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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 15.09.2020, 16:50
ups ups ist offline
Captain
 
Registriert seit: 24.01.2019
Beiträge: 451
162 Danke in 95 Beiträgen
Standard Wie gut kann man heutzutage holzrümpfe vor Rott und Würmern schützen?

Es gibt so viele wunderschöne holzschiffe.
Gibt es für Otto normal segler die Möglichkeit den rumpf zu versiegeln um den erhaltungsaufwand auf gfk oder stahl zu bringen?

Die holzoptik am rumpf brauche ich nicht zwingend

Gruß
Ralph
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  #2  
Alt 16.09.2020, 08:23
User: 3512
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Nö.

Würde ich so sagen.

Holz darf / sollte ja eben nicht komplett versiegelt werden.
Du musst ja einen gewissen Feuchtegrad "erhalten" damit der Rumpf dicht bleibt.
Nu kann man aussen pinseln, aber irgendwas bewegt sich immer.

Leichenhemd vielleicht, aber auch nicht auf dauer denke ich.


Mein Wissen beziehe ich aus hunderten Stunden YouTube Videos von Bloggern, die HOlzboote restaurieren und am Leben erhalten.
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  #3  
Alt 16.09.2020, 08:35
Joh-Thaler-Boot Joh-Thaler-Boot ist offline
Commander
 
Registriert seit: 25.11.2014
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541 Danke in 187 Beiträgen
Standard

Ja und Nein,

Es ist richtig dass es um die "Gesamtfeuchte" im Holz geht.

Prinzipiell wurden die alten Holzboote auf eine gewisse Lebenszeit ausgelegt. Dem entsprechend sind auch die Bauweisen wie Massivholz, Leisten, Planken und neuerdings eben auch Sperrholz in Stich&Glue Bauweise.

Ich selbst hab in den letzten Jahren meinen Holzkutter (BJ 1983) komplett überholt und eben auch das Unterwasserschiff komplett mit GFK überzogen. In "meiner Ausführung/Anwendung" war es auch notwendig das Holz zu schützen. Im Bereich vom Bug bis etwa 50% Länge habe ich in Summe 5 Lagen GFK Gewebe (Kein Fließ) aufgebracht weil ich auch die Struktur des Bootes wieder verstärken musste. Es hatte einiges an Schäden und Murksreperatur vorher erlebt.
Was ich parallel aber auch am beachten bin, ist dass mir die Innenseite (Holz unvesiegelt) nicht nass wird. Insofern hab ich relativ viel Aufwand in die gesamte Dichtigkeit des Bootes investiert.

Bin nun das 2 Jahr im Wasser und kann nicht klagen.

Der Aufwand was du tun solltest hängt von deinen Möglichkeiten ab, vom Zustand des Bootes und deinen Ideen was du wie aus dem Oldtimer machen möchtest.

Generell würde ich schon sagen dass sich ein gewisser Aufwand immer lohnt. Bedenke aber auch, dass ein GFK Boot / Stahl Boot auch immer einen gewissen Aufwand und Pflege braucht.

Stell doch hier bitte ein paar Bilder ein, dann kann dir konkreter geholfen werden. Was immer gerne gesehen wird ein bisschen mehr Infos über dich, dein Boot und dein Vorhaben, dann können alle anderen hier im Forum detailliert darauf antworten.

Gruß
__________________
!! Nicht quatschen, machen !!
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  #4  
Alt 16.09.2020, 10:19
Fillette Pénichette Fillette Pénichette ist offline
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Hallo, es kommt sehr auf die Holzarten und Bauweisen der Rümpf und
Aufbauten an was man benutzt, es muß nicht immer das Leichenhemd
sein, gibt gute Diffusionsdurchlässige Lacke die man hernehmen kann.
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  #5  
Alt 16.09.2020, 10:24
Neck Neck ist gerade online
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1.614 Danke in 992 Beiträgen
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Zitat:
Zitat von ups Beitrag anzeigen
Es gibt so viele wunderschöne holzschiffe.
Gibt es für Otto normal segler die Möglichkeit den rumpf zu versiegeln um den erhaltungsaufwand auf gfk oder stahl zu bringen?

Die holzoptik am rumpf brauche ich nicht zwingend

Gruß
Ralph
Kannst du den Text nicht erstmal durchlesen, bevor du ihn abschickst.
Das kann ja kaum jemand entziffern.

Gruß XXl
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  #6  
Alt 16.09.2020, 18:13
Benutzerbild von hein mk
hein mk hein mk ist offline
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Zitat:
Zitat von ups Beitrag anzeigen
Es gibt so viele wunderschöne holzschiffe.
Gibt es für Otto normal segler die Möglichkeit den rumpf zu versiegeln um den erhaltungsaufwand auf gfk oder stahl zu bringen?

Die holzoptik am rumpf brauche ich nicht zwingend

Gruß
Ralph
Moin
Holzboote ist ei weiter Begriff,da müsstest du schon präzisieren um welche Bauweise es geht.Alle formverleimten Boote sollte oder muss man so gar komplet versiegeln am besten gleich beim Bau,für alle Sperrholzbauweisen gild das gleiche.Vollholzboote gibt es auch in den unterschiedlichsten Ausführungen,die ganzen geplankten Bauweisen sind durch Laien praktisch nicht zu versiegeln und eben auch konventionell nur instandzusetzen wenn erhebliche Erfahrungen mit dere Materie gemacht wurden.
gruss hein
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  #7  
Alt 18.09.2020, 08:10
User: 3512
Gast
 
Beiträge: n/a
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Aber (zitat) "den Erhaltungsaufwand auf Stahl oder GFK zu bringen" würde ich als quasi unmöglich erachten.
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  #8  
Alt 19.09.2020, 09:34
Hesti Hesti ist offline
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1.230 Danke in 781 Beiträgen
Standard

Kollisionsschaeden sind auch bei GFK aufwaendig zu reparieren.


Was den "normalen" Unterhalt betrifft:

Wuermer gehen normalerweise in ungeschuetztes Holz. Wenn das Unterwasserschiff gut grundiert und mit Antifouling gestrichen ist, sollten sich da keine Wuermer niederlassen.

hein mk hatte schon Sperrholzboote und formverleimte Boote genannt: Die kann man von aussen (und ggf. innen) komplett versiegeln (Epoxy), wenn das gut gemacht ist, sind die wasserdicht und Wuermer kommen da auch nicht ans Holz. Da ist der Wartungsaufwand über Jahre und Jahrzehnte recht gering, wahrscheinlich ähnlich wie bei einem Stahlboot, was ja auch immer gepoent werden will.

Bleibt das Thema "Rott", vor allem bei traditionell gebauten Booten.
Damit Holz rottet braucht es Feuchtigkeit / Suesswasser, Waerme und stehende Luft.

Ein sehr grosser Teil der Rottschaeden entsteht durch Regenwasser. Dagegen hilft eine Persenning oder auch schon (nicht ganz so gut) ein Baumzelt ueber dem Cockpit. Wenn dann noch alle Fugen auf dem Deck und an den Aufbauten gut abgedichtet sind, kommt da kein Regenwasser mehr rein.

Gute Belueftung beugt Rott durch Schwitz- bzw. Kondenswasser vor und sorgt dafuer, dass das Boot innen schoen trocken bleibt. Dazu gehoert auch, dass man bei einem Holzboot die Kissen hochkant stellt und ggf. Staufaecher und Schränke offen stehen laesst, wenn man das Boot laengere Zeit nicht benutzt. Die Luft sollte auch durch die Bilge gehen, das ist baulich entsprechend zu gestalten. Das gleiche gilt für Vorpiek und Achterschiff.

Waerme - dagegen helfen auch Belueftung und Abschattung, sprich Persenning.

Bleibt die Bilge, in der bei traditionell gebauten Booten gerne etwas Wasser steht. Wenn das Suesswasser ist, wird das rotten. Wenn das Salzwasser ist, eher nicht oder zumindestens deutlich weniger / langsamer. Nun ist Salz nicht so wahnsinnig teuer, kommt in handlichen Päckchen, ... Sicherlich gibt es auch noch andere Mittelchen für die Bilge, Salz ist auf jeden Fall besser als gar nichts. Wenn die Bilge im Winterlager mal trocken ist, ist Holzöl auch eine gute Idee. Bilge mit Farbe streichen oder nicht - da gibt es verschiedene Meinungen. Wenn die Farbe sich löst, wird es dahinter rotten, da muss man also hinterher sein, damit man sich lösende Farbe jedes Jahr findet und instand setzt.

Was Rott und Verfall bei traditionell gebauten Booten ebenfalls beschleunigt, ist Holz, das zu sehr austrocknet und dann reisst oder wegen Schrumpfung Dichtstellen undicht werden laesst. Das liegt vor allem an Sonne oder trockenem Wind, letzteres vor allem, wenn das Boot an Land steht. Da helfen Schatten, Windschutz und ggf. den Boden unter dem Boot feucht halten. Ein traditionell gebautes Boot gehoert im Sommerhalbjahr ins Wasser, dann gibt es eher keine Probleme mit Trocknungsrissen am Rumpf.

Holz sollte ueberall geschuetzt sein, also Farbe oder Holzoel oder ... Ausnahme traditionell Teak, was man auch einfach grau werden lassen kann. Die Farbe (und auch Hartoel) lebt deutlich laenger, wenn sie wenig Sonnenlicht bekommt, da hilft dann wieder die Persenning oder zummindestens das Baumzelt fuer's Cockpit.

Mit diesen einfachen Massnahmen kann man den Wartungs- und Reparaturaufwand bei einem traditionell gebauten Holzboot schon sehr stark reduzieren. Klar - man muss dran bleiben, Vernachlaessigung raecht sich schnell. Irgendwann sind auch groessere Reparaturen faellig. Holzbootseigner ist schon ein Lebensstil, aehnlich wie Tierhalter, man muss schon bereit sein, sich drum zu kuemmern, sonst wird das nix. Holzarbeiten selber ausführen zu können (wie der eindrucksvolle Tausch von Planken) hilft, die Kosten niedrig zu halten. Holz selber ist in der Regel guenstiger als Glasfaser und Harz. Einen gebrochenen Holzmast kann man wieder instand setzen, ein Alumast ist hin. Und: Bei einem aus gutem Material gut gebauten und gut gepflegten Holzboot sollte es so um die 40 Jahre dauern, bis die ersten großen Operationen anstehen.

Letzter Punkt: Holz ist ein recht ehrliches Material. Zumindestens, wenn es sichtbar ist, also eine durchsichtige Beschichtung hat, síeht man Probleme bevor sie gefährlich werden. Bei GFK kann das anders sein, das kann noch gut aussehen und schon deutlichen Festigkeitsverlust / ernste Probleme haben.

Geändert von Hesti (19.09.2020 um 10:05 Uhr)
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