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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel. |
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Themen-Optionen |
#1
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Schleusen
Unsere Tochter in der 4. Klasse hatte heute ihre Abschlussklassenfahrt nach Minden. Wir haben die Schachtschleuse vom Mittellandkanal zur Weser befahren. Dabei ist mir wieder aufgefallen, dass die Poller in der Schleuse so weit auseinander sitzen, das man mit einem 6 – 8 Meter Boot nicht 2 Poller belegen kann, da sie zu weit auseinander sind. Ich habe für diesen Fall eine Klampe in etwa auf der Mitte des Bootes zum Schleusen angebracht. Aber ausgetestet habe ich es noch nicht. Kann ich mit nur einer Klampe in der Schleuse mein Boot längs zur Schleuse halten. Würde mich über eure Erfahrungen zu dem Thema freuen.
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Gruß Wolfgang Eins kann mir keiner nehmen, und das ist die pure Lust am Leben |
#2
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Hallo Wolfgang,
mit unserem alten Boot -ein holl. Stahlverdränger mit 11 m Länge und ca. 9 t Gewicht- haben wir auch immer nur mit einer Leine vom Mittelpoller geschleust. Wichtig ist dabei nur, dass beim abwärtsschleusen sich nicht die Leine bekneift ( immer ein Messer für Notfälle bereithalten). Auch sollten die Fender möglichst weit an der Bug- und der Heckspitze angebracht werden. Wenn Du inder Mitte des Bootes Fender hinmachst , "rollt" das Boot um diesen Fender und liegt nicht stabil. Auch muß man aufpassen, dass die Leine immer sofort beigeholt wird wenn sie locker wird. Wenn das Boot erstmal am Bug oder am Heck abgetrieben ist (und dann noch ein Berufer seine Schraube laufen lässt) lässt es sich nur mit Mühe und Kraft wieder an die Schleusenwand ranholen. Eine Alternative ist wenn Du einen Schleusenpoller mit Bug- und Heckleine belegst.
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Charly |
#3
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Das ist eine Frage der Leinenlänge: Ersten Poller spitz anlaufen, Vorleine auf Poller legen, dann langsam zurück, dabei fieren und von der Schleusenwand Abstand halten bis der Poller achteraus erreicht ist. Dann mit den Leinen dichtholen - geht natürlich nur, wenn nicht umgelegt werden muss.
Ich habe mit der Mittschiffs-Variante sowohl das eine, wie das andere erlebt. Meistens geht es ziemlich gut, allerdings habe ich auch anderes erlebt. Z.B. wenn dann doch noch ein Berufsschiff mitrein kommt und sein Bugstrahl auf Deinen Bug richtet - dann hälst Du mit nur einer Leine nix mehr und hängst quer Ich würde eine Leine nur nehmen, wenn es wirklich nicht anders geht. |
#4
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Ähnliche Erfahrungen
In den Binnenschleusen der Kanäle, die überwiegend von Berufsschiffen benutzt werden, wirst Du keine Kammer finden, in der Du mit einem Sportboot zwei Schwimmpoller belegen kannst - die sind problemlos 30m auseinander, schätze ich mal so, und wochenends heiß begehrt. Mit zwei Tampen vorn und hinten an zwei Schwimmpollern ist binnen also weitgehend Theorie, zumal es dann spannend wird, wenn ein Poller mal nicht mitschwimmt (passiert schon mal).
Wir haben werftseitig eine Klampe in Bootsmitte und haben bisher mit einem Tampen und Fendern ganz weit vorn und hinten geschleust, das geht ganz gut. Beim Bergschleusen werden manche Schleusen (z.B. RHK Gelsenkirchen) von unten statt von vorn gefüllt, wenn Du dann über der Pumpe stehst, gehts hoch her (erkennt man beim Einfahren nicht, überraschen lassen!). Wir werden zukünftig _zwei_ Tampen an der(selben) mittleren Klampe belegen und abwechselnd umlegen, damit immer ein Tampen das Boot hält - gegen einen Berufsschiffer hältst Du das Schiff nicht mit der Hand an der Leiter ... |
#5
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Ähnliche Erfahrungen
Zitat:
lasse ich meinen Motor auch mitlaufen. Geht der Bug von der Wand, kann ich ihn durch kurzes einkuppeln wieder mit motorkraft hindrücken. mfg jörg |
#6
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Wenn nur ein Poller zur Verfügung steht, klappt es auch ganz gut, nur eine Vorspring zu legen. Den Motor eingekuppppelt laufen lassen, Ruder hart von der Wand weg eingeschlagen.
Oft hat man auch die Chance, einen Poller und eine Leiter zu erwischen. Da ist häufig ein Abstand von wenigen Metern.
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Gruß Heinz-Dieter |
#7
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ahoi.........tja, das schleusen.......heikle sache.....
also........ich nehm bein einlaufen zuerst den achterpoller, quasie beim vorbeischleichen...........eine leine in der mitte?????Neeee, leute..... Ihr wisst selber, wie schnell sich in einer schleuse die situation negativ verändern kann.....berufsschiffer, aufkommender wind, schleusenschnelldurchgang mit richtig strömung........laie von hinten, der die bremse nicht kriegt....leine zu kurz......in einer schleuse kommt es immer anders als man es denkt/wünscht....... wenn ich allein bin, geh ich neben einen bereits fesstgemachten , frag nach und geb dem in ruhe meine beiden leinen..und dann hab ich erstmal pause..... gruß albert |
#8
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Tja....
als ehemalige Berufsschifferin habe ich natürlich auch oft die Schachtschleuse in Minden befahren und da war es mindestens jedes zweite Mal so, daß der Schleusenwärter uns gesagt hat - in der und der Höhe hängen Leinen von einem Sportboot, die haben das da eben abgeschnitten - könnt Ihr die mal mit hoch (-oder runter-) bringen? Wenn es möglich ist, vermeidet es, zusammen mit Berufsschiffen zu schleusen - auch wir haben Probleme gerade bei Schleusen mit starkem Wasserzulauf. Und da kann es schon sein, daß man den Bugstrahler braucht - weil wenn es keine Schwimmpoller gibt und auch wir unsere Leinen per Hand umhängen müssen brauchen wir die Maschine um das Schiff halten zu können. In kleinen Schleusen mit wenig Wasserdruck ist es natürlich kein Problem, da könnt Ihr sogar an Binnenschiffen (vorher fragen !) längsseits gehen. Aber da hat man ja auch eigentlich keine Probleme Anneke |
#9
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Zitat:
Das Problem ist, dass die Binnenschleusen eigentlich für Sportboote alleine gar nicht schleusen dürfen, und Yachties in der Theorie ergo immer darauf angewiesen sind, mit dem nächsten Berufsschiffer mitzufahren. Das sehen zwar die meisten Schleusenwärter nicht so eng, aber ich glaube auch nicht, dass die, wenn ein Berufsschiffer und Sportboote warten, bereit sind, daraus zwei Schleusungen zu machen .... Das Schleusen mit Poller und Leiter geht in der Tat ganz gut, aber an einer Leiter ist das Umwerfen u.U. ein bisschen tricky ... Bei unserm allerersten Schleusenvorgang (gottseidank talwärts und allein) haben wir naiv wie wir waren am Geländer der Schleusenmauer festgemacht (also nur drumgeworfen) - ratet mal, wie lange das bei 12,8m Hub gehalten hat ... Die Schleusenwärter werden sich wohl vor Lachen die Bäuche gehalten haben, als nach zwei Minuten der letzte Rest vom Tampen durchgerutscht ist ... |
#10
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Zitat:
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#11
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Vielleicht noch etwas zum Schleusen, ist ja auch ein allgemeines Thema.
Nachdem wir im Urlaub von Sete aus durch das Kanalsystem und die Rhone hochgefahren sind haben wir doch einiges dazu gelernt. Bei 23 m Schleusenhub, ist das ja auch schon beeindruckend. Folgendes prinzip läßt sich sehr gut anwenden: 1. backbord und steuerbord je eine Festmacherleine der Länge Bootslänge + 50% an den Klampen am Bug befestigen. Dann die Leine frei über die Seereeling nach hinten führen und über eine zusätzlich installierte kräftige Rolle im Heckbereich zurück auf die Winsch. Am Drehpunkt des Schiffes etwa in der Mitte einen Kräftigen Schleusenhaken einbinden um sich in Stangen, Leitern oder sonstiges einzuhängen. Bei Schimmpollern reicht eine Bucht um den Poller. Danach das ganze dicht holen und über die Winsch je nach Erfordernissen stramm ziehen oder lösen. Bug und Heck gut abfendern, bei genügend Platz an Bord am besten mit Kugelfendern und dann geht es los. Der Pendelbereich hält sich in Grenzen und über die Winsch kann genügend Kraft aufgebracht werden um das Schiff beizuziehen. Mit Bootshaken kann man dann zusätzlich den Abstand von Bug und Heck kontrollieren. Der Kraftaufwand und der Stress den wir vorher hatten als wir die ersten Schleusen noch mit Bug (2x30m Leine aneinader geknotet) und Heckleinen bei 30m Pollerabstand versuchten waren kaum noch der Rede wert. (Schiffsgewicht in diesem Fall 6,5 t, 2 er Crew)
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handbreit .... Rolf |
#12
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Etwas verspätet meine Technik im Ems- Jade Kanal.
Unsere Saga hat ein relativ schmales Gangbord, sodass man dort quasi direkt vor der Schleusenwand stehen würde und entsprechend nass wird. Also muss der Vorgang irgendwie von innen am seitlichen Ausstieg ablaufen. Hierzu hole ich mir vor der Schleuse eine Bug und eine Achterleine in den Steuerstand. Beide Leinen werden dann quasi in "Vorbeifahrt" um denselben Poller gelegt. Die mittlere Klampe kann ich vom Ausstieg aus erreichen und lege beide Leinen einmal dort rum, um die Kräfte zu reduzieren. Danach gestaltet sich der Schleusenvorgang eigentlich bequem vom Sitz aus durch beiholen oder Fieren der beiden Leinen.
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Gruss Thomas, Heute isst man Fisch mit Stäbchen, früher war der Fisch das Stäbchen. |
#13
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Nur mit einer Leine - das klappt ganz gut.
Auf unserem Berlin-Törn bekamen wir vom Vercharterer genau diesen Tipp. Nen dicken Fender vorn und achtern und ansonsten ne Leine an der Mittelklampe. Das hat tadellos funktioniert. So mancher 2-Leiner hatte da erheblich mehr Probleme - vor allem wenn eh nur zwei Leute an Borad waren. Einfach ausprobieren ...! gruß Christoph
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"E´n Schipp mokt man ut Holt, ut Plastik mokt man Klodeckels!" für Palm und PocketPC: http://navtool.bootstechnik.de |
#14
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Wenn nach vorn und hinten Platz ist, geht das sicher sehr gut.
Mit Achter- und Bugleine am gleichen Poller kann man das Boot besser noch ein Stück vor bzw zurückholen.
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Gruss Thomas, Heute isst man Fisch mit Stäbchen, früher war der Fisch das Stäbchen. |
#15
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während meiner Bundeswehrzeit als schwerer Pionier (doof, stark u. wasserdicht) haben wir ein M-Boot (ca. 6 to) an der Schleusenwand von Koblenz aufgehängt. Natürlich mit Stahlseilen. Außer einem gewaltigen Anschiß ist nichts passiert.
Ich habe aber auch schon Leute bei einer ADAC-Sternfahrt gesehen, die ihr Schiff mit dem Beil befreit haben. Also niemals in der Schleuse fest belegen!
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#16
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MOIN MOIN;
die Belegung mit nur einer Klampe klappt prime, wenn diese sich nicht genau in der Bootsmitte sondern Richtung Bug (also ca. 0,5m von der Bootsmitte) befindet. somit ist das Boot etwas mehr mit dem Bug an der SChleusenwand (sehr angenehm, wenn man AUFSCHLEUST...). Die Klampe sollte allerdings ausreichend stabil und vor alledem auch fest montiert sein (verstärkstes Laminat, Lastdruckplatten etc...). Gruß ALF
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... Wasserwandern macht auch Spaß - schönes Abenteuer ... |
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