Elektrische Ankerwinden

[nordic]

Hallo
Mal ne Frage an alle Besitzer einer elektrischen Ankerwinde.
Schafft so eine Winde das Hieven des Ankers unter erschwerten Bedingungen?
Ich meine See, Keine Motorhilfe und Batterien die schon etwas leergenuckelt sind.
Geht da noch was oder müßt Ihr da dann doch mit der Hand dran?
Ich meine jetzt normal große Batteriebänke und kein Generator zum nachladen.

[WUM888]

Hallo Karl-Heinz,

ich habe bisher oft im Rhein geankert, die e-Winde hat das immer gut geschafft. Normalerweise fährst Du ein Stück vor und holst dann den Anker ein. Wenn Dein Motor nicht läuft, warum wilst Du dann den Anker lichten? Die Winden schaffen das normalerweise gut. Du musst nur bei der Auswahl der Winde auf die Motorleistung der Winde achten, lieber eine stärkere einbauen, dann gibt es keine Probleme.

Gruß

Udo

[coronet]

Bei leergenuckelten Batterien ist das so eine Sache.
Von welcher Windenleistung reden wir? Meine hat 1000W und ohne laufender Maschine würde ich die nicht bedienen wollen. Schon der Anlaufstrom würde eine schwache Batterie in die Knie zwingen! Nicht umsonst sind die Winden mit ein paar 100A abgesichert.

[ghaffy]

Karl-Heinz,

Kann Udo nur bestätigen: (Überhaupt, aber vor allem) wenn du gegen den Strom den Anker hieven möchtest, dann ist die Maschine an und die Winde muss - bis zum Ausbrechen - nur die Kette aufholen. Das Ausbrechen kann man noch durch drüberfahren unterstützen.

Ohne laufender Maschine gehen bei 40 - 140 A (je nach Modell) die Batterien schon in die Knie. Aber wir reden von vielleicht 2 Minuten, das macht keine 5 Ah bei 140A. Die Winde läuft auch mit 10,5 V anstandslos, nur langsamer .

Mit der Hand musste ich noch nie nachhelfen, es sei denn, es war wieder mal irgendein Mist in der Kette, wie eine Angelleine oder so.

[Libertad]

Hallo Karl-Heinz,
Starterbatterie und die Batterie, die die Winsch antreibt, voneinander trennen, aber einen Hauptschalter dazwischenschalten - um im Notfall die Maschine starten zu können.
Eine Winsch mit 1000W - für dein Boot völlig ausreichend, zieht bei Vollast rund 100 A. Für das reine Hieven aber sicherlich nur die Hälfte, das wären bei 3 min Betrieb rund 2,5 bis 3 Amperestunden. Wenn die Hauptmaschine dann läuft, kein Problem mehr.
Und zum ausbrechen gibt es ja noch andere Tricks.

[nordic]

Hey Udo
Ich bezog mich jetzt auf eine Notsituation, wo eben keine Motorhilfe möglich ist. Auch wenn man Solo unterwegs ist, kann es ja schwierig sein, denn Motor als Hilfe zu nehmen.
Darum würd mich interessieren, wie lange der Saft reicht, um unter viel Zug auf der Kette, überhaupt elektrisch zu hieven.

[WUM888]

Hallo Karl-Heinz,

kein Problem, ich wusste nur nicht warum Du den Anker lichten willst wenn die Maschnine nicht läuft.
Ich würde die Batterie der Ankerwinde von der Starterbatterie trennen, dann hast Du immer genug Power um den Motor zu starten. Normalerweise betreibst Du die e-Winde sowiso nur kure Zeit, das hällt eine gesunde Batterie auf jeden Fall aus.

Gruß

Udo

[nordic]

Ich habe nur zweimal 100 Ampere. Die Batterien sind zwar getrennt, aber ich befürchte, dass es nicht funktionieren würde unter Belastung.
Wenn die Spannung zu weit abfällt, würden sich ja auch das Funkgerät und die Navigationsgeräte verabschieden.
Nachdem mir mein Anker das Boot und vielleicht sogar das Leben gerettet hat, mache ich mir schon Gedanken darüber.
Ein paar Sachen, an die ich vorher nie gedacht hatte, habe ich schon verändert. Eine elektische Winde gehört aber wahrscheinlich nicht dazu.
Was mir besonders aufgefallen ist, ist das auf schicken Booten mit nach vorne abfallendem Deck und keinerlei Süllrand, wohl noch niemand an ein Ankermanöver in rauem Seegang gedacht hat.
Ich bin sicher, dass das nicht klappt.

[ghaffy]

Karl-Heinz,

Ist wohl ne akademische Frage, aber genau deswegen hab ich mir eine E-Winsch gekauft: Ich habe einmal auf der Donau im Strom geankert (um ein Feuerwerk beim sogenannten "Donauinsel-Fest" zu beobachten), bei etwa 3kn Fließgeschwindigkeit - ohne E-Winsch. Beim Aufholen - einhand - wusste ich nicht, wie ich das angehen soll: Erstens zieht das Boot an der Trosse, dass ich den Anker kaum hochbekam, dann hatte ich ihn hoch, musste die Trosse versorgen, dann zurück ins Cockpit laufen und bin dabei - was weiß ich - 150 Meter abgetrieben. Mit der E-Winsch geht das vom Steuerstand aus.

Ich wüsste nicht, warum ich einen Anker einholen soll, wenn die Maschine nicht läuft.

Aber zur akademischen Frage: Meine Winsch (650W, 25' Boot mit etwa 2,8 t) schafft es NICHT, den Anker gegen den Strom von 3kn aufzuholen, OHNE dass ich einen Gang einlege, auch nicht bei laufendem Motor = voller Stromversorgung. Da macht es knapp vor dem Ausbrechen des Ankers "klack" und der Sicherungsautomat fällt.

Auf See hab ich das noch nie probiert.

[kmdx]

bei 100 Ampere pro Bank kannst Du die Winde problemlos bedienen, solange du keine 2000W-Winsch hast. Ich hab damit jedenfalls nie Probleme gehabt. Die ganze Kraft brauchst Du nur zum losbrechen, Du zerrst den Anker ja nicht eingegraben einen halben Kilometer weit durchs Wasser. Dass die Maschine dabei läuft, ist ja fast klar, Du tuckerst ja während des Hievens auf das Eisen zu (möglichst ohne die Kette zu überholen. Wenn man natürlich das Boot gegen Wind und Strom per Winde zum Anker zerren will sieht das sicher anders aus. Ich bin übrigens absoluter Fan von Fussschaltern vorn an der Winde- vom Cockpit aus sieht man nix und ne Funkfernbedienung würd ich nur suchen. Achja- ich hab alle zwei Meter ein paar Kettenglieder weiss angepinselt, mit nem Lackstift. Dann kann man schön mitzählen wieviel schon oder noch ausgesteckt ist.

[Emotion]

Hallo Karl Heinz, ich denke es kommt auch sehr auf die Winsch an, mit unserer Project 1000 (Manuelle Bedienung per Kurbel) bin ich nicht wirklich zufrieden:
http://www.svb.de/ankern+anlegen+tau...ject+1000.html

da der Ketteneinlauf zu verdeckt ist .


Besser wäre wohl eine Horizontale Winde (manuelle Bedinung mit Hebel)
http://www.svb.de/index.php?sid=51a8...12755&anid=229

leide passt so eine nich in unsere Ankerpik

[RaoulD]

An kmdx:
Warum musst du den Anker sehen? Ich drück einfach im Cockpit aufs Knöpfchen und lasse den Anker hochkommen (Natürlich bei laufenden Maschinen, alles andere wäre IMHO verrückt). Sollt er nicht von alleine losbrechen, kupple ich kurz ein und fertig.
Raoul

[Emotion]

Es geht KH darum, wer man mit Maschinenschaden vor Anker liegt und nun den Anker hoch bekommen muss zwecks abschleppen.

[RaoulD]

Naja, dann halt elektrisch wie üblich oder wenn die Batterien leer sind mit der Hand wie wenn man keine Winch hätte. Ich kann noch keinen Nachteil erkennen, vor allem nicht wenn 99,9% aller Ankermanöver MIT der Winch komplett easy laufen.
Raoul

[coronet]

Zitat von Emotion

Hallo Karl Heinz, ich denke es kommt auch sehr auf die Winsch an, mit unserer Project 1000 (Manuelle Bedienung per Kurbel) bin ich nicht wirklich zufrieden:
http://www.svb.de/ankern+anlegen+tau...ject+1000.html

da der Ketteneinlauf zu verdeckt ist .


Besser wäre wohl eine Horizontale Winde (manuelle Bedinung mit Hebel)
http://www.svb.de/index.php?sid=51a8...12755&anid=229

leide passt so eine nich in unsere Ankerpik

welche manuelle Bedienung? Deine Links münden in elektrische Winchen.

[oggy]

Was Habt ihr für Kabelquerschnitte an den Winden,
und wie weit ist Die Batterie vom Windenmotor weg?

24" Boot und ne 1000w Winde, damit müßte man das Boot aus dem Wasser ziehen können.

[ghaffy]

Zitat von oggy

Was Habt ihr für Kabelquerschnitte an den Winden,
und wie weit ist Die Batterie vom Windenmotor weg?

24" Boot und ne 1000w Winde, damit müßte man das Boot aus dem Wasser ziehen können.

Bei mir: 25'-Boot, Batterien in der Mitte, Kabel zur Winde 50mm², 650 W.
(Winde hängt bei mir an der Starterbatterie, weil die Winde nur läuft, wenn der Motor läuft).

... aus dem Wasser ziehen? Ist doch wie bei der Winsch am Geländewagen: Da musst du schon ein-, zweimal umlenken (Flaschenzug) .

Der Rest ist wohl sehr vom Revier abhängig: Am Fluss und einhand kannst du Anker hieven beim Kajütboot vom Bug aus vergessen. In der Bucht - auch am Fluss - und bei viel Raum geht das alles.

Am Meer steh ich auch lieber am Bug und hol den Anker mit der Fernbedienung rauf: Da seh ich eventuellen Dreck an der Kette früher und kann ev. Seegrasbüschel gleich wieder zurück ins Wasser werfen.

Beim Ankern im Strom bin ich am Steuerrad wichtiger. Daher machen Schalter sowohl am Bug als auch im Cockpit IMHO außerordentlich viel Sinn, zumindest dort, wo ich fahre.

Nebenbei: Für höchst empfehlenswert halte ich auch einen Sicherungsautomaten statt einer Streifensicherung. Laut Murphy fällt die Sicherung im ungünstigsten Augenblick. Wenn du dann noch eine Streifensicherung suchen und wechseln musst, erhöht dies m.M. nur den Stressfaktor ohne eine Vorteil zu bieten.

[Emotion]

Zitat von coronet

welche manuelle Bedienung? Deine Links münden in elektrische Winchen.

Haben aber beide eine manuelle Notfall bedienung

[kmdx]

Zitat von RaoulD

An kmdx:
Warum musst du den Anker sehen? Ich drück einfach im Cockpit aufs Knöpfchen und lasse den Anker hochkommen (Natürlich bei laufenden Maschinen, alles andere wäre IMHO verrückt). Sollt er nicht von alleine losbrechen, kupple ich kurz ein und fertig.
Raoul

den anker muss ich nicht unbedingt sehen, die kette seh ich schon ganz gern. vor allem beim fallen anker. ich will z.b. sehen, ob sie noch zu doll quer zieht, will evtl auch mal fühlen ob der anker wandert usw usf.
und beim anker hieven will ich u.a. auch sehen, ob ich nicht versehntlich über die eigene kette laufe und mir den anker evtl vor den rumpf knalle.

[RaoulD]

Verstehe. Na wie gesagt, ich kupple nur ein, wenn der Anker hängt, so kann ich mir weder über die Kette fahren noch den Anker gegen den Bug knallen lassen. Bei der 268er hatte ich an der Winde auch noch 2 Bedienknöpfe, bei der 460er ist die Winde unter Deck eingebaut. Ich fahr aber eh nie alleine
Raoul