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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Versiegelung Holzboot
Hallo zusammen.
Ich baue mir gerade ein Boot und es nähert sich der Schritt, mich für eine Versiegelung zu entscheiden. Der Rumpf ist aus Okume Sperrholz, darauf sind 2,5mm Mahagoniefurnier und jetzt bin ich unsicher. Nur mit Epoxy einpinseln, mit Epoxy und Glasgewebe beschichten oder vieleicht gibt es ja noch was ganz anderes. Auf jedenfall sollte es transparent bleiben. Für fachkundigen Rat wäre ich äuserst dankbar. Gruß Dominik |
#2
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Rückfrage zur qualifizierten Antwort:
Was ist das für ein Boot? Fahrtenboot, Jolle ? Rumpfform ? Multiknick, Rundspant ? 1. Klar gelassene Versiegelungen sind immer problematisch --- oft diskutiertes Thema mit der UV-Beständigkeit. Epoxy ist NICHT-UV-resistent. Also muss zum Abschluß in jedem Fall was gegen die UV drauf. 2. Epoxy hat klar seine Vorteile - gerade bei dieser Holzart . Schau mal bei SP-Systems vorbei, die haben viele Tipps und Tricks auf Lager gruß tboat weder verwandt noch verschwägert noch Bezieher von SP |
#3
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Das wird ein 5m Motorboot, offen mit Aussenborder, Boesch-Style.
Wie man jetzt die Spantenart definiert bin ich mir nicht sicher, ich würde sagen Knickspannt. Was Passiert mit Epoxy und UV? Wird das brüchig, Trüb, ...? Gruß Dominik |
#4
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hallo Miky,
Epoxi ist schon die richtige Wahl wenn Du das Boot komplett Farb/Lackfrei hast. Du solltest dann aber auch von innen und außen mit Epoxi versiegeln, dann hast Du für immer Ruhe mit dem Rumpf. Wichtig ist aber das Du nach dem Epoxi einen UV-Beständigen Lack nimmst, sonst wird das Epoxi spätestens nach einer Saison milchig und löst sich wieder auf. Da würd es sich anbieten dann auch mit einem 2K-Lack zu arbeiten. Gewebe-Matten sind , sofern der Rumpf keine strukturellen Schäden hat, nicht nötig. Gibtr auch so schon viel Festigkeit. Wie tboat schon sagte, schau Dir mal die Seiten von SP-Systems an, super Tips. Um die Kosten kleiner zu halten würde ich aber ein anderes Produkt nehmen (schau mal bei http://www.ruegg.de/Shop.htm man kann da einiges sparen. Die Epoxi-Harze von Ruegg hab ich auch gerade verarbeitet (Beschichtung UW-Schiff 9m Langkieler/Holz) alles einwandfrei. Wichtig: achte auf die Arbeitstemperatur (min.15-20°C) unter 15° gehts zwar auch aber das Harz wird ziemlich zähflüssig und man braucht sehr viel mehr Material (teuer) Grüße Jan |
#5
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Moin,
wie dick ist denn das Sperrholz und wie sschwer bist du ? Als Beispiel auf dem Piraten habe ich das Vordeck gegen 6 mm Multiplex ausgetauscht weil ich alter dicker Sack Angst hatte eine Backskisten Öffnung reinzustampfen wenn ich auf dem Vordeck rumtrampel. Reicht aber völlig aus. ( vorher 4 mm hätte auch gehalten ) laminieren würde ich wenn zur Ergänzung unter dem Deck zB oder an Spanten . Aber das Deck oder Rumpf ausssen würde ich nicht laminieren. Macht keinen Sinn zumal das Boot wie oben noch absolut neu ist und keine strukturellen schäden hatt. und Laminieren Außen ist nicht so einfach die Gefahr das ich das falsch mache und das Holz ruiniert ist wär mir zu groß . Ich würd Epoxi und nen Lack auftragen . Gruß der Klotzfisch |
#6
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Das Sperrholz ist im Unter-Rumpfbereich 6mm und an der Seite und am Vordeck 4mm.
Über alles kommt 2,5mm Mahagonifurnier. Der Unterrumpf ist schon Mahagonibeplankt. Stabilitätsmässig halte ich mich an die Vorgaben des Bauplanes. Es ist nur die Frage, wie ich men Baby veredle und Wasserbeständig mache. Gruß Dominik |
#7
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Hallo Dominik!
Zur Frage, ob mit Glasgewebe oder nur Epoxi würde ich folgende Überlegung mit einbeziehen: Während das Versiegeln des Bootes mit Epoxidharz nicht anders ist als Lackieren ist ein Beschichten des Rumpfes und des Decks mit Glas+Epoxi nicht die einfachste Tätigkeit, auch dann, wenn Laminieren von den meisten als Handwerk für Dumme und Unfähige angesehen wird. Da das Boot zu allem Übel auch noch klar lackiert werden soll, muss schon wirklich sehr gute Arbeit geleistet werden, wenn das Ergebnis gut aussehen soll: das soll heißen: keine Luftblasen, das Gewebe muss über Quadratmeter faltenfrei aufgebracht werden, absolute Sauberkeit, denn der kleinste Krümel, der unter dem Glas sitzt, verursacht eine Luftblase, saubere Abschlüsse der Gewebebahnen. Auch sollte man nicht versuchen, über scharfe Kanten zu laminieren (Anfängerfehler Nr.1). Ohne dich entmutigen zu wollen: Wenn du noch nie mit Glas gearbeitet hast, würde ich mir eine Beschichtung eines kompletten, naturlackierten Rumpfes nicht gerade als erstes Projekt vornehmen. Vielleicht kennst Du ja jemanden mit etwas Erfahrung. Wenn es mein Boot wäre, würde ich in Erwägung ziehen, den Rumpf zu beschichten: ich nehme an, dass dazu das Boot auf den Rücken gedreht werden kann und die Glasgewebeabschlüsse an der Kante Deck-Rumpf mit einer Holzscheuerleiste abgedeckt werden können. Als Dimensionierung würde ich so an 160-300Gramm/qm denken, das von einer weiteren Lage 160g/qm abgedeckt wird. In jedem Fall als letzte Lage leichtes Gewebe, sonst sieht der Rumpf aus wie eine Texiltapete. Vorsicht auch bei der Auswahl des Gewebes: abhängig von der Nachbehandlung der Fasern sind nicht alle Gewebe wirklich glasklar; es muss explizit eine mit hochtransparentem Finisch sein. Nicht nachvollziehen kann ich allerdings den Vorschlag von Klotzfisch, unter Deck oder an den Spanten zu laminieren: Da es unter Deck kaum eine Stelle gibt, die ohne Erhebungen und Kanten ist, wüsste ich nicht, wie man dort laminieren sollte. Bezüglich der Festigkeit des Bootes würde ich dem Bauplan vertrauen; dies sollte keinen Ausschlag in der Entscheidung geben, ob mit oder ohne Glas gearbeitet wird. Viel Erfolg, ob mit Glas oder ohne Seamaster |
#8
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Hi !
wir haben bei unserem Schwertzugvogel damals das Deck mit Gewebe und Epoxi behandelt, aber nur, weil das Holz selbst bereits soweit nachgab, das ich permanent ähnliche Gedanken wie Klotzi hatte - zähl halt auch nicht zu den Leichtgewichten. Das Glasgewebe hat die Stabilität deutlich erhöht, weiß nich mehr wieviel gr / qm, war aber son ( sehr stabiles ) Flachgewebe. Epoxy dreimal und 1K Klarlack nochmal dreimal drauf und von dem Gewebe war wirklich ( fast - nur bei peinlich genauem Hinschauen ) nix mehr zu sehen. Aber nur als Massnahme, weil das Holz halt schon recht weich war. Ansonsten nicht. Denn unweigerlich kamen durch herunterfallende Schlüssel, missglückte Anleger fallende Schäkel und so einen Kram Schlagstellen an die Ränder, die eine Ausbesserung und Neuaufbau bis aufs Holz notwendig machten, bevor sich Feuchtigkeit dauerhaft festsetzen konnte. Und diese Stellen hat man dann gesehen und sei es nur durch einen dickeren Aufbau am Übergang. Da wäre eine Reparatur bei Nur-Epoxy-Lack Aufbau wesentlich einfacher gewesen. Die Bretter des Doppelbodens haben wir bei dieser Aktion direkt mitausgetauscht und neu eingearbeitet. Hier wurde der Fehler gemacht, nur mit 1 K Lack ( 8 Schichten ! ) zu arbeiten, was dazu führte, das der Doppelboden innerhalb von 4 Jahren von unten aufgrund der hohen Feuchtigkeit wieder durchrottete. Glaub nich, das das bei einer Epoxy Versiegelung passiert waere.
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beste Grüße Stefan |
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