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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Lange Risse im Unterwasserschiff und Boden neu
Hallo,
habe mich nun durchgerungen, mein Boot wieder flott zu machen. Bessergesagt ich frag Euch vorher, ob es wirklich noch zu retten ist. Es ist ein kleines Sportboot , 4,6x1,8m, mit einem 60PS Yamaha dran. Es ist ein Mach 1 der Delfinwerft Berlin. Es hat mir die letzen Jahre treue Dienste erwießen und es steckt viel Herzblut drin. Als ich es gekauft hatte, war meine Ahnung von Booten gleich null. Damals ein ebay Schnäppchen (vermeindlich). Der Vorbesitzer hatte am Unterwasserschiff einige Risse, die er mit Spachtel notdürftig zuflickte. Dann dick Antifouling drüber. Hab beim Kauf natürlich nichts gesehen. Die ersten Jahe ging auch alles gut. Doch jetzt ging es nicht mehr so weiter. Wären heuer in Kroatien bald abgesoffen. Unter dem Bootsboden waren etwa 200l. Zum Glück war der Bootsboden dicht, sonst wäre es wie eine Fontäne ins Bootsinnere gelaufen... Nicht auszudenken. Schäden sind folgende: Unterwasserschiff hat an den Finnen (Falze) Risse, diese gehen teilweise über einen Meter lang. Der Kiel ist noch schön fest, aber der ganze Rumpf ist irgendwie labil und ich kann ihn mit der Hand hochdrücken. Klar, da innen keine Stabilität mehr ist. Das kommt daher, da die Stringer und Spanten vergammelt sind. Wasser ist hald über die Jahre eingedrungen und hat sein Werk verrichtet. Die Restauration soll in einer Halle von Statten gehen. Dummerweise ist diese 1:30 Stunden von mir entfernt... Erschwerte Bedingungen. Werd also nur immer Sa/So arbeiten können. So, genug ausgeweint, Ihr wollt sicher Bilder sehen. Werde versuchen einen schönen Restaurierungsbericht draus zu machen. Glumpos "Bibel" hab ich natürlich schon studiert. Brauch aber dringed Eure Hilfe. Schönen Gruß und vielen Dank im Voraus für die Hilfe! Ich brauch Euch Michi |
#2
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Noch ein paar Bilder:
Wo soll ich anfangen? Bootsboden als erstes rausschneiden? |
#3
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Da ist leider alles vergammelt. Der doppelte Boden muss raus. Den Spiegel neu aufbauen. Den Unterboden von innen auf der Lauffläche im betroffenen Bereich neu aufbauen mit Matten und Rovings.
Wenn der doppelte Boden raus ist: Laminat anschleifen, mit Aceton entfetten. Dann folgender Laminataufbau auf der Lauffläche: 450 gr./m² Matte 580 gr./m² Roving 450 gr./m² Matte 580 gr./m² Roving 450 gr./m² Matte Dann Unterkonstruktion für den doppelten Boden: Kastenform in 1/3 Breite des Unterbodens aus 10 mm AW 100 (wasserfest verleimtes Industriesperrholz). Dieses höhengleich zum doppelten Boden einbringen, die Aufstandsfläche auf dem Unterboden im "V" mit Glasfaserspachtel unterfüttern, die Unterkonstruktion mit 2 Matten a 450 gr./m² beidseitig stabilisieren. Neuen Boden einbringen aus 10 mm AW 100, diesen mit 2 Matten a 450 gr./m² überlaminien und an den Rändern zur senkrechten Bordwand mit 2 zusätzlichen Mattenstreifen a 450 gr. in 10 cm Breite verstärken, so dass die Anbindung aus 4 Matten besteht. Der Boden sollte dann mit LT-Lack wasserdicht gemacht werden. Dann kann wieder Teppich drauf. Von Außen kannst Du die Risse nur mit dem Fräser, z.B. Dremel oder Ähnliches, "etwas öffnen" entstauben und mit Glasfaserspachtel füllen. Dann schleifen, Feinspachtel drauf, schleifen und Lack oder Toppcoat drauf. Wenn Du noch Fragen hast, nachfragen. Gruß Walter |
#4
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Zitat:
Hallo Walter, Fragen hab ich, keine Sorge. Es freut mich außerordentlich, dass Du als echter Fachmann Dich meiner Probleme annimmst. Frage 1: Du schreibst: "Den Unterboden von innen auf der Lauffläche im betroffenen Bereich neu aufbauen mit Matten und Rovings. Wenn der doppelte Boden raus ist: Laminat anschleifen, mit Aceton entfetten. Dann folgender Laminataufbau auf der Lauffläche: 450 gr./m² Matte 580 gr./m² Roving 450 gr./m² Matte 580 gr./m² Roving 450 gr./m² Matte " Ich soll jetzt mit einer Stichsäge am Rand den schwarzen Sandwichboden rausschneiden. Dann die Rumpfinnenseite anschleifen und entfetten. Dann mit dem vorgeschlagenen Mattenpacket mit Epoxy komplett verstärken. Aber was meinst Du mit diesem Satz? Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. "Den Unterboden von innen auf der Lauffläche im betroffenen Bereich neu aufbauen mit Matten und Rovings." Meinst du mit Unterboden die Rumpfinnenseite? Frage 2: Was ist LT-Lack? Genügt es nicht einfach, die schichten mit Epoxy dünn zu versiegeln? Frage 3: Du schreibst. "Von Außen kannst Du die Risse nur mit dem Fräser, z.B. Dremel oder Ähnliches, "etwas öffnen" entstauben und mit Glasfaserspachtel füllen. Dann schleifen, Feinspachtel drauf, schleifen und Lack oder Toppcoat drauf." Ich soll also von außen nicht die Risse 1/12 anschäften und mit Matten flicken? So wäre meine Vorgehensweiße gewesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, nur die Risse grob ausschleifen und mit Glasfaser-Epoxy Spachtel spachteln. Dann Topcoat. Noch allgemeine Fragen: AW 100: Welche Holzart soll es sein? Gibts da Vorzüge? Denke Birke ist nicht so toll. Antifouling abmachen: Mit Beize Owatrol und Spachtel? Oder Excenterschleifer? Arbeitssicherheit: Will mir eine Atemschutz Halbmaske zulegen. Welche Filter brauch ich für Epoxy und Antifouling? Da gibts doch bestimmt Bezeichnungen auf die ich achten soll. Viele, viele Fragen. Ich muss Euch/Dich leider so zumüllen, sonst schaff ich das sicher nicht fachgerecht. Schönen Gruß und bis demnächst Michi |
#5
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Moin Michi,
du hast dir da ordentlich was vorgenommen. Viel Arbeit, die aber auch Spaß macht. Hatte bis vor kurzem an einer ähnlichen Baustelle zu tun. Ich habe AW100 in Gabun verbaut. Lässt sich gut verarbeiten und ist ziemlich leicht (aber nicht das günstigste ). Gutes gelingen Gruß Steffan |
#6
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Zitat:
kannst Du in etwa abschätzen, wie lang ich dafür brauchen werde? Hab keine 2 linken Hände und hab mit Laminieren schon Erfahrung. Wär Dir echt dankbar für die Einschätzung. Dachte selbst so an etwa 50 Stunden. Lieg ich da richtig? |
#7
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Bei meiner Baustelle hatte ich keinen Zeitdruck. Mit 50 Std.wäre ich aber niemals hingekommen.
Kannst ja mal ein Auge drauf werfen : http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=58878 Angefangen Okt.08 und grob fertig war ich Juli dieses Jahr. Wie gesagt, 50 Std.find ich etwas knapp aber ich bin da wohl auch kein Maßstab. |
#8
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Zitat:
Du hast viele Fragen und brauchst viele Antworten. Ich hoffe, dass ich keine Antwort vergesse, sonst nachfragen. Den Boden kannst Du mit einer Stichsäge rausschneiden. Am Rand würde ich mit einem Elektrofuchsschwanz mit flexiblem Sägeblatt arbeiten. Du hast eine oder mehrere Undichtigkeiten am Rumpf. Diese treten nur auf, wenn der Boden unzureichend mit Laminat und Spanten ausgesteift ist. Diesen Bereich gilt es zunächst zu sanieren, nicht das ganze Boot. Die größten Belastungen beim Boot treten im Bereich der benetzten Fläche des Unterwasserteils auf, weil Wasser auf Grund seiner Trägheit und mit einem Massengewicht von einer Tonne pro m³ gegen den Rumpf schlägt während der Fahrt und dies verbunden ist mit auftretenden Torsionskräften in der Bewegung, die Deinen Rumpf um die Längsachse verdrehen. Dies sorgt für zusätzliche Spannungen im Material, wobei dies bei unzureichender Aussteifung zunächst zu Mikrorissen führt, die immer weiter arbeiten und dann zu Deinen Rissen am Rumpf führen. Dein Rumpf ist übrigens im Faserspritzverfahren hergestellt. Dafür sind die langen Risse typisch. Viel Harz und relativ geringe Glaseinlage machen einen Rumpf spröde. Aber zurück zum Thema: Der komplette Bereich, der mit Rissen versehen ist, muss von innen mit einem tragfähigen Laminat versehen werden, welches auch selbständig tragfähig wäre ohne Außenhaut. Aus diesem Grunde ist auch im Außenlaminat kein aufwändiges Schäften nötig, weil das Außenlaminat im von innen reparierten Bereich nur noch der Optik dient. Mit anderen Worten: An das Außenlaminat werden auf der Fläche des von innen reparierten Bereichs keine kontruktiv aussteifenden Anforderungen mehr gestellt. Hier gilt es nur, die Schadstellen optisch zu schließen und beizulackieren. Mit Unterboden meine ich den Rumpfinnenboden. Mit Matten und Rovings meine ich auch "Matten" und "Rovings". "Matten" sind "Glaslagen" aus Glasfäden in undefinierter Ausrichtung angelegt, bei "Rovings" handelt es sich um Glaslagen mit gebündelten Glassträngen in gerichteter Ausrichtung. Matten und Rovings benutzt man im Wechsel um "spröde" Harzanhäufungen zu vermeiden. Deshalb ist auch die erste Lage immer eine Matte und die letzte auch. Selbstverständlich solltest Du jede Lage mit einem Scheibenroller entlüften. Ich stelle Dir mal einen Link ein, wo Du Dir beispielhaft Matten und Rovings ansehen kannst. Den Händler könnte ich auch durchaus als Lieferanten empfehlen. http://stores.shop.ebay.de/Kasse17__W0QQ_armrsZ1 Mit "neu aufbauen" meine ich, dass der ursprüngliche Boden seiner Aufgabe nicht gerecht wurde und Du jetzt ein tragfähiges Konzept einbringen solltest. Von Epoxi habe ich übrigens nicht gesprochen. Ich benutze selbst kein Epoxi. Ich würde Dir entweder das Harz I 25B von der Vosschemie empfehlen, welches nicht mit Paraffin versetzt ist, oder ein ISO-NPG Harz von HP-Textiles, welches ebenfalls nicht mit Paraffin versetzt ist. Paraffin setzt man ein bei sogenannten Mileuharzen, um eine Abdunstung von Styrol, die umweltbelastend sein kann, zu reduzieren. Wenn man Mileuharze wie z.B. das Orthopthalsäureharz "Azur" der Vosschemie einsetzt, muss man bei längerer Arbeitsunterbrechung die letzte Schicht anschleifen, um wieder einen ausreichenden Verbund zur nächsten Lage herzustellen. Dies kann man sich mit nicht mit Paraffin versetzten Harzen wie dem Isophtalsäure I 25 B oder einem nicht mit Paraffin versetzten ISO-NBG-Harz ersparen. Diese Harze sind auch deutlich günstiger als Epoxi, aber für diese Zwecke nicht unbedingt minderwertiger. Zu Epoxi können Dir vielleicht andere etwas sagen, weil ich es selbst nicht einsetze. LT-Lack ist ein Versiegelungslack für innen. Du kannst natürlich auch jeden anderen 1 oder 2K-Lack, oder Toppcoat für eine Versiegelung von innen benutzen. Auf der wasserbelasteten Seite des Unterwasserteils würde ich zum Füllen der Risse nach entsprechender Vorbehandlung mit dem Fräser entweder meine vorgenannte Variante empfehlen oder entsprechenden Epoxispachtel, den es in verschiedenen RAL-Tönen gibt. Da die Innensanierung nach Sanierung schon die nötige Stabilität des Unterwasserschiffs ergibt, könntest Du auch von außen die Rissbildungen mit einem nicht bewehrten Epoxispachtel schließen. AW 100 ist eine Industrienorm, die Du beim Holz für diese Zwecke einhalten solltest. Das Antifouling würde ich selbst zuerst mit einem Dampfstrahler beseitigen und in Resten mit einem Exzenterschleifer mit einer 240er Körnung. Anschließend kommt eh wieder Antifouling drauf. Deine Frage zum Filter bei der Arbeit: Ich würde eine "Draeger-Maske" mit "Kohleaktivfilter" benutzen. Wenn Du noch Fragen hast, einfach fragen. Abschließend zu Deiner Frage im nächsten Beitrag, mit wievielen Arbeitsstunden Du rechnen kannst: Rechne mal mit 100 bis 150 Arbeitsstunden. Normalerweise ist Dein Boot ein wirtschaftlicher Totalschaden. Ich will Dich aber nicht entmutigen und sage Dir, die Materialkosten sind das geringste Problem, wenn Du Dir die Arbeit nicht selber in Rechnung stellen musst. Rechne mal mit 500 Euro an Materialkosten. Damit ist der neue doppelte Boden und der Teppichboden einkalkuliert. Gruß Walter |
#9
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Hallo Walter,
Du bist echt der King!! Genau meine Fragen beantwortet. Hab im Gegensatz zu Dir bis jetzt nur immer Epoxy verwendet. Bin bei Polyester immer skeptisch. Werd es aber mit Poly versuchen. Nehme Dein Tipps gerne an. Kleine Frage noch: Du sagst "Antifouling kommt eh wieder drauf" Ich muss keine Antifouling draufmachen, weil es ein Trailerboot ist. Es war nur schon eine AF vom Vorbesitzer drauf. Sollte ich wieder eine drauf machen, oder versuchen den Rumpf zu polieren oder lackieren? Schönen Gruß Michael |
#10
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Zitat:
Wenn Du kein Antifouling brauchst, solltest Du es weglassen und versuchen, die alte Gelcoat aufzupolieren. Geht das nicht, würde ich mit einem 2K-Lack lackieren. Gruß Walter |
#11
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Zitat:
Hallo Walter, Gelcoat aufpolieren > habe vor ca. 1 Stunde die Frage in meinem Trööt gestellt, wie geht das am besten? und danke für Deine Antworten hier, werden mir bei meiner Baustelle auch sehr nützlich sein. Gruß Roland Geändert von edteach (11.09.2009 um 15:11 Uhr) Grund: Nachtrag
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#12
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Nachtrag: Walters Empfehlung zu dem ebay-Shop kann ich mich anschließen
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#13
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Zitat:
Das Thema wurde schon häufiger behandelt. Jeder hat da so seine eigenen Erfahrungen und Mittelchen. Ich gehe an die Gelcoat zunächst mit 1200er und dann mit 2000er Nassschleifpapier ran. Dann trage ich mit dem Exzenterschleifer mit dem Schaumteller Metallpolish von Autosol auf. Die Gelcoat wird dann perfekt von der Oberfläche her und glänzt und sieht besser aus als neu. Gruß Walter |
#14
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Hallo,
hab eben bei einem münchner Holzhändler nachgefragt bezüglich des Holzes. " 10 mm Rotholz Furnierplatte II/III AW 100 244 x 122 cm Qm á 12,22 € 10 mm Seekiefer " " II/III BFU 100 250 x 125 cm Qm á 13,30 € 9 mm Multiplex Birke B/BB BFU 100 150 x 300 cm Qm á 16,60 € Preise + 19 % Mehrwertsteuer" Welches würdet Ihr für Stringer und Boden nehmen? Sind die Preise in Ordnung? Schönen Gruß Michi |
#15
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Hallo,
Stell gleich mal ne Frage an: Was ist mit Siebdruckplatten? Gruß Roland
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Liebe Grüße aus`m Pott Roland |
#16
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@ Roland ,
bin zwar noch neu hier aber eines hab ich schon gelernt, Siebdruckplatten sind nix fürs einlaminieren Das Das Harz auf der Oberfläche nicht hält, und wenn du eh alles einharzelst, dann muss der Grundstoff ja noch ned wetterfest seinoder? Hatte ich auch schon angedacht aber Suchfunktion sei dank, gleich eines besseren belehrt.
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---Da werden sie geholfen Der Nichtschwimmer78 aka. Stefan Servus, du Land der begrenzten Möglichkeiten, aber der unbegrenzten Unmöglichkeiten, ich schreibe leise: Servus. Bald bin ich hier raus.
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#17
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Danke für die schnelle Antwort. Hab hier soeben auch mal ein wenig gesucht und gefunden, die Meinungen sind pro und contra Siebdruckplatte.
Vielleicht hat Walter ja einen Expertenrat. Auf jeden Fall hab ich mich ja nur an die Frage von Michi angehangen, also will ich versuchen jetzt hier auch nicht meine Baustelle weiter zu thematisieren, dazu gibt es schließlich diesen Trööt: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=69447 Also Michi, ich klink mich mit meinen Fragen mal wieder aus Deinem Trööt aus und ihr werten Leser macht weiter ab Beitrag 14 Gruß Roland
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Liebe Grüße aus`m Pott Roland |
#18
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Hallo Roland!
Die von Dir genannten Preise sind so weit in Ordnung für den Einzelhandel. Siebdruckplatten habe ich im Bootsbau noch nie verarbeitet. Da gab es für mich immer "AW 100". Gruß Walter |
#19
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Hallo,
am Wochenende gehts endlich los mit dem Boot. Da werd ich als erstes mit einem Hochdruckreiniger versuchen die Antifouling weitgehend zu entfernen. Danach wieder in die Garage und den Boden rausschneiden. Dann erst mal Falls noch Zeit ist, werd ich die morschen Spanten und Stringer rauschneiden und die Rumpfinnenseite verschleifen. Materielfrage: Bin natürlich derzeit noch am Zusammensuchen der Materialien. Ich will Epoxy verwenden, da es mir einfach sympatischer ist und ich auch schon viel Erfahrung mit diesem Material habe. In der Fachliteratur wird für Reparaturarbeiten auch dieses Empfohlen. Die Haftkraft ist einfach höher als bei Polyester. Welches Füllmaterial nimmt man zum Ausspachteln der Lücken, die zwischen den Stringerhölzern und dem Rumpf entstehen. Auch für die Ausrundungen (Fugen) an den Seiten der Stringer? Geht da Epoxy gefüllt mit 6mm Glasschnitzel? Oder dickt man das zusätzlich mit Microballons an? Oder Baumwollflocken, oder Stärke...? Muss ich alle Hölzer (Stringer) vorm überlaminieren mit G4 einstreichen? Oder nachher, oder garnicht? Besten Dank und viele Grüße Michi |
#20
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Ich hatte zum unterfütter Microfiber beigemischt.
Für die Hohlkehlen kann ich Dir wärmstens Microspheres(bootsservice-behnke) empfehlem. Ich glaube, bei Epox muß man das Holz nicht vorbehandeln. Das lass Dir aber lieber nochmal von einem Experten bestätigen |
#21
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Hab gestern mal überschlagen, wieviel Glasfaser und Harz ich brauche.
Der Bootsfußboden ist 2,87x1,6m; das sind 4,5qm. Kann es sein, dass ich beim oben beschriebenen Aufbau etwa 80qm 450er Matte und etwa 10qm 580er Gewebe brauche? Pro qm Matte wird etwa das 1,5fache des Mattengewichts veranschlagt. Das wären 120l Harz! Kann das sein, oder lieg ich da total daneben, Erscheint mir ein wenig viel. Hatte etwa 10-20 Liter geschätzt. Gebt mal bitte so Richtwerte vor. Nicht dass ich da unmengen einkaufe, die ich garnicht brauche. Schönen Gruß Michi |
#22
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Zitat:
Du hast Dich glücklicherweise etwas verrechnet. Messe die zu laminierende Fläche im Unterboden in m² aus und multipliziere sie mit einem Glasgewicht von 2510 gr/m². Dann bist Du auf der sicheren Seite. Messe Deine Unterkonstruktion unter dem doppelten Boden in m² aus, die Du beidseitig mit 900 gr./m² belegst und messe Deinen Bootsboden in m² aus, den Du auch mit 900 gr./m² belegst. Aus Sicherheitsgründen kannst Du noch 10 % zurechnen für Überlappung, Rand etc. Das Glasgewicht multiplizierst Du mal 2, dann hast Du Dein Harzgewicht. Gruß Walter |
#23
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Hallo,
hab nochmal ne Frage zum Material: Hab zufälligerweise eine günstige Quelle für Glasgewebe aufgetan: Es wäre 600g/m² Glasgewebe Mit Epoxydharz rechnet man bei Glasgewebe das etwa 0,5-1 fache Glasgewebegewicht. Wäre auch so ein Aufbau möglich? Rumpfinnenverstärkung 4x 600g/m² Glasgewebe Stringer verkasten 2x 600g/m² Glasgewebe Fußboden beschichten 2x 600g/m² Glasgewebe Oder muss ich aus irgendeinem Grund (Torsion evtl.?) auch Glasmatten verwenden? Wäre für Meinungen dankbar. Von der Steifigkeit her müssten die 4 Lagen 600er Gewebe dem Matten/Gewebeverbund weit überlegen sein - denke ich zumindest. Schönen Gruß Michi |
#24
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Hallo Michi!
Gewebe auf Gewebe legt man nicht. Das gibt ein minderwertiges Laminat, weil sich spröde Glasnester bilden. Gruß Walter |
#25
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Der Anfang ist gemacht...
Hallo,
jetzt gehts ans Eingemachte! Der Anfang ist gemacht. Es gibt kein Zurück mehr! Hab am Samstag angefangen, mit 250 Bar den Rumpf außen zu "waschen". Sämtliche losen Stellen hats da aufgerissen. Leider hat es das Antifouling garnicht interessiert. Wollte eingetlich einen Großteil abspritzen, hat aber nicht funktioniert. Danach hab ich mit der 1mm Trennscheibe und ner Flex den Fußboden rausgeschnitten. Was da zum Vorschein kam... fast nicht zu glauben. Rott ist da fast ein wenig untertrieben. Die Stringer waren ganz normale Holzbretter. Sie waren auch nur an ein paar Stellen mit dem Rumpf "verlaminiert", nicht auf der ganzen Länge. Gahalten hat da garnixmehr. Konnte sie einfach nach oben "rausnehmen". Der ganze Rumpf ist nun sehr wabbelig. Drauf rum steigen kann ich eigentlich nur noch am Kiel. Der Rumpf biegt sich sonst bedenklich durch. Hoffentlich kommt da wieder richtig Stabilität rein. Arbeitszeit bisher: 11 Stunden Als nächstes werde ich die Rumpfschale innen noch egalisieren und verschleifen. Schönen staubigen Gruß Da Miche Geändert von michei1 (21.09.2009 um 21:52 Uhr) |
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