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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 14.10.2016, 16:44
sunseeker2301 sunseeker2301 ist offline
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Standard Hilfe benötigt Cockpit Reparatur Sea ray 240 Sundancer

Hallo zusammen,

ich brauch mal die geballte Fachkompetenz aus dem Forum

Mein Boot hat im Cockpit hässliche Macken und Risse, die ich im Winterlager gerne irgendwie reparieren würde. Ich habe schon mehrere Ideen gehabt, aber irgendwie weiß ich nicht, was das Beste wäre. Spachteln, lackieren, Flüssigkunststoff, Sprühgummi..... Blöd ist halt, dass diese Kunststoffteile groß sind und nicht mal ebend ausgebaut werden können und dass es direkt an den Instrumenten ist, die ich aufgrund mangelnder Elektrik-Kenntnis nicht ausbauen möchte.

Mich würde nun einmal interessieren, wie ihr mit möglichst wenig Aufwand diese Risse reparieren würdet?
Danke für eure Tips!
__________________
Grüße von der Ostsee
Ingo


Mein Liegeplatz

Geändert von sunseeker2301 (31.10.2022 um 15:24 Uhr)
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  #2  
Alt 15.10.2016, 19:51
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Hallo Ingo,
irgendwie verabschiedet sich hier Dein Gelcoat.
Leider sieht man auf Deinen Fotos nicht, wie weit die Risse gehen...
Ich würde folgendermaßen vorgehen;

Wie es aussieht, sind die Schäden nur an den schmalen Kanten Deines Armaturenbrettes...(Vielleicht kannst Du die Instrumententafel abschrauben und schaffst somit Platz - Lenkrad würde ich auch abschrauben)

- Eine Kante festlegen, bis zu der später die Reparaturstellen lackiert werden (denn da wirst Du nicht drum herum kommen).
Ca. 5-10mm hinter diese Kante klebst Du mit Malerkreppband (! nicht das geriffelte!!! und möglichst Tesa) ab. Mit Abdeckfolie großzügig abdecken.
- Auf die festgelegte "neue" Lackkante" kommt jetzt 19mm Malerkreppband
- die Kante muß aber ca. 2mm nach "hinten" Platz haben, da für den Klarlack (oder auch 2K Farblack) die Maskierung um diese 2mm nach hinten gesetzt wird

- Die Risse bis an die festgelegte Kante mit einem Drehmel aufschleifen (1 - 1,5 mm)
- Die anderen losen Gelcoatstücken entfernen (mit nem kleinen Schraubendreher bzw. schleifen)
- Die kompletten Reparaturflächen anschleifen (80 - 120er Körnung)
-Entfetten nicht vergessen!




Zum Spachteln geht das Spachtelsystem aus der Autobranche ("presto" o.ä.)
Das ist auf Polyesterbasis - und vorallem nicht alles mit Feinspachtel füllen - das platzt genauso wieder raus.

Hierbei folgende Empfehlung:

- Löcher bis 2mm am besten mit Aluminiumspachtel auffüllen (läßt sich besser schleifen als Glasfaserspachtel und hat ja auch nichts zu tragen)

- nach dem Schleifen ev. Füllspachtel, oder gleich Feinspachtel.

- Bis zum Endschliff des Feinspachtel kann mit Trockenschleifpapier gearbeitet werden (anfangs 200er ab Feinspachtel 400er).

- als letztes Spritzfüller (aber dabei auf die Verträglichkeit mit dem Lacksysten für die Endlackierung achten - kein Baumarktprodukt...besser 2 K System aus dem Lackierbereich)

- ist jetzt alles perfekt geschliffen (1000er Naßschleifpapier oder höher) wird die Maskierung an der "neuen Lackkante" erneuert, damit kein Schleifstaub am Kleberand ist.

- arbeitest Du mit Basisfarbe (in dem Farbton, wie die Kante vorher war) muß das 19mm Malerkreppband nach der Basisfarbe wieder runter

- und jetzt setzt Du die neue Kante um diese 2mm zurück und zwar mit Tesa outdoorband (blau). Mit 2000er Naßschleifpapier überarbeitst du die Lackkante von der Basisfarbe und die 2mm.

- alles ordentlich mit Silikonentferner abwischen.

- Jetzt wird der der 2K Klarlack in 2 - 4 Lagen naß in naß lackiert.

- bevor der Lack komplett trocknet - also, wenn er anfängt klebrig zu werden, wird das blaue Band vorsichtig im spitzen Winkel abgezogen. (mit der Fingerkuppe auf dem Klebeband, wo auch Lack drauf ist testen); somit kann sich die Lackkante "weich umlegen".

- somit wird es keine harte Lackkante geben. Wird das Klebeband nach dem Trocknen des Lackes abgezogen, bleibt eine harte Lackkante stehen, die genügend Angriffsfläche für Dreck und feine Haarrisse bietet.

... war sicher etwas kompliziert, aber alles andere würde ich nicht machen...

p.s. die zwei kleinen "Einschläge" (bild 2 und 4) ev. mit eingefärbten Spachtel (Epoxidharz+Härter+Glasbubbles+Thixotropiermittel + passendes Farbpulver) reparieren, passend schleifen und auspolieren.
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beste Grüße,
Jens

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Geändert von shakalboot (16.10.2016 um 11:49 Uhr)
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  #3  
Alt 16.10.2016, 19:26
sunseeker2301 sunseeker2301 ist offline
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Hallo Jens,

wirklich vielen lieben Dank für Deine ausführliche Anleitung. Ich bin leider einer derjenigen, die zwar einen Motor warten können, aber mit schleifen und lackieren irgendwie 2 linke Hände aufweisen. Wenn ich mich an Deine Anleitung ranwagen würde, dann befürchte ich, dass es nachher schlimmer als jetzt aussieht.
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Grüße von der Ostsee
Ingo


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Alt 16.10.2016, 20:47
ManfredBochum ManfredBochum ist offline
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Vielleicht das ganze Cockpit mit dünnem beigen Kunstleder beziehen?

Gruß Mani
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Allen eine Gute Fahrt
Gruß Mani
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  #5  
Alt 18.10.2016, 14:45
sunseeker2301 sunseeker2301 ist offline
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Auch eine Idee, die ich schon hatte, aber noch nicht zu Ende gedacht habe. Muss ich mal drüber nachdenken....
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Grüße von der Ostsee
Ingo


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  #6  
Alt 18.10.2016, 21:35
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Lucky130 Lucky130 ist offline
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Boot: Yamarin
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wenn man es nicht selbst machen kann und es professionell aufsuchen dann einen Bootsbauer ran lassen. Denke mal, dass die Gelcoat arbeiten nicht mehr als 200-300€ kosten sollten.
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