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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Bootsvermieter verantwortungslos,...
oder ist jeder für sich verantwortlich.
Hallo, leider ein trauriger Anlass, gestern haben zwei alte Herren aus Sachsen 72 und 73 Jahre ein kitzekleines Motorboot gemietet - Führerscheinfrei . Es sollte eine Angeltour auf den Kölpinsee werden. Laut angaben herschte Wind, und leider wurden die Wellen von den beiden unterschätzt, Boot gekentert, der 73 jährige tot. Das Wasser ist noch eisig kalt. Zwar ist der Kölpinsee sehr flach, aber zu kalt ist zu kalt. Hätte der Vermieter des Bootes den beiden Herren das Boot nicht vermieten sollen ? Gruß Henrik
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Zeit ist keine Schnellstrasse zwischen Wiege und Grab sondern Platz zum Parken in der Sonne. |
#2
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Zitat:
Zigaretten und Alkohol werden doch auch verkauft Meinste der Wirt hat ein schlechtes Gewissen ?? Man kennt diese Grauköppe doch, die wollen kein NEIN
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diesen Beitrag löschen ist auch keine Lösung
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#3
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73 ist doch nicht "alt", und schon gar nicht automatisch blöde.
Mein SchwieVa ist 89 und fährt selbstverständlich Auto. Das seh ich mir an, dass mir ein Vermieter sagt: "Opa, du bist zu greise, von mir bekommst du kein Moped/Elektroboot/Fahrrad", wenn ich denn 73 werde. Müssen halt auch aufpassen, die Rentner, was sie offenbar nicht in ausreichendem Maße gemacht haben.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#4
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Aber das ist doch die trügerische Sicherheit!
Führerschein-frei = Risiko-frei! Ist doch nur ein kleines Boot!! Ich sehe diese Nußschalen im Frühjahr in der Schleimündung herumfahren - in Freizeitklamotten! Eine ähnliche Diskussion führe ich zur Zeit mit einem Anverwandten, der sich ein 5-PS-Boot angeschafft hat und damit auf die Ostsee will. Meine Argumente: • "Mach den SBF, die Regeln gelten auch für 5 PS!" • "Schaff Dir vernünftige Schwimmwesten an!" • "Schaff Dir passende Kleidung an." Den FS macht er natürlich nicht; vernünftige Westen schafft er auch nicht an! Jetzt hat er sich wenigstens Regattawesten angeschafft. Damit kann man zwar auch ertrinken, geht aber nicht unter! Die Witwe bekommt im worst-case wenigstens die Leiche für die Beerdigung!
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Gruß Stefan |
#5
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Hendrik, es ist leider so, aber die Eigenverantwortung zählt,
sonst dürften keine Autos verkauft oder vermietet werden, denn jedes Jahr sterben viele Menschen auf den Straßen trotz Führerschein Fahrradfahrer verunglücken Fußgänger genauso Da ist das bei gemieteten Booten ganz genau gleich. Der Vermieter ist nicht dafür verantwortlich, dass die beiden Herren den Wellengang unterschätzt haben, so tragisch das ist. Vielleicht hat er die beiden sogar darauf hingewiesen, aber das weiß außer dem Vermieter niemand, und wenn er ein Gewissen hat, macht er sich sicher viele Gedanken über das Unglück. Wenn wir vieles vorher wüssten, würde manches nicht geschehen und oft ist es so, dass ein Fehler nie mehr rückgängig zu machen ist. Leider
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Liebe Grüße Andrea |
#6
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Hallo,
ich bin Bootsvermieter an der Ostsee. Vermietungen nur bei sichtigem Wetter und schwachwindig. Handy an Bord und anlegen der Rettungsweste noch am Steg. Ab Windstärke 4 fange ich an und rede den Leuten die Bootsfahrt aus. Ab 4,5 geht´s nicht mehr raus, auch erfahrene Nutzer nicht. Aber es ist leider oft so, dass die Mieter unbedingt aufs Wasser wollen, egal wie hoch die Wellen sind. Eine Absage wird nur mit Grollen und teilweise bösen Worten akzeptiert. |
#7
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Wie mißt Du 0,5 Bft?
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#8
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Warte mal, bis du der Graukopp bist
....aber es stimmt schon, wenn man älter wird, will man nicht akzeptieren, das man so manches nicht mehr so einfach bewerkstelligen kann.
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Gruß Klaus Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur nicht dazu.
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#9
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Versuch mal den Leuten, bei denen 40 Jahre alles immer gut gegangen ist, zu erklären, dass sie eine Rettungsweste tragen sollten. Man erntet überaus erstaunte Blicke.
Ist bei unserem Nachbarn am Ponton auch so. Er ist Rentner und Fischer, fährt mit seiner 4,5 Meter kurzen Nussschale bei jedem Wetter raus und hatte noch nie eine Rettungsweste an... Oder zumindest nicht, dass ich es gesehen hätte. Chris
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#10
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ein bißchen Off Topic:
Die Gefahr lauert überall und bei jedem von uns. Am Wochenende haben ein Holländer und ich einen älteren Herrn aus dem Hafenbecken gezogen. Der gute Mann hatte gerade Mast gestellt und Boot verholt und war dann alleine mit seinem vielleicht 8-jährigen Enkel am Boot am machen. Dabei ist Opa wohl abgerutscht. Der Enkel hat sich flach auf den Fingersteg gelegt und konnte Opa gerade so eine Hand halten. Gerufen hat keiner - jedenfalls nicht so das jemand es gehört hat. Der Holländer lag 5 Meter, ich 10 Meter daneben. An rausklettern war nicht zu denken. Erst als meine Frau das sah und laut rief haben wir ihn zusammen rausgekriegt. Nase war schon blau... Die Gefahr lauert überall und bei jedem von uns.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#11
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Seebärenmodus an:
Ich lese die Wellen Seebärenmodus aus: Ich bin an der Ostsee (ca. 100m) zwar nicht groß geworden aber aufgewachsen |
#12
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Deutscher Paragrafenrausch, wo warst Du ...
Mein Beileid den Angehörigen und Freunden. Gruß Ralph |
#13
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In USA würde ich sagen der Vermieter könnte eine Millionenklage bekommen.
Hier ist das die Eigenverantwortung der Personen, die das Boot mieten. Mein Vater würde denen den Hals umdrehen wenn sie ihm aufgrund seines Alters das Boot nicht geben würden. Kommt auch sehr auf die Personen an. Nicht jeder 73jährige ist gleich fit. Wie sieht das denn mit Jugendlichen aus. Die sind dann zu jung/unerfahren. Wo und wie will man denn da eine Grenze setzen?
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Gruß, Rolf |
#14
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Zitat:
Ansonsten, ganz streng nach Schulbuch, soll man sich auch für jede Fahrt beim Hafenmeister abmelden. Hab ich anfangs auch brav gemacht. Interessierte den Hafenmeister herzlich wenig, sorgte nur für Belustigung. Da zählt nur: Liegeplatzschild auf grün drehen, wenn Du über Nacht wegbleibst. Und bestimmt nicht wegen der Sicherheit, sondern wegen der Einnahmen durch Gastlieger.
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Gruß Nils |
#15
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Zitat:
Hast Du Dich schon mal bei Wetten Dass ? beworben Gruss Lars
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Keine Zukunft vermag gutzumachen, was Du in der Gegenwart versäumst. (Albert Schweitzer) |
#16
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Wenn ich ehrlich bin: Wenn die Schaumkronen überhand nehmen, bleiben die Boote im Hafen. Basta!! Das geht bei Nordost schneller als bei Westwind Und ich würde mich nie bei "Wetten Dass" bewerben. Braucht mein Ego nicht wirklich |
#17
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Als Vermieter würde ich immer Empfehlungen geben, auch über das zu erwartende Wetter, so ein Gespräch würde ich immer führen.
Das ist nen Binnenrevier gewesen, auf der Ostsee ist das noch anders einzuschätzen. Gerade Anglern kann man doch ruhiges Wasser irgendwie nahe bringen. So ein See hat immer zwei Ufer, je nach Wind und Wetterlage ist es mal hier mal da risikoreicher für so eine Nußschale. Es ist also nicht so einfach zu entscheiden, vermiete ich, oder nicht. Halten sich die Mieter an meine Empfehlung oder nicht zuviel ist ungewiss.
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Gruß Frank Nur Asse auf der Hand, und der Rest der Welt spielt Halma |
#18
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Hallo,
so etwas ist wirklich tragisch. Aus meiner Sicht sollten Vermieter so verantwortungsbewusst sein, bei schlechter Wetterlage nicht zu vermieten (unabhängig vom Alter). Meiner Erfahrung nach ist das auch oft der Fall. Ich habe das selbst schon am Meer erlebt, dass ein Vermieter Boote (in diesem Fall ein Segelboot) einem unerfahrenen bei mehr Wind nicht mehr vermietet, bei erfahrenen Mietern, deren Können und Umsichtigkeit er einschätzen kann, die Vermietung durchführt, bei ungünstigen Verhältnissen die Vermietung dann aber auch ganz verweigert. Ich selbst bin schon seit der Kindheit auf dem Wasser, bin ein guter Schwimmer und habe trotzdem großen Respekt vor dem Element Wasser. Wind und Kälte sollte man nie unterschätzen und es kann blitzschnell gehen. Letztes Frühjahr habe ich bei Wassertemperaturen um die 13 Grad eine schlanke, sportliche Dame in einem Jachthafen in NL aus dem Wasser gefischt, die bei Arbeiten an Deck von einer sehr ansehnlichen Jacht gefallen war. Wir legten zu dieser Zeit ca 50m entfernt am Steg an. Bis ich bei ihr war verging weniger als eine Minute, Sie war aber von dem kalten Wasser und dem Schock so erschöpft, dass sie es nicht allein aus dem Wasser schaffte. Wohl keine unmittelbar lebendsbedrohende Situation, es zeigt aber, wie schnell man unerwartet in unliebsame Situationen kommen kann. Wenn dann noch Strömung, Wellen und Wind dazu kommen und man irgendwo draussen unterwegs ist, kann sowas knapp werden. Wenn ich so den ein oder anderen sorglos bei schlechtem oder kaltem Wetter sehe hoffe ich immer, das nichts passiert und würde mir wünschen, dass sich die Menschen mehr Gedanken über die Gefahren machen. Wenn jemand in einem kleinen, schlecht motorisiertem Boot über Bord geht kann es selbst dann eng werden, wenn er es wieder an Bord schafft. Bei Luft 8-10 Grad und Wasser bei 12 Grad ohne trockene Kleidung, Decke, etc.... Ich möchte da nicht mitmachen. Bernd
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#19
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Das Thema erinnert mich an den Zugspitzlauf vor 2 Jahren, als zwei Läufer erfroren sind.
Der Veranstalter wurde schwerstens beschuldigt: "Fahrlässige Tötung am Berg" Er wurde dann aber freigesprochen: Eigenverantwortung.
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Gruß Robert |
#20
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Ich habe meinen ersten Segelversuch mit einem gemieteten Boot gemacht und bin heute noch dankbar dafür, daß der Vermieter nicht versucht hat, mich auszufragen und sich in meine Entscheidungen einzumischen.
Das von mir dafür gewählte Wetter war schön, mit gleichmäßigem Wind. Das von mir gewählte Boot war einfach und übersichtlich geriggt. Irgendeine bootsbezogene Vorinformation hatte ich nicht. Es war aber ganz einfach, im Kopf einige Vektordreiecke aus Kiel, Windrichtung und Segel zu zeichnen, und das Boot verhielt sich genau entsprechend meiner Erwartungen. Wegen dieser Erfahrung habe ich wenig später meine erste Jolle gekauft. Ein aufdringlicher Vermieter hätte möglicherweisen mein inzwischen lebenslanges Bootfahren im Keim erstickt. sea u in denmark |
#21
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Zitat:
Gruß Henrik
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Zeit ist keine Schnellstrasse zwischen Wiege und Grab sondern Platz zum Parken in der Sonne.
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#22
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Ich denke wenn Angler kommen wird das keine Böötchentur wo alle fein ordendlich auf ihren Platz sitzen.
Hier wollen die Angler , was ich auch verstehen, Hecht, Zander usw. fangen. Und das mit Blinker, also Wurfrute. Und wer schon aus einem Boot mit der Wurfrute angeln war weis wie oft man in s schwanken kommt. Dieses Unglück ist kein Einzelfall, für 2010 zwar der erste, aber sonst die Jahre. Opa mit 2 Enkelkindern, Familie mit Kindern usw. Es giebt in meiner Region 3 Seen da bauen sich die Wellen steil auf und kippen dann in das Boot. Müritz, Kölpinsee, Plauersee. Ich bin von so einem kleinen Boot auf ein etwas größeres umgestiegen, da ich mich öfters nur mit Vollgas, also Bug hoch, retten konnte. Gruß Henrik
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Zeit ist keine Schnellstrasse zwischen Wiege und Grab sondern Platz zum Parken in der Sonne. |
#23
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Wer sagt eigentlich das die "Opas" das Boot an dem Tag gemietet hatten und nicht vielleicht sogar für eine ganze Woche? Dann hatte der Vermieter absolut keinen Einfluss darauf!
Immer schön den Ball flach halten!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#24
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Zitat:
es geht hier nicht um Opas sondern um Menschen, und um Leute die das Gewässer nicht kennen, es hätte ja auch eine Familie mit Kinder sein können. Ich glaube da wäre die Diskussion in eine andere Richtung gelaufen. So ein Boot kostet min. 10 € / h - also bei aller liebe und dicken Geldbeutel mehr wie nötig mietet keiner so ein Boot. Gruß Henrik
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#25
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...womit wir pünktlich zum saisonstart wieder beim alten thema wären. wenns nicht so makaber wäre könnte man glatt wetten drauf abschließen, wieviele einhandsegler dieses jahr mal wieder keine weste anlegen, bevor sie bei schwerwetter über bord gehen, wie viele kinder bei gleitfahrt vom bug kippen, wie viele angelboote bei 10bft umkippen, weil keiner den wetterbericht liest...
eine unfallfreie saison wünsche ich euch allen. mir übrigens auch.
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der frühe Vogel kann mich mal...
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