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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Tornado Motorkatamaran
Nachdem ich sehr viele hilfreiche Informationen in diesem Forum erhalten habe, möchte ich an dieser Stelle auch mal mein Eigenbau vorstellen.
Am liebsten hätte ich mich auch von den kompetenten Usern hier gerne während der Planungsphase beraten lassen, aber als ich nach langem hin und her im Frühling endlich einen Ansatz hatte, musste alles sehr schnell gehen - immerhin wollte ich ja diese Saison noch ins Wasser. Das habe ich auch geschafft und darum kommt der Bericht auch erst jetzt, denn die vergangenen Wochen war ich mit nötigen Korrekturen und natürlich auch mit Bootfahren beschäftigt. Vorweg binde ich erstmal ein paar Bilder vom fertigen Boot ein, bei Interesse kann ich gerne einen vollständigen Baubericht erstellen. Wie es der Titel ja schön verrät: es ist ein Umbau eines Tornado-Katamarans, wobei ich nur die Rümpfe und die beiden Beams übernommen habe - der Rest ist selber gebaut. Gruß Frank
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#3
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Grundsätzlich eine gute Idee, aber da hättest du mehr Platz rausholen können. Dein Aufbau wirkt irgendwie aufgesetzt und wie du selber schreibst, auch schnell aufgebaut. Ich kann es verstehen, denn ich bin auch gerne schnell fertig.
Auf dem zweiten Bild scheint ihr nicht wirklich viel Platz zu haben, da er auch durch die Schräge vorn eingeengt wird. Der Katamaran hat 6x3m, wenn ich das richtig gesehen habe und davon nutzt du eigentlich zu wenig. Da wäre noch Potential drin, denke ich. Den Motor in die Plattform zu integrieren ist eine wirklich gute Idee, aber dann hätte ich diese weiter nach hinten rausgezogen. Auch da verlierst du Platz. Ich habe selber keine Ahnung vom Bootsbau, aber den Katamaran hätte ich nur am Bug (ca.0,3-0,5m) aus optischen Gründen nicht überbaut. Der Rest ist verschenkter Platz. Letztendlich muss es dir gefallen, wollte nur mal meine Meinung kundtun.
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Gruß Winne PS: Meine Drago 600 ist verkauft, ich bin wieder auf Gummi. |
#4
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Hallo Winne, nun ich kann Deine Meinung verstehen, aber mit den Tornado-Rümpfe hätte man nicht viel mehr rausholen können. Der Auftrieb ist halt begrenzt, aber dafür sind die schön schnittig. Ich habe das ja auch nicht aus dem Bauch heraus entschieden, sondern lange gerechnet, um das optimale Verhältnis von Gewicht und Fläche zu bekommen.
Auch den Motor hätte ich nicht weiter nach hinten setzen können, da die Rümpfe gerade am Heck relativ wenig Auftrieb haben. Die Schräge vorne habe ich deshalb gemacht, um auch ein wenig Stauraum zu haben. Abgesehen davon reicht mir der Platz, da ich beim Steuerstand Platz für 2 Personen habe und vorne eine Fläche von 2,20m x 1,40m habe. Ansonsten hätte man andere Rümpfe nehmen müssen, oder den Steuerstand weglassen. Schnell ging es im Vergleich zu einem konventionellen Bootsbau schon, aber letztlich waren es dann doch über 600 Stunden und alles war wohl überlegt. Bei der Gestaltung hätte ich mich auch gern mehr ausgetobt, aber dann hätte ich vielfaches der Zeit gebraucht. Gruß Frank
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#5
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Selbstgemacht ist immer zu respektieren. Gefällt mir, trotz der Schlichtheit.
Schreib mal was zu den Rümpfen. Länge, Breite, Tiefe, Preise....
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Wissen ohne Goggggggggel
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#6
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Zitat:
Dann wäre ich mit meinem Aufbau wohl untergegangen. Hab ja nix gegenteiliges behauptet. Ich habe grundsätzlich hochachtung vor allen Selbstbauern, da ich selber nicht die Geduld und schon gar nicht die Zeit dafür hätte. Deshalb fahre ich ja auch nur ne'n "Joghurtbecher".
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Gruß Winne PS: Meine Drago 600 ist verkauft, ich bin wieder auf Gummi. Geändert von gummi1 (25.09.2013 um 09:28 Uhr) |
#7
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Hallo Frank,
Ein interessantes Boot hast Du da gebaut. Sicher kein ästhetischer Hochgenuss, aber ich kann mir vorstellen, dass es spezielle Vorteile hat. Was mich mal interessieren würde: So ein Katamaran mit schmalen Rümpfen fährt sich ja wohl ganz anders als ein "normales" Motorboot. Wie sind da deine Erfahrungen hinsichtlich * Spritverbrauch/Leistungsbedarf bei verschiedenen Geschwindigkeiten? * Maximalfahrt? * Verhalten bei unruhigem Wasser (auf dem Bodensee nicht ganz unwichtig)? * Wie wirkt sich stärkerer Wind aus verschiedenen Richtungen auf das Fahrverhalten aus? Wie viel wiegt das Boot fahrfertig? Wie nutzt Du dieses Boot, und haben sich deine Erwartungen erfüllt? Was die Bedenken zur nutzbaren Decksfläche angeht, denen kannst Du ziemlich sicher die Decksfläche pro Bootsmasse entgegen halten. Der Wert dürfte typische Einrumpf-Boote weit übertreffen. Auf dieser Basis kann man vielleicht gut ein praxistaugliches Elektroboot bauen. Bei noch geringerer Motorleistung wäre aber der Luftwiderstand der Aufbauten zu berücksichtigen. Das würde wohl automatisch zu ästhetischeren Formen, aber auch deutlich mehr Bauaufwand führen. Gruß, Martin |
#8
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Die Rümpfe sind 6m lang, max 40cm breit und max 60cm tief (am Heck nur 40cm). Gebraucht habe ich 500 € gezahlt - nicht gerade wenig, aber es waren ja auch die Beams dabei und habe alles geliefert bekommen - zumal ich zu dem Zeitpunkt noch keinen Hänger/Trailer hatte.
Allerdings haben mich die Rümpfe noch einiges an Material gekostet, da ich die Schwertschächte oben und unten zulaminiert habe und über die gesamte Kiellinie ein Band auflminiert habe (als Verstärkung beim Anlanden). Ausserdem habe ich sie noch mit Epoxi lackiert - das blau hatte mir nicht gefallen.
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#9
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Hallo Martin,
ja zugegeben, die Ästhetik stand nicht im Vordergrund ;) Du hast da ein paar interessante Fragen gestellt, auf die ich gerne eingehe: Spritverbrauch Ich habe ja den Honda BF 20, bei normaler Fahrt (~1/3 Gas) komme ich auf ~20 km/h und verbrauch dabei ~2 Liter pro Stunde. Bei Vollgas schaffe ich knapp 30 km/h und dann braucht er schon um die 4 Liter. Fahrverhalten Unruhiges Wasser/Wetter ist erstaunlicherweise nicht so ein großes Problem - wenn die Gleiter das Springen anfangen, schneiden die Rümpfe ruhig durch die Wellen. Das macht wirklich Spaß - nur wenn die Wellentäler länger als 6m sind wird es etwas ungemütlich, weil dann die Gefahr des Unterschneidens besteht. Allerdings sind die Wetter/Wind-bedingten Wellen auf dem Untersee nicht so groß - lediglich die Fahrgastschiffe machen mal so eine Welle. Der Wind beeinflusst die Kursstabilität nicht so stark, nur bei sehr langsamer Fahrt merkt man etwas. Dafür sorgen seitliche Wellen schnell für kleine Kursablenkungen - in Kombination mit der etwas indirekten Lenkung durch den vorgesetzen Motor führt es am Anfang zur Zickzackfahrt, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, lässt sich das gut ausgleichen. Für die Größe ist das Boot halt relativ leicht (~350kg), da fehlt bei langsamer Fahrt die Massenträgheit. Erwartungen Meine Erwartung haben sich voll und ganz erfüllt - ich wollte das Boot als mobile Badeinsel mit Komfort und dafür nutze ich es auch hauptsächlich. Lediglich der mittig AB hatte mir einige Probleme bereitet, da der Schaft wie ein Brett im Wasser war (normalerweise ist ja davor ein Rumpf). Erst nachdem einen zusätzlichen Keil vor den Motorspiegel gesetzt hatte, hat es mir nicht mehr das Wasser am Schaft hochgedrückt und ich konnte auch mal schneller fahren. Bei einer Elektro-Variante würde ich zwei Motoren verwenden und jew. am Ende der Rümpfe platzieren - das hatte ich mir auch mal überlegt, aber weil ich keine Lust auf Batterien aufladen hatte, habe ich mich dann doch für einen Verbrenner entschieden (von den Kosten mal ganz abgesehen). Gruß Frank
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