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  #101  
Alt 17.08.2022, 19:43
Tuuut Tuuut ist offline
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Natürlich schreibt man in Törnberichten, die absichtlich nicht im Törnbericht Bereich verfasst sind!

Bei Dir wollte ich auch noch etwas schreiben (und habe es ja auch schon). Ich bin aber gerade den ganzen Tag mit meinem Bericht beschäftigt.
__________________
Beste Grüße
Volker
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  #102  
Alt 17.08.2022, 19:55
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paulemeier1 paulemeier1 ist offline
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du MUSST da noch was schreiben.......eure Urlaubszeiten und Pläne

wenn ich euren Bericht so lese bedaure ich wirklich dass wir uns nicht begegnet sind. Das hätte gut gepasst....glaub ich
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  #103  
Alt 18.08.2022, 13:06
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Zitat:
Zitat von paulemeier1 Beitrag anzeigen
du MUSST da noch was schreiben.......eure Urlaubszeiten und Pläne
Darauf komme ich ja noch in meinem Bericht. Also Geduld junger Padawan.

Zitat:
Zitat von paulemeier1 Beitrag anzeigen
wenn ich euren Bericht so lese bedaure ich wirklich dass wir uns nicht begegnet sind. Das hätte gut gepasst....glaub ich
Dasselbe denke ich auch.
__________________
Beste Grüße
Volker

Geändert von Tuuut (18.08.2022 um 21:31 Uhr)
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  #104  
Alt 18.08.2022, 13:23
Tuuut Tuuut ist offline
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Zitat:
Zitat von stenner Beitrag anzeigen
Macht der Erklarbär doch gerne
Nochmal Danke, wirklich cool.

Zitat:
Zitat von stenner Beitrag anzeigen
Ja, das Schriftdänisch ist für Englischsprechende und plattdeutschaffine Menschen recht eingängig. Das Sprechen (und noch schllimmer das beiderseitige Verstehen) ist mühsam... Die Schweden sagen den Dänen nach, dass sie mit einer heißen Kartoffeln im Mund sprechen.

Aber soooo schlimm ist es auch nicht.
  • [...]

Hvad hedder du? Jeg hedder Klaus. (Wie heißt Du? Ich heiße Klaus.) ==> Wäl hiller du? Jei hiller Klaus.

Viel Spaß!

"Wie heißt Du? Ich heiße Klaus." die Dänische Variante macht mich in der Aussprache fertig. Hinzu kommt ja noch, dass die Dänen trotzt des relativ kleinen Landes viele Dialekte haben. Die Seeländer behaupten, dass man die Jütländer nicht verstehen kann und die Sonderborger sehen das alles nochmal ganz anders. Eine ehemalige Arbeitskollegin ist gerade nach Dänemark gezogen und verzweifelt derzeit noch ein wenig an der Sprache. Sie meint auch, dass es nicht hilfreich ist, dass häufig ganze Silbe einfach verschluckt werden um schneller sprechen zu können.

Woher kommt denn Dein tiefgreifendes Wissen über die Dänische Sprache?
__________________
Beste Grüße
Volker

Geändert von Tuuut (18.08.2022 um 13:49 Uhr)
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  #105  
Alt 18.08.2022, 15:51
Tuuut Tuuut ist offline
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Tag 15, Montag 01.08.2022
Von Helsingør nach Roskilde


Es ist leichter Regen von 7 -11 Uhr angesagt. Danach aber Dauersonne. Im Laufe des Tages soll dafür der Wind zunehmen, auch noch ungünstig aus NW und je früher wir los kommen je besser. Wir sind um 7:30 Uhr wach. Es regnet nicht und das Regenradar sieht auch nicht katastrophal aus. Also wird das Zelt abgebaut. Natürlich pieselt es dann beim Abbauen. Also wird mit Regenjacke und Hose gearbeitet. Heute geht es nach Roskilde, ohne zu wissen was uns da eigentlich erwartet. Warum geht es dahin? Keine Ahnung, es muss ja nicht immer alles Sinn machen. Es war gestern irgendwie eine spontane Idee, unseren Gleiter auszunutzen und den knapp 27sm / 50km langen Fjord zu befahren. Mit einem Verdränger hätten wir das vermutlich nicht machen.


Vor der Abfahrt sehen wir am Steg in Helsingør noch ein Boot der Dänischen Seenotrettung, mit dem ich bei ordentlich Wind nicht rausfahren würde.






Auch bei den großen Booten der Seenotrettung ist uns aufgefallen, dass der Standard deutlich unter dem der DGzRS ist. Wir lernen auf dem Törn, dass die Dänischen Seenotrettung staatlich finanziert ist und dass es sogar Lücken in der Abdeckung auf See gibt. Wir sind spontan sehr glücklich darüber, dass die DGzRS spendenfinanziert ist und nehmen uns vor noch mehr zu spenden als wir es ohnehin schon tun. Die Jungs und Mädels haben das beste Material verdient.


Los geht es um ca. 9:45 Uhr (Log viel viel zu spät angemacht ), erstmal tanken. Aus dem Hafen raus herrscht Suppe. Wir machen ein letztes Selfie mit Schloss Kronenborg.







Wie man sieht kann man sich über Drisswetter aufregen oder es fröhlich hinnehmen. Es herrscht wirklich dicke Suppe. Horizont und Wasser sind nicht auseinander zu halten. Der Fleck links auf dem nächsten Foto ist ein entgegen kommendes Segelboot.







Dafür herrscht Null Wind, Baby Popo. Es ist irgendwie eine ganz spezielle Stimmung. Windlose Watte. Toll toll toll.

Aber die Ostsee wollten uns dann doch mal zeigen, was sie so drauf hat:
Als wir im Norden Seelands beim Ort Gilleleje vorbei sind, wird Wind und Welle mehr. Das DMI hatte gestern für hier oben 1,5m Welle angesagt, diese aber auf 50cm zurückgenommen. Der Wind geht plötzlich von 0 Bft auf 4 Bft und dreht auf NNW. Es ist spannend zu sehen, wie die Baby Popo See sich langsam aufbaut. Bei nem Meter Welle denke ich dann aber, dass es jetzt langsam auch mal spannend genug ist. Denkste. Der DMI lag dieses mal daneben (bzw. in der ersten Einschätzung richtig): Der Wind nimmt zu, die Welle geht weiter auf 1,5m und mehr. Es sind riesige, brechende Brecher von über 2m dabei. Und das alles natürlich von der Seite. Wir haben mit kleinen RIBs ja schon so einiges an Welle mitgemacht: Hamburch-Cuxhaven bei Bft 7, Hamburg-Helgoland bei 2m Welle, Bornholm bei Bft 6. Das war war alles Pipikram gegen das, was uns die Ostsee hier und heute im Norden Seelands entgegen schmeißt. Ich habe noch nie solch eine giftige Welle erlebt. Steil ohne Ende (noch steiler als ohnehin schon hier in der Ostsee) und mit unglaublicher Energie. Man hatte das Gefühl die Welle im 90 Grad Winkel nach oben zu fahren. Die Welle kam trotz der Höhe in super kurzer Abfolge und mit unglaublicher Energie. Wir sind teilweise mehrere Meter versetzt worden und mehrfach in so tiefe Löcher gefallen, dass man ein Achterbahn-Freifall-Gefühl im Magen hatte. Ich habe alles versucht beim Anfahren der Welle: gerade, schräg, seitlich (mit der Welle führte komplett in die falsche Richtung), verschiedene Geschwindigkeiten. Es nützt alles nichts. Entweder man springt spätestens bei der dritten Welle so hoch und weit, dass die Schraube aus dem Wasser kommt und der Motor aufjault oder es knallt wie Hulle oder die Gischt macht einen Klatschnass. Am Ende bin ich in Teilen 10 km/h gefahren, wenn die ganz großen Brecher kamen. Dass es keine Fotos gibt muss ich sicherlich nicht extra erwähnen. Wir hatten anderes zu tun mit unseren Händen.

Ich verstehe nicht, wo diese riesigen Wellen herkommen. Ja, wir haben NNW mit viel Fetch bis zum Skagerrak. Aber der Wind ist nur eine 4, maximal eine niedrige 5 und hatte nach zwei Tagen moderat Ost und heute Anfangs Bft 0 kaum Zeit sich aufzubauen. Erst dachte ich, dass ich vielleicht weiter von Land weg sollte, da das niedrigere Wasser in Landnähe für die hohe Welle sorgt. Wie waren aber auf 9m Tiefe und weiter draußen waren auch nur 10-11m. Das hilft uns auch nicht weiter. Wir haben zu keiner Zeit Angst, denn wir wissen, dass die Bedingungen für das Boot kein Problem sind und die Schläuche uns über die Welle heben (mit einem nicht-RIB dieser Größe wäre Stuffing (Eintauchen mit dem Bug in die nächste Welle) garantiert gewesen). Dennoch ist es extrem anstrengend. Nach einer unschönen Stunde in der wir nach Strich und Faden von der Ostsee verprügelt wurden biegen wir in den Isefjord ein. Hier läuft die Welle noch lange nach. Aber immerhin von hinten. Wir biegen nach Osten in den Roskilde Fjord ab und haben erst einmal Ruhe vor der Welle. Puuhhhh, wat ein Ritt!







Weiter geht es nach Roskilde. Der Fjord ist sehr schön und abwechslungsreich...












...das Fahrwasser ist aber teils sehr eng und die Fischerfähnchen liegen auch gerne mal halb im engen Fahrwasser. Man muss also etwas aufpassen. Am Ende bekommen wir dann nochmal nochmal 30-40cm Welle von der Seite im eigentlich geschützten Fjord. Irgendetwas ist heute verhext.


Irgendwann kommt dann aber doch Rosklide in Sicht...





...wo gerade die Wikinger auslaufen.







Nach ca. 4:15 Stunden inkl. tanken und ca. 62sm / 114km kommen wir um 14:04 Uhr in Roskilde an. Der Hafen ist mit seinen 350 Plätzen recht groß. Die Schilder in den Boxen sind aber sehr vergilbt und kaum zu erkennen. Rot? Grün? Blau? Braun? Wir finden nach einigem Suchen aber einen Top Platz, der eindeutig grün ist. Roskilde hat ein unglaublich gutes Hafenhaus, welches gerade erst zu dieser Saison fertig gestellt wurde. Das sind die besten Sanitäranlagen ever. Ein gemütlicher Vorraum mit gepolsterten Sitzen...






...wird noch getopt von einzelnen Baumwoll-Handtücher auf der Toilette wie im Edel-Restaurant oder Edel-Hotel.





Zudem ist alles mit Liebe gestaltet (Bilder, schönes Licht, große Spiegel etc.). Die Duschkabinen haben einen riesigen Vorraum in dem man Tango tanzen kann (in vielen Häfen ist darin das Umdrehen kaum möglich) und sind klimatisiert. Im ersten Stock des Hafenhauses gibt es eine Küche und einen tollen Blick über den Hafen.







Toll, toller, grandios!

Wir gehen einkaufen, essen Lasagne, sitzen noch etwas am Steg, duschen und fallen dann sehr früh in die Heia. Die Welle hinterließ wohl doch ihre Spuren.


Ein spannender und anstrengender Tag geht entspannt und mit der besten Dusche in 8 Wochen Törn zu ende.


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Beste Grüße
Volker

Geändert von Tuuut (19.08.2022 um 01:06 Uhr)
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  #106  
Alt 18.08.2022, 16:15
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stenner stenner ist offline
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Zitat:
Zitat von Tuuut Beitrag anzeigen
Woher kommt denn Dein tiefgreifendes Wissen über die Dänische Sprache?
So tiefgreifend auch nicht. Es reicht für Brötchen beim Bäcker bestellen und nach dem Weg fragen

Wir machen seit Mitte der 80er Urlaub in dänischen Ferienhäusern und als Kieler ist die dänische Südsee ein naheliegendes Ziel zum Segeln. Und ich möchte auf Reisen zumindest elementar fragen können, ob mein Gegenüber deutsch oder englisch spricht (Undskyld, jeg har en spørsmål, taller du tysk eller engelsk? --> Entschuldigung, ich habe eine Frage, sprichst du deutsch oder englisch?). Oder nach dem Weg fragen. Und Schilder und Plakate lesen.

Die dänische Minderheit in Südschleswig bietet massiv gesponsorte Kurse (Dansk sprog og kultur) als Bildungsurlaub an. Das sind 14 Tage Vollpension in einer dänischen Volkshochschule (bei uns in https://de.wikipedia.org/wiki/Bjerringbro) für 1400€ für eine 4-köpfige Familie an. Das ist hauptsächlich für deutsche Eltern gedacht, die ihre Kinder in Schleswig-Holstein in eine dänische Schule / Kindergarten schicken. Dort wird Elternbeteiligung erwartet. Und die Lehrer sprechen auch mit den Eltern nur dänisch.

Für die Erwachsenen bedeutet das morgens und nachmittags jeweils 4 kurzweilige Unterrichtsstunden (oder Ausflüge zu Museen) und abends dänisches Amusement. Die Kinder haben in der Zeit dänische Kinderbetreuung gekriegt. Das Abendamusement ging vom "wir singen mit Vibbecke am Klavier dänische Trinklieder" über eine dänische Weinprobe, ein Privatkonzert des Safri Duo (schlagt es nach ) und einen Filmabend mit Lasse Spang Olsen und Kim Bodnia und ihrem Film "In China essen sie Hunde" (schlagt es nach...). Und die Volkshochschule war gut ausgestattet (Schwimmhalle, Turnhalle, Kanus, Sportplatz, Computerraum mit Internet, Werkräume...).

Das haben wir dreimal gemacht, da bleibt ein wenig hängen
__________________
Gruß

Klaus

Küstenklatsch der Kieler Sprotten

Geändert von stenner (18.08.2022 um 16:24 Uhr)
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  #107  
Alt 18.08.2022, 16:39
Tuuut Tuuut ist offline
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Tag 16, Dienstag 02.08.2022
Hafentag Roskilde


Bevor der Tag beginnt müssen wir (also ihr und ich) mal wieder eine dänische Besonderheit besprechen: die Briefkasten Mafia. Gefühlt 95% der dänischen Briefkästen haben diese Bauform. Das ist bestimmt staatlich verordnet.





Wir frühstücken erstmal ausgiebig mit Blick auf den Hafen...





...und gehen uns dann die Stadt angucken. Dabei würde ich gerne mal ein Wörtchen mit den Stadtgründern reden... Stadt und Supermarkt auf einen Berg zu bauen ist eine Frechheit, wenn man unten im Hafen wohnt.


Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist die 1280 fertiggestellte, königliche Roskilde Domkirke, der Dom zu Roskilde.






Hier werden traditionell die dänischen Könige verscharrt. Anmerkung: Ich finde übrigens dass mein Foto mit der Frau im gelben Kleid fast wie aus einem Modemagazin wirkt.


Die Altstadt von Roskilde ist dann insgesamt erstaunlich klein im Gegensatz zu Helsingør. Eigentlich gibt es nur eine Straße und alte Bebauung mehr oder weniger nur um den Dom herum. Schon krass wie unterschiedlich die Städte Hesingør und Rosklide bei je ca. 50.000 Einwohner wirken. Hesingør fühlt sich an wie eine pulsierende Weltmetropole und Roskilde wie ein verschlafenen Dörfchen. Und so gibt es in Roskilde dann auch nicht viel zu sehen. Die Häuser rund um den Dom...










...ein paar Insta-fähige Sonnenblumen ...





...etwas Kunst...





...einen schönen, italienisch wirkenden Bahnhof...






...und einen kleinen netten Friedhof...





...auf dem wir lernen, dass die Dänen offensichtlich andere Benimmregeln auf Friedhöfen haben als wir.






Wir gehen wieder zurück in den Hafen, wo wir vom Seealgen-Floh etwas über die Meeresverschmutzung lernen...






....und es leider irgendwie schaffen, so spät beim Wikinger-Museum anzukommen, dass es nicht mehr lohnt reinzugehen. Man darf sich aber zum Glück auf dem Außengelände viel kostenlos angucken, was auch schon sehr spannend ist.







Das Museum muss wirklich interessant sein. Hier vor Roskilde wurden richtig viele Wikinger Schiffe gefunden, da die Wikinger sie hier als Unterwasser-Barriere gegen Feinde versenkt haben. Die Wikinger waren übrigens schon um das Jahr 1000 in Amerika. Kolumbus war also ein bisschen spät dran, um erster zu sein.


Abends kochen wir Nudeln in Lachs-Sahne-Sauce, unterhalten uns mit ein paar einheimischen im Klubhaus und gucken uns den Trubel im Hafen an (Sportruderer gehen raus, Wanderpadler kommen rein, Wikinger Boote gehen raus und rein).



Ein nicht ganz so spannender aber dennoch schöner Tag geht zu ende.



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Volker

Geändert von Tuuut (18.08.2022 um 23:50 Uhr)
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  #108  
Alt 18.08.2022, 17:16
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Tag 17, Mittwoch 03.08.2022
Von Roskilde nach Lynæs



Der Wecker steht auf 7 Uhr, weil ab Mittags Bft 5 angesagt ist. Wir beschließen nur den kurzen Hopp bis zum Ausgang des Fjords zu machen, um dann übermorgen alle Richtungen offen zu haben. Aber irgendwie kam der angesagte Wind heute nie in Fahrt. Wir sind also umsonst früh aufgestanden.

Beim ausführlichen Frühstück bewundern wir, dass Donald Duck hier Anders And heißt...






..., packen unsere Sachen...







... und verlassen die besten Sanitäranlagen der (Boots-) Welt. Die kurze Fahrt nach Lynæs ist schön. Wir sehen den wohl individuellsten Zelt-Standort auf der Zwergen-Insel "Elleore", die sich selbst das kleinste Königreich der Welt nennt und tatsächlich ein Regentenpaar und eine eigene Währung besitzt.










Ob wir unsere Gastflagge beim Vorbeifahren hätten wechseln müssen? Es wird immer heißer und die Kühe kühlen sich ihre Beine.







Wir kommen - ohne auch nur annähernd zu wissen was und erwartet - nach 1:14 Stunden und 22sm / 41km um 10:55 Uhr in Lynæs an und finden es - obwohl es nicht einmal einen Ort gibt - nett hier.





Es gibt ein paar Cafés und Imbisse mit teils schöner Terrasse...





...einen schönen Strand...






... eine Meeres-Badeanstalt sogar mit Rettungsschwimmer...






... insgesamt eine freundliche Stimmung und natürlich eine Krabbenrennbahn.





Aber die Krabbenrennbahn gibt es ja überall. Ach nee, warte mal. Nicht auf Vejrø. Es sind gefühlt 40 Grad. Mien Fru geht in der Meeresanstalt baden, wir waschen unsere Wäsche und trauen uns zur Abwechelung mal wieder an frittierets ran. Burger mit Pommes. Beides ordentlich.


Ein heißer, ereignisloser Tag geht gut gelaunt mit Blick über den Fjord zu Ende.






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Geändert von Tuuut (19.08.2022 um 01:16 Uhr)
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  #109  
Alt 18.08.2022, 18:03
Benutzerbild von dingsda
dingsda dingsda ist offline
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Zitat:
Zitat von Tuuut Beitrag anzeigen

Mien Fru
Min Fru

Tolle Berichte, weiter so,

Gruss Markus
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Die Kunst zu leben ist es, mit dem Geld was man zur Verfügung hat glücklich zu werden.
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  #110  
Alt 18.08.2022, 20:43
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paulemeier1 paulemeier1 ist offline
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Die Frau im gelbe. Kleid vorm Dom erinnert irgendwie an:

In Köln warn wa uch. Hier siehste Foto. Dat is de Dom und de gelbe Punkt da unten, datt is unser mutta wa ��
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  #111  
Alt 18.08.2022, 21:53
Tuuut Tuuut ist offline
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Zitat:
Zitat von dingsda Beitrag anzeigen
Min Fru
"Mien" ist Hamborger Platt und wird definitiv mit "ie" geschrieben. Man kann jetzt noch lange diskutieren, ob Fru korrekterweise Froo geschrieben wird... aber ich habe es so gelernt und damit ist es richtig.

Zitat:
Zitat von dingsda Beitrag anzeigen
Tolle Berichte, weiter so,
Dankeschön
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Beste Grüße
Volker
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  #112  
Alt 18.08.2022, 22:19
herrmic herrmic ist offline
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Zitat:
Zitat von Tuuut Beitrag anzeigen
"Mien" ist Hamborger Platt und wird definitiv mit "ie" geschrieben. Man kann jetzt noch lange diskutieren, ob Fru korrekterweise Froo geschrieben wird... aber ich habe es so gelernt und damit ist es richtig.
Sauber Alder, setz dich durch, knallhart.
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Alt 19.08.2022, 10:01
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Zitat:
Zitat von paulemeier1 Beitrag anzeigen
Die Frau im gelbe. Kleid vorm Dom erinnert irgendwie an:

In Köln warn wa uch. Hier siehste Foto. Dat is de Dom und de gelbe Punkt da unten, datt is unser mutta wa ��

Ich bleibe bei Modemagazin und Star-Fotograf.
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Beste Grüße
Volker
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Alt 19.08.2022, 10:37
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Tag 18, Do 04.08.2022
Von Lynæs nach Samsø


Heute geht es nach Ballen auf Samsø. Da wollten wir bei unseren ersten Törn schon hin. Der Wind hatte im Juni aber andere Pläne gehabt. Wir überlegen in den kleine Hafen von Langør im Nordosten der Insel zu fahren. Dort gibt es aber keinen Supermarkt und da wir hier auf Lynæs auch schon keinen hatten und nach Samsø evtl. über Nacht ankern wollen, sollten wir doch unser Vorräte auffüllen.

Los geht es sehr früh um 8:51 Uhr. Für Nachmittags waren Gewitter angesagt, die nie stattfanden (wieder umsonst früh aufgestanden ). Wir verabschieden uns von der hübschen Mole, die gleichzeitig als Meer-Schwimmbad dient...





... und setzen Kurs auf Ballen. Wir erfreuen uns an einer - im positivem Sinne - ereignislosen Fahrt bei Kaiserwetter und wenig Welle. Wir scheinen langsam wieder auf paulemeier1 aufzuholen.





Im Hafen blockiert zwei 60 Fuß Schiffen quer liegend die Einfahrt. Seeblockade? Der eine ruft dem anderen zu, dass kein Platz mehr für die Größe sei und dreht in der Einfahrt. Das macht er aber so dermaßen langsam, dass ich die Geduld verliere und vorbei presche. Hinter der Einfahrt sehe ich dann schon die 3er Päckchen. Oh oh, nicht schon wieder. Der Hafen ist dann auch wirklich proppevoll. Die Dänische Hauptsaison beginnt langsam anstrengend zu werden. Zum Glück hat der Hafen ganz Innen ein kleines Hafenbecken mit nur 1m Tiefe, wo weder die Segler noch die großen Motorboote hinkommen. Da ist noch genau eine Box grün gekennzeichnet. Perfekt. Ok, sie war grünrot gekennzeichnet, weil der Schieber zum Abdecken der nicht benötigten Farbe fehlte. Der Nebenmann war aber auf seinem Boot und meinte, dass die Box frei sei, was der Hafenmeister später auch bestätigte.

Nach 2:30 Stunden, 49sm / 91km liegen wir um 11:21 Uhr fest.










Der Hafen ist Krass. Es ist richtig viel los. Im eigentlich recht kleinen Hafen drücken sich die großen Boote im wirklich allerletzten Eckchen ins Päckchen.





Allgemein sind alle Boote hier gefühlt viel zu groß für den Hafen. Komisch, dass die großen sich ausgerechnet hier ballen. Sie ballen sich auf Ballen. Hihi. Es ist unglaublich viel los auf den Stegen und der Promenade. Der Hafen hat ein wirklich grandioses kombiniertes Krabben-/Spielbecken mit Strand für Kinder angelegt. Sogar extra mit Boot zum Spielen für die Kinder.






Wie häufig in Dänischen Häfen gibt es auch eine Kiste mit kostenlosen Schwimmwesten für die Kinder, damit sie auf den Stegen sicher sind.





Der Hafen ist wirklich voll und die ersten Boote beginnen draußen zu ankern, was bei etwas kappeligen Wasser und falscher Windrichtung etwas ungemütlich aussieht.





Es ist sehr heiß und so ist unsere Unternehmungslust eher als gebremst zu beschreiben. Wir gehen einmal den Hafen ab, freuen uns über ein lustige Spaß-Jazz-Combo, die mit Seefahrer-Knoten im Takt schnüren und Hula-Hoop-Einlagen á la Grace Jones begeistern...







...und gucken stundenlang dem Treiben im wirklich unglaublich quirligen Hafen zu. Im Kinderareal fällt mal wieder auf, dass es in Dänemark lockerer zugeht. Am Kinderstrand laufen Hunde frei herum, die Eltern trinken Bier und Wein, einige Eltern ziehen ihren Kindern Rettungswesten an, andere nicht und niemand stört sich daran, was der andere macht. Leben und leben lassen.





Abends plündern wir beide Fischläden im Hafen und essen ausgesprochen lecker (und teuer ). Die Fischfrikadellen waren eine Sensation. Die geräucherten Muscheln waren ein Tipp eines Seglers aus Nykøbing aber eher nicht so dolle. Recht zäh.






Ein tiefen-entspannter, toller Tag geht zu Ende.


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Volker

Geändert von Tuuut (19.08.2022 um 18:59 Uhr)
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  #115  
Alt 19.08.2022, 12:25
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Tag 19, Freitag 05.08.2022
Von Samsø nach Bogense



Ballen ist echt cool. Aber außer Faulenzen gibt es hier nicht viel zu tun. Ein Tag Faulenzen reicht uns. Also geht es weiter.


Erstmal tanken. Denkste. Die Tankstelle ist genau in der engen Zufahrt von dem kleinen Hafenbecken mit den großen Booten...







...von denen eines natürlich genau in diesem Moment raus will. Zumindest ist die langwierige Ausfahrt eine Show: Es ist wirklich viel zu eng für das riesen Boot. An Bord sagen zwei Leute laut die Abstände an. Leider stehen beide auf der Steuerbord Seite des Bootes und so dopst es dann folgerichtig Backbord irgendwo an.

Das ganze hat ewig gedauert. Wir legen schnell an der Zapfsäule an, bevor noch jemand kommt. Aber ach her je... hier gibt es überhaupt keine Selbstbedienung, wie es sonst üblich ist in 99,9% der dänischen Bunkerstationen und Straßentankstellen. Man soll hier eine Telefonnummer anrufen damit jemand kommt. Nööö, da haben wir keine Lust drauf, wer weiß wie lange das dauert. Wir legen wieder ab und lästern ausführlich über die rückständige Bunkerstation. Unsere Überheblichkeit und Ungeduld wird später natürlich noch bestraft werden.

Das nächste Ziel ist Bogense. Wir haben wieder keine Ahnung, was uns erwartet. Es ist ja aber auch viel spannender, sich überraschen zu lassen. Bogense haben wir ausgewählt, weil eine ehemalige Kollegin meiner Frau dort zufällig gerade mit dem Segler liegt. Und eine Bunkerstation mit Benzin hat es auch.

Um 9:28 Uhr verlassen wir Samsø. Bei Bft 3-4 aus NW ist es zwischen den Inseln ziemlich ruppig und die Welle kommt querab. Eine seitliche Welle kann mit Verdrängern echt nervig sein (Stichwort Rollen), mit einem kleinen Gleiter dafür umso mehr Spaß machen. Ich surfe durch die Wellentäler und versuche so lange wie möglich entweder in einem Wellental oder auf dem Wellenkamm zu fahren. Das macht tierisch Spaß und so bin ich dann auch ein wenig traurig, als wir nach bereits 1:38 Stunden und 27sm / 50km um 11:06 Uhr in Bogense fest machen.





Aber nicht ohne vorher in der Hafeneinfahrt die sehr ääähhh ... wie drücke ich es aus... sehr "bemerkenswerte" Skulptur bestaunen.






Der Hafen ist erstaunlich groß, besteht aus einem alten langen, netten Kanal mit seitlichen Anlegern...





...und einer großen Marina. Wir gehen in zweitere, weil hier die Haupt-Sanitäranlagen und die Seglerküche ist.





Dass es eine Küche gibt ist für einen Kommunalhafen sehr ungewöhnlich, entpuppt sich dann auch als sehr rudimentär und vor allem ohne Kühlschrank und Ofen. Neben der Küche gibt es im Hafen auch noch sehr edle, nagelneue Fahrräder, sogar mit Anhänger und Helm und Warnweste.







Natürlich kostenlos, wie in jedem Hafen in Dänemark. Ach neee, da war ja was mit dieser einen Insel.


Der Tag ist dann schnell erzählt. Mien Froos Kollegin kommt mit ihrer 4,5-köpfigen Seglercrew, um unser Boot zu bewundern. Da auf dem Segler aber schon das Bier im Kühlschrank liegt, entschließen wir uns doch, auf den 11m Segler zu wechseln.





Wir sitzen den ganzen Mittag und Nachmittag auf dem Boot und genießen ihn bei mal wieder gefühlten 35 Grad und - auch wenn es auf den Bildern nicht so scheint - mit sehr viel Sonne (Danke Paule ) bei schönen und vor allem lustigen Gesprächen. Wir lernen, dass die Chartercrew sich statt auf "Wende" und "Halse" auf "gutes rummachen" und "böses rummachen" als Wording geeinigt hat.

Nachmittags gehen wir einkaufen, bewundern dabei eine Windkraftanlage aus 1942(!)...






...und kochen abends Nudeln mit Lachs in Sahnesauce. Das ist ein sehr praktisches Essen, wenn man keine Gewürze dabei hat: Lachs in einem Topf in Sahne garen, Salz dazu (das steht in jeder Seglerküche rum), Nudeln, fertig. Klingt etwas profan, schmeckt aber wirklich gut.

Abends gibt es Regen und Sturm. Wir sitzen gemütlich in der Seglerküche und freuen uns über das Wetter, weil viele Segler vorbeikommen, um sich unterzustellen oder abzuwaschen. Wir kommen mit vielen ins Gespräch. Auch mit einem sehr unglücklichen holländischen Camper, der eigentlich Segeln will, was mit der Familie aber nicht mehr geht. Er ist schon sehr sehr Moll drauf. Nicht-Bootfahren macht eindeutig unglücklich.

Die Sanitäranalgen sind eine Sensation! Riesengroße Räume mit viel Privatsphäre.


Ein ereignisloser Tag geht zu ende und macht uns glücklich. Auch weil wir uns schon auf Morgen auf das bestimmt sensationelle Rosenfestival freuen.






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Volker

Geändert von Tuuut (20.08.2022 um 10:17 Uhr)
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Alt 19.08.2022, 13:21
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Tag 20, Samstag 06.08.2022
Hafentag Bogense



Um 1 Uhr Nachts drückt meine Blase. Das kommt davon wenn man Kölsch trinkt. Also geht es mittelmäßig gelaunt zu den leider doch etwas weit entfernten Sanitäranlagen (wir haben eine Box in der falschen Hafenseite (Anfängerfehler)). Aber das tolle am Leben: alles hat zwei Seiten. Ich stehe auf und sehe einen grandiosen Sternenhimmel inkl. Milchstraße.


Wir schlafen laaaaaaange. Was eine Wohltat nach drei Tagen frühem aufstehen ist. Wir entdecken dann das Problem der toll großen Sanitärräume: wenn man große Einzelräume anbietet, sind es insgesamt weniger Räume als wenn jeder Raum kleiner wäre. Und so bilden sich nicht unerhebliche Schlangen vor der Anlage.

Ab zum Supermarkt und dann laaaange frühstücken in der Hafenküche. Gut gestärkt geht es auf zum Rosenfest. Südlich von Bogense befindet sich das größte Rosenanbaugebiets Skandinaviens (oder war es sogar Europas?). Das will einmal im Jahr in der Altstadt von Bogense gefeiert werden. Wir fühlen uns prächtigst unterhalten. Es gibt lustige Skulpturen aus Rosen und anderen Pflanzen, die man in einem Wettbewerb bewerten kann. Meine Lieblingsdarbietung war aber leider privat aufgestellt und lief außer Konkurrenz.







Das kleine Örtchen (4.000 Einwohner) hat eine erstaunlich große Altstadt und ist zum Fest richtig voll.






Wir gucken uns die offiziellen Skulpturen an...










...erfreuen uns aber auch an kleinen niedlichen Gassen...







...sowie vielen schönen alten Häusern (die man vor lauter Menschen aber kaum sieht ).





Manche Skulpturen haben das Rosenfestival irgendwie falsch verstanden und ein Kohlblatt-Festival daraus gemacht. Niedlich sind sie aber trotzdem.





Wir besuchen die hübsche Kirche und den genial gelegenen Friedhof mit Blick auf die Ostsee.






Ich gönne mir das beste Softeis in den insgesamt 8 Wochen Törn. Das Rosenfestival ist wirklich unterhaltsam und nett. Aber komischerweise endet es um Punkt 17 Uhr und alle Menschen sind schlagartig weg. In Deutschland würde ein solche Veranstaltung um 17 Uhr erst richtig losgehen mit Livemusik, Bier, Essen und und Party. Manchmal verstehe ich die Geselligkeits-Form der Dänen nicht. Beim Sankt Hans Fest war es schon dasselbe. Kurz wird gemeinsam gefeiert sich dann aber schnell wieder zurück gezogen in kleinen Grüppchen und am besten zu Hause getroffen. Der (nicht Großstadt) Däne ist abends wohl gerne zu Hause.


Aber man muss ja auch nicht alles verstehen und so gehen wir zufrieden wieder zurück in den Hafen, wo wir uns erstmal an den - natürlich vorhandenen - Krabbensteg setzen.






Der Steg in Bogense hat sogar die längste Krabbenrennbahn der Welt.






Der Wind hat den ganzen Tag Bft 5-6 und wir lassen ihn uns auf der Mole um die Nase wehen.





Wir essen in der Seglerküche abends Hummersuppe und kommen wieder mit vielen Seglern ins Gespräch. Ein Paar war mit zwei pubertierenden Kinder auf 25 Fuß unterwegs. Das muss hart sein. Wir genießen abends die goldene Lichtstimmung im Hafen...







...und gehen nach einem abwechslungsreichen Tag glücklich ins Bett.



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Tag 21, Sonntag 07.08.2022
Noch ein Hafentag in Bogense



Aufstehen. Regen. Wo ist Paule wenn man ihn braucht? Da die Wettervorhersage regentechnisch zu unbeständig ist, beschließen wir noch einen Tag zu bleiben. Unser Worst Case Szenario wäre mit nassem Boot und Zelt irgendwo anzukommen, wo es bis zum Schlafen gehen dann nicht trocknet.

Wir wettern erstmal den Regen in unserem Zelt ab (das war sogar gemütlich mit dem schönen Plätschergeräusch) und gehen nochmal zum Rosenfestival. Heute ist es dort aber deutlich leerer und so wird auch schon um 15:50 Uhr mit Abbauen begonnen, obwohl das Fest bis 17 Uhr gehen soll. Ich begutachtete eine letztes Mal mein Lieblings-Diorama...





...und wir gehen wieder zurück in den Hafen, wo wir uns in der örtlichen Zeitung an der merkwürdigen Werbung für einen Rosenlieferanten erfreuen.






Wir wissen nicht so recht was wir machen sollen und gammeln etwas gelangweilt im Hafen rum. Dort bewundern wir, dass es an der wirklich langen Krabbenrennbahn...





...neben den obligatorischen kostenlosen Rettungswesten sogar die Kescher und die niedlichen Krabben-Eimer kostenlos angeboten werden.










Wir spielen eine Partie Tic Tac Toe...






... und müssen dabei an das Lied der gleichnamigen Mädel-Rap-Band aus den 90er denken ("ich find dich sch sch sch sch sch sch scheiße" ).

Wir bewundern, dass in Bogense die Dänische Shelter Kultur auf neue Höhen getrieben wird. Wer es nicht kennt: überall in der Natur Dänemarks stehen Shelter rum. Das sind kleine, flache zu einer Seite offene Holzhütten, die eigentlich nur aus einer Liegefläche bestehen und in denen man übernachten kann, so man sich Schlafsack etc. mitbringt. Das sieht dann ungefähr so aus:





Die Shelter sind häufig kostenlos. Manche kosten um die 5 Euro die Nacht, manche kann man vorab buchen und manche sind First-Come-First-Serve. Viele Hütten werden privat aufgestellt. Sowas wäre in Deutschland wg. irgendwelcher TÜV Richtlinien oder wg. Steuerrecht vermutlich alles wieder nicht möglich.

Womit habe ich meinen Satz nochmal angefangen? Ach ja: in Bogense haben sie eine neue Shelter-Form erfunden. Im Hafen, auf dem Wasser! Krass.















Nächstes Thema. Wir fragen uns: wenn Donald Duck Anders And heißt, wie denn dann Tick, Trick und Track heißen. Das Internet gibt uns die Antwort: "Rip, Rap og Rup". Die finische Varinate klingt aber auch lustig.






Ein recht langweiliger Tag geht ereignislos zu ende.



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Tag 22, Montag 08.08.2022
Bogense - Omø

Wo wir schon in Nord Fyn sind, war eigentlich fest das Ankern in der kreisrunden Bucht bei Nordskov geplant. Wind und Regenvorhersage geben es her. Es ist aber recht frisch geworden und Ankern auf einem so kleinen Boot ohne Kajüte macht nur bei wirklich warmen Wetter Sinn. Also wird Ankern bei Nordskov - wie seit Jahren auf jedem Törn - mal wieder aufgegeben.

Als Trostpflaster geht es auf mein geliebtes Omø. Die dänischen Ferien sind seit gestern größtenteils vorbei, sodass der Druck auf den Hafen nicht ganz so heftig sein sollte. Wir stellen den Wecker trotzdem vorsichtshalber auf 7 Uhr um früh da zu sein.

Aber erstmal geht es um 9 Uhr zum tanken an der Bunkerstation. Wir haben gestern schon zu Fuß kontrolliert, dass es Benzin gibt und dass es sich auch wirklich um eine selbst zu bedienende Automaten-Zahlung handelt. Tut es, so soll es sein. Denkste. Samsøs Tankwart will unsere Überheblichkeit offensichtlich bestrafen und hat einen Hacker engagiert. Der Bezahlautomat ist abgestürzt. Tanken nicht möglich. Es steht auch keine Notfalltelefonnummer an der Säule. Wat nu? Wir kippen erst einmal die 40 Liter aus den Kanistern in den Tank und ein guter Kapitän hat immer einen Plan B. Ich entscheide: Wir tanken in Kerteminde. Das ist nur ein kleiner Umweg und wir haben noch reichlich Brennstoff an Bord. Wir haben an der Tankstelle fast ein Stunde verloren und so verlassen wir um 9:50 Uhr den Hafen. Nicht ohne noch einmal zur ..äähhmm... beeindruckende Skulptur an der Einfahrt zu gucken, die mir ein bisschen Angst macht.





Das Wetter ist erst grau in grau, soll sich aber im Laufe des Tages aufklaren. Ich hoffe dem Wetter hat man das auch gesagt, es sieht nämlich so garnicht danach aus.





Um 11:30 Uhr kommen wir in Kerteminde zum tanken an, nur um festzustellen, dass der Skipper ein Vollidiot ist. Nach kompletten Abfahren des Hafens und Fragen eines Einheimischen steht fest: es gibt überhaupt keine Bunkerstation in Kerteminde und die Sraßentankstelle ist auch recht weit weg. Da habe ich doch tatsächlich die Hafenbeschreibung von Kerteminde und Nyborg durcheinander gewürfelt. So eine Nachlässigkeit darf eigentlich nicht passieren.

Der dumme Skipper rechnet nach: das Benzin reicht auch noch locker bis Nyborg. Wenn wir da nichts bekommen müssen wir aber zur Straßentankstelle. Auf Omø ohne Plan B zu tanken ist mir zu riskant.

Also geht es um 12 Uhr weiter Richtung Nyborg. Wieder eine halbe Stunde verdaddelt. So wird das nix mehr mit dem frühen Ankommen auf Omø. Es geht weiter der Storebælt Brücke entgegen, wo die Segler offensichtlich in der Luft fliegen können.





Das Wetter wird tatsächlich wie angesagt besser und wir fahren um die Landzunge, um in Nyborg einzulaufen.





Um 12:44 Uhr legen wir an der Bunkerstation an, wo gerade eine Hafenangestellte den Bezahlautomat aufschraubt. Sie sagt uns aber, dass sie nur schnell den leeren Quittungsstreifen auswechselt. Puuuhhhh, was ein Schock. Wir tanken massenweise das flüssige Gold und um 13:05 Uhr geht es dann auch schon weiter Richtung Omø, wo wir dann nach 4:42 Stunden, zweimal nicht-tanken () und 67sm / 125km um 13:52 Uhr ankommen.





Der Hafen ist noch recht leer, füllt sich im laufe des Nachmittags aber schnell. Plätze bleiben dennoch frei. Der Druck auf die Häfen scheint tatsächlich vorbei zu sein. Unsere super netten Seglernachbarn nehmen uns die Leinen ab und die Nachbarn auf der anderen Seite kommen auch gleich zu uns für einen Hafenschnack. Ich kann nicht sagen was es ist, aber auf Omø ist irgendwie ein ganz eigene Stimmung. Ein großes Miteinander und eine ganz große Entspanntheit. Das müssen wohl irgendwelche Erdstrahlen sein. Wir fühlen uns - wie jedes Mal - sofort pudelwohl.






Es gibt tolle Sanitäranlagen, ein Seglerheim mit Küche (leider ohne Kühlschrank), einen viel genutzten Spielplatz, vor Sonne und Wind geschützte Sitzplätze bei den Grills...





...und unendlich viel Entspannung und Wohlgefühl. Und das alles für lediglich 130 Kronen! Diese Insel ist toll!


Wir überlegen, ob wir etwas vom Fischmann kaufen nur um festzustellen, dass dieser es mit der Hochsaison ernst nimmt.





Kaum sind die dänischen Ferien einen Tag vorbei, macht er zu, obwohl der Hafen noch gut gefüllt ist. Dasselbe hatten wir in Marstal auch schon in der Pre-Saison erlebt. Sehr viele Restaurants etc. hatten noch geschlossen. Können die ganzen Läden von nur 6 Wochen im Sommer leben?

Wir gehen gut beschildert zum Kaufmann im Ort...





...kaufen uns was zu essen, setzten uns in den Hafen und genießen das Leben. Es ist eine tolle Stimmung und eine tolle Lichtstimmung...





...die Fähre bringt ein wenig Abwechselung...





...die man eigentlich garnicht braucht, weil ohnehin viel auf den Stegen los ist. Zum Beispiel wenn kleine Schoßhunde glücklich herum getragen werden.






Ein ulkiger Tag, der sich wie zwei anfühlt geht super entspannt zu ende.




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Volker

Geändert von Tuuut (19.08.2022 um 16:25 Uhr)
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Alt 19.08.2022, 16:24
Tuuut Tuuut ist offline
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Tag 23, Dienstag 09.08.2022
Inseltag Omø



Goooooooood morning geliebtes Omø. Es begrüßt uns ein Traumwetter und es geht erstmal zum Kaufmann, Frühstück einkaufen. Dabei kommt man an teils schicken Häuschen vorbei.






Was wollen wir unternehmen? Mien Fru will ausführlich wandern. Ich will mich aber unbedingt mal ein bisschen auspowern, Sport treiben. Joggen ist nicht so meins und so beschließe ich die doch erstaunlich hohen Hügel mit dem Fahrrad hoch und runter zu fahren bis ich platt bin. Die Fahrräder kosten inzwischen leider Miete, aber zumindest nur Euro 5,-.

Gesägt, tun getan. Ich fahre erst einmal die komplette Insel ab. Die Nordküste entlang Richtung Westen...





...entlang an der niedlichen Kirche...











...weiter zum westlichsten Punkt der Insel, dem Leuchtturm Omø Fyr.






Über Wanderwege geht es schiebenderweise wieder zur Inselstraße....





...die mich über diverse Hügel bis zur Südküste führt.







Dann geht es nach zwei Stunden auf zum Endspurt auf die höchste Erhebung von 24m, die doch erstaunlich steil und anstrengend ist.






Von hier oben hat man einen tollen Blick...





...ich gucke anderen beim arbeiten zu...






...und rase wieder zurück zum Hafen. Das war eine tolle Ausfahrt und neben dringend benötigten Sport auch noch zum Gucken schön.


Wir genießen den Resttag tiefenentspannt im ziemlich vollem Hafen. Ein toller Tag.


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Geändert von Tuuut (19.08.2022 um 19:27 Uhr)
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Alt 19.08.2022, 17:20
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Tag 24, Mittwoch 10.08.2022
Von Omø zum Ankern nach Lyø



Etwas hat sich verändert. In der Wettervorhersage sehe ich nur noch Sonne und kaum Wind. Ist paulemeier1 in der Nähe? Nee, der müsste doch inzwischen zu Hause sein, es sei den die Königing ließ in nicht ziehen. Ist sein Wetterglück so stark, dass es selbst in seiner Abwesenheit unser Wetterpech übertrumpft. Das muss es sein. Paule hat somit hiermit unser episches Battle gewonnen. Ich fahre ab sofort nur noch wenn Du unterwegs bist. Also sag immer rechtzeitig Bescheid, damit ich meine Törns planen kann.


Die Überfahrt sieht so aus.









Ein Träumchen!



Wir fahren durch den immer wieder schönen Svendborgsund...






...auch wenn die stalinistisch anmutende Werftbemahlung langsam etwas an Lack verliert.







Mien Fru bringt bei einem großen Plakat am Yachthafen einen lustig gemeinten Spruch: "ich weiß wo man hier tanken kann". Ein Blick auf meine Tankuhr sagt, dass uns 34 Liter fehlen. Das lohnt sich doch schon wieder. Also bunkern wir noch ungeplant. Haben ist besser als Brauchen.

Es geht vorbei an schönen Inselchen...





.... und nach 2:32 Stunden, 42sm / 77km fällt der Anker um 14:30 Uhr endlich endlich zum ersten mal auf diesem Törn.





In der Bucht ist schon einiges los. Wir zählen 24 Boote. Wir genießen das Schwojen, welches uns ständig neue Blicke offenbart, ohne dass man den Kopf bewegen muss.














Es ist wirklich einfach nur Traumhaft. Schöner geht es nicht. Die Bucht füllt sich (wir sind bei über 40 Booten angekommen) und es wird auch Ankerkino geboten: Ein deutsches Pärchen auf einem Motorboot hat es anscheinend versäumt, sich die zwei Minuten Zeit zu nehmen zu lesen, wie ankern funktioniert und glaubt anscheinend, dass das Gewicht des Ankers das Boot hält. Sie schreit vorne immer: "Jetzt berührt der Anker den Boden" und damit sind sie auch fertig. Kein Millimeter Kette mehr. Natürlich treibt das Boot ein ums andere Mal durch die Bucht (immerhin merken sie es). Sie probieren es weiter hinten im tieferen Wasser aber das Grundproblem bleibt. Man möchte ihnen helfen, aber sie sind inzwischen zu weit weg. Irgendwann geben sie dann auf und fahren in den Hafen. Dazu passen ist der Bootsname, der übersetzt "Warum sich Sorgen?" heißt. *AffeSchlägtHändeInsGesichtWhatsAppSmiley*

Wir erleben einen Traum Sonnenuntergang...





... und einen noch traumhafteren Mondaufgang (riesengroß, rot, super scharf/deutlich), der mit einem Handy leider nicht annähernd so einzufangen ist, wie es in Wirklichkeit aussah.







Wir sitzen noch stundenlang auf dem Boot und genießen die tolle Lichtstimmung. Pipi in den Augen.









Ankern ist toll toll toll. Wir gehen mit dem guten Gefühl, dass unser Ankergeschirr auf der Elbe schon diverse Male über Nacht erprobt wurde (bei durch Tide ständig wechselnder Stromrichtung) in die Koje und schlafen selig ein.



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Alt 19.08.2022, 18:15
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Tag 25, Donnerstag 11.08.2022
Von der Ankerbucht Lyø zur Ankerbucht Revkrog (Ærø )


Goooooood mornning Aaaankerbucht.





Wir haben gut geschlafen. Das schöne Geplätscher am Rumpf ist wie ein dauerhaftes Einschlaflied. Was machen wir heute? Ein Blick auf die Wettervorhersage sagt: Ankern natürlich!


Vorher sollten wir aber unsere Vorräte auffüllen. Das ist nicht unbedingt notwendig, aber Haben ist bessere als Brauchen. Also entscheiden wir nach Ærøskøbing zu fahren, weil da der Supermarkt direkt im Hafen ist. Und wenn wir sowieso schon da sind gehen wir danach doch gleich in die schöne Revkrog Bucht mit Blick auf die bunten Strandhäuschen von Ærøskøbing . Gesägt, tun getan. Um 10:10 Uhr (die Uhr lächelt) wird der Anker gelichtet.

Ein kurze Übefahrt führt uns um 10:54 Uhr in den Hafen von Ærøskøbing. Wir wollen kurz irgendwo seitlich ran, in den Supermarkt springen und dann gleich wieder los. Das Problem: man kann hier nirgendswo seitlich ran, bzw. da wo es geht ist es voll. Wat nu? Wir machen um 11:18 Uhr in einer Box fest. Das gefällt uns nicht wirklich, weil wir von früher wissen, dass Ærøskøbing eine öffentliche "blacklist of shame" von Zechprellern führt. Die Liste finden wir dann auch tatsächlich gleich wieder.





Da wollen wir ungern drauf stehen. Aber 25 Euro möchten wir auch nicht zahlen für 30 Minuten und der Hafenmeister hat natürlich Mittagspause. Also muss es so gehen. Ob wir inzwischen auf der Liste stehen? Um 11:56 Uhr geht es nach dem Einkaufen dann ein Hafenbecken weiter um nochmal zu bunkern. Das lohnt zwar kaum. Aber wo wir schon einmal her sind. Ihr wisst ja: Haben...uswusf.

Es geht weiter um die nördliche Spitze Ærøs...





...und hinein in die Revkrog Bucht, in der um 12:28 Uhr nach 2:18 Stunden fahrt (inkl. einkaufen und bunkern) nach ganzen 18sm / 33km der Anker fällt.







Hier gibt es nicht viel zu erzählen. Es ist wieder ein einziges Träumchen.














Ich gönne mir den absoluten Luxus eines Gin Tonics ...





...wir baden viel und genießen tiefenentspannt den Tag. Die Bucht ist nochmal voller als bei Lyø (ca. 60 Boote) und auch etwas lauter, weil jeder Ankerlieger (außer uns) ein Dinghi hat und damit mindestens dreimal täglich nach Ærøskøbing muss. Irgendwann später genießen wir die goldenen Lichtstimmung....





... dann die rote...





... dann die blaue...





... und gehe irgendwann glücklich ins Bett. Wieder ein grandios toller Tag (in der Hoffnung nicht auf der Blacklist zu stehen ).



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  #122  
Alt 19.08.2022, 18:32
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Junger unerfahrener mobo Freund nun höre mir mal ganz genau zu��

Erstens. Nie…… nie……. Niemals…… niemalsnich…..niemalsnichwieder erfährst du wann wir Urlaub machen. Im bestenfall verbreite ich von der Kanonen Kugel Fake News

Zweitens. Aus lauter Mitleid über euer Wetter Pech hab ich mit Maggi so dürfen nur sehr enge Freunde die Majestät der Dänen nennen, hart auf der dannebrog verhandelt sie auf knien bekniet dich bitte dafür zu sorgen dass ihr gutes Wetter bei eurem Pech bekommt selbst wenn wir wieder zu Hause sind

Und lauft but not least
Wagt euch nie wieder in unsere Nähe aber bleibt so weit weg dass wir uns nicht kennen lernen.

Aber die allerschlimmste deiner Verfehlungen ist, du sprichst von Bier, hier ist warm, ich hab ne Pfütze unter der Zunge, und du zeigst ein Bild von pipi. �� nur das es aussieht wie ne Bier Flasche macht Kölsch nicht trinkbar ��

So das musste ein alter grauer Seemann mal sagen
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  #123  
Alt 19.08.2022, 20:53
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Zitat:
Zitat von paulemeier1 Beitrag anzeigen
Junger unerfahrener mobo Freund nun höre mir mal ganz genau zu��
Ich höre

Zitat:
Zitat von paulemeier1 Beitrag anzeigen
Erstens. Nie…… nie……. Niemals…… niemalsnich…..niemalsnichwieder erfährst du wann wir Urlaub machen. Im bestenfall verbreite ich von der Kanonen Kugel Fake News
Ach, die Kröte wird schon Mitleid mit mir haben und es mir per PN stecken.


Zitat:
Zitat von paulemeier1 Beitrag anzeigen
Zweitens. Aus lauter Mitleid über euer Wetter Pech hab ich mit Maggi so dürfen nur sehr enge Freunde die Majestät der Dänen nennen [...]

Dabei fällt mir ein fun fact ein: es gibt einige komische Dänische Gesetze (z.B. ist es nicht erlaubt eine Nicht-Dänische Flagge einfach so in seinen Garten aufzuhängen)... aber bei Maggi fällt mir wieder ein, was unsere Dänische Freundin uns im Mai geschildert hat als wir dort waren:
Wenn ein zerstrittenes Ehepaar sich 6 Monate lang nicht auf einen Namen für Ihre Tochter einigen kann heißt es von gesetztes wegen wie die aktuelle Königin.


Zitat:
Zitat von paulemeier1 Beitrag anzeigen
Und lauft but not least
Wagt euch nie wieder in unsere Nähe aber bleibt so weit weg dass wir uns nicht kennen lernen.

Wir finden Euch.


Zitat:
Zitat von paulemeier1 Beitrag anzeigen
Aber die allerschlimmste deiner Verfehlungen ist, du sprichst von Bier, hier ist warm, ich hab ne Pfütze unter der Zunge, und du zeigst ein Bild von pipi. �� nur das es aussieht wie ne Bier Flasche macht Kölsch nicht trinkbar ��

Da stimme ich Dir grundsätzlich zu! Aber ich bin ja nur ein objektiver Hof-Berichterstatter und erzähle lediglich chronologisch was passiert ist. Mir wurde erzählt, dass es im Segler kaltes Bier gäbe und wir uns dahin begeben mögen. Dass das zweite Pärchen auf dem Segler aus Köln statt Hamburg kommt und für die Getränke verantwortlich war wurde mir hinterlistig verschwiegen. Und da ich genauso Nachhaltig wie Vejrø bin, wollte ich das Zeug dann auch nicht einfach weg kippen als es erst einmal heimlich aufgemacht war. Wobei es nach drei Wochen warmen Dänischem Bier tatsächlich nicht schlecht schmeckte. ;)
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Volker

Geändert von Tuuut (20.08.2022 um 08:29 Uhr)
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  #124  
Alt 20.08.2022, 10:23
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Volker,

vielen Dank für deine sehr anschaulichen Beschreibungen der Häfen in Dänemark und der ganzen Atmosphäre drumrum.
Bei den Häfen, welche ich selbst kenne, kann ich immer nur zustimmend nicken und die mir unbekannten notiere ich mir gedanklich schon mal für einen eigenen Besuch.
Natürlich nur die, die bei dir auch bestanden haben.
Dabei ist Omø auch für mich was ganz Besonderes!

Nebenbei lerne ich auch noch ganz viel über unserer Nachbarland, die Menschen und ihre "merkwürdige" Sprache. Sehr informativ! Ich denke, eure Art mit dem RIB zu reisen, bringt natürlicherweise auch viel mehr Kontakt zu anderen Seglern und Seefahrern mit sich, weil ihr ja immer die Gemeinschaftsräume nutzt. Das ist ein echter Vorteil.

Natürlich ist Ankern bei gutem Wetter immer toll! Ich ziehe einen schönen Ankerplatz jedem Hafen vor. In der Ankerbucht vor Lyø hab ich auch schon zweimal übernachtet und genau solche Sonnenuntergänge fotografieren können. Ein Traum!
Um die 50 Boote ankern da immer bei gutem Wetter, ist aber nicht schlimm, weil genug Platz ist.
An meinem Lieblingstrand Revkrog bei Ærøskøbing mit den bunten Badehus konnte ich leider noch nicht ankern, aber das ist fest vorgemerkt für den nächsten Besuch auf Ærø.

Klaus, der sich auf seinen nächsten Dänemarkbesuch freut
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  #125  
Alt 20.08.2022, 11:14
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Tag 26, Freitag 12.08.2022
Ankern Revkrog - Strande



Gestern Abend haben wir besprochen, dass wir so gaaaaanz langsam gen Heimat aufbrechen wollen. Zum einen pfeift meine Opferanode aus dem letzten Loch (hätte ich mal doch Alu für den zweiten Törn genommen ), zum anderen wollen wir das Wetterglück auch nicht strapazieren. Der Plan ist, noch 2-4 Tage in der Dänischen Südsee zu verbringen und dann über den NOK nach Hause zu fahren.

Nach dem Aufwachen besprechen wir, welche Hafen wir denn heute Anfahren. Noch eine dritte Nacht ankern wollen wir nicht, da wir Toilette und Dusche brauchen und uns auch mal wieder bewegen müssen. Also welcher Hafen? Was soll ich sagen? Wir haben den ganzen Törn über jeden Tag spontan viele Ideen gehabt, wo wir als nächstes hin wollen. Jetzt sitzen wir da und keiner von uns hat eine Idee, die wirklich mit Überzeugung dargeboten wird. Wir gucken uns in die Augen... das ist ein Zeichen... schöner als die tollen beide Tage ankern kann es nicht mehr werden. Lass uns mit diesem Höhepunkt aufhören und direkt nach Hause fahren. Wie um unseren Beschluss zu unterstreichen, sagt Wetteronline ab Dienstag auf einmal Gewitter an. Der Plan lautet also: Strande - NOK - Hamburg.


Um 10:06 Uhr wird der Anker gelichtet. Um 10:40 Uhr geht es vorbei an Marstal.






Bei Wind aus Ost mit Bft 3 gibt es ohne Landschutz teils 50cm Welle genau von der Seite. Diese zu fahren macht aber wieder tierisch Spaß (Surfen). Zudem haben wir Königinwetter....





...und sind deshalb schon fast enttäuscht, als wir bereits gegen 12 Uhr an der Kieler Bucht ankommen. Hier herrscht ein riesiges Gewimmel auf dem Wasser. Eine Regatta neben der anderen.







Wie wir später lernen sind heute Deutsche Meisterschaften oder sowas ähnliches. Wir gehen um 12:16 Uhr im Strander Hafen an die Tankstelle. Das Schicksal möchte ganz sicherstellen, dass wir wirklich kapiert haben, dass wir wieder in Deutschland sind und nicht mehr im entspannten Dänemark und beschert uns folgende Szene:


---- Beginn Theaterstück ----

In der Hauptrolle: Die Unfreundlichkeit


Akt 1:

Mein Anlegemanöver ist etwas suboptimal. Der Tankwart kommt angestürmt und blökt mich an, dass mein letztes gutes Anlegen anscheinend lange her sei. Irgendetwas anderes missfällt ihm auch noch und gibt weiter semi-höfliches von sich. Solch Sprüche perlen an mir zum Glück ab wie an Teflon. Ich will hier ja nur Tanken und suche keine neuen Freundschaften. Wenn er unzufrieden mit seinem Leben ist, mache ich das nicht zu meinem Problem. Also lasse ich ihn blöken und bestrafe ihn mit einem Lächeln und Freundlichkeit. Irritiert ob unserer Freundlichkeit sagt er uns leiser grummelnd, dass wir alleine anfangen sollen zu tanken, weil er noch mit dem anderen Boot am Steg beschäftigt sei. Also Tankdeckel auf und Zapfpistole rein.


Akt 2:


Dann wird es wirklich abstrus: ein 13m Segler will auch tanken und ruft mir unfreundlich zu, dass ich mich doch gefälligst verholen soll damit er Platz hat (ich liege wohlgemerkt schon ganz außen). Ich reagiere erst nicht, weil ich ja nicht gemeint sein kann. Ich habe schließlich deutlich sichtbar die Zapfpistole in meinem Boot drin und tanke kopfüber. Da ist verholen etwas schwierig. Er meint aber tatsächlich mich und wiederholt seine Aufforderung. Da mir keine passende Antwort einfällt und ich mich auf das Tanken konzentrieren will ignoriere ich ihn einfach. Der Tankwart will die Frechheit des Segler allerdings nicht ignorieren und ruft ihm zu, dass er erst an den Steg ran soll, wenn unser RIB weg ist und er bis dahin warten soll und gefälligst mehr Platz lassen soll (natürlich mit anderer Wortwahl als in meiner Darstellung ).


Akt 3:

Wir sind fertig mit Tanken. Der Tankwart guckt erst den völlig verdrehten und als Stolperfalle liegenden Schlauch von Säule 4 und dann mich an. Er holt tief Luft und will mit einer neuen Schimpftirade anfangen, die ich aber proaktiv abfedere indem ich ihm sage, dass wir Säule 3 benutzt haben (wo der Schlauch ordentlich liegt). Er wirkt etwas enttäuscht.


Das Finale:

Wir gehen mit dem Tankwart ins Häuschen zum bezahlen, kommen wieder raus und die Show startet ihren letzten Akt für uns: Der 13m Segler sieht es nicht ein zu warten und versucht sich in die Lücke zu quetschen, was aber nicht klappt, weil er mit dem großen Hobel so garnicht umgehen kann (er hatte beim Wenden im großen Becken schon Probleme). Der Tankwart blökt den Segler (zurecht) an, dass er ihm gesagt hat er soll warten bis ich weg bin. Der Segler soll an den Platz wo wir gerade sind und nicht weiter innen. Auf einmal tickt der Segler aus, irgendetwas ist in seinem inneren zerbrochen. Anscheinend bahnen sich Jahre an aufgestauten Frust ihren Weg. Er schreit den Tankwart in Megaphon-Lautstärke, geifernd mit Spuckefäden und agressiv an, dass er selbst entscheide, wo und wann er anlege und wann er tankt, schmeißt dem Tankwart eine Leine zu und schreit, dass er ihn gefälligst schnell ranziehen und zwar da wo er will und nirgends anders damit er endlich tanken könne. Das lässt der Tankwart sich (zurecht) nicht gefallen, schmeißt die Leine zurück und erteilt dem Segler Hausverbot. Das alles natürlich nicht so freundlich wie gerade von mir geschrieben. Die beiden Parteien schreien sich noch lange Zeit an, bis der Segler einsieht, dass er hier nix mehr bekommt und von dannen zieht.


---- Ende Theaterstück ----


Wir fühlten uns wirklich prächtig unterhalten. Aber mein Gott, muss das so sein? So eine Szene wäre in Dänemark undenkbar. Ich liebe mein Land und möchte nirgendwo anders wohnen. Aber Entspannheit und Höflichkeit haben wir Deutschen nicht immer so richtig gut drauf.

Der Hafen ist voll, wir ergattern aber noch einen guten Platz am Schwimmsteg und liegen um 12:50 Uhr nach 2:44 Stunden (inkl. Theaterstück ) und 40sm / 74 km fest in Strande.






Ich zahle beim netten Hafenmeister 5,- Euro (in Worten Fünf ) und wir bekommen dafür Topp Sanitäranlagen und anscheinend sogar eine kostenlose Waschmaschine. Krass wie teuer dänische Häfen sind.

Uns gefällt es hier ganz gut. Es gibt eine ordentliche Versorgung (endlich wieder Fischbrötchen! Abends bezahlbare Scholle mit Bratkartoffeln) und die genialen Sanitäranlagen. Wir merken aber auch, dass wir wieder in Deutschland sind: der Kaufmann macht drei Stunden Mittagspause und schließt um 18 Uhr.

Wir haben über 30 Grad, sitzen gemütlich auf der Promenade mit Blick auf den Hafen, viele Leute defilieren an uns vorbei und wir fühlen uns gut unterhalten.





Das war ein schöner Tag.


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Beste Grüße
Volker

Geändert von Tuuut (20.08.2022 um 12:34 Uhr)
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