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  #1  
Alt 11.06.2004, 20:15
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Standard Kutter vor Borkum gesunken - Kapitän vermutlich tot

Etwa elf Stunden nach dem Zusammenstoß eines deutschen und eines niederländischen Kutters westlich der Nordseeinsel Borkum haben die Helfer ihre Suche nach dem Kapitän des deutschen Krabbenkutters abgebrochen. Die Chance, ihn noch lebend zu finden, sei "null", sagte ein Mitarbeiter der Wasserschutzpolizei Emden. An der Suche hatten sich Marinetaucher der Fregatte "Emden", Hubschrauber von Polizei und Marine, drei Polizeiboote und der Seenotkreuzer "Alfried Krupp" beteiligt. Auch Zoll-, Lotsen- und Fischereiboote und niederländische Schiffe halfen.

Wassertemperatur betrug 18 Grad
Zwei Männer der dreiköpfigen Besatzung der "Greetsiel 8" konnten aus dem Meer geborgen werden. Auf dem niederländischen Fischkutter "Greetje BOS" befanden sich bei der Kollision ebenfalls drei Mann Besatzung. Sie blieben unverletzt. Die Kutter waren in der Nacht zum Freitag aus ihren Heimathäfen Greetsiel und Delfzijl zum Fischfang ausgelaufen und gegen 2.30 Uhr aus noch unbekannter Ursache kollidiert. Die Sicht war gut, sie betrug rund sechs Seemeilen, etwa 11 Kilometer. "Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte ruhiges Wetter, die Wassertemperatur betrug 18 Grad", sagte Ulf Kaack von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung von Schiffbrüchigen.

Zwei Fischer befreiten sich tauchend
Den Rettern habe sich am Unglücksort ein dramatisches Bild geboten. Der 15 Meter lange deutsche Kutter hatte zunächst kieloben gelegen, bevor er knapp zwei Stunden später versank. Nach Angaben der niederländischen Küstenwache liegt er nun in 15 Metern Wassertiefe. Die beiden deutschen Fischer konnten sich tauchend aus dem gekenterten Schiff befreien, sagte Ulf Kaack. Sie wurden ins Krankenhaus der niederländischen Stadt Groningen gebracht. Der 30 Meter lange niederländische Kutter trug nur leichte Schäden davon.

Marinetaucher mussten Suche abbrechen
Die Marinetaucher untersuchten das Schiffswrack am Meeresboden, fanden den vermissten Kapitän aber nicht. Als sein Schiff kenterte, soll er sich im Brückenhaus aufgehalten haben. Die Tauchgänge mussten wegen starker Strömung inzwischen abgebrochen werden. Das 58 Tonnen schwere Wrack sollte noch am Freitag gehoben und in den Emdener Hafen geschleppt werden.

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  #2  
Alt 11.06.2004, 21:57
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Standard Re: Kutter vor Borkum gesunken - Kapitän vermutlich tot

Zitat:
Zitat von Olaf
..........
Das 58 Tonnen schwere Wrack sollte noch am Freitag gehoben und in den Emdener Hafen geschleppt werden.

www.tageschau.de

wer bezahlt sowas eigentlich?
der/die steuerzahler/in ?

le loup
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  #3  
Alt 11.06.2004, 23:14
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Hallo kleiner Wolf,

schon mal in Deine Versicherungsunterlagen für Dein Schiff geschaut?
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  #4  
Alt 11.06.2004, 23:24
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Zitat:
Zitat von Ossibaer
Hallo kleiner Wolf,

schon mal in Deine Versicherungsunterlagen für Dein Schiff geschaut?

und wo ist der zusammenhang mit meiner frage?

le loup

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  #5  
Alt 12.06.2004, 01:29
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  #6  
Alt 12.06.2004, 07:16
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[quote="le loup"]
Zitat:
Zitat von Ossibaer
Hallo kleiner Wolf,
und wo ist der zusammenhang mit meiner frage?

le loup

wollte ich auch sagen - sollte evrsicherungsrechtlich im Punkt "Berge- und Entsorgungskosten im Schadensfall/bei Verlust" geregelt sein....aber wahrscheinlich anders geregelt in der Berufsschifffahrt als in der Sportschifffahrt, oder?
Mal einen Berufsskipper fragen....

Grüsse, Udo
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  #7  
Alt 12.06.2004, 10:38
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Die B-Kosten sollten doch mit der Versicherung geregelt sein??

Aber eine Maschine (waren unterwegs um die Seehunde zu zählen) vom Flugplatz Whv entdeckte gestern ein treibendes Objekt in der Nähe von Wangerooge. Eine unserer Vereinsmaschinen flog dann auch mal hin, möglicherweise war es aber nur eine vertriebene Tonne.
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  #8  
Alt 14.06.2004, 14:13
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Mittlerweile hat der Tote Kaptein einen Namen. Es ist ein ehemaliger Schulkamerad meiner Frau, mit dem hab ich vor noch gar nicht allzulanger Zeit noch ein Bierchen getrunken habe. Schon ein sonderbares Gefühl, wenn in einem Gebiet, in dem man selber immer mal wieder rumkreuzt, ein ganzer Kutter auf Grund geht und ein bekannter Mensch dabei stirbt. Seine Leiche ist immer noch nicht geborgen - und wird es vielleicht auch nicht mehr.

Das Führerhaus war zu, aber Taucher konnten ihn weder am Steurstand noch im Maschinenraum finden. An Deck soll er laut seiner Crew zum Zeitpunkt des Unglücks auch nicht gewesen sein. Aber wer weiss schon, was in solchen Panikminuten alles passiert...

Tja, mal sehen, was die Havariekommission rausfindet.
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  #9  
Alt 14.06.2004, 14:16
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hmmmm, vorhin hörte in den öffentlich rechtlichen Nachrichten, dass von den anderen Fischern bestellte Taucher - kein Fischer bleibt See hieß es es dazu - die Leiche im Führerstand gefunden und auch geborgen hätten.

Gruß
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  #10  
Alt 14.06.2004, 14:23
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Die Nachricht muss dann ganz neu sein. Mein Stand ist der von Gestern Abend vor Ort.
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  #11  
Alt 14.06.2004, 15:14
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Moin,

das hat jetzt hiermit direkt nix zu tun, aber weiß jemand, ob der Skipper, der Pfingstmontag auf der Ostsee auf dem Weg von Fehmarn nach ??? über Bord gegangen ist, gefunden wurde ?
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Philip
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  #12  
Alt 29.06.2004, 11:58
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Zitat:
Zitat von OZ
Kabbelige See verhindert Bergung des Greetsieler Kutters



Kollision Heute wird bei Borkum ein neuer Versuch gemacht - Es gibt ein gerichtliches Nachspiel. Die Stimmung in Greetsiel ist weiterhin gedrückt. Dennoch gehen die Fischer wieder der Arbeit nach, bei der ihr Kollege Johann Conradi ums Leben kam.

Die Bergung des gesunkenen Greetsieler Kutters ist nicht so einfach wie gedacht. Die für gestern angekündigte Hebung bei Borkum musste erneut verschoben werden. Allerdings gelang es Tauchern, ein Stahlseil unter dem Kutter durchzuziehen. Das verantwortliche Wasser- und Schifffahrtsamt in Emden (WSA) glaubt daher, dass die Bergung heute gelingt.

Die Vorbereitungen waren gestern zwar recht weit vorangekommen. Aber dann verhinderte die kabbelige See, dass der in 15 Metern Tiefe mitten im Fahrwasser liegende Kutter an die Oberfläche gebracht wurde. Heute soll ein Kran die „Gretje“ an den Stahlseilen hochziehen. Erst dann wird sich zeigen, ob der Kutter noch schwimmfähig ist. Zur Not wird er an einem Kran hängend auf einem Ponton nach Emden oder Leer gebracht. Nach Emden, wenn das Fahrzeug noch reparierbar ist, nach Leer, wenn der Kutter nur noch Schrottwert hat.

Bevor er verwertet wird, muss ihn die Staatsanwaltschaft freigeben. Der Kutter ist vorerst beschlagnahmt, weil in dem weiterhin unklaren Fall noch ermittelt wird. Von den Schäden an der „Gretje“ erhofft man sich Aufschluss darüber, was in der Nacht der Kollision wirklich passiert ist.

Fest steht, dass der Seeunfall noch ein gerichtliches Nachspiel haben wird. Der Kutter, der dem bei der Kollision tödlich verunglückten Kapitän Johann Conradi gehörte, war zwar versichert. Offen ist aber noch, inwieweit die Versicherung des an der Kollision beteiligten niederländischen Kutters sich an den Kosten für die Bergung und den Schaden am Schiff beteiligen muss. Denn trotz einiger Hinweise ist noch nicht geklärt, wer die Schuld am Unfall trägt.

Das kann auch noch dauern. Erst wird sich das Seeamt in Hamburg mit dem Fall beschäftigen. Dann wird die Seeunfall-Untersuchungskommission die Kollision aufarbeiten. Und letztlich hängt von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ab, ob ein Verfahren eröffnet wird. Erst wenn ein ordentliches Gericht ein Urteil gesprochen hat, ist klar, welche Versicherung welchen Schaden begleichen muss.

Die Familie des verunglückten Kapitäns, der vier Kinder hinterlässt, ist abgesichert. In Greetsiel ist zwar noch kein Alltag wieder eingekehrt, aber die Fischer gehen wieder ihrer Arbeit nach: Nordseekrabben fangen. Natürlich sind die beiden Kollegen von Johann Conradi, die in der Unglücksnacht mit Mühe ihr Leben retten konnten, nach dem traumatischen Erlebnis noch nicht dabei.
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  #13  
Alt 01.07.2004, 08:15
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Zitat:
Zitat von Ostfriesen Zeitung
Jetzt steht fest: Todesstoß traf „Gretje“ hinten

Von Heiner Schröder

Kollision Greetsieler Kutter gestern nach Emden gebracht / Niederländer hatte kurz vorher noch den Kurs geändert





Einer der beiden Überlebenden des Unglücks sah sich das Wrack an. Er war in der Unglücksnacht eine Stunde lang in einer Luftblase eingesperrt.
Emden - Die dicke Beule links am Heck lässt keine Zweifel mehr: Der große niederländische Kutter „Greetje BOS“ hatte die kleinere „Gretje“ am frühen Morgen des 9. Juni mit voller Wucht hinten getroffen. Es war der Todesstoß für den Kapitän aus Greetsiel: Als einziger von drei Mann Besatzung konnte er sich aus dem sinkenden Schiff nicht retten. Die „Gretje“ wurde gestern Abend in den Emder Hafen geschleppt, nachdem sie am frühen Morgen aus 15 Metern Tiefe gehoben worden war.

Eigentlich sah der Schaden gar nicht so schlimm aus, als der Kutter auf der riesigen Arbeitsplattform der Hamburger Bugsier-Reederei in die große Emder Seeschleuse einfuhr. Neben der dicken Beule links am Heck war noch unter der Wasserlinie in der Mitte eine frische Roststelle mit einem schmalen Riss zu erkennen.

Beide Befunde erlauben Rückschlüsse auf den Hergang des Unglücks. Der niederländische Kutter aus dem Fischerstädtchen Urk : darum Urker Kutter : muss die „Gretje“ mit hoher Geschwindigkeit hinten links getroffen haben. Der Greetsieler Kutter wurde nach rechts geworfen, nahm dabei wahrscheinlich Wasser auf und wurde in der Schräglage noch einmal mittschiffs gerammt. Dabei entstand der Riss.

Danach muss der schnelle niederländische Kutter zudem in das Fangnetz der „Gretje“ geraten sein, die zu dieser Zeit mit niedriger Geschwindigkeit fischte. Davon zeugen abgeknickte Aufbauten des Kutters. Unter Umständen wurde der Kutter dadurch auf die Seite gezogen und kenterte.

Vor Ort waren gestern einige wenige Schaulustige : unter ihnen auch einer der beiden Überlebenden. Er wollte mit eigenen Augen sehen, was in der dramatischen Unglücksnacht passiert war. Zusammen mit einem weiteren Fischer war er durch laute Signale von Kapitän Johann Conradi geweckt worden. Aus dem Kutter kamen sie nicht sofort heraus, aber eine Luftblase rettete ihnen das Leben. Darin verharrten sie in Todesangst rund eine Stunde. Erst als es den Niederländern gelang, den sinkenden Kutter etwas anzuheben, fiel Licht in die Räume, so dass sie sich orientieren konnten und an die Wasseroberfläche schwammen.

Die Erkenntnisse aus der gestrigen Bergung der „Gretje“ erhärten die Vermutung, dass der niederländische Kutter Schuld am Unglück war. Nach OZ-Informationen hatte die Besatzung noch sechs Minuten vor der Kollision den Kurs geändert und dann wieder auf Autopilot geschaltet. Ostfriesische Fischer kritisieren schon lange, dass die Urker Kutter wenig Rücksicht im Emder Fahrwasser zeigen. Das führt immer wieder zu gefährlichen Situationen. Denn im Unterschied zu Weser und Elbe ist das Fischen im Fahrwasser der Ems erlaubt.
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  #14  
Alt 01.07.2004, 08:25
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Zitat:
Zitat von Emder Zeitung

Nach Kutter-Bergung sind jetzt die Experten am Zuge
Schuldfrage wird untersucht. Kann die "Greetsiel 8" noch einmal repariert werden?

Von EZ-Redaktionsmitglied STEPHANIE SCHUURMAN Tel.: 89 00 44



Am späten Nachmittag wurde der Kutter vom Schwimmkran "Roland" und mit Hilfe eines Schleppers in die Große Seeschleuse gebracht.

Großer Auflauf im Borssumer Hafen: Experten von den Versicherungen, der Wasserschutzpolizei und der Seeberufsgenossenschaft warteten gestern gegen 18 Uhr auf die Ankunft des havarierten Kutters "Greetsiel 8", der vom Schwimmkran "Roland" ins Hängegeschirr genommen worden war. Auch die Angehörigen des ertrunkenen Kapitäns Johann Conradi nahmen den Havaristen dort in Augenschein. Das am 11. Juni vor Borkum nach der Kollision mit dem Urker Trawler "Greetje BOS" gesunkene Schiff war gestern in den frühen Morgenstunden geborgen worden (Seite 1).
Noch am Abend sollte der Kutter von dem von der Versicherung beauftragten Sachverständigen Uwe Clasen
auf seine Schwimmfähigkeit geprüft werden. Anschließend sollte er bei der Bootswerft Borssum aufgebockt werden. Die Werft will das Schiff gemeinsam mit der Voss Werft aus Westerende, die das Schiff gebaut hat, reparieren.
Doch der 76 Meter lange Schwimmkran war zu lang, als dass er im maximal 90 Meter breiten Borssumer Hafen hätte wenden können. Kampe Kruse
von der Bootswerft: "Uns hatte man gesagt, der Schwimmkran sei nicht länger als 50 Meter." Versicherer und Hafenkapitäne fanden die Lösung am Südkai, nachdem auch kein geeigneter Liegeplatz im Jarßumer Hafen ausgemacht werden konnte. Am Ende des Südkais soll der Havarist heute von dem Polizeihauptkommissar Rolf Nordmann
kriminaltechnisch untersucht werden.
Gegen vier Uhr morgens war es gelungen, den Kutter vom Emsgrund zu heben. Der Schwimmkran "Roland" nahm den Kutter an den Haken, weil noch nicht feststeht, ob das Schiff schwimmfähig ist. Im Achterschiffsbereich hat der Kutter mehrere Beulen. Außerdem ist ein Riss in der Außenhaut der Backbordseite, am Schlingerkiel, zu erkennen. Der Kutter wurde leergepumpt und schließlich bei langsamer Fahrt mit Hilfe des "Bugsier-Schleppers 15" in den Emder Hafen gebracht. Lotse Rainer Ahrenholz
manövrierte das Gespann durch die Ems. "Scheinbar ist der Kutter vom Wulstbug des Urker Trawlers getroffen worden", sagte der Lotse.
Nachdem die Wasserschutzpolizei nach Informationen der Emder Zeitung
in den vergangenen Wochen Zeugen des Schiffsunglücks vor Borkum befragt hat und auch Radarbilder von der Kollision ausgewertet wurden, kann vermutlich heute die Schuldfrage geklärt werden. Geklärt wird auch, ob das Schiff repariert wird. Diese Entscheidung werden aller Voraussicht nach die Hinterbliebenen des ertrunkenen Eigners und Kapitäns Johann Conradi treffen müssen, da der Versicherer die Versicherungssumme auszahlen und das Schiff freigeben will.
EZ-Bilder: Leding
Nahmen den Havaristen erstmals in Augenschein: Polizeihauptkommissar Rolf Nordmann und der Sachverständige Uwe Clasen.
Kampe Kruse von der Bootswerft Borssum will gemeinsam mit der Voss Werft aus Westerende den Kutter reparieren.
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  #15  
Alt 01.07.2004, 09:02
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Hoffentlich kommt die Wahrheit heraus.

Da war doch noch die andere Sache mit dem Kutter, der in eine Schleppleine geriet (Beluga???).
Angeblich waren irgendwelche Luken nicht geschlossen, aber wo kamen dann die Seilspuren am Kran her ??? Und warum soff er übers Heck ab. Die Kollision ist bis heute unklar.
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  #16  
Alt 02.07.2004, 10:07
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Zitat:
Zitat von apiroma
Hoffentlich kommt die Wahrheit heraus.
...
Zitat:
Zitat von Emdenr Zeitung

Greetsieler Kutter wurde regelrecht "überfahren"
Sachverständiger auf der Spur des Kutterunfalls, der sich am 9. Juni vor Borkum abspielte
Von EZ-Redakteurin INA WAGNER Tel.: 89 00 42


Der entscheidende Hinweis: Gutachter Uwe Clasen markiert mit Kreide die Demolierung an der Steuerbordseite des Kutters, die - zusammen mit Spuren im Kielbereich - den Hinweis auf ein "Überfahren" geben. EZ-Bilder: Leding

Der Greetsieler Kutter "Gretje 8", der vor drei Wochen auf der Ems mit einem Trawler aus dem niederländischen Urk kollidierte, wurde von dem Unfallverursacher regelrecht "überfahren". Das haben gestern Untersuchungen ergeben, die Gutachter Uwe Clasen
an dem nunmehr an Land liegenden Kutter durchführte.
Damit habe sich, so sagte Clasen, eine Aussage bestätigt, die einer der beiden jungen Fischer, die den schweren Unfall überlebten, abgegeben hatte. Demzufolge hat sich das Unglück, bei dem der Skipper des Greetsieler Kutters, Johann Conradi
, starb, so zugetragen: der Urker Trawler "Greetje BOS" kollidierte mit dem wesentlich kleineren Kutter von Conradi und hinterließ eine dicke Delle an der hinteren Backbord-Seite (links in Fahrtrichtung).
Die "Gretje 8" kränkte und wurde in dieser Bewegung ein zweites Mal getroffen. Dabei verursachte der mächtige Stoß eine großflächige Spur im Schiffskörper und einen Riss, der zum Wassereinbruch führte. Aber auch am Kiel und an der Steuerbord-Seite finden sich Spuren von Demolierungen - und eben diese Zeichen seien, so Clasen, ein Indiz, dass der Urker den Greetsieler Kutter zum Kentern brachte und ihn dann überfuhr.
Der Kutter liegt derzeit am Südkai. Er soll soweit klar gemacht werden, dass er wieder schwimmfähig ist. Was dann mit ihm geschieht, ist Sache des Eigners. Mit der Bergung war die Firma "Y & B Brons Getreide Havariekommissare" betraut. Als ihr Vertreter beobachtete Dr. Claas Brons
das Geschehen. Gleich nachdem es sicher an Land stand, kletterten Beamte der Wasserschutzpolizei an Bord des Schiffes, um den Bordcomputer sicherzustellen. Man wolle prüfen, ob sich hier womöglich Aufzeichnungen finden, könne aber noch nicht abschätzen, ob sich nach den drei Wochen im Seewasser überhaupt noch Informationen abrufen lassen, meinte gestern ein Vertreter der Wasserschutzpolizei. Auch nach "allgemeinen Spuren" habe man geschaut.
Der Kutter habe insgesamt einen recht guten Eindruck hinterlassen. Im Innern des Schiffes habe sich teilweise Emssand befunden. Kleine Gardinen indes, so konnten die Beobachter sehen, hingen noch an ihrem Platz.
Wie bereits gestern waren verschiedene Schaulustige gekommen. Aber auch Mitglieder der Familie Conradi begutachteten die Schäden. Ebenso war einer der beiden überlebenden jungen Fischer vor Ort und blickte immer wieder zum Bug des Schiffes. Dort befindet sich ein Schott, durch das man in die vorderen Schlafräume gelangt, wo sich die beiden aufgehalten hatten, als es zum Unfall kam. Dort bildete sich auch jene Luftblase, der die beiden ihr Überleben verdanken.
Die Kollision hatte sich am frühen Morgen des 9. Juni vor Borkum abgespielt. In einer dramatischen Rettungsaktion hatte Dutzende von Schiffen stundenlang nach dem vermissten Schiffer gesucht. Nach Abbruch der Aktion nahmen die Fischer aus Greetsiel und Ditzum die Sache selber in die Hand und fanden die Leiche des Kutterkapitäns, die sich in den Netzen verfangen hatte.
Beamte klettern auf der Suche nach Spuren an Bord
Hinter diesem Schott im Bugbereich überlebten zwei Fischer.
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  #17  
Alt 07.07.2004, 14:44
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Zitat:
Zitat von Ostfriesen-Zeitung
Ostfriesen schreiben den Fischern aus Urk

Von Heiner Schröder

Kutter-Unfall Brief mit der Bitte um mehr Rücksicht in der Emsmündung / Angst vor einem Fangverbot

Der in die Kollision verwickelte niederländische Kapitän kann sich den Hergang nicht erklären. Als er den Greetsieler bemerkte, hatte er nur noch 20 Sekunden Zeit.
Ostfriesland - Die ostfriesischen Krabbenfischer bitten ihre niederländischen Kollegen aus Urk in einem Brief um mehr Rücksicht in der Emsmündung. Sie reagieren damit auf den Kutter-Unfall am frühen Morgen des 11. Juni, als der Greetsieler Fischer Johann Conradi ums Leben kam. Von der Reaktion der Niederländer hängt ab, wie sich die deutschen Fischer weiter verhalten werden.

Obwohl die Ermittlungen noch laufen, gibt es auf deutscher und niederländischer Seite immer weniger Zweifel an der Schuldfrage. Die Unfallspuren am Kutter „Gretje“ sind weitere Hinweise darauf, dass der 32-jährige Kapitän des Urker Kutters „Grietje Bos“ den Greetsieler Kutter übersah und mit hoher Fahrt hinten rammte.

Nach Angaben des „Dagblad van het Noorden“ kann sich der Niederländer nicht erklären, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Er habe den deutschen Kutter auf dem Radar nicht gesehen. Als er den vor ihm fahrenden Kutter erkannte, habe er sofort den Autopiloten ausgeschaltet und versucht, sein Schiff zu stoppen. Aber es seien nur noch 10 bis 20 Sekunden bis zum Aufprall geblieben.

Bei einem Ortstermin in der Revierzentrale an der Knock, wo die Radarbilder ausgewertet wurden, zeigte sich der Kapitän sehr betroffen. Er hat mit seiner Mannschaft : während des Unfalls schliefen die übrigen sechs Mann seiner Besatzung : alles getan, um die deutschen Fischer zu retten. Der „Grietje Bos“ gelang es mit einem Stahlseil, die kieloben treibende „Gretje“ wenigstens noch ein Stück anzuheben, so dass die in einer Luftblase ausharrenden beiden Fischer den rettenden Ausweg erkannten. Für Johann Conradi kam aber jede Hilfe zu spät.

Die große Frage ist jetzt, wie es in der Emsmündung weitergeht. Über Beinahe-Kollisionen mit den großen und schnellen Urker Kuttern ist in den vergangenen Wochen viel berichtet worden. Entscheidungen in der Ems-Mündung kann aber nur die deutsch-niederländische Ems-Kommission treffen, die im Oktober wieder zusammenkommt.

An diese Ems-Kommission haben die ostfriesischen Fischer noch keine Forderungen gerichtet. Sie hoffen auf eine Einigung mit den Urkern. Denn wenn die Ems-Kommission eingreift, ist ein Fangverbot im Fahrwasser der Ems wie an Elbe und Weser nicht ausgeschlossen. Und dieses Fahrwasser gehört zu den wenigen verbliebenen Fanggebieten der Ditzumer und Greetsieler in der Nähe ihrer Heimathäfen.
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  #18  
Alt 23.02.2005, 12:21
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Moin zusammen,

folgendes ging gerade durch den Ticker:

Zitat:
Hamburg/Borkum/Aurich:
Kutterunfall: Holländischer Kapitän schuld
Hamburger Behörde hat Seeunfall vor Borkum im Juni 2004 eingehend untersucht

Für die Kollision zweier Fischkutter im vergangenen Juni vor Borkum mit einem Toten ist nach der offiziellen Untersuchung der Kapitän des holländischen Schiffes verantwortlich. Dieser sei seinen Pflichten zur Verhinderung von Zusammenstößen und der Schifffahrtsordnung Ems „in keiner Weise nachgekommen“, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung in Hamburg.

Der Kapitän habe es versäumt, sorgfältig Ausguck zu halten, die in Betrieb befindliche Radaranlage aufmerksam zu beobachten, die Gefahr eines Zusammenstoßes zu prüfen und geeignete Manöver zur Vermeidung der Kollision zu fahren, hieß es. Dem Bericht zufolge hätte der holländische Kapitän den deutschen Kutter am Radargerät wahrnehmen müssen. Die optische Sicht sei allerdings durch die Bauweise seines Schiffes eingeschränkt gewesen. Es sei denkbar, dass er den deutschen Kutter übersehen habe. Die beiden Kutter waren am 11. Juni gegen 02.30 Uhr morgens bei guter Sicht 2,5 Seemeilen westlich von Borkum zusammengestoßen.
Der vollständige Untersuchungsbericht der BSU ist hier zu finden.
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  #19  
Alt 09.08.2007, 13:14
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Hallo, habe den Trööt zufällig entdeckt.
Falls es noch jemanden interessiert, der Krabbenkutter FK "GRETJE" von dem viel zu früh verstorbenen Kapitän Johann Conradi ist wieder aufgebaut worden und fischt unter dem Namen FK "HINDENBURG" wieder in der Nordsee.

Gruß Udo
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