Segeldinghi, maximal 2,3 m Länge

[zenfunk]

Ahoi an Alle,
ich habe im Sommer einige Wochen Zeit und würde gerne für unser Segelboot ein Segeldinghi aus Sperrholz bauen. Das Dinghi soll am Vorschiff gestaut werden, da habe ich zwischen Mast und Ankerwinsch 2,3 m Platz. Ein Optimistnachbau passt also gerade nicht.

Auch hätte ich eigentlich gerne einen V- Boden zwecks des besseren Seegangsverhaltens, obwohl, wie relevant ist das eigentlich? Es soll ja lediglich in der Ankerbucht rumgeheizt werden- also so max. 0,5 m Welle.

Zuladung sollte so viel wie möglich sein. Das Dingen ist als Lastesel zwischen Ufer und Segelboot geplant.

Rigg ist erstmal sekundär, da bin ich im Moment noch ergebnisoffen, die Bedienung sollte simpel sein (kein Vorsegel).

Kennt wer irgendwelche Risse die für meinen Anwendungsfall geeignet wären?

[chromofish]

https://junkrigassociation.org/resou...Issue%2001.pdf

und hier die Dinghys aus dem Wettbewerb 2022 der junkrigassociation.org

https://kenyonz.com/page-18

Hier die Details dazu:
https://storage.googleapis.com/wzuku...tfolio%201.pdf

[Federball]

Hi NN
Der Opti ist 2,3m lang, und als Original mMn als Beiboot nicht sooo toll (ich hatte > 30 Jahre einen)
Was spricht beim Eigenbau dagegen, ihn 10cm kürzer zu bauen?

[blondini]

Hi!

Bolger hat seinen berüchtigten Brick entworfen:

https://www.duckworksmagazine.com/03...m/01/brick.htm

Sowas wäre Lastesel, ist aber einen Tick länger als 2,3m. Die Vorgabe war 4 Erwachsene und ein großer Hund. Es musste ein absoluter Schuhkarton werden, sonst hätte der Auftrieb hierfür nicht gereicht.

Wenn du kürzer als 2,3 werden willst und trotzdem einen Lastesel haben willst, dann geht an Schuhkartonform kein Weg vorbei. Einen Optimist oder anderes Boot zu verkleiner, ist meiner Meinung nach eine Verschwendung von Zeit und Geld. Du sollstest eventuell über ein teilbares Boot nachdenken.

[Heimfried]

"Fritz, a Tender"

hat solchen Zwecken 11 Jahre lang gedient, sagt sein Konstukteur und hat
2,24 m LOA

https://duckworks.com/fritz-a-tender/

[OceanixTS]

Zitat von blondini

Wenn du kürzer als 2,3 werden willst und trotzdem einen Lastesel haben willst, dann geht an Schuhkartonform kein Weg vorbei. Einen Optimist oder anderes Boot zu verkleiner, ist meiner Meinung nach eine Verschwendung von Zeit und Geld. Du sollstest eventuell über ein teilbares Boot nachdenken.

Statt teilbar, geht auch faltbar, Banana Boat und Co. Da geht eine Menge Zuladung rein... Segeleigenschaften auf der Länge im Vergleich zu 2,3m vermutlich besser... Aber ich schweife von der Fragestellung zu weit ab...

Wir haben sowas als 2m Segler, den Bommelbär:
https://www.boote-forum.de/showthrea...2&#post5319562
Aber als Lasteselbeiboot bist Du mir einem Faltboot imho deutlich besser aufgehoben... Der Bommelbär ist trotzdem heiß begehrt, besonders bei den Kids und zum Angeln...

[hein mk]

Moin Wenn etwas Welle ist dann trimmt man durch Gewicht(eigenes) oder Segeldruck den Opti etwas auf die Kimmkante dann bietet er den Wellen weniger Widerstand als wenn man versucht den platten Boden über die Wellen/Windrippel zu zwingen, er klatscht dann nicht so stark. Bei schwachem Wind durchaus auch mal mit etwas Leetrimm, mach ich selbst bei meinem 4,5t Segelboot um es besser am Laufen zu halten wen es schwachsündig ist.
Bessere Segeleigenschaften kosten bei der Größe immer Zuladung.
Gruß Hein

[zenfunk]

https://junkrigassociation.org/resou...Issue%2001.pdf

und hier die Dinghys aus dem Wettbewerb 2022 der junkrigassociation.org

https://kenyonz.com/page-18

Hier die Details dazu:
https://storage.googleapis.com/wzuku...tfolio%201.pdf

Vielen Dank für den Link, da ist viel brauchbares dabei. Habe schon die halbe Nacht damit zugebracht mich da durch zu lesen!!!! "Medium Boy" sieht recht gut aus.

Hi NN
Der Opti ist 2,3m lang, und als Original mMn als Beiboot nicht sooo toll (ich hatte > 30 Jahre einen)
Was spricht beim Eigenbau dagegen, ihn 10cm kürzer zu bauen?

Ups, da muss ich nochmal nachmessen. Ich war irgendwie der Meinung das ein Opti eben gerade nicht passt. Kann aber auch sein das ich die Länge vom Opti falsch in Erinnerung hatte.

"Fritz a Tender" kannte ich schon, danke für das erinnern. Ich könnte denke ich etwas mehr Breite gebrauchen.

Ein Bananaboot ist derzeit unser Hauptdinghi. Ein ultimativer Lastesel ist also vorhanden, trotzdem kommen mit meinem Übergewicht, den beiden Lütten und meiner Gattin nebst einigen Einkäufen einiges zusammen. Ob das zu viert in dem Segeldinghi praktikabel ist wird man sehen. Ich möchte es aber wenigstens designtechnisch darauf auslegen. Die Besegelung für das Bananaboot bekommen wir nicht hierher geliefert, außerdem muß man dafür Löcher ins Boot bohren und irgendwie verkompliziert es das ganze noch mehr. Das Bananaboot ist prima so wie es ist, da will ich eigentlich nicht rumbasteln dran. Ich möchte ein Feststoffzweitdinghi das ich einfach so ins Wasser schmeissen kann und das dann praktisch sofort einsatzbereit ist.

Der Bommelbär sieht übrigens superputzig aus.

Nachdem ich die vielen Baupläne aus dem o. g. Wettbewerb gesehen habe ist für mich der V- Boden fast 100% raus. Ein flacher Boden ist sooo viel einfacher zu bauen.

Danke schon mal für die Antworten bisher.

Ich werde berichten was es letzten Endes geworden ist.

[HenningS]

Wenn du ein kurzes Beiboot mit viel Zuladung haben möchtest, würde ich mir mal Rubens Nymph ansehen:
https://www.instantboats.com/product...mph-7-9-x-4-6/
Bei instantsboats gibt es gedruckte Pläne in groß, sie sind aber auch im Buch "Instant Boatbuilding with Dynamite Payson" enthalten, dann auch mit Anleitung.
https://www.amazon.de/Instant-Boatbu.../dp/0071472649 (PaidLink)
Falls der Entwurf etwas zu lang sein sollte, würde ich den Bugspiegel auf dein Boot anpassen.
Vedrängung auf Konstruktionswasserlinie ist mit 690lbs, also 313 Kilogramm angegeben. Zuladung sollte also geschätzt 275 Kilogramm sein.

[zenfunk]

Zitat von HenningS

Wenn du ein kurzes Beiboot mit viel Zuladung haben möchtest, würde ich mir mal Rubens Nymph ansehen:
https://www.instantboats.com/product/rubens-nymph-7-9-x-4-6/
Bei instantsboats gibt es gedruckte Pläne in groß, sie sind aber auch im Buch "Instant Boatbuilding with Dynamite Payson" enthalten, dann auch mit Anleitung.
https://www.amazon.de/Instant-Boatbuilding-Dynamite-Payson-Paddle/dp/0071472649 (PaidLink) (PaidLink)
Falls der Entwurf etwas zu lang sein sollte, würde ich den Bugspiegel auf dein Boot anpassen.
Vedrängung auf Konstruktionswasserlinie ist mit 690lbs, also 313 Kilogramm angegeben. Zuladung sollte also geschätzt 275 Kilogramm sein.

Ui, ein toller Tip! Ob es mit der Breite passt muß ich nachmessen.

Ansonsten bin ich auf der Suche nach Plänen eines D4- Dinghys von Mertens- Goossens. Die gab es vor Jahren Mal kostenlos im Netz, sind aber mittlerweile im digitalen Nirvana verschwunden. Alle Links bisher scheinen tot zu sein. Archive.org spuckt auch nix aus. Hat vielleicht jemand noch den Zipfile auf der Festplatte rumliegen?

Beste Grüße,
Christian

[HenningS]

Gibt es auch als "Nymph" mit weniger Breite, Baupläne bei instantboats.com oder im Buch
https://www.amazon.de/Build-Instant-...4978831&sr=8-1 (PaidLink)

Hier ist noch ein Baubericht zu Rubens Nymph:
https://www.epoxyworks.com/index.php...-rubens-nymph/

[blondini]

Zitat von zenfunk

Ui, ein toller Tip! Ob es mit der Breite passt muß ich nachmessen.

Ansonsten bin ich auf der Suche nach Plänen eines D4- Dinghys von Mertens- Goossens. Die gab es vor Jahren Mal kostenlos im Netz, sind aber mittlerweile im digitalen Nirvana verschwunden. Alle Links bisher scheinen tot zu sein. Archive.org spuckt auch nix aus. Hat vielleicht jemand noch den Zipfile auf der Festplatte rumliegen?

Beste Grüße,
Christian

Hi!
Ich habe das D5 Dinghy mal gebaut vor etlichen Jahren und habe den Plan noch.

Im Netz ist es auch noch zu finden:

https://moreman.su/wp-content/upload.../d5_free_m.pdf

[HenningS]

Vom Palstek gibt es auch eine Bauanleitung für ein Beiboot:
https://palstek.de/wp-content/upload...uanleitung.pdf

[zenfunk]

Boah, Vielen Dank an alle Antwortenden. Vor allem an Blondini für die Pläne des D5. Das D5- Dinghy sieht super aus.

Eine Frage noch an die die praktische Erfahrung mit dem D5 Dinghy als Segeldingy haben. Der Schwertkasten ist beim D5 ca. 20 cm weiter hinten als beim D4 und z. B: dem El Toro.

Ist die Position so weit achtern ein Problem bzgl. Leegierigkeit, oder passt das? Ich würde gerne ein Leg o' Mutton Rigg fahren.

Beste Grüße,
Christian

[blondini]

Hi!

Ich bin das D5 Dinghy auch gerne gesegelt (sogar auf der Adria bei etwas Welle). Was mich gestört war die Pinne, die war nach Plan viel zu lang und die habe ich abgesägt. Was mich weiter etwas gestört hat, war der querliegende Auftriebskörper, der das Segeln für einen Erwachsenen unbequem macht.

Die Aufteilung in der Art von Nick Schade in seinem "Coot" find ich interessanter.

https://www.woodenboat.com/boat-plans-kits/coot

Ich habe das Boot auch mal voll laufen lassen und es gab da keine Probleme beim D5 Dinghy. Die Auftriebskörper sind wirklich sehr ausreichend dimensioniert, so dass man die wohl auch kleiner machen könnte.

Leegierigkeit konnte ich nicht feststellen. Das D5 segelte mit Optisegel ganz normal. Dass der Schwertkasten weiter achtern sein soll, ist mir neu.

Das D5 Dinghy habe ich im Bekanntenkreis weiter verkauft und es segelt heute noch ein Erwachsener damit.

Wenn ich nochmal so was kleines baue, dann wird es bei mir ein PDRacer.
https://www.pdracer.com/



P.S.: Es ist 14 Jahre her, dass ich das D5 Dinghy gebaut habe. Ich erinnere mich nicht mehr an alles, aber ich weiß noch, dass ich irgendwann in den D4 Plan geguckt habe, kann sein, dass es der Schwertkasten war. Beim Mastfuß habe ich sogar in einen Optiplan geschaut.

Ich hänge dann die D4 Pläne als uralt zip nochmal an:

[blondini]

Hi!
Zum zweiten Mal P.S.:

Ich erinnere mich dunkel daran, dass ich mich an irgendeiner Stelle sogar über den D5 Plan geärgert habe. Ich habe mal ein Bild rausgekramt, wie ich den Schwertkasten gebaut habe.

[zenfunk]

Hi!
Zum zweiten Mal P.S.:

Ich erinnere mich dunkel daran, dass ich mich an irgendeiner Stelle sogar über den D5 Plan geärgert habe. Ich habe mal ein Bild rausgekramt, wie ich den Schwertkasten gebaut habe.

Hm, auf deinem Foto sieht der Schwertkasten jetzt wieder aus wie beim D4- also weiter vorne. Ich muß die Pläne nochmal genau lesen und die Schwertpositionen mit denen der einzelnen Bootsklassen (El Toro und Opti) vergleichen. El Toro hat das Schwert weiter vorne als der Opti, das El Toro wird aber auch mit einem Marconi Rigg gefahren.

@Blondini: Die Mittelbank stört mich ehrlich gesagt auch etwas. Das Schwert in einem längs angeordneten Sitz zu integrieren ist eleganter, zumal dann die Sitzposition des Ruderers bei unterschiedlichen Beladungszuständen nicht so festgelegt ist. Mal gucken was mir einfällt.

Nochmals vielen Dank an Alle!

[blondini]

Hi!

Soweit ich mich erinnere, hat der D5 Plan nix genaues zum Schwertkasten gesagt und ich habe dann glaube ich die Position aus dem D4 Plan genommen. Jedenfalls fuhr der Kahn mit Optisegel damit gut.

[zenfunk]

Sodele. Wegen Hurrikansaison bedingter Segelpause komme ich doch noch dazu das Dinghi zu bauen. Ein Bauplatz wurde freundlicherweise von Segelfreunden zur Verfügung gestellt. Wegen unter anderem unserer kleinen Kinder wird erstmal das wohl am einfachsten zu bauende Dinghi zusammengezimmert. Das Portuguese Style Dinghi von Hannu.

http://hvartial.kapsi.fi/dinghy1/simboii.htm

Die Besegelung wird dann hinterher reingefriemelt.

Nach einem halben Tag Werkstattbau ging es gleich los. Nach vier halben Bautagen ist der Boden drin. Das geht alles viel schneller als gedacht.
PS: Wie kann man hier eigentlich Bilder einfügen?

[zenfunk]

Fotos...

[zenfunk]

Ok, beim dokumentieren mit Fotos bin ich wohl schlechter als gedacht. Mittlerweile ist aussen eine Schicht Glas drauf. Morgen wird die Scheuerleiste angeschraubt und der Heckspiegel verstärkt. Innen braucht es noch einen Sitz, den Mastfuß und einen Schwertkasten. Dann noch einige Lagen Epoxy und endlich Farbe. Insgesamt geht es flotter voran als gedacht. Meist kann ich kinderbedingt nur einen halben Tag arbeiten, was aber nicht sooo schlimm ist, da das Epoxidharz eh über Nacht braucht um fest zu werden. Interessanterweise klappt das hier in Grenada bei über 36 Grad mit der Aushärzezeit selbst mit dem normalen Härter sehr gut. Liegt vielleicht daran, dass das Harz schon 3 Jahre auf dem Buckel hat? Wer weiss.

[zenfunk]

Beim auflaminieren der Glaslage ist mir gestern übrigens siedendheiss aufgefallen dass ich bei einem Epoxybatch den falschen Härter genommen hatte. Somit falsches Mischungsverhältnis 1:3,5 anstatt 1:2,2. Urgs. Heute morgen bei check dann Erleichterung. Das Harz ist hart geworden. Puha.

Heute habe ich lediglich die Scheuerleisten angeklebt. Die Biegungen im Heckbereich waren schon krass und zumindest auf der Backbordseite gab es einige Splitter in Längsrichtung. Mal sehen wie ich das morgen repariert bekomme.