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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Restauration einer Fletcher Arrowflyte 14
Hallo und guten Abend,
kurze Vorwarnung. Es ist leider sehr viel Text bei meinem ersten Beitrag geworden. Ich halte mich danach kürzer. Versprochen. Ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Sebastian und ich komme aus Pirna. Ich bin schon ein "paar Tage" dem motorisiertem Wassersport verfallen. 2012 habe ich dann endlich beide Scheine gemacht und mir ein Festrumpfschlauchboot zugelegt. Mein Wiking Seetörn BJ 1982 mit 70 PS Volvo AB war mir bis letztes Jahr Juni ein treuer Begleiter, bis sich dann das übliche Elend mit dem zerbröselnden Boden unaufhaltsam ausweitete. Auf der Suche nach einer ähnlich großen Alternative (diesmal im GFK-Bereich) bin ich mit meinem Kumpel Tom auf eine Fletcher Arrowflyte 14 aufmerksam geworden. Diese wurde gleich bei uns in der Gegend (Dresden/Sächsische Schweiz) angeboten, was eher eine absolute Seltenheit ist. Dazu noch ohne Motor und Trailer (hatten wir ja noch vom Wiking Seetörn). Das war genau das was wir wollten. Das Boot oberflächlich besichtigt, sah gut aus, gleich verliebt und gekauft. Zum Zeitpunkt der Besichtigung war der Motor des Verkäufers noch montiert und wir machten uns keine Gedanken um den Spiegel. Allerdings bemerkten wir viele kleine Haarrisse links und rechts an der Spiegeloberkannte wo dann das GFK anfängt. Schenkten denen aber nicht das nötige Misstrauen. Dies sollte sich dann später als absoluter Anfängerfehler erweisen. Schön blöd..... Nachdem wir das Boot dann bei uns in der Scheune hatten, kamen mir die vier Löcher für die Bolzen des abmontierten Motors etwas komisch vor, da ich kein Holz erkannte. Schraubenzieher reingesteckt und siehe da kein Wiederstand. Nur schwarzer Torf...... Klopftest gemacht und nach meinem Gefühl bis auf zehn Zentimeter Oberkante alles nach unten hin Torf. Unsere Laune war gegen null und wir wollten trotzdem über den Sommer etwas fahren. Also den morschen Spiegel von außen mit einer Carbonplatte und einer Lochblechplatte amateurhaft und mit viel Improvisation verstärkt. Aber siehe da, den 70PS Volvo AB mit 93kg hat er gehalten und wir sind öfters auf der Elbe oder Lausitzer Seenplatte gefahren. Das alles gehalten hat war aber wahrscheinlich im nachhinein mehr Glück als Verstand. Dies soll nun ein Ende haben. Aber nun endlich zum eigentlichen Projekt. Wir möchten dieses schöne Boot nicht dem Himmel übergeben und wollen deswegen den kompletten Spiegel (+ eventuell das was noch nicht sichtbar ist, Stringer usw...) bestmöglich restaurieren. Wir betreten aber hier beide absolutes Neuland in Bezug auf Epoxy und laminieren. Holzarbeiten, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis stellen für uns kein Problem dar. Ich habe mich die letzten Wochen schon gut durch etliche Beiträge gelesen und bin mir trotzdem unsicher ob wir das zu zweit ohne Vorkenntnisse hinbekommen. Deswegen wende ich mich heute an euch. Das erste Problem ist natürlich die Trennung der beiden Bootshälften. Davor haben wir echt Schiss. Die Hälften sind zusammen getackert und die Klammern sind eigentlich fast nicht ohne Beschädigungen des Laminates raus zu bekommen. Gibt es da einen Trick oder so? Wir haben es mit einem Schraubenzieher und Zange probiert. Problematisch sind die Klammerunterseiten da diese wieder nach innen gebogen sind und beim ziehen nach oben das Laminat aufreißen. Beim vorherigen gerade biegen geht der Lack unten ab. Beides nicht gut. Damit sich die Unterschale nicht verzieht, würden wir vorab eine Unterkonstruktion bauen wie es ein User Stephano mal 2015 bei dem gleichen Boot gemacht hat. Heute habe ich aber in einem Beitrag gelesen, das es auch die Möglichkeit einer Abtrennung der Oberschale in Höhe der Motorwanne gibt. So 30cm bis 40cm ab Heck nach vorn. Damit würde sich ein verziehen ja deutlich minimieren lassen. Was haltet ihr davon? Nach Trennung beider Hälften und nur des Teilstücks würden wir den morschen Spiegel komplett entfernen incl. der beiden Längsspanten links und rechts davor. Den Schaum entfernen wir auch und alles schleifen. Nimmt man da einen Bandschleifer, eine Flex mit einem Schleifaufsatz oder eine Bohrmaschine mit entsprechendem Aufsatz. Was geht da am besten und welche Körnung sollten wir nehmen? Wenn alles geschliffen ist würden wir anfangen den Spiegel außerhalb des Bootes neu aufzubauen aus 3x12mm Seekiefer Sperrholzplatten. Die gibts im Hornbach in AW 100 . Können wir die nehmen oder lieber von einem Holzhändler? Zwischen die Platten würden wir jeweils zwei Glasfasergelege einbringen. Wieviel Gramm pro M² wäre da angemessen und Biaxiale oder Triaxiale Glasfasergelege? Bei HP-Textiles gibts ja verschiedene. Den ganzen Aufbau soll man ja nass in nass machen. Bedeutet alle Holzplatten die nach innen sind mit Epoxy einmal grundieren. Danach Epoxy mit Härter mischen, die erste Platte damit oben einpinseln (oder rollen?) dann Matte drauf, entlüften, wieder Epoxy aufbringen, nächste Matte drauf, entlüften, nächste Platte drauf, das gleiche noch einmal.... Danach mit Kanthölzern/Schraubzwingen verspannen und eine Tag trocknen lassen. Danach die Kanten schleifen. Ist das so richtig? Ich habe gelesen das man (bevor der Spiegel eingeklebt wird) sogenannte Sicherheitslaken am kompletten Heck einbringen soll incl. in die Seitenwände 20cm und in den Boden 5cm. Das gleiche nochmal über den Spiegel wenn er eingeklebt ist. Sollten wir das auch machen und welche Glasfasergelegestärken wären da sinnvoll? Welchen Epoxy Harz, Härter (Topfzeit) würdet ihr für den Spiegel empfehlen und welchen Kleber zum Spiegel einkleben? Problem könnten bei uns die Temperaturen werden, da wir das Mitte April machen wollen und unsere Scheune nicht beheizbar ist. Hab gelesen das Epoxy eigentlich 18-20 Grad zum optimalen härten benötigt. Es soll ja auch Systeme geben die ab 5 Grad verwendbar sind. Ist das zu empfehlen falls die Temperaturen niedriger als 20 Grad sind? Alternativ könnten wir auch ein Zelt über das Boot bauen und es mit einem Infrarotstrahler o.ä. auf die 20 Grad bringen. Das soll es erstmal gewesen sein. Wir sind für alle Anregungen sehr dankbar und würden uns sehr freuen fachlichen Rat und Beistand bei unserer ersten Restaurierung von euch zu bekommen. Anbei noch einige Bilder von unserem "Kumpel". Bei einem Bild (beschriftet als "Bilge) ist die Bilge vom Heck Richtung Bug fotografiert. Da ist eine unförmige Öffnung zu sehen (ich habe diese rot markiert), soll die dort so sein oder ist das durchgefault? Außerdem war auch immer wieder Wasser bei unseren Fahrten in der Bilge, obwohl der Lenzstopfen von uns mit Sikaflex von außen abgedichtet war. Dies hatten wir als Schwachstelle ausgemacht. Wir haben bis jetzt keine Ahnung wo das Wasser eindringt. Viele Grüße Sebastian |
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