napoleon lieferte, Venedig zu besetzen. Der Militärbereich ist gesperrt. Offen sind aber zwei weitere schiffbare Kanäle. Diese trennen die Insel in zwei Teile und vom nächsten Eiland La Certosa im Süden. Der mittlere Kanal führt zu dem Agriturismo, bei dem es die für Gäste hergerichteten kostenlose Liegeplätz gibt. Die schwarze Wolke hat sich weiter vergrössert, greift jetzt auch tief in den Himmel über uns und verkündet nichts Gutes. Also rasch das Verdeck aufgebaut und zwar die Regenversion. Wir haben uns einst den oberen Teil, der in Plexiglas gehalten war und auf der Windschutzscheibe aufsetzt, um ein Stoffteil ergänzt, in dem ein großes Fenster per Reißverschluss aufgemacht werden kann. Das ist gut gegen die Sonne, kommunikativ bei Anlegemanövern aber nicht ganz so regenfest wie das Teil aus Plexiglasfolie. Daher ändern wir hier je nach Lage. Also, jetzt kann es kommen, das Unwetter. Was dann wirklich kommt sind ein paar harmlose Tropfen, die den Aufwand nicht wert waren. Hinter uns hat Filou festgemacht. Wir haben uns für das Abendessen angemeldet und schon bald steht eine duftende Lasagne mit Artischoken vor Jedem. Dazu leichten Weisswein, Hauptgericht aus Fleisch, Nachspeise, Grappa… Ein schöner Abend. Der nächste Tag bringt Nena, die Tochter von Dorle und Franz nach Venedig. Filou wird also das Besondere unternehmen, das man in Venedig kann, nämlich mit dem Boot jemanden vom Flughafen abholen. Der internationale Airport Marco Polo von Vendig liegt nordwestlich der Lagunenstadt am Rand des Binnengewässers. Eine mit Dalben ausgepriggte Wasserstrasse führt direkt dorthin und es gibt ein Hafenbecken dort, eine Darsena. Wenn man sich tunlichst frei hält vor den Boxen der Wassertaxen und dafür sorgt, dass das Boot gut abgefendert ist, weil eben diese Wassertaxen bis in die Hälfte des Beckens hinein mit vollem Schwell dampfen, dann kann man dort auf der linken Seite bei Einfahrt Gäste ins Boot nehmen. Wir sind nicht dabei. Wir verholen unseren Paradiso in die Hafenanlage auf S.Elena. Wie immer finden wir freundliche Aufnahme durch den Diporto Velico S.Elena und bei der Gelegenheit reservieren wir für Filou gleich mit. Als wir von der Dusche zurückkehren, läuft auch schon Filou mit dem zusätzlichen Gast ein und legt sich hinter uns. Große Begrüssung. Nena hat Unterlagen von der Bellinale dabei. Es ist ihr erklärtes Ziel, mit uns diese weitläufige Kunstausstellung anzusehen. Doch erst einmal ist individuelles Venedig besuchen angesagt. Das heißt getrenntes Marschieren, immer dann besser wenn es um Schaufenster anschauen oder Besichtigungen geht. Dann abends wieder treffen und die Pläne für den nächsten Tag schmieden. Die Biennale, schon verrückt, was sich Venedig in den „Gärten“ da leistet. Giardini heißt der Bereich, ein großer Park, 18,-- € Eintritt, feste Pavillons der teilnehmenden Länder. Keine Hunde, erfahren wir schmerzhaft, Gioja und Franz ziehen etwas bekümmert wieder zurück aufs Boot. 4 Stunden wird es uns kosten die Ausstellung einigermassen zu erfassen. Wir wollen jetzt nicht darüber diskutieren, was Kunst ist, da bevormunden Einen schon Andere. Jedenfalls gehört eine gewisse Aufgeschlossenheit dazu, die Elemente aus Kiefernholz, die eine Einbauküche und damit die Zeitenwende in Deutschland darstellen sollen, als Kunst aufzufassen. Auch eine Katze auf einem der Holzkörper gibt eine Meinung kund, die nicht die ihre sein kann. „For Sale“ ist da griffiger, die Darstellung einer privaten Trennungstragödie unter Einbeziehung eines ganzen Hauses samt Haushalts ist griffiger. Der Tote im Pool ist dann der letzte Akt. Klar, dass der Pavillon von Venedig mit Muranoglas präsentiert, nicht klar, dass Italien dazu noch einen eigenen Pavillon hat. Sehenswert und empfehlenswert, unsere erste Biennale. Erschöpft nehmen wir Zuflucht im Biennale-Cafe. Überraschend hat hier der Deutsche Thomas Rehberger einen „Goldenen Löwen“ erhalten. Deja Vue, die Linien, die den Raum aufheben, gab es als Tarnung englischer Kriegsschiffe (dazzle painting) um die optische Entfernungsmessung unmöglich zu machen. Hier wirkt das voll und verwirrt stark. Staunend suchen wir eine Platz und werden nicht müde das Linienspiel auf uns wirken zu lassen. Dass es hier auch Capuccino gibt und Tost wundert. Der sieht nämlich so aus wie überall in Italien. Die Biennale zieht sich durch ganz Venedig und macht auch vor den anderen Inseln nicht halt. Das erleben wir, als wir S.Erasmo anlaufen und ganz dicht beim Torre Maximilianeo in die kleine Darsena gehen. Am Schwimmsteg, so werden wir belehrt nicht anlegen, der gehört dem sehr aktiven Kanu-Club. Aber an der Mauer rechts davon ist das kein Problem. Die Festung ist mit in die Biennale einbezogen und bietet weitere Exponate. Sie ist geöffnet und zur Besichtigung frei. Einst zum Schutz der Einfahrt in die Lagune von Venedig von Österreich errichtet, reiht sie sich heute in die große Kette an Sperr- und Festungsanlagen, die nicht mehr gebraucht werden. Die Bar Tedesco liegt in unmittelbarar Nähe. Man sitzt dort im Garten, hat einen schönen Blick auf die Einfahrt vom Meer her in die Lagune, wenn man sich unkompliziert in Selbstbedienung versorgt hat. Irgendwie trägt das Ganze hier zur guten Laune bei. Schade, dass Nena zurückfliegen muss. Wir bringen sie gemeinsam hinüber nach Murano, weil dort das Linienboot zum Flughafen Station macht. Abschiede sind immer mit etwas Schmerz verbunden. Für Nachahmer: Karte Belletti Editore Nr. 6 oder der aktuellere Kartensatz Venedig, ebenfalls von Belletti. Literatur: „Lagunengeheimnisse Band 2“. Der weitere Plan sah es vor, jetzt wieder nach Norden zurück zu fahren, um bei Mazarak einzukehren und auch zu übernachten. Daraus wird nichts, als wir die Höhe von S.Margharita bei Caorle erreichen, fängt es an zu regnen und es bilden sich Wellen mit Gischt gegen die wir anfahren müssten, wenn wir weiter wollten. Bei Regen würde man bei Mazarak innen sitzen, dann darf der Hund nicht mit, also Entscheidung ab nach Caorle, in die gastfreundliche Darsena Orologio. Der Marinero kommt mit dem Regenschirm uns weist uns auf Plätze, die nicht weit voneinander liegen ein. Als der Regen nachläßt ziehen wir in den Ort. Das waren wir nicht mehr gewohnt: Wie immer, wenn das Weter nicht so gut ist, ziehen die Touristen in das Zentrum von Caorle, dann kauft man eben ein, oder macht nur einen Bummel oder geht etwas trinken oder ein Eis essen. Tausende, so kommt es uns vor, tun das gerade auch. Wir schieben uns durch ungewohnte Menschemassen und finden die Antica Taverna al Porto gänzlich verändert vor. Neonlich in wechselnden Farben, das Lokal hat von gemütlich auf hip gewechselt. Der ganze Vorplatz gleich mit. Da müssen wir erst wieder Erkundungszüge machen, bevor wir Freunde eine Empfehlung geben. Das ist nicht mehr die Zuflucht bei schlechterem Wetter, die es mal war. Dennoch finden wir dann in einem der alten Lokale am Fischerhafen eine gute Flasche Pino nero und eine Pizza Margherita, das ist die, mit eigentlich nichts darauf ausser Tomaten. So schmeckt es uns zu dem guten Wein am Besten. Der nächste Tag bringt uns dann in den Heimathafen Portobaseleghe zurück. Abschied. Filou fährt weiter nach Norden ebenfalls zurück. Eine schöne Zeit mit vielen Erlebnissen liegt hinter uns. Das ist dann schon noch ein Glas wert und wir trennen uns garnicht gerne. Wir sind zurück. Das Auto steht noch am Platz im Hafen, es soll ein wenig gehagelt haben aber nicht schlimm. Waschen muss ich den Kleinen, seine schwarzmetallic Lackierung zeigt den Staub der Woche. Für uns beginnen jetzt die Tage mit Badeurlaub. Das Meer ist warm und ruhig, die Tage verlaufen nach demselben Schema, Frühstück an Bord, raus auf das Meer zum Baden und bei Hunger am späten Nachmittag zurück und zu Mazarak oder später in ein anders Restaurant. Wir haben aber noch vor, unser Verdeck ändern zu lassen. Das Originale von Jeanneau ist nicht zufriedenstellend. Da haben wir heute ganz andere Vorstellungen. Es geht also mit dem Boot zum Tapaziere (Sattler) nach Lignano. Nachdem die Vorstellungen besprochen worden sind und Mass genommen wurde, geht es weiter auf die Insel Anfora. Gewitterwolken ziehen wieder auf, es verdunkelt sich der Himmel. Also auf Anfora am Anleger von Ai Ciodi das Verdeck in der Regenversion geschlossen. Dann den Fisch und den Wein genossen. Mauro begrüsst uns und fragt auch gleich nach, ob uns sein Gruß über Fanz und Dorle ausgerichtet wurde. Er erzählt uns von seinen Plänen eine kleine Pension mit 6 Zimmern auf Anfora zu erreichten, d.h. ein dort stehendes Haus umzubauen. Die Gemeinde Grado plant offensichtlich die alte Garnison ebenfalls in eine Pension oder in ein kleines Hotel zu verwandeln. Zeit wäre es, 15 km ungenutzter Strand, herrliche Insellage und Leben statt weiterer Verfall. In der Nacht legt Mauro Netze aus. Am Morgen zeigt er uns seinen Fang. Es sind viele große Fische. Ja, sagt er, der Bestand an Fischen an der Adria erholt sich, der Rückgang an Fischkuttern zeigt Erfolge. Mauro pult Taschenkrebse aus einem Netz. Es ist ein ganzer Eimer voll großer Tiere mit roter Schere. Eines der besonderen Gerichte auf Anfora ist Spaghetti mit Krabben, serviert wird dazu ein Brettchen mit Hammer zum effizienten Öffnen der Schalen. Das Frühstück vertagen wir auf Grado. Dorthin sind wir eben unterwegs. Helga möchte gerne Schuhe kaufen und Grado hat so schöne Geschäfte. Also mitten hinein in die Stadt, Marina due heißt der öffentliche Bereich des Stadthafens. Anlegen mit Vorleine an eine Boje und Heckleinen an die Hafenmole. Besser kann man garnicht mit dem Boot zum Shoppen fahren! Die Schuhe sind offensichtlich wichtiger als das Frühstück, na dann lassen wir den Magen noch ein wenig knurren. Der Erfolg stellt sich ein, es gibt mehr als ein Paar Schuhe, dazu noch ein Strandkleid und dann endlich Frühstück. Käse- Schinkentoast muß jetzt sein, es ist ja schon spät. Danach raus auf das Meer zum Baden! Das Wasser ist nicht so schön wie vor Bibione oder Lignano. Es treibt viel Tang auf dem Wasser. Wir fahren ein wenig herum, bis wir einen Fleck finden, bei dem es uns auch ins Wasser zieht. Vor Grado bis hinüber nach Monfalcone gibt es große tangbewachsene Sandbänke. Das merkt man leider. Als am späten Nachmittag wiederum Gewitterwolken aufziehen holen wir den Anker auf und gehen in die Marina S.Vito. Wir freuen uns schon auf das Ristorante dort im Hafen. Es ist so gut dort zu Essen, wie wir es in Erinnerung haben. Das Lokal auf der gegenüber liegenden Insel Ravaiarina wird von demselben Wirt betrieben, das ist kein Wunder. Während des Essens besucht uns Christoph mit seiner Frau. Wir kennen uns aus dem Mittelmeer-Forum. Er liegt mit seinem Boot in Aquileia. Das ist nur ein Katzensprung. Wir sitzen am Tisch, genießen unser Essen und Christoph trinkt mit seiner Frau bei uns ein Glas. Im Hafen passiert mir ein Missgeschick. Man bekommt gegen eine Kaution von 25,--€ eine kleinen Stecker an einem Band, der den Eingang in die Marina zuläßt und auch den Sanitärbereich öffnet. Beim Schritt vom Schwimmsteg auf die Badeplattform streife ich mit dem Arm an dem aus meiner Hosentasche hängenden Band, an dem dieser Steckschlüssel hängt. Ich kann nur noch zusehen, wie dieser im Hafen versinkt. Ärgerlich, 25,--€ verschwinden im Dunkel. Naja, wir holen einen neuen Schlüssel, denn Helga will nochmals in die Stadt und dann am Abend nochmals in unser Lokal. Dazwischen geht es wieder aufs Meer zum Baden. Anstrengende Urlaubstage – von wegen, das reine Relaxen! Herrlich, dieser Zeitvertreib und diese Mobilität mit dem Boot! Der versunkene Steckschlüssel ärgert mich. Wir stehen auf der Badeplattform und schauen in das heute Morgen garnicht so trübe Wasser. Etwas Weisses blinkt herauf. Den Teleskop-Bootshaken ganz ausgefahren und danach geangelt – klappt nicht. Dumm, unsere Taucherbrillen liegen zuhause seit usnerem Karibikurlaub im letzten November. Da drüben ist ein Boot voller unternehmungslustiger Schwaben, vielleicht haben die eine Taucherbrille. Sie haben Eine! Da steht in der Ecke auch noch ein Cacher mit langem Stiel. Die Taucherbrille auf das Wasser gelegt und dann mit dem Cacher den Steckschlüssel herausholen, das ist jetzt der Plan. Es klappt nicht. Kurz entschlossen löse ich die Heckleinen, dass die Badeleiter ins Wasser gekippt werden kann, setze die Brille auf und steige ins Wasser. Kurz gespült und dann getaucht, ich erreiche den Grund des Hafenbeckens und da ragt aus einem Algenbündel direkt vor mir das Anhängebändsel heraus! Rasch ergriffen und mit der Beute zurück an Bord, ich bin ganz stolz! Jetzt aber erst einmal heftig Duschen! Es geht wieder einmal zurück nach Portobaseleghe. Inzwischen ist es Freitag der 3. Juli. Heute kommen unsere Freunde Magdalene und Günter. Sie haben in der Lagune von Baseleghe eine romantische Fischerhütte mit schilfgedecktem Dach gemietet. Wir wollen uns am Abend im Al Casoni treffen. Das klappt dann auch nach einem herrlichen Badetag. Das Essen ist ganz in Ordnung, der Service verwechselt den Wein und ist nicht dem Lokal angemessen. Wir werden am Samstag wieder in der Osteria del Porto essen, da ist es für uns individueller und besser. Davor besichtigen wir aber das gemietete Haus. Eine Hütte, wie sie auch in den Bergen stehen könnte. Eigener Anleger, überdachte Terrasse, warme Schwefelquelle am Haus, gefasst in einem Becken wie eine große Badewanne. Parkähnliche Aussenanlage mit mehreren dieser Schilfhütten. Sehr schön, wir können es uns gut vorstellen, dass unsere Freunde hier mit ihrem Dackelchen Willy ganz gut aufgehoben sind. Zum Nachfahren: Karte Belletti Editore Nr. 3 oder die Übersichtskarte aus „Lagunengeheimnisse Band 1“, Literatur: „Lagunengeheimnisse Band 1“. Für uns ist am Sonntag der Urlaub zu Ende. Das Boot wird klar gemacht, über den Antrieb ein schwarzer Sack gezogen, damit es keinen Bewuchs gibt, und innen alles mit Tüchern gegen das Licht abgehängt. Diesen schwarzen Sack haben wir uns vor Jahren extra anfertigen lassen. Er deckt den Antrieb mit der Schraube voll ab. So bleiben die Lamellen zum Ansaugen von Kühlwasser und der Antrieb mit der Schraube selbst ohne Bewuchs. Statt dessen wird der Bewuchs von dieser Hülle gewaschen, wenn wir nach Wochen wieder zurück auf das Boot kehren. Der Mini wird gepackt, wir fahren los. Fünf Mal werden wir auf den vor uns liegeneden 420 km das Dach öffnen und schließen. Das Wetter, das weder in Österreich sehr stabil ist, noch zuhause in diesen Wochen stabil und sommerlich war, verlangt hier Flexibilität. Fazit: Einer der erholsamsten und harmonischten Urlaube ist zu Ende. Viele Freunde haben uns im Urlaub begleitet, es war ruhig und doch abwechslungsreich, schön und relaxend. Unser Boot war unser Zuhause für dreieinhalb Wochen konnten wir es in vollen Zügen geniessen.
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