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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Von Berlin zum Peenestrom, Greifswald, Stralsund
Moin!
Die Saison neigt sich dem Ende zu, und langsam stellt sich die Frage: Wohin im nächsten Jahr? Uns schwebt ein Trip von Berlin in Richtung Usedom, Greifswald und Stralsund vor, vorausgesetzt es klappt mit der Seepappe im Winter. Nun habe ich schonmal Hafenhandbuch und Karten gewälzt und frage mich nun, ob unser 9m-Stahlverdränger mit seinen 40 PS und 1,10 Tiefgang so das rechte Schiff für so eine Aktion ist, da viele Häfen am Ort außerordentlich flach sein sollen. Wer hat Erfahrung, alle Infos zur Strecke, Häfen, Revierkunde sind willkommen. Wie siehts mit Übernachtung in Stettin aus? Ist an den Gruselgeschichten wegen Beschiss u.ä was dran? Über die Antworten freut sich Christian von der Pellworm |
#2
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Hallo,
also mit dem Boot dürftest du kaum Probleme haben. Ich habe ein Segelboot mit ca. 1,3m Tiefgang. Stralsund, Greifswald, Hiddensee, Gaager, Seedorf, Glowe, Peenemünde ... sind alle Häfen tief genug und auch die Fahrrinne. Man sollte nur Abkürzungen außerhalb der Fahrrinne meiden, da können manchmal selbst die Möven nicht mehr Schwimmen. Aktuelles Kartenmaterial ist hier wichtig. Welche Häfen willst du denn konkret ansteuern? In Polen war ich selber noch nicht. Gruß Ingolf
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Dehler Delanta 76 Baujahr 1975
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#3
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Wir haben 2004 zwei mal in Stettin übernachtet, jedesmal eine andere Marina.
In beiden fühlten wir uns gut aufgehoben und wurden gut behandelt.
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Jörg
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#4
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Welche Häfen willst du denn konkret ansteuern?
Naja, wir wollen die Westoder von Berlin hoch, über Stettin in den Peenestrom und uns dort, wenn der Greifswalder Bodden nix für uns sein sollte, uns dort 1-2 Wochen rumtreiben, Stippvisiten in Wolgast und Anklam eingeschlossen. Am liebsten würden wir natürlich bis Stralsund durchdampfen. Gruß aus Berlin Christian |
#5
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Also: zunächst möchte ich Dir die Angst nehmen, daß Du mit 1,10 nicht in die Häfen paßt. Die überwiegende Anzahl der dort bewegten Boote sind Segler, und sehr viele im Küstenbereich haben einen festen Kiel.
Häfen, wo Du nicht reinkommst, sind "Vadder Gentz" in Karnin, Groß Zicker (was aber ohnehin kein richtiger Hafen ist) und die Schlickhäfen westlich der Zingster Brücke. Sonst solltest Du mit 1,10 eigentlich keine Not haben. Studier die Karten gründlich, auch vor Fahrtantritt. Es beileibe nicht so, daß Du überall sklavisch in der Tonnenrinne bleiben mußt, aber es gibt doch etliche Stellen, wo das so ist. Und an den Fahrwasserkreuzungen vor Vitte und vor Barhöft stehen die Tonnen derart eng, daß es schon wieder verwirrend ist (und ausgerechnet dort kannst Du definitiv NICHT aus dem Fahrwasser. Greifswalder: mit dem kleinen Jollenkreuzer sind wir dann meist durch den nördlichen Teil, also bei Lauterbach, nördlich Vilm, herumgeschippert, auch wenn es ein Umweg war. Man hat da deutlich mehr Landschutzund so richtig exponiert man sich eigentlich nur zwischen det Peenemündung und dem Mönchgut. Außerdem sind Mönchgut (Thießow, Gager, Seedorf...) und Lauterbach durchaus besuchenswert. Von Berlin zur Oder ist unspektakulär, aber zumindest bis zum Hebewerk Niederfinow sterbenslangweilig. Und mit der Lehnitzschleuse und dem Hebewerk hast Du potente Fahrthindernisse auf der Etappe. Wir sind bislang aber trotzdem immer an einem Tag bis Oderberg gekommen. Ab dem Hebewerk wird die Fahrt recht schön, man befährt den Verlauf der Wriezener Alten Oder. In Oderberg hat man ziemlich genau nach einer langen Sommertagsetappe eine kleine Marina, wir haben nach einem langen Motortag die Annehmlichkeiten von Dusche, Klo und Kneipe der Freinacht auf dem Oderberger See vor Anker immer vorgezogen... Nach Oderberg folgt bald (am nächsten Morgen...) die Schleuse Hohensaaten. Hier hat man die Wahl zwischen Westoder und Stromoder. Kontaktiere den Schleusenmann nach dem Wasserstand. Die flachste Stelle ist meines Wissens die Barre, die sich immer in der Mündung des Schleusenkanals in die Stromoder (Ostoder) bildet. Wenn der Wasserstand es hergibt: fahr die Stromoder. Doe HoFriWa und die Westoder lernst Du auf dem Rückmarsch noch kennen. Die Ostoder schubst noch zusätzlich mit 4-5 km/h, und im Gegensatz zur zumindest zu Beginn sehr drögen HoFriWa hast Du auf der Stromoder "Gejend pur". Das Fahrwasser der Stromoder ist breit, betonnt, und das Rumgehampel mit den gelben Kreuzen hast Du südlich Hohensaaten auch nicht. Ab Schwedt läßt die Wirkung des Schiebestromes deutlich nach. Stettin ist als Stadt nicht so der Brüller. Es gibt ein paar Marinas, die gängigsten sind die Marco (am Fährkanal -Dabska struga- richtung Kleiner Dammscher See gelegen, mit Gastronomie, die durchaus zu empfehlen ist) und Goclaw (für die eigentlich nur der fixe Straßenbahnanschluß ins Zentrum spricht, der vorhandene Mastenkran berührt Dich je eher wenig, und auch sonst ist er Goclaw-Hafen eher dröge und öde). Übertriebene Sorgen wegen Klauerei würde ich mir nicht machen. Klar, Stettin ist kein irisches Fischerdorf, aber die Klau-Wahrscheinlichkeit geht über das normale Maß einer Europäischen Großstadt nicht hinaus. Boot abschließen, Geld und Wertsachen mitnehmen, AB mit Fahrradbügelschloß, und sich keine Sorgen machen. Haff: wird ab West 4 unangenehm, aber da müßt Ihr durch. Umgeschubst werdet Ihr nicht so schnell, aber es wird halt etwas schaukeln.
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#6
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Bei Stettin findest du gute Häfen am Südufer des Dammschen Sees. Wir waren beim Jachtklub Pogon, das ist der westlichste der Häfen. Verbindung zur Stadt mit Bus und Bahn, 1 mal umsteigen, ca. 30 min.
Außerdem gibt es die Marina Goclaw, ein paar km nördlich der Stadt, direkt an der Durchfahrtroute zum Haff, gegenüber der Tonne Nr. 70. Der Hafen ist auch OK, allerdings richt es etwas nach Eisen (Werftbetriebe). Straßenbahn zur Stadt ohne Umsteigen. Die Peene kannst du mit 1,10m Tiefgang bis Malchin befahren, bis dort fahren sogar Schubverbände! Hinreichend tiefe Liegeplätze gibt es auch genügend.
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Gruß Heinz-Dieter
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#7
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Wann hast Du denn das letzte Mal auf dem Oderberger See geankert
Das war wohl schon 2004 nicht mehr möglich. Wir haben es dieses Jahr selbst gesehen, Hinweistafeln und gelbe Tonnen verbieten ein Befahren (weit) außerhalb der Fahrrinne. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos.
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#8
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Zitat:
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#9
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Hallo Christian,
sind diesen Sommer die selbe Tour bis nach Hiddensee gefahren. Dein Tiefgang sollte keine Probleme bereiten. Wie schon gesagt die allermeissten Segler haben mehr Tiefgang. Empfehlenswert ist zu den hier bereits genannten Orten auch Ueckermünde am Haff. Getankt haben wir in Ziegenort (Pl). Die Marina in Stralsund war uns zu groß und protzig, so dass wir gegenüber in Altefähr gelegen haben. Von dort aus fuhr ständig eine Fähre. Nicht so frequentiert aber interessant war es in Stahlbrode - dort ist noch eine Fischereigenossenschaft ansässig und man kann allerlei Geräuchertes absolut frisch zu erhrlichen Preisen erwerben. Obwohl wir relativ optimales Wetter hatten, so musste ich feststellen dass mein "Holländer" nicht unbedingt seetauglich ist. Auf dem Haff und auf dem Bodden hats bei BF 4 ganz schön geschaukelt, woraufhin die Fam. etwas maulig wurde. Achso noch nen Tipp: Im Achterwasser zwischen Zempin und Koserow gibts zwar nur eingeschränkt Liegeplätze, aber wenns klappt - dann kannste mit dem Handtuch rüber zur Ostsee gehen.
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Grüße aus dem Havelland........Mike Geändert von havelmike (28.09.2009 um 13:22 Uhr)
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#10
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Hallo an alle!
Ich bin neu hier und bin sozusagen noch ein Anfänger (leider) was Boots-Touren angeht. Ich wollte mal so fragen wie lange man da unterwegs ist mit dem Boot von Berlin nach Swinemünde? Vielleicht kann mir auch jemand ungefähr sagen wieviel Sprit da so drauf geht, wenn man ein normal kleines Motorboot hat mit 50 PS ? |
#11
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Zitat:
Spritverbrauch: Nun ja, wir haben auf der Strecke Spandau - Stettin so gut 25 l gebraucht. Ab Stettin war dann unser Spritverbrauch nicht mehr meßbar. |
#12
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Nachdem wir nach diesem Abenteuer mehrfach Wasser im Sprit hatten, rate ich davon ab.
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#13
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Zitat:
Vielen Dank nochmals für die Infos! Danke! |
#14
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Von Schleuse Spandau ( Berlin ) bis Schleuse Hohensaaten sind es ziemlich genau 90 Km.
Man kommt am ersten Tag kaum weiter, da auf dem Kanal eine Geschwindigkeitsbegrenzug ( wenn mich nicht alles täuscht 9 km/h ) gilt, auch gern geblitzt wird und da noch zwei Schleusen sind an denen man durchaus mal ein...zwei Stunden warten kann. Auf der Oder gibt es auf weiten Strecken keine Begrenzung, theoretisch könnte man es am zweiten Tag bis nach Swinemünde schaffen. Mit einem Verdränger kommt man ohne große Hetze bis Ziegenort, dann aber schon abends. Auf der Oder selbst gibt es sehr viele hübsche Möglichkeiten zum Übernachten, allerdings meist mitten im Nirgendwo. Einige kleine Dörfer mit Anleger gibts aber auch, wenn man mag kann man sich zu polnischen Bootsleuten dazugesellen, die waren immer sehr nett und lustig. Zwischen Schwed und Stettin gibt es viele kleine Altarme, wo man über Nacht mitten im Schilf liegen kann, in Stettin selbst gibts es diverse große Marinas. Von Stettin bis zur Ostsee sind es dann vielleicht noch mal 50...60 Kilometer. Aber willst du nicht lieber übers Oderhaff , Peenestrom und Achterwasser zum Greifswalder Bodden ? Raus auf die Ostsee ist schon ein anders Kaliber und da kommt dann auch ne ganze Weile nix mehr zum einkehren...... Oder willst du gleich nach Bornholm ?
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#15
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Hallo!
Vielen vielen Dank auch dir für die Infos! Echt sehr nett und sehr hilfreich! Also eigentlich habe ich da keine Ahnung was da für eine Strecke am besten wäre. Ich würde mich da natürlich an eure Tipps halten was am besten wäre. Also ich möchte diese Tour einmal nächstes Jahr mit einen Arbeitskollegen machen. Da ich ehrlich gesagt da überhaupt keine Ahnung habe mit Boots-Touren und auch mit Boote allgemein, möchte ich mich da jetzt voll reinhauen in das ganze. Ich bin erst nur paar mal mit den Boot gefahren und das in Kroatien. Daher bin ich in dem Milieu sehr unerfahren. Ich währe echt sehr dankbar über jeden Tipp und es wäre echt super wenn ich vielleileicht jemanden über P.N paar Fragen stelllen könnt. Das wäre echt super. Danke Liebertee für die Auskünfte! |
#16
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Bin die Strecke auch mit 50 PS gefahren.
Morgen,
Bin die Strecke im Sommer mit meiner Inter 630,50PS gefahren. Habe dazu einen Reisebericht mit Bildern eingestellt. Fahrt ging von Templin über Stettin,Wolin in die Ostsee (PL). ( Reisebericht v. 25.07.09) Gruß Peter
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#17
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Ich möchte jemandem, der von sich behauptet, keinerlei Erfahrungen zu haben, denn doch davon abraten. Die Strecke ist ganz gut von Berufsschiffahrt befahren, ab Stettin auch von größeren Seeschiffen.
Und bei Westwind ab 4 bft wird das Haff im bereich der "Kaiserfahrt" aber deftig kappelig.
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#18
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Super Bericht, vor allem super Bilder. Da bekommt man einen sehr guten Eindruck davon, von dieser Strecke. Danke! |
#19
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