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  #1  
Alt 02.04.2002, 16:21
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skegjay skegjay ist offline
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Standard Gelcoat-Probleme

Hallo Segler,

nachdem ich mein UW-Schiff von alten Antifoulingschichten befreit habe, stellen sich beim Gelcoat meines 18 jahre alten GFK- Boot einige Fragen. Da jeder Fachmann bisher seine eigene These aufgestellt hat, bräuchte ich noch ein paar Denkanstöße.
Folgendes Phänomen ist zu beobachten. Teilweise ist die Gelcoatschicht nur noch hauchdünn, teilweise besteht sie aus mindestens 2 Schichten. In der oberen Schicht sind an mehreren Stellen eine große Anzahl von streichholzkopfgroßen Löchern, die aber nur bis zur nächsten Gelcoatschicht gehen. An anderen Stellen tauchen in tieferen Schichten Farbbläschen ohne Flüssigkeit auf. Laminat ist intakt, keine Bläschen oder Vertiefungen.
Das Boot wurde im Mai sowohl mit einem Ultraschallgerät als auch mit einem Feuchtigkeitsmessgerät auf Osmose untersucht, ohne auffällige Resultate.
Kann ein Gelcoatfehler vorliegen, d.h. beim Auftragen des Gelcoats wurde geschlampt?

Grueße von der Schleifbrigade 2002

Jörg
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  #2  
Alt 03.04.2002, 09:19
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Bin zwar kein Segler (mehr), aber antworte trotzdem mal...

Das klingt sehr nach Schlamperei beim Auftrag des Gelcoats. Evt. sind nicht überall mehrere Schichten aufgebracht worden (Gelcoat 'schleift' sich nicht ab) und die Bläschen (wirklich trocken?!) klingen nach Auftrag mit zu langen Intervallen ohne nochmaliges anschleifen bzw. nach Auftrag auf Verschmutzung. Da hat der Vorbesitzer wohl verschlimmbessert, nach dem Motto, 'viel hilft viel'.

Löcher vorsichtig ausschleifen, füllen, ganzen Rumpf leicht anschleifen und eine Schicht Gelcoat drüber (Gefahr: Bläschenstellen werden übersehen) - Oder: alles Gelcoat runter, Rumpf füllen und glätten und eine ganz neue Schicht Gelcoat auftragen.

Hope it helps...
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Viele Grüsse,
Olaf
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  #3  
Alt 15.04.2002, 16:28
seamaster seamaster ist offline
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Hallo Jörg,
die "streichholzkopfgroße Löcher, die nur bis zur nächsten Gelcotschicht gehen" kommen höchstwahrschinlich daher, dass beim Einbringen des Gelcoats Luftblasen mit "eingearbeitet" wurden. Dieses Phänomen habe ich schon häufiger bei älteren Schiffen gesehen, allerdings mit nur ca 1/2mm-Löchern.

Dass das Gelcoat aus meheren Schichten besteht, liegt daran, dass -- wie schon Olaf geschrieben hat -- dass beim Gelcoatauftrag zwischen den einzelnen Schichten zu lange gewartet wurde, sodass die Schichten keine chemische Bindung untereinander mehr eingehen konnten.

Zur "hauchdünnen Gelcoatschicht": Da hat wohl mal ein Voreigner es beim Entfernen des Antifoulings durch übermäßiges Schleifen zu gut gemeint.

Wenn tatsächlich das Unterwasser trocken ist und die Löcher nur zur nächsten Gelcoatschicht gehen würde ich die Löcher mit Epoxi-Spachtel verschließen und dann in jedem Fall das Unterwasserschicht mit Epoxi streichen.
Wenn allerdings die Haftung zwischen den einzelnen Gelcoatschichten so schlecht ist, dass Du das Gefühl hast, dass darauf nichts mehr vernünftig hält, würde ich mir überlegen, das ganze Gelcoat herunterzunehen. (Im Palstek gab es jetzt kürzlich einen Artikel über eine solche Aktion).

Den Vorschlag von Olaf, Gelcoat flächendeckend aufzutragen, würde ich mir hingegen SEHR gut überlegen: Gelcoat hat keinen Verlauf wie ein Lack, sodass eine zwar glatte aber "hüglige" Oberfläche entsteht. Diese zu schleifen kann Jahre dauern (ca 4h/qm, und das auch noch über Kopf). Und dann musst Du dabei noch höllisch aufpassen, die Schicht nicht wieder stellenweise abzuschleifen, in jedem Fall wird die Schichtdicke des Gelcoats sehr variieren, je nachdem wie lange auf der einen oder anderen Stelle geschliffen wurde.

Gruß Seamaster
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  #4  
Alt 16.04.2002, 09:14
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Zitat:
Zitat von seamaster
Den Vorschlag von Olaf, Gelcoat flächendeckend aufzutragen, würde ich mir hingegen SEHR gut überlegen: Gelcoat hat keinen Verlauf wie ein Lack, sodass eine zwar glatte aber "hüglige" Oberfläche entsteht. Diese zu schleifen kann Jahre dauern (ca 4h/qm, und das auch noch über Kopf). Und dann musst Du dabei noch höllisch aufpassen, die Schicht nicht wieder stellenweise abzuschleifen, in jedem Fall wird die Schichtdicke des Gelcoats sehr variieren, je nachdem wie lange auf der einen oder anderen Stelle geschliffen wurde.
stimmt schon, ist eine Sauarbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat. Aber alles, was ich bisher an partiellen Gelcoat-Reparaturen gesehen habe, sah Sch**ss* aus. Man sah die Stellen eben deutlich. Naja, muss man sich wirklich überlegen, ist in der Tat eine höllische Arbeit.
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Viele Grüsse,
Olaf
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  #5  
Alt 16.04.2002, 09:27
seamaster seamaster ist offline
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Ich meine eigentlich, dass das flächendeckende Auftragen von Gelcoat nicht nur eine Sauarbeit ist, sondern dabei noch nicht einmal ein gutes Resultat liefert:
Das Resultat ist nämlich eine Gelcoatschicht, die eine Dicke zwischen 0mm (dort wo man durchgeschlifen hat, passiert garantiert!) und 0,6mm (dort wo am wenigsten geschliffen wurde) hat, also noch nicht einmal einen besonders guten Schutz bietet. Dazu kommt die eher mäßige Haftung von Gelcoat auf ausgehärtetem GfK.
Deshalb: mit Epoxidharz das Unterwasserschiff schützen: weniger Arbeit, besserer Schutz durch gleichmäßige Schichtdicke und die beste Haftung, die man erreichen kann.
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  #6  
Alt 16.04.2002, 09:31
wafi
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Moin,
also wenn die Beschädigungen des Gelcoat`s nur das UW Schiff betreffen, mit Epoxid zuspachteln, Antifouling und gut ist.

Wenn die Gelcoatschäden auch das Überwasserschiff betreffen, schleifen, Epoxidspachtel, lackieren!
Bei Überwasserschiff Schäden sollte man sich mal vor Augen halten, daß der Planet mit UV-Strahlen seit 18 Jahren das Gelcoat bestrahlt, dies führt zu einem Alterungsprozeß. Einfachstes und effektivstes Mittel ist eben lackieren.
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