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Kompasse mit Zusatzskalen
Einleitung. Moin ok, tosomen, die drei Beiträge, handeln von Regattakompassen mit Zusatzskalen zum besseren Ermitteln von Winddrehern - und damit zu kürzeren Kreuzkursen zum Ziel (Hafen) in Luv. Das ist übrigens auch für alle Fahrtensegler interessant, die richtig kreuzen wollen und schon ihr Bier in der Seglerklause trinken möchten, während die anderen noch draußen herumgeigen. Wer sich mit der Kreuzerei bei Regatten auskennt, oder sonst meint alles schon zu wissen, der kann gleich den nächsten Beitrag Regattakompasse mit rot/grünen Zusatzskalen bzw. Taktikkompass mit Zusatzskala 0 - 20, weiterlesen. Für Nichtregattafritzen eine gaanz kurze Erklärung: Jeder Regattakurs hat einen Schenkel, der direkt gegen den Wind - zur Luvtonne - führt. Um diesen Schenkel geht es hier. Liegt dieser Schenkel z.B. direkt in 0 Grad nach Norden und der Wind kommt direkt aus Nord, kreuzt man: Auf Stb-Bug mit 40° Auf Bb-Bug mit 320° Das ischa wohl Kloßbrühe. Diese beiden Kurse sind hart am Wind und die Regattarecken reden dann immer von "an der Windkante tänzeln" oder so. Wenn düsse Expertens mit sauber anliegendem Leewindfaden und tänzelndem Luvwindfaden, an der Windkante segeln bekommen sie aber nicht unbedingt mit, wenn der Wind ein bisschen dreht. So, nu sünd wi beim Thema: Befindet sich usen Regattafritze auf Stb-Bug 40° und der Wind würde von 0° um 40° nach links (rück-)drehen - also aus 320° kommen, dann zeigt sein Bug, da usen Segler ja dem Wind nachdreht, plötzlich direkt auf die Luvtonne und er müsste überhaupt nicht mehr kreuzen. Würde aber dasselbe passieren, wenn usen Regattasegler gerade auf Bb-Bug kreuzt, dann würde er seinen Kurswinkel von 320° auf 280° verändern. Das hieße, dass er fast rechtwinklig von seiner Luvtonne wegfährt. Donnerlüchting!!! Das Beispiel ist natürlich an den Haaren herbeigezogen - aber Übertreibung verdeutlicht ja bekanntermaßen. Na, so einen Winddreher, den würde ja sogar ich bemerken. Natürlich tritt dieser Effekt auch schon bei 5° Winddrehern auf, wenn auch nicht so deutlich - aber - auf der Ziellinie geht es manchmal um weniger als 1m. Also ist es doch wichtig, neben all den anderen Dingen, die ein Regattasegler beachten muss (kuck Dir mal den Strippensalat in einer Regattajolle an!) die Windrichtung dauernd zu beäugen. Das beste Meßgerät dafür ist das eigene Boot mit einem Kompass: Fährst Du Deine Kreuz zur Luvtonne an der Windkante und der Kompaß zeigt jümmers dieselben Kreuzkurse an zB 40° - 320° - 40° - 320° usw. usw., dann hast Du keine Winddreher (logisch) und alles ist in bester deutscher Markenbutter. Zeigt aber der Kompaß plötzlich auf Stb-Bug 45° an, dann solltest Du sofort auf Bb-Bug gehen und dort mit 325° weitersegeln. Das bedeutet nämlich, dass Du bei einem Schlag von nur 200 m etwa 17m näher am Schenkel zur Luvtonne bist, als wenn Du auf 45° weitergefahren wärst. ----------------------------------------------------------------------------------------- For Fahrtenseglers only: Das ist wohl auch für jeden Fahrtensegler eine Erkenntnis, die man haben sollte, wenn man AmWind Kurse segelt: Zeichne, mit ganz weichem Bleistift, in die Seekarte einen Strich von Deiner Position zum Ziel(hafen) und schreibe die Richtung dran. Da genügt ein Freihandstrich. Jetzt ermittelst Du die Windrichtung. Peilst Du den Wind über den Kompass so ist das Schiet, weil Du dann den relativen Wind peilst, den Du eigentlich durch Korrektur mit dem Fahrtwind korrigieren solltest. (macht natürlich kein Mensch!) Besser, Du kreuzt mal eben zwei Schläge hart am Wind, merkst Dir die Kurse und bildest den Mittelwert. Das ist dann Deine wahre Windrichtung. Und die zeichnest Du mit eben dem weichen Bleistift irgendwo, wo Platz ist, in die Karte ein und schreibst die Richtung dazu. Zu dieser Generalwindrichtung addierst und subtrahierst Du nun 40° und zeichnest diese Werte als kurze Pfeile an den Anfang Deines wahren Windpfeils dran. Jetzt genügt ein kurzer Blick in die Karte und Du kannst vergleichen, ob Dein Kurs an der Windkarte sich geändert hat oder nicht. Der Rest ist wie oben bei den Regattafritzen: Dreht der Wind so, dass der Winkel zwischen Deiner Schiffsvorausrichtung und dem Ziel größer wird wenn Du dem Wind nachfährst, so gehst Du auf den anderen Bug. Weil: Du weißt schon. Da das hier ja kein Segelkurs für Anfängers is, muß ja nicht gesagt werden, dass man den Hafen, wenn er z.B. 15° von der wahren Windrichtung an Stb liegt, mit dieser Methode erreicht, indem man den Stb-Kreuzschlag länger macht als den Bb-Kreuzschlag. Dat soll´n de Woterkükens man sülbens rutkreegen! (Das sollen diese Wasserküken man selbst herausfinden!) ------------------------------------------------------------------------------------------- So, nun habe ich Euch hoffentlich soweit, dass Ihr Euch nach einem Kompass sehnt, mit dem das Segeln am Wind mit weniger Überlegungen bzw. Rechnerei und so, verbunden ist. Da gibt´s natürlich inzwischen für richtig Kohle - so zwischen 700,- bis 1400,- Euro so richtige Kompasscomputer für Regattasegler. Wer sich so was leisten kann oder will, der wird bestimmt glücklich damit. Ich mag aber lieber mit Magnetkompassen fahren. Die schaukeln so schön vor sich hin und irgendwie bekommt man ein besseres Gefühl dafür, wie das Bootje sich fühlt und wie es sich anstrengen muss. Irgendwann kann Dein Kopf von ganz allein den Mittelwert abschätzen, den Du so um Deinen Sollkurs herumeierst. Das Überschwingen der Kompaßrose, durch seitliche Beschleunigungen, nimmt Dein Hirn irgendwann gar nicht mehr wahr. Jo, so is dat woll. Jo. Nu abers mol wedder trüch (zurück) zu de Regattakompassens mit Zusatzskalen und Steuerstrichen, die das Leben des Steuermannes so richtig verschönern sollen und die weiß Gott was alles können sollen. Ich habe mal herumgegugelt und da 2 Typen gefunden, die wohl gebräuchlich sind. Kuckst Du Bild1 und Bild2 Der Eine hat zwei 360° Skalen, rot und grün seitlich untereinander an der Kompasskugel angebracht. Zwei Steuerstriche, jeweils 40° nach Bb und Stb von der Schiffsvorausrichtung verdreht montiert, ermöglichen das Ablesen des Kurses, wenn Du auf der Kante sitzt oder ausgeritten bist. Erfreulicherweise gehen die Zahlen in Zehnerschritten, rechnet sich besser. Der Andere hat eine Taktikskala an der Seite der Kugel. Wunderschön. Nur - die Erklärungen wie das mit den Skalen so toll beim Kreuzen funkschonieren soll, das ging bei mir nun nicht in meinen alten, ergrauten Ostfriesenschädel. Für den Kompass mit Taktikskala hier die Erklärung der Firma Nexusmarine, die mir Ralph kopiert hatte: ......Die Taktikskala hat eine Einteilung von 0 bis 20 und die Werte entsprechen sich auf Stb und Bb Kursen. Wenn der Wert für den Steuerbordkurs 2 lautet, so lautet er nach der Wende auf Backbordkurs ebenfalls 2......... Firma redrooster schreibt: ....... Durch die Taktikskala ist kein Umrechnen mehr erforderlich. zB: Auf dem einen Kreuzbug "17", nach der Wende auf einen anderen Bug "7" ! ......... Wat denn nu? Dat is doch Schaapschiet. Dat kann doch gornich angahn!!! Für den Kompass mit den rot/grünen Skalen heißt es - wie mir Woody kopiert hatte: .......Die grüne Steuerbord- und rote Backbord-Skala gestatten die Ablesung des Kurses auf beiden Seiten des Bootes ohne Korrektur um 45°. Die grünen und roten Pfeile erinnern an das Wenden, falls der abgelesene Kurs zu- bzw abnimmt........... Bis auf die lütten Pfeilens, die mich an die Wenden erinnern sollen, geht mir das ja irgendwie ein. Seggt mol sülbens. Da ich keinen Kompass bei mir auf dem Finn habe und beim Fahrtensegeln nur nach dem Hauptsteuerstrich gefahren bin, habe ich mir mit meinem Programm 3D-Studio, mit dem ich früher mein Geld verdient habe um technische Animationen herzustellen, mir eben ein paar virtuelle Kompasskugeln selbst gemacht. Kuckst Du Bildchen3 : so sieht die Programmoberfläche aus, wenn man damit schuftet. Auf dem vierten Bild seht Ihr so eine virtuelle Kompasskugel: Das Ding hat seitlich eine Taktikskala, die von 0 bis 20 geht. Ich habe an den Hauptsteuerstrich einen dicken magantafarbenen Pfeil positioniert, der quasi den Bug des Bootes darstellt, steht ja auch dran. Dann seht ihr noch den Pfeil wo Wind dransteht. Da der Wind inszwischen wieder recht kalt ist, habe ich ihn blau gemacht. Hier zB. fährt de Stürmann gerade 107°, weil er hoch am Wind fährt, der aus 67° kommt. Er fährt also : 107° - 67° = 40° am Wind. Dat is so de übliche Winkel för Regattabootens, wenn se an de Windkante sünd. Jo. Nu seht Ihr die Kugel aus dem Blickwinkel, als würdet Ihr auf der hohen Kante hocken und mit Pinnenverlängerung steuern. Nu kuckt mal die Taktikskala an, was die Euch zeigt. Aufschlußreich, oder? So, Lüd nun habt Ihr ein paar Erklärungen warum ich hier so einen langen Beitrag schreibe und mit den Bildern in den beiden folgenden Beiträgen müßtet Ihr dschetzt auch klarkommen. Man ran, Jungs, hinterher seid Ihr mit Sicherheit schlauer. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (15.09.2009 um 17:27 Uhr)
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#2
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Teil 2
Regattakompass mit rot/grünen Zusatzskalen Moin ok, tosomen, na Dschungs? Jümmers noch dorbi? Na, denn woll´n wir mal. Also, die Jungs, die das Ding entwickelt haben sind echte Könner, meen ick mol. Auf Bild1 seht Ihr den Kompass wie der Stüermann eines Dickschiffs ihn sieht, wenn er vor der Steuersäule steht, oder in der Plicht sitzt. Die obere Hauptrose zeigt: Der Wind kommt aus 0° (wenn er über den Kompass den Wind anpeilen kann), das Boot steuert 40°. Weitehin sieht er - auf der roten Skala mit dem Bb-Steuerstrich seinen Kurs 4 = 40° angezeigt und - Wunder der Technik - mit dem Stb-Steuerstrich sieht er auf der roten Skala seinen nächsten Kreuzkurs von 32 = 320° angezeigt. Er brüllt also seine Kommandos ** und geht auf 320°. Jungedi! Nee ober ok! Is dat nich scheun? Braucht nicht mehr zu rechnen und gar nix. Bei düssen Gegebenheiten sitzt natürlich der Jollen-Regattafritze auf der Bb-Kante, steuert mit der Pinnenverlängerung, hat den linken Steuerstrich direkt im Blick und sieht natürlich den Stb-Steuerstrich nicht mehr. Irgendwat ist ja jümmers! Weil Bb nun mol rot is, giltet nun auch die rote Skala, die zeigt auch seinen Kurs an: 4 = 40°. Kuckst Du Bild2. Nun kommt die Wende und er muss auf den anderen Bug, das sünd 80° oder 8 Teilungen auf der roten Skala. Na, das kriegen wir tja woll noch hin. 4 minus 8 ist auf der 36ger Skala : 32. Du legst also Ruder, hechtest auf die Steuerbordkante und stützt bei 32 auf der grünen (Stb) Skala. Und gut is. Die Jollenfritzen, die den anderen Steuerstrich nicht sehen können, sind zwar etwas benachteiligt, dafür feiern sie nach der Regatta aber auch ausgelassener als die Fetthälse*** von den Dickschiffen mit ihren Goldknöpfen an den Club-Blazern. Jo so is dat woll. Eigentlich doch ganz toll und allns för hunnertneegenunsößtig Euro (169,-) zB. bei Marintec. Irgendwo isser sicher noch billiger oder teurer. Gruß Rolf ** Oh, wie ich das hasse, wenn die Skipper herumbrüllen als würden sie die Gorch Fock kommandieren!) *** Fetthälse heißen bei der Marine etwas respektlos die höheren Dienstgrade.
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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#3
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Teil 3
Taktikkompass mit Zusatzskala 0 - 20 Moin ok, tosomen, na? Hebbt ji jümmers noch Lust? Na, denn kucken wir uns mal ganz unvoreingenommen düssen scheunen Taktikkompass an. Auf Bild1 seht Ihr den Kompass aus der Mittschiffsposition des Stüermanns. Die Hauptrose zeigt: Der Wind kommt aus 0°, das Boot steuert 40°. Das Boot liegt auf Stb-Bug. Das Bild darunter zeigt den Kompass wenn de Stüermann auf den anderen (Bb) Bug gegangen ist. So, Lüd, nun kommt es dick: Der Steuermann, der hinter der Steuersäule steht, sollte sich entscheiden, ob er sich: 1.) ausschließlich nach der Hauptrose mit dem Hauptsteuerstrich richtet oder ob er sich 2.) ausschließlich nach der Hauptrose mit dem linken und rechten Zusatzsteuerstrich richtet oder ob er sich 3.) ausschließlich nach der Zusatzskala mit dem linken und rechten Zusatzsteuerstrich richten will. Zu 1: Das ist das Verfahren nach dem schon Kaiser Willem gekreuzt ist. Du plierst nach dem Kurs nach Hauptsteuerstrich z.B. 40° und weißt - logo - dass der nächste Kreuzkurs 80° zum Wind hin ist also 320°. Zu 2: Jetzt peilst Du jümmers noch auf die Hauptrose aber du benutzt nur noch die Zusatzsteuerstiche. Du kuckst auf keinen Fall mehr auf den Hauptsteuerstrich!! Sonst kommst Du unweigerlich durcheinander. Dann steuerst Du also mit dem rechten Zusatzsteuerstrich auf der Hauptrose 180 Grad. Siehe Bild 1 Jetzt brauchst Du nicht mehr zu rechnen sondern kannst ganz entspannt das Boot beim Wenden so stützen, dass die Zahl 180 am linken Steuerstrich anliegt. Siehe Bild 3 Das war´s schon. Mien Großvadder würde wieder seinen berühmten Spruch loslassen: Wer dat mag , de ward dat jo woll mögen!. Seh´ ick ok so. Die Möglichkeit mit dem Kompasskurs nach Hauptsteuerstrich durcheinander zu kommen ist einfach zu groß. Jo. Zu 3: Du steuerst nur noch nach der seitlichen Zusatzskala und ignorierst die Hauptrose vollständig. Also steuerst Du nach dem rechten Zusatzsteuerstrich den Wert 0. Siehe Bild 1. Jetzt brauchst Du auch nicht mehr zu rechnen sondern kannst das Boot beim Wenden so stützen, dass die Zahl 0 am linken Steuerstrich anliegt. Siehe Bild 3. Du kannst natürlich auch nach dem mittleren Steuerstrich steuern. Den kannst Du - vor der Steuersäule stehend oder aus der Plicht ziemlich parallaxefrei ablesen. Dann fährst Du also Deinen Kurs an der Windkante und liest am mittleren Steuerstrich ab: 17,7 (nicht Grad!!!!!) Siehe Bild 1. Wenn Du gewendet hast und der Wert 0 am linken Steuerstrich anliegt, liest Du den neuen Steuerwert ab : 2,2 (nicht Grad!!!!!) Siehe Bild 3. Nee, Lüd, dat ist nix für so´n alten Fahrensmann. Wie der arme Jollenfritze das Ganze sieht, wenn er auf der hohen Kante sitzt, könnt Ihr jo auf den Billern 2 und 4 seh´n. Gruselig. Da sieht er nämlich den anderen Zusatzsteuerstich nicht mehr. Ganz aufmerksamen unter Euch wird es nicht entgangen sein, dass in Bild 1 und 3 die Windrichtung und der Wert an den Zusatzsteuerstrichen gleich ist. Abers: Das ist reinen Zufall. Nochmal: Beide Skalen haben nicht das Geringste miteinander zu tun. Das Eine ist eine Gradskala von 0 - 360°, das Andere eine Skala von 0 - 20. Ich habe noch ein Bildchen dazugestellt, auf dem der Steuerkurs 107° ist und der Wind (logo) aus 67° kümmt. Da seht ihr´s. Ich bin mir aber sicher, wer solch einen Kompass an Bord hat, der läßt darauf nix kommen! Der Mensch gewöhnt sich bekanntlich an allem, sogar am Dativ. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (15.09.2009 um 14:05 Uhr)
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#4
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Mal wieder ein bemerkenswerter, gut verständlicher Beitrag. Ich habe einiges an unbekannten Informationen mitgenommen. Danke!
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#5
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Danke, Rolf, und diese Beiträge sollten ins Archiv!!
Ich habe einiges gelernt und für einen kleinen Nebenaspekt sind diese - würde man jetzt richtig sagen "Kompanten"?? (immerhin: Atlas - Atlanten) - wirklich gut: Du wirst mit der Nase darauf gestoßen, wenn Du auf dem einen Bug das entscheidende Etwas mehr an Höhe laufen kannst als auf dem anderen. Und dann "kommse am Dennken": liegts an "Welle und Wind? (Ri nur dann sauber identisch, wenn Wind nicht vor kurzer Zeit gedreht hat und die Bodenformation nicht was anderes will), liegts am Schiff, liegts am Steuermann?? Schon manchmal richtig spannend (gewesen)...
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Grüße, Andreas _____________________________ KEEP CALM and CARRY ON
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#6
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Und wer keinen Regattakompass hat, kann es, ersatzweise, auch mit dem GPS machen, wenn er die Luv-Tonne vorher als Wegpunkt eingibt.
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#7
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Ooch Friedhelm,
elektronisch ist langweilig, dann kann's ja jeder. Für so Deppen wie mich gibts da auch noch wunderbare Kombinationen aus GPS, Kompass, Logge und Windwinkel/Geschwindigkeit, die rechnen mir neben dem optimalen Winkel auch noch Strom/Drift, Vorhaltewinkel und, und, und aus. Aus gutem Grund in vielen Bootsklassen bei Regatten verboten... Gruß, Jörg
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#8
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Es lebe der Fortschritt!!
Moin ok, Woody,
Jo, so is dat woll! Beim Finn-Dinghy ist das noch so; jegliche elektonischen Hilfsmittel sind verboten - aber, da bin ich mir ganz sicher, das werden sie auch noch kippen! Vor 2 Wochen war ich am Chiemsee. Da waren auf der Fraueninsel gerade die jungen Expertens mit ihren High-Tech Finn-Dinghies. Devoti und so..... Da hatten sie schon alle düsse elektronischen Flux-Gate Kompasscomputer. Na, denn man tau. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. |
#9
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Moin Rolf,
die einzelnen Dinger (z.B. Fluxgate-Compass) sind meist erlaubt. Erst die Vernetzung bringt den Spaß bei unerlaubtem Vorteil. Mich juckts nicht, bei den Spaßregatten die wir mitsegeln ists erlaubt. Und es ist schon cool: Die nächste Wendemarke liegt auf dem anderen Elbufer, da laufen 4kn Strom quer auf zur Peilung der Tonne. Der kleine schwarze Teufel schickt dich auf einen Kurs, der 30° von der Tonne wegzeigt. Glaubt man dem Ding, kommt man auf kürzestem Weg am Faß raus - und die Vereinskameraden setzen synchron die Haßkappe auf... Ähnlich war die Sache auf der Kieler Förde - die erste Tonne war eine dünne Spiere in 3,5nm Entfernung, also unsichtbar. Alles fährt in den Abgasen des Pulks herum, weil keiner wirklich weiß wo's hingehen soll. Wir sind dann einen Schlag auf die Mitte der Förde gefahren, bis der kleine schwarze Teufel meinte, jetzt könnten wir wenden und dann die Tonne genau anliegen. Kein Verkehr, freier Wind - und wir kamen 10m neben der Tonne raus. Vergeigt haben wirs dann auf dem Spi-Gang. Wie viele Meilen gegenan mir das Ding beim Fahrtensegeln schon erspart hat wage ich nicht zu schätzen Gruß, Jörg
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#10
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hmmmm .....
moin.
Alles vieel Schnickschnack. Ich bin vielleicht besonders doof, weiß ich auch nicht. Aber wieso soll ich mit som tollen Kompass zur nächsten Tonne fahren, die ich (Rolf schreibt hier von einer Strecke von 200m) in Sicht habe? Ich kann mein Windex anschauen, sehe den Stand meiner Segel, habe mir vielleicht noch irgendeine Landmarke gemerkt, also wozu zum Teufel brauche ich da Peilungen aufm Kompass. Das kommt mir so vor, wie die Leute, die stur nach ihrem Navi (mitm Auto) fahren und dann irgendwo im Hafenbecken landen. Ok, wenn ich Offshore bin und die Tonne nicht sehe, dann brauch ich vielleicht sowas. Aber die ganzen kleinen Haus- und Hofregatten hier auf der Weser? mfG Götz
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#11
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Gerade da, Götz.
Auf der Jolle wird der Kompass nicht zur Navigation genutzt - die Tonne siehst Du ja. Aber Du siehst einen Winddreher eben nicht, wenn Du nur auf Windex und Segelstellung achtest - und wie Rolf ganz richtig schreibt verlängert sich der Weg zur Tonne selbst bei einem 5°-Abbacker schon beträchtlich. Gruß, Jörg
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#12
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Hallo Jörg,
welches Gerät verwendest Du bei Regatten ? Viele Grüße Olli |
#13
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Hallo Jörg,
wieso sehe ich den Winddreher ohne Kompass nicht? Mitbekommen kann ich den Winddreher auf jeden Fall, zumindest dann, wenn das Ufer in Kiellinie voraus liegt. Ich achte ja nicht nur ausschließlich auf die Segelstellung (den Windex brauch ich bei Telltales sowieso nicht) Bei den üblichen Regatten in der Strander Bucht bei üblichem Westwind geht das praktisch immer. Ich kann die Winkelveränderung nur nicht in Grad angeben. Gruß Friedhelm
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#14
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Hallo Olli,
ich habe seit vielen Jahren die Nexus-Serie im Einsatz - 4 Displays, Log, Lot, GPS, Flux und Windgeber am Server, über den vernetzt und gerechnet wird. Das schönste ist die Trimmanzeige, mit der ich mir einen beliebigen Wert aus dem System als Zeiger darstellen kann. Bei Veränderungen wandert der aus der Waagerechten nach oben oder unten. Dazu gehört eine Taste am Cockpitsüll, mit dem merkt sich das Ding den aktuellen Wert als Referenz ("waagerecht"). An der Kreuz habe ich da meist die Geschwindigkeit nach Luv ("VMG") und weiss dann genau, ob Höhe stehen mehr bringt als Tief laufen... Hallo Friedhelm, eine Kursänderung von 5° siehst Du auf der Jolle nicht. Du sitzt auf der Seite, hast nix in Kiellinie zum peilen ans Ufer, und nebenbei auch noch anderes zu tun. Es gibt Gründe, warum die Regatta-Cracks das zusätzliche Gewicht mitschleppen, obwohl die schon den Mantel vom Tauwerk schneiden zum Gewicht sparen. Schöne Grüße, Jörg Geändert von Woody (16.09.2009 um 12:40 Uhr) |
#15
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Sag mal Rolle, hatte ich eigentlich schon erwähnt, daß auf der -Pokaleregen-Regadda jeder Zusatzring auf dem Kompass mit 10 Punkten im Yardstick bestraft wird?
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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#16
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Schläge auf Schenkel
Moin ok, Götz
Zitat:
Aber ischa ok egohl, meen ick mol, ick weet schon wat Du meenst. (jo, de Bremers, ick segg dat jo jümmers...) Gruß Rolf
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#17
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Beschneidungen
Moin ok, tosomen,
Zitat:
Für mich persönlich, der ich ja mehr der ´Handarbeit´ zuneige, und auf meinem lütten Finn, ist das natürlich nix - aber ich finde es schon toll, so´n Ding. Meine Fahrtenyacht hatte auch alles, was es damals so gab, von Kartenplotter und aktivem Radar-Target-Enhancer bis AIS-Radar und so - aber zu solch tollem Equipment, wie Du da beschreibst, hat es denn doch nicht auch noch gelangt. Außerdem war der arme Mast schon voller Kabels und unter der Kajütdecke waren schon derart viele Strippen, dass man echt einen Plan brauchte. Die Decksdurchführung (diese VA-Blech-Geschichte nach dem Dorade-Prinzip) war auch schon voll! Für Puristen: natürlich kann man solche Beziehungen, die bei den vernetzten Datenströmen aus den verschiedenen Gebern automatisch erstellt werden, auch "von Hand" herstellen. Sogar - wenn Du versiert bist - ziemlich fix und genau. Und Spoß mokt dat ok!! Aber das geht natürlich nicht, wenn Du Jollenregatten segelst, und denn vielleicht noch Einhand auf´m Finn. Da ist - um noch mal zum Kompass zu kommen, das Ding mit den rot/grünen Zusatzskalen schon eine tolle Erleichterung. Segg´ ick mol so. Segg´ doch mol sülbens! Zitat:
Willst Du etwa damit sagen, Woody, dass die Beschneigungspraktiken einiger Völker auf die antiken Regattasegler zurückgehen? Ein interessanter Gedanke. Gruß Rolf
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#18
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Pokalregen-Regatta
Moin Krischan,
Zitat:
Gruß Rolf
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#19
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Rolf,
Link? Hmm, hab hier neulich eine Verwarnung wegen Werbung gekriegt. Frag mal Ugies, der verkauft den Kram auch. Oder schau mal in meine Signatur. Von meiner eigenen Anlage habe ich keine Bilder. Auf dem 20er, den ich früher hatte, war direkt neben dem Niedergang ein schmales Stück feste Frontwand vom Kleiderschrank. Da hinein habe ich eine Art Schublade hochkant gebaut, die die Instrumente getragen hat. Bei Bedarf wurde das aufgezogen und war dann im Niedergang sichtbar, bei Nichtbenutzung sah man nix. Der 30er hat an der strategischen Stelle keinen Platz, also kommt das ganze in einen Holzkasten, der auf der Innenseite vom Aufbauschott befestigt in den Niedergang schwenkt. Darauf sind vier Instrumente angebracht: Zwei von diesen Anzeigen stellen z.B. Wassertiefe, Geschwindigkeit durchs Wasser,... dar. Jeder Wert im System kann an jeder beliebigen Stelle angezeigt werden. Das Instrument stellt grafisch gleichzeitig scheinbaren (der große schwarze Sektor ab Vorausrichtung) und wahre (der kleine Zeiger) Windrichtung dar, daneben ist Platz für zwei numerische Werte. Bei mir hängt dort i.d.R. die scheinbare und die wahre Windgeschwindigkeit. Wenn man um die Leetonne kommt ist es sehr praktisch, vorher an die tatsächliche Windgeschwindigkeit erinnert zu werden.. Ausserdem wird auf dieser Anzeige der Trimmzeiger mit eingeblendet, der ist als Segment ab querschiffs auf der Leeseite sichtbar. Das Ding besorgt die Navigation, eine "Autobahnanzeige" brauche ich nicht. Alle Instrumente hängen als "Daisy-Chain" über ein 4-poliges Kabel am Server. An den Server wiederum sind die Geber angeschlossen. Der Windgeber braucht in der aktuellen Version übrigens kein Kabel mehr, das geht per modifiziertem WLAN. Der nicht vorhandene Platz im Mast ist also kein Problem. Für den Bord-PC gibts eine serielle Schnittstelle, damit sind dann nicht nur alle Daten auch auf dem Rechner, sondern der Rechner kann die Anlage mit zusätzlichen Daten speisen, die der Server nicht selbst rechnen kann. Dazu gehört zum Beispiel das Polardiagramm des Boots, die Korrektur der Winddaten mit der Krängung, etc. Für unsere Stromsparfraktion: die gesamte Anlage braucht etwa 1,3A/12V. Das Abmanteln hat mit Beschneidungsriten nix zu tun. Da bei modernem Tauwerk der Mantel keine tragende, sondern nur eine handschmeichelnde Funktion hat wird er von den harten Jungs auf dem ersten Stück des Falls, das ja "nur" im Mast läuft, entfernt. Kurz vor dem Fallenstopper bleibt er dann stehen, damit der Stopper was zum stoppen bekommt. Ähnliches mit Schoten. Die nicht so handwerklich begabte Fraktion kann sowas inzwischen fix und fertig ab Tauwerkshersteller kaufen. Gruß, Jörg Geändert von Woody (17.09.2009 um 10:51 Uhr)
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#20
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Hallo Woody,
dolles Ding, könnte man neidisch werden! Gruß Rolf
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#21
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Zitat:
Verrutscht der verbliebende Mantel denn nicht reichlich?
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#22
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Tja, schade.
So schicke teure Anzeigen habe ich leider nicht auf meinem Boot. Muß es immer noch mit schnöden Alu-Karabinern am Steg festpicken. mfG Götz |
#23
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Das muss ja ein besonders ruhiger Hafen sein, wo man sein Boot mit solchen "Bändchen und Alu-Häkchen" sicher festmachen kann.
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#24
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Nein, der wird vernäht.
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#25
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Zitat:
So hat jeder was besonderes. Gruß, Jörg
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