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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 11.08.2020, 08:02
Havelkrebs Havelkrebs ist offline
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Boot: MzB
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Standard GFK-Boot: Mein neues Altes - was wird draus?

Moin, Moin Jungs und Deerns!
Ich heiße Lutz und bin schon Mitte fuffzich. Bis vor zwanzig Jahren war ich ehrenamtlich beim THW und dort – klar Bootsführer.
Mit den Mehrzweckbooten habe ich damals jede Menge Erfahrung gesammelt. Den 40 PS Zweitackter mehr als einmal an seine Leisungsgrenze getrieben – nicht direkt wegen Speed, mehr wg Strömung und Last. Viele Dinge die man als Freizeitskipper nicht machen kann oder auch machen darf. Damals wehte der Bundesadler am Heck – da genoß man relativ viel Narrenfreiheit. Selbst mit Höchstgeschwindigkeit quer über den großen Wannsee in Berlin funktionierte. Die WSP zwang mich zum beidrehen, doch als sie den Grund meiner Eile erfuhren, setzten sie sich mit blauem Funkellicht vor mich und eskortierten mich so. Die waren dann etwas erstaunt, daß sie sooo langsam fahren mußten – aber mit 40 PS und sieben Mann im Boot wird ein MzB nicht wirklich hecktisch.

Doch genug der Anekdoten, seit 5 Jahren habe ich mich in der Ostprignitz angesiedelt und immer wieder sehnsüchtig gedacht – irgendwann komm ich wieder aufs Wasser. Im Internet stöberte ich regelmäßig was es so an Booten zu erwerben gibt. Viele schöne, oft heruntergekommen, meist zu teuer, oder auch „Trailer gehört nicht dazu“. Wer braucht denn das? Kaufen und dann nicht mitnehmen können! Nun habe ich ein zeitaufwendiges weiteres Hobby und hab nie ernsthaft gesucht. Doch Anfang Juni stöbere ich durch die Kleinanzeigenabteilung der elektronischen Bucht. Ich war auf der suche nach einem Generator und jemand bot einen ex-THW Bosch/Eisemann an. Toll wie ich fand aber für mich nicht geeignet. Mal schauen, was er noch an THWzeug hat dachte ich mir und klickte auf [andere Angebote des Verkäufers]. Auf ein Bild starrte ich wie gebannt: eine Anzeige die mir ein gut bekanntes ultramarinblaues Boot anbietet. Auf den Bildern stand es einfach so da, wie damals bei uns in der Garage. Ein Foto vom Innenraum unter der Persenning zeigte, daß Beleuchtung und Fender zumindest da sind. Irgendein Spielzeugmotor lag auch darin.

Fragen kostet nix. Bei dem Preis mußte ich den Mann gleich anrufen. Er handelt gewerblich mit allem möglichen und unmöglichen Dingen. Das Gespräch war freundlich und er gab sich sehr hilfsbereit. Doch Ahnung von dem Boot hatte er keine. Er versicherte mir, daß es so wie es dort auf den Fotos zu sehen sei verkauft werde. Dann sprach er davon, daß der Trailer keinen TÜV hat und einige Wehwehchen mehr. OK, das Zeug ist etwa 50 Jahre alt und wurde bis vor zwei, drei Jahren gut gepflegt. Ich kenne das Boot und weiß was ich bekommen werde. Er bietet mir an, es mir vor die Tür zu stellen, da er ein rotes Kennzeichen hätte. Na prima – flugs sind wir uns einig.

Ich habe ihm, nachdem er mir eine Rechnung geschickt hatte, den erstaunlich geringen Betrag + Transport überwiesen. Wenige Tage später stand dann ein original MzB mit Trailer bei mir im Carport. Die Persenning habe ich praktischerweise gleich ensorgt. Schwere LKW-Plane und steinhart. In der Bucht fand ich eine einfache Persenning – die reicht fürs erste, wenn auch nicht zum fahren auf der Straße.
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Name:	Beleuchtung_halb abgedeckt.jpg
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ID:	891924

Nun begann ich mir Gedanken zu machen, was aus dem Boot werden soll. Als einfaches offenes Boot ist es gedacht, doch mir schwebt da anderes vor. So kam ich letzendlich auf dieses Forum. Ich habe schon einige Beiträge über die Restauration, den Neuaufbau, laminieren und dergl. gelesen.
Alles toll, aber eher nicht mein Handwerk. Mir mangelt es an Maschinen und Kenntnissen. Elektriker, Lokführer, Pferdewirt sind die Berufe die ich gelernt habe. Die Stromversorgung der Beleuchtung und Zusatzgeräte ist Kinderkram. Ein Umbau des Bootes ansich eher nicht.

Ich kenne die Fahreigenschaften des Bootes im Urzustand, beladen und mit Schlepplast achteraus und längsseits. Ich habe aber keine Ahnung wie sich diese Eigenschaften verändern werden. Sicher ist nur, das es vorn schwerer werden muß, denn ich hab keinen Bootsmann der sich in den Bug kauert und das Gegengewicht spielt.

Ich möchte mit dem Boot die brandenburgischen und mecklenburgischen Gewässer durchwandern. Das ist die Grundidee. Einen Steuerstand etwa in der Bootsmitte stelle ich mir vor und eine Kajüte vorn zum übernachten an Bord. Dazu eine Fahrpersenning damit man auch bei Schietwetter noch fahren mag. Ein kleines Chemieklo sollte an Bord sein, einen Extraraum braucht es aber nicht.

In der Regel werde ich allein unterwegs sein, höchstens zum Sonntagsnachmittags – Kurztörn hat es mal Gäste.
Hier ein paar Bilder und die Eckdaten: GFK Mehrzweckboot Bj. 1972 G.Kuhr, Bremen. Kombinierter Verdränger/Gleiter mit drei Schlingerleisten. 5,40m Länge über Bug, 1,70 m Breite am Heck, 70 cm vom „Kiel“ bis zur Bordwand, als Mindest-Freibordhöhe sollten 30 cm nicht unterschritten werden.

Da ich keine Ahnung habe, was machbar ist, habe ich zwar eine Idee, doch so richtig schick sieht die nicht aus. Es ist nach meinen derzeitigen Fähigkeiten ausgerichtet und eher praktisch als schön und gut. Die Kajüte habe ich extrem flach gehalten was eigentlich echt blöd ist. Ich traue mich aber nicht höher zu werden.
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Name:	Boot wie es werden soll.jpg
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aber zerreißt mich nicht gleich in der Luft, is doch nur ne Idee!
Das Kennzeichen ist fiktiv und nur zur Ansicht - das Design ist nicht festgeschrieben

In diesem Punkt möchte ich mir gerne die erfahrenen Restauratoren und Bootsbauer ins Boot holen. Wie würden Eure Ideen für dieses schlanke Boot aussehen? Bis auf den Rumpf – und weiter is ja da nix – muß nix original sein oder irgendwie an THW erinnern. Das ist nu mein Boot und soll ein zweites Leben ganz privat haben. Später soll es mit 50-90 PS Viertakt mit Lichtmaschine ausgerüstet werden. Doch das hat noch Zeit...

Jo denn – ich bin so gespannt auf Eure Vorschläge.
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  #2  
Alt 11.08.2020, 08:30
Xxxracer Xxxracer ist offline
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Hy, willkommen hier im Forum!
Bin mal gespannt wie es wird, als Anregung du könntest auch eine weitere bootsschale als Kajüte drauf setzen wenn man was billiges findet Fenster und Dachfenster rein wäre vielleicht eine Idee.
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  #3  
Alt 11.08.2020, 08:50
horstj horstj ist offline
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Moin,
Super Sache!!
bin bei sowas nur sehr skeptisch. Egal ob Sitze, Polster, Konstruktives, Verdecke oder Beschläge - Aufwand und Kosten sind schnell enorm - verglichen mit den vielen guten gebrauchten Wanderbooten, die es gibt.

Paar Ideen:
Warum der Aufbau so flach werden soll, wenn das Boot eh kein Renner wird, erschließt sich mir nicht. Eine reines Bimini hat keinen Zweck, wenn Du damit wandern und nicht nur im Mittelmeer sonennbaden willst.
Konstruktiv sehe ich zwei Möglichkeiten:
1. Edelstahlrohre und Beschläge für Sprayhoods etc. und eine Verdeckkonstruktion nähen. Sowas wie man es bei Sloepen in Holland findet.
2. Bootsbausperrholz mit Laminatüberzug: sehr stabil, leicht und viele konstruktive Möglichkeiten - unter dem Stichwort stitch & glue kannst Du viele Beschreibungen ergooglen.

Um eine vielfältige Nutzung zu ermöglichen würde ich vorne eine Kajüte vorsehen, in der man sitzen und zu zweit liegen kann. Und im Anschluß eine Sprayhood mit passender Kuchenbude in Stehhöhe.
__________________
Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/

Geändert von horstj (11.08.2020 um 09:01 Uhr)
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  #4  
Alt 11.08.2020, 13:32
Havelkrebs Havelkrebs ist offline
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Nun ja so flach hab ich mir das nur gedacht, weil ich keine Ahnung habe.
Wie hoch kann man den Aufbau gestalten? Das Boot ist mit max. 1,70 recht schmal. Ich hab Sorge wegen der seitlichen Stabilität. Darum frage ich ja die Erfahrenen hier im Forum.
Klar traumhaft wäre ein richtiges Kajütboot draus zu machen. Mittlerer Niedergang (oder Durchgang) zu einer Kajüte in der man sitzen kann und natürlich schlafen. Dahinter ein Führerstand und - ja! das Bimini war nur so eine Idee, da müssten noch mehr Planen dran um wetterfest zu werden.
Die Idee mit Sprayhood (kannte ich bis dato nicht) wäre tatsächlich mehr nach meinem Geschmack. Hinten Sitzbänke und in deren Kästen Tank, Elektrik und dergl. verstauen.
Es soll am Ende natürlich noch trailerbar sein. Der Trailer hat derzeit eine Zuladung von 630 kg. Möglicherweise wird das irgendwann knapp.

Nu ruft schon wieder jemand... bis dann, Lutz
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  #5  
Alt 16.08.2020, 06:00
Havelkrebs Havelkrebs ist offline
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Hmm – ich hoffe immernoch, daß jemand sich meiner annimmt und mit dem Zeichenstift einen Vorschlag zur Gestaltung macht. Wie hoch kann solch ein Aufbau werden? Sperrholz und laminieren ist offenbar die einzige Möglichkeit etwas herzustellen, was letztendlich auch ästhetische Formen hat.
Doch bin ich was das Design angeht ne absolute Null. Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Aufbau aussehen könnte ohne eine Zeichnung zu haben. Aber wie soll ich die anfertigen, wenn ich keine Ahnung habe wie die Linien verlaufen sollen.
Was Sixpack732 in seinem Thread „Kajüte bauen“ als Bild auf Seite 1 in Beitrag #15 gepostet hat:
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=301294
ist etwa das, was ich mir auch vorstelle.
Hat jemand eine andere / bessere Idee?

Beste Grüße aus der Ostprignitz
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  #6  
Alt 11.04.2022, 09:23
Havelkrebs Havelkrebs ist offline
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Moin,
immer wieder hab ich gegrübelt und weitergesucht, dann fand ich hier im Forum genau das, was ich brauche. Toll, das der Laminator das preisgegeben hat.
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=106919

Jetzt hab ich einen Tag lang am PC das Ganze in Zeichnungen verwandelt und will mal Eure Meinung dazu hören.
Nochmal die Eckdaten meines Bootes: L=5,7m B=1,7m Bordwandhöhe 0,7m Tiefgang max 0,4m kombinierter Verdränger/Gleiter mit drei Schlingerleisten
Werkstoff GFK, Schaumgefüllt. Äußere Schale nahezu unversehrt.
Aber Bj um 1970...

Ich will nun also ein plattes Vordeck einbauen, einfach ein paar Riegel quer im Bug einbauen und eine 3mm Aluplatte (Riffelblech) draufpacken. Dort komt noch ein Kasten drunter mit einer Klappe, der den kleinen Anker und Zubehör aufnimmt.
Dahinter, noch vor der Bootsmitte, baue ich aus Alurohren und Alublech die Kajüte/Steuerstand. Mit dem Metall kann ich besser umgehen als mit Sperrholz/GFK. Die Fenster stelle ich aus Makrolon her und werde sie wahrscheinlich in die Rahmen einkleben. Das mittlere Fenster wird eine Tür (ca 50x70 cm) durch die ich aufs Vordeck krabbeln kann.

Hinter der Kajüte soll eine Kuchenbude/Camperverdeck den Rest abdecken. Dazu habe ich mich vorerst für eine sehr preiswerte Lösung entschieden. Diesen Tip fand ich in einem Seglerforum. Bei mir kommt ein von den Abmessungen passendes Tunnelzelt zum Einsatz.

Soweit so gut, realisieren kann ich das wohl erst nächstes oder übernächstes Jahr. Ein Sturm hat mein Carportzelt völlig zerstört und da ich auch den Dachboden gerade ein bissl aufpeppen will fehlt mir neben der Zeit auch noch das notwendige Kleingeld. Erst muß der Carport wieder ein Dach und Wände haben, vorher kann ich das Boot nicht umdrehen und die äußere Schale überarbeiten. Das werde ich natürlich mit GFK machen und die neuralgischen Stellen mit Blech verstärken. Diese Boote werden gern an flachen Stränden mit Schwung auf den Sand/Steine gefahren. Für die dünnen Blechstreifen an Kiel und Schlingerleisten ist das oft ein bisschen viel. Ich werde da eher zurückhaltend sein und lieber an einen Steg fahren...

So, und hier nun die Bilder, die zeigen was ichmir da überlegt habe.






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