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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Schneider-Heck Bewertung
Hallo zusammen,
ich bin Tim und neu hier im Forum. Erst vor kurzem habe ich die Führerscheine SBF Binnen und SBF See gemacht, also auch hinsichtlich der Bootserfahrung eher noch ein Neuling. Lange Geschichte kurz: Ein Bekannter fragte mich, ob ich das Boote seiner Ex-Freundin haben möchte, da sie kein Interesse mehr daran hat. Ohne Gegenwert. Soweit die Recherche korrekt ist, handelt es sich um ein Schneider-Heck Kajütboot aus Mahagoni. Zu diesem Boot gehört ein 25 PS Yamaha Autolube Außenborder. Zur ebenfalls kurzen Vorgeschichte: Das Boot befindet sich seit ca. 4 Jahren in Südfrankreich und steht dort unter Planen auf einem Trailer. Im Salzwasser war es nie. Davor war es in Berliner Gewässern unterwegs. Bei einem Besuch in Frankreich habe ich mir das Boot angesehen und ein paar Fotos geschossen. Da ich wie gesagt noch kaum Ahnung von Holzbooten habe, würde ich mich über ein paar Infos hier aus dem Forum freuen. Die Hauptfragen, die ich mir stelle, sind folgende: 1. Wurden Boote dieser Art früher beim Bauen mit einer Beschichtung am Bootsrumpf versehen oder wurde das Boot durch das Aufquellen des Holzes dicht? 2. Erkennt jemand anhand der Bilder, was für eine Art Beschichtung aufgebracht ist? 3. Sind die Mängel am Kiel und die gerissene Beschichtung so gravierend, dass eine Reparatur nicht sinnvoll wäre? (Ein Teil der Beschichtung habe ich entfernt, um das Holz am Kiel freizulegen. Soweit ich es beurteilen konnte, war dieser Teil noch massiv.) 4. Wenn nicht jeder die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und mir davon abrät, wie kann dann eine Restauration in diesem Fall aussehen? Mir ist klar, dass das Boot einen finanziellen und zeitlichen Aufwand bedeutet. Abgesehen vom Rumpf fehlen am Boot teilweise die Fenster, die Kajüte sieht aus als hätte eine Bombe eingeschlagen und das Oberdeck benötigt auch ein wenig Liebe. Jedoch wäre das Boot für mich ein Projekt, worüber ich mich sehr freuen würde, da ich mich zum einen nochmal handwerklich austoben könnte und es zum anderen ein guter Ausgleich für mich wäre. Viel wichtiger noch: Ich könnte dazu lernen. Ich freue mich auf eure Antworten, viele Grüße Tim |
#2
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Das Boot eignet sich im jetzigen Zustand nur zum Maß nehmen und anfertigen sämtlicher Teile. Die fügst du dann zusammen und zum Schluß schraubst du das alte Steuerrad an dein neues Boot.
Es ist eine Komplettsanierung. Diese Boote benötigen weiterhin einen trockenen luftigen Unterstand und selbst im besten Zustand sehr viel Liebe, Zeit und Pflege. Eine Überführung von Frankreich nach Deutschland (??) ist es nicht wert.
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MfG Roland "Geht nicht" gibt´s nicht! |
#3
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Du schreibst ja, dass Du einen Bootsführerschein hast. Das deutet auf Interesse am Bootfahren hin. Wenn Du dem in den nächsten Jahren nachgehen möchtest, solltest Du von diesem Wrack Abstand nehmen. Du schreibst zu recht „ohne Gegenwert“...
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Gruss Jons |
#4
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Übrigens, herzlich Willkommen im BF!!!
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Gruss Jons |
#5
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Hey!
Für eine umfassende Bestandsaufnahme müssten erstmal alle farbigen Beschichtungen abgetragen werden, also alles nackig machen. Erst dann kann man wirklich was zu dem Zustand sagen und entscheiden, ob es sich für Dich lohnt. Hast du einen trockenen Platz für die nächsten Monate / Jahre? Selbst wenn nichts allzu Schlimmes auf dich zukäme, ist das keine Arbeit, die an 5-6 Wochenenden erledigt wäre. Wenn dich das nicht abschreckt...warum nicht. Hier wurde schon von ganz anderen Baustellen berichtet, die nach der Resto wieder schön anzusehen waren. Viel Spass und lass uns an deiner Entscheidung teilhaben.
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Grüße, Jens Wussten Sie schon? 30 von 100 Leuten können kein Prozentrechnen - Das sind über 50%! Geändert von Altaripa (30.12.2018 um 22:53 Uhr)
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#6
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Danke Roland und Jons für die schnelle und ehrliche Antwort. Was bedeutet die Komplettsanierung in dem Fall?
Könnt ihr mir kurz erklären, wo das oder die Probleme liegen, damit ich verstehe, worauf es ankommt? Mfg Tim |
#7
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Danke Jens, da haben sich unsre Antworten zeitlich überschnitten
Momentan bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Halle.. Das Schlimmste wäre faules Holz unter der Beschichtung? Gruß Tim |
#8
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Zitat:
Ja. Beschichtung runter. Marodes Holz austauschen und abdichten. Alte Lackschichten erneuern. Bei gut sortierter Werkstatt und handwerklichem Geschik ca. 100 bis 200 Stunden. Dann die Technik und Elektrik.
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MfG Roland "Geht nicht" gibt´s nicht! |
#9
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Hi Tim!
Willkommen hier Forum! Das ist sicherlich ein interessantes, aber auch zeitintensives und kostspieliges Projekt. Von Holzbooten hab ich jetzt so gar keine Ahnung, von daher kann ich Dir da nicht sonderlich weiterhelfen. Der Trailer sieht aber gut aus, gehört der dazu? Falls Du den Kahn auf diesem Trailer nach D überführen willst, Achtung: Soweit ich das auf den Bildern erkennen kann, ist das ein Ami-Modell, sprich so kriegst Du den in D nicht zugelassen bzw. auch die Überführung darauf könnte ein Problem werden, da keine "europäische Bremsanlage" verbaut ist. Aber sonst viel Glück und Durchhaltevermögen!
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Gruß Daniel " We´re gonna need a bigger boat." Chief Martin Brody, 1975 > Glastron Carlson CV23 < >Roger Clark Glastron SSV 174< >Glastron V153 Futura< |
#10
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Ich nehme nochmals die Position des Spielverderbers ein: Das Boot hat offenbar eine GFK-Beschichtung, auch Leichentuch genannt, da es darunter wunderbar gammeln kann und Feuchtigkeit, die einmal drin ist, nicht mehr hinausgeht, auch nicht durch die faustgrossen Löcher . Es sieht auch sonst recht verbastelt aus und ist m.E. kein rettenswerter Klassiker wie andere Holzboote. Wie immer beim Bootserwerb solltest Du Dir erst einmal die Frage stellen, was Du möchtest, fahren oder reparieren und dann, wieviel Zeit und Geld, Sachkenntnis und handwerkliches Geschick Du mitbringst. Auch wäre wichtig zu wissen, was Dich ausgerechnet an diesem Boot reizt. Dass es (vermeintlich) nichts kostet? Dass es ein Oldtimer ist? Dass es ein Holzboot ist oder besser mal war?
Oben schrieb jemand sinngemäss, dass hier schon erstaunliche Restaurationsleistungen vollbracht wurden, was stimmt. Genauso richtig ist aber auch, dass hier schon sehr viele Restaurations- und Selbstbauprojekte mit grosser Bugwelle gestartet sind und dann nichts draus wurde. Aber: Wenn Du uns jetzt positiv überrascht, umso besser!
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Gruss Jons |
#11
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Geht es hier noch weiter oder war es das?
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Gruss Jons |
#12
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no risk no fun
Wenn es dich gepackt hat ..dann los . Zugfahrzeug .+PKW Trailer ....dann Maxum auf PKW Trailer ..fest verzurrt und ab on tour folgt entkernen und Bestandsaufnahme Kostenaufwand überschaubar .. Risiko gering ....und wenn es Richtung Brennholz geht ....zu verwerten ist immer noch was Beste Grüße und Schiff ahoi |
#13
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Schneider-Heck Bewertung
Lass es sein!
Wi schon geschrieben wird das boot mit GFK überzogen sein und alles unter dem Leichentuch ist Torf. |
#14
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Obwohl es sich um mein Lieblingsmotorboot der 60er Jahre handelt => lass es sein!
Bei oldie boote.de sind Fotos drin: das weisse Boot ist von der Seite her fast ok, die Front schlimm umgebaut: da war mal eine 1teilige Panoramascheibe drin Grüße, Reinhard |
#15
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Vielen Dank für die vielen Antworten, super! So wie es aussieht, überwiegt die Anzahl derer, die ihre Hände über dem Kopf zusammen schlagen.
Nun ist es so, dass der Trailer im "Angebot" nicht mit drin ist, jedoch der Transport von Frankreich nach Deutschland. Das heißt, bis der Kahn mitsamt Außenborder hier neben mir steht, hat es mich noch nichts gekostet. Weder Zeit noch Geld. Ich sehe es mittlerweile so wie fassbier3.1. Klar ist, dass ich nicht weiß wie es unter dem Hemd aussieht. Dann schaue ich halt drunter. Wenn das Holz dann marode sein sollte, dann steckt immerhin noch Wärmeenergie im Holz. Und es bleibt mir noch der Außenborder. Um nochmal auf meine Fragen zurückzukommen.. Wenn das Holzboot beim Bau damals nicht beschichtet wurde und das Holz lediglich durch das Quellen des Holzes dicht wurde, wieso trägt dann jemand im Laufe der Zeit eine Beschichtung auf? Alles Gute im neuen Jahr, Leute. Beste Grüße Tim |
#16
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Zitat:
ich denke, da gibt es viele Gründe: Wenn das Boot länger auf dem Trailer liegt, muss man ja immer erst das Holz quellen lassen. Nur mal eben trailern, weil man gerade Lust hat zu fahren geht damit nicht, sollte also schon ein Wasserlieger sein. Wenn es dann in Südfrankreich liegt, und man seinen Urlaub damit verbringt, das Boot erstmal zu wässern ist das auch nicht der Hit. Kann aber auch sein, dass das Boot vorher schon durch war, und es ein echtes Leichentuch ist, also evtl. schon vorhandener Rott, kaputte Planke etc. einfach zugekleistert wurden. So ein Leichentuch muss auch nicht das Ende eines Holzbootes sein, wenn man das Holz von Innen immer schön trocken hält und gut pflegt. Ich würde mich ja für Dich freuen, wenn das noch was wird. Für mich wäre das nicht die Frage, ob sich das finanziell lohnt, sondern ob ich Lust darauf hätte, das zu machen. Klar gibt es immer bessere Boote, die mit weniger Aufwand schwimmen. Wenn Du aber echt Bock darauf hast, den Kahn erstmal fertig zu machen und auch vielleicht ein paar Jahre daran zu basteln bevor Du damit fahren kannst, dann mach es, außer es stellt sich wirklich nur noch als ein Haufen in Form gehaltener Torf heraus. Such mal bei Youtube nach Tally Ho, da wäre sogar ein Neubau günstiger gewesen, trotzdem restauriert der das Boot. Lieben Gruß Mio
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If you want to build a boat, don't think about it, just start it. If you think about it, you won't do it. - Luke Powell Baubericht Morbic 12 von Francois Vivier |
#17
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Das ist doch ein Sperrholz Boot, Männer - da quellen höchstens mal die einzelnen Furnierlagen auf
Und das ein GFK Überzug immer ein "Leichenhemd" sein muss ist Quatsch. Da wären ja alle S&G Selbstbauten schon von der Kiellegung weg dem Tode geweiht. Auch gut erhaltene, ältere Coronets zeugen davon, dass es durchaus anders geht (vorausgesetzt, es wird richtig ausgeführt).
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Cheers, Ingo
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#18
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Zitat:
Letztendlich ist es eine Frage des "wollens", "Spaß am Bau/Restauration" und an der Freude sich mit neuen Themen und Herausforderungen auseinander setzen zu wollen. --> Denn: Wer rastet der rostet Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung berichten (siehe mein Trööööt zur VARIANT) dass es sehr viel Spaß machen kann ein Boot wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Auch gibt es immer wieder Rückschläge und neue Probleme. Aber die zu lösen, um das geht es doch bei einer Restauration Ich hab mir für meine Resto kein Zeitlimit gesetzt. Klar will man schnell fertig werden und damit fahren. Aber alles muss auch in dein Umfeld passen. Zeit, Aufwand, Kosten, Platz, Ehefrau/Freundin, Familie etc..... Daher kann ich dir nur alles Beste wünschen. Stell hier im Forum Fragen, dann wird dir geholfen. Du kannst mich auch gerne direkt über PN anschreiben dann kann ich u.U. auf Themen antworten Gruß aus der Hauptstadt Georg
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!! Nicht quatschen, machen !! |
#19
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meine Erklärung für dich :
Beschichtung immer Akt der Faulheit ..keiner wollte mehr schleifen, lacken ,schleifen lacken ......dann kamen die Spezi Kult Götter mit Polyester und co . ...nun kommen die nächsten mit Leichenhemd und Torf bla bla Beispiel ....mein Dampfer Baujahr 57 ... 1974 dummerweise mit Polyester beschichtet ... aber 99 % ok .... und hat aber dem Dampfer das Leben gerettet **************************************** Wenn aber alles schief geht ..eben ne Party mit -Feuertonne und ne Kiste Pils zum löschen schiff ahoi und Leinen los |
#20
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Hallo Timo,
also ich hatte schon einige Holzboote in meiner Jugendzeit. Schneider -Heck war in den 60er +70er Jahren sehr beliebte Boote, ich kenne nur die mit Sperrholz beplankten. Die waren ohne wässern dicht, bei meinem Beeilt gleicher Bauart war das Unterwasserschiff bis zum Wasserpass mit GFK-Matte werftseitig überzogen, der restliche Rumpf war meistens mit Klarlack lackiert. Wenn es nach Jahren nicht mehr schön aussah, haben leider viele die damals gerade in Mode kommende Beschichtung gewählt anstatt sich die Arbeit der Holzaufarbeitung zu machen. Heute hätte ich deinen Mut nicht mehr, das Boot zu restaurieren. Grüße aus Berlin Christian
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LG Christian Lieber im Schiff schlafen als im Schlaf schiffen |
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