Petition gegen übertriebene Alkohol-Promillegrenze auf Sportbooten

[wolf b.]

Zitat von Nautico

Und all denen die eine höhere Promillegrenze fordern, möchte ich folgendes sagen:
Euch braucht und will kein Mensch auf dem Wasser.

Hat doch auch kein Mensch gefordert.

[Matrosenbändiger]

Moin!

Ich denke, das Problem besteht zum Teil auch darin, das Boote ja nicht nur Transportmittel, sondern auch Wohnraum sind, auf dem eben auch gelebt und dementsprechend auch mal etwas getrunken wird. Angefangen vom Glas Wein bis zum Verlust der Muttersprache..warum auch nicht, Bett ist ja meist nicht weit.

Aber...

Mal dran gedacht, das Wohnmobile nichts anderes darstellen?! Und ganz ehrlich, mir würde es Angst machen, wenn da jemand teils so haarsträubende Argumente bringen würde, falls die Promillegrenze gesenkt werden soll!

[spoege]

Zitat von alaska

Es geht hier um ein oder zwei Glas Rotwein oder Bier, welche je nach körperlicher Verfassung nicht einmal 0,3 ‰ ergeben.

Beim Segeln ist das – zumindest bei den Leuten, die ich kenne – eine klare Sache: Kein Alkohol beim Fahren, umso mehr freuen sich alle auf den Ankerschluck. (Irgendwer hat das hier auch schon geschrieben.) Man fühlt sich auch schon bei kleinsten Einschränkungen des Gleichgewichtgefühls auf einem Segelboot schlicht unwohl und unsicher.

Bei Motorbootfahrern scheinen die Sitten ein bißchen anders zu sein. Vielleicht, weil viele Motorboote auch anders genutzt werden als Segelboote.

Das Problem ist das gleiche wie im Strassenverkehr: Niemand kann genau kalkulieren, wie viel er trinken darf, um einen bestimmten Blutalkoholwert nicht zu überschreiten. Zwei Glas Rotwein können, je nach den Umständen (z.B. Sonne, Hitze, Müdigkeit), schon zu viel sein. Deshalb wird diese Grenze auch leicht von Menschen überschritten, die das eigentlich nicht wollten.

Erfahrungen mit der Null-Promille-Grenze haben gezeigt, dass sie einfacher zu handhaben ist. "Fahren = Keinen Alkohol trinken" ist eine ganz einfache Regel. Kein Abschätzen oder nachfühlen, ob man nicht vielleicht doch noch ein Gläschen vertragen könnte.

[Daniel K.]

Nur eine völligen idiot würde da zustimmen!

[vestus]

Den notorischen Säufern ist es eh egal welche Promillegrenze gilt.

Hopp hopp, rin in Kopp.

Nur ist es so dass die Kontrolldichte (leider) wesentlich geringer ist als im Strassenverkehr, und das wird ausgenutzt.

Vor ca. drei Wochen ist ein Berufer mit 80 m irgendwo vor Rügen auf Grund gelaufen = 1,26 Promille. Einzel- oder Regelfall?

Ich bin für die 0,5er Grenze, aber leider existiert die nur auf dem Papier.

[Pusteblume]

Zitat von spoege

Beim Segeln ist das – zumindest bei den Leuten, die ich kenne – eine klare Sache: Kein Alkohol beim Fahren, umso mehr freuen sich alle auf den Ankerschluck. (Irgendwer hat das hier auch schon geschrieben.) Man fühlt sich auch schon bei kleinsten Einschränkungen des Gleichgewichtgefühls auf einem Segelboot schlicht unwohl und unsicher.
....

Wir scheinen verschiedene Leute zu kennen. Und es kommt darauf an, wo, wie und unter welchen Bedingungen man segelt. Wie gesagt, ein gemütliches Familienkaffeesegeln bei handigen Bedingungen zur Kneipe um die Ecke läßt sich gut mit einem Bier zu Mittag kombinieren, ein längerer Seeschlag bei Hack weniger, und eine Flautenwettfahrt gar nicht.

und, wie ebenfalls gesagt: meine Beobachtung besagt, daß Bootfahren = Genuß durchaus ziemlich flächendeckend mit dem Genußmittel Bier oder Wein kombiniert wird. Ziemlich unabhängig vom Gewerk.
(Gut Motte- oder Lasersegler können aus Platzgründen nix mitnehmen, aber schon in manchem 420er oder Ixylon liegen 2 Bierflaschen im Spi-Sack.

[hannesk]

0,5 maximal!!

Man trifft auch so schon genug Leute auf dem Wasser, welche ihre Boote und Schiffe nicht unter Kontrolle haben!

[burrito]

Bei uns in der CH heisst es:in angetrunkenem Zustand ist das führen eines Schiffes zu unterlassen"bis jetzt.Ab nächstem Jahr wollen sie eine Promille
Grenze festlegen,bin gespannt wo die Marke steht.
Ausschlaggebender Punkt war sicher dieser tödliche Unfall vor 2 Jahren
auf dem Bielersee,wo der jungen Frau die Beine abgetrennt wurden,dieser Unfall ist immer noch nicht geklärt.
Housi

[vestus]

Zitat von Pusteblume

( aber schon in manchem 420er ... liegen 2 Bierflaschen im Spi-Sack.

Ohne dem wären wir war damals erst gar nicht rausgefahren, hehe.

[Pusteblume]

Zitat von vestus

Ohne dem wären wir war damals erst gar nicht rausgefahren, hehe.

Au weia... Du pöser Pursche, Du!


Da ich in der Relität noch nie einen getroffen habe, der die hehren Grundsätze der absoluten Abstinenz auf dem Wasser durchhält (doch, einen aber der tut das aus triftigen Gründen absolut und auch an Land) habe ich die Vermutung, daß die Moralapostel sich die Finger wundschreiben, weil - je nun, die Versuchung zu stark war.

Da auch geringe Mengen Alkohol die Seekrankheit befördern, empfiehlt es sich bei ruppigeren Seepassagen nicht, wenn man bei 3 bft von der Malge zum Quenz fährt, schadet 1 Bier nichts. Der mündige und zur Selbsteinschätzung fähige Schipper wird den Unterschied bemerken.

[alaska]

Zitat von Pusteblume

und, wie ebenfalls gesagt: meine Beobachtung besagt, daß Bootfahren = Genuß durchaus ziemlich flächendeckend mit dem Genußmittel Bier oder Wein kombiniert wird.

Lässt sich auch durchaus an den vielen Beiträgen im Forum erkennen...
"...man trifft sich zu einem kühlen Pivo..."
"...zum Dank trinken wir ein Bier zusammen..."
"Jeder zweite Kroatienbeitrag geht um ein Treffen in einer Bucht und kühles Blondes!"

...und hier wollen plötzlich alle 0,0 ‰-Skipper sein.
Einfach in der SuFu mal "Bier" oder "Pivo" eingeben.

[Man muss diesen Beitrag nicht bierernst nehmen!]

[spoege]

Zitat von Pusteblume

…, wenn man bei 3 bft von der Malge zum Quenz fährt, schadet 1 Bier nichts.

In dieser Petition geht es darum, sich auch das zweite Bier und dritte genehmigen zu können. Die Vorschriften zum Alkoholgenuss an Bord seien "übertrieben und hätten Bevormundungscharakter". Sie will "alle Boote bis 9 Meter Länge, die maximal 20 km/h fahren können, von einer festen Promillegrenze befreien".

Kann ja sein, dass viele Skipper die Promillegrenzen nach Gefühl und Wellenschlag beachten. Die wenigsten werden aber wissen, wieviel Promille sie im Blut haben, wenn sie an Bord was trinken. Selbstüberschätzung ist ja auch eine Nebenwirkung des Alkohols.

Kann auch sein, dass die im Müritz-Thread beklagten Manövrierschwierigkeiten mancher Chartercrews auch durch das eine oder andere dritte Bierchen verstärkt werden.
Hier wie da findet die Diskussion ohne Faktenmaterial statt, weil es offenbar keine Statistiken gibt, die Aussagen zu Unfällen auf dem Wasser und ihren Ursachen machen.

Zitat von alaska

...und hier wollen plötzlich alle 0,0 ‰-Skipper sein.

P.S.: Ich bin bisher wirklich nur mit Leuten gefahren, die erst nach dem Anlegen oder Ankern Alkohol trinken. (Und dann auch sehr gern.) Ich dachte deshalb, das sei völlig normal.

[wolf b.]

Zitat von spoege

P.S.: Ich bin bisher wirklich nur mit Leuten gefahren, die erst nach dem Anlegen oder Ankern Alkohol trinken. (Und dann auch sehr gern.) Ich dachte deshalb, das sei völlig normal.

Beim Ankern gilt die Prommillegrenze auch .....

[SCIMITAR180]

Zitat von Oliver74

Hallo,

also ich jedenfalls nicht!

Warum in aller Welt sollte man mit mehr als 0,5 Promille mit einem Boot fahren dürfen? Es gibt genug Situationen auf dem Wasser, die einen klaren Kopf erfordern.
Wer saufen will soll den Kahn gefälligst vorher festmachen!

Sorry, aber das ist meine Meinung dazu.

Viele Grüße,

Oliver

Habe auch null verständnis bei Alkohol am Steuer egal ob Land,Wasser oder Luft
gruss Olaf

[alaska]

Zitat von spoege

In dieser Petition geht es darum, sich auch das zweite Bier und dritte genehmigen zu können. Die Vorschriften zum Alkoholgenuss an Bord seien "übertrieben und hätten Bevormundungscharakter".

Ich persönlich halte die aktuelle 0,5‰ Grenze für gut und praktikabel.
Lässt sie einem doch genau diesen Freiraum der zu verantworten ist.
Eine großzügiger ausgelegte Grenze halte ich ebenso für falsch
wie eine 0,0 ‰ Grenze.

Darum habe ich an der Petition auch nicht teilgenommen.

[vestus]

Zitat von wolf b.

Beim Ankern gilt die Prommillegrenze auch .....

Moin,

da kann man sich drüber streiten. Per Definition gilt Ankern als "nicht in Fahrt", ebenso wie festmacht im Hafen.

[wolf b.]

Zitat von vestus

...da kann man sich drüber streiten. Per Definition gilt Ankern als "nicht in Fahrt", ebenso wie festmacht im Hafen.

Ich such das jetzt nicht raus, aber hier ist irgendwo ein Link im Forum da wurden jemandem die Scheine wegen Trunkenheit vor Anker entzogen.

Edit: Es gab gar keine Petition und hinter der Überschrift im verlinkten Artikel steht anders als hier ein Fragezeichen.

[vestus]

Zitat von wolf b.

Ich such das jetzt nicht raus, aber hier ist irgendwo ein Link im Forum da wurden jemandem die Scheine wegen Trunkenheit vor Anker entzogen.

Hab natürlich auch recherchiert.

http://www.boote-forum.de/showpost.p...7&postcount=20

Da hat Brausepaul aber im Fahrwasser geankert.

[wolf b.]

Zitat von vestus

Hab natürlich auch recherchiert.

http://www.boote-forum.de/showpost.p...7&postcount=20

Da hat Brausepaul aber im Fahrwasser geankert.

Hier ist der Beitrag #1 aus dem Thread.
Danke fürs recherchieren!

Zitat von Freibeuter

...es gilt seit Neuem.

Über 0,5 Prozentvolumen Blutalkohol auf dem Wasser können das Patent kosten.

• Dieses gilt auch für Schoter / Rudergänger / Decksmann oder sonstiges Funktionspersonal.

• Weiter wichtig - Ankern bedeutet Teilnahme am Seeverkehr und es herrscht ebenfalls (eingeschränkt auf 0,5 Promille) Trinkverbot!

• Bei der Überprüfung durch Ordnungskräfte, wir per Atemluftverfahren die Konzentration überschlagen und bei etwaiger Bestätigung das Pateten mit sofortiger Wirkung entzogen, also nicht mehr erst der lange Weg über das Seegericht.

Ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen habe, war aber seriös. Wer einen passenden Link hat bitte ergänzen oder berichtigen.

[vestus]

Leider fehlt, wie so oft, die Quellenangabe. Weiterhin ist von See die Rede, nicht aber von Binnen.

[tofte]

Zitat von lummelahti

……Kontrolle ist besser!
Ich habe gerade von dem schweren Unfall in Dänemark gelesen und dann diesen Thread gesucht.

Ich möchte jetzt auch keine neue Diskussion über Alkoholgenuss beim Führen eines Fahrzeuges zu Lande, Wasser oder Luft anzetteln. Dazu ist hier schon ausführlich geschrieben worden.

Was mich in diesem Zusammenhang interessiert:
Ich lebe in zeitweise (ca. fünf Monate im Sommer) in Finnland. Beim Führen eines KFZ ist hier die Promillegrenze 0,5. Beim Boot beträgt sie das Doppelte! Warum auch immer.

Ich fahre pro Saison zwischen 65-80 Stunden mit meinem Motor-Sportboot. Ich werde regelmäßig von der Wasserschutzpolizei bei meinen Touren kontrolliert. Pro Saison ca. 5-7 Mal. In Seegebieten in denen mir bei ~ vierstündiger Fahrt vielleicht max. 5-8 andere Boote begegnen. Also bei weitem nicht so ein Verkehr wie hier oft geschildert. Es wird nur ein Alkohol-Test durchgeführt. Ist dieser im zulässigen Bereich kann die Fahrt fortgesetzt werden.

Kennt Ihr aus euren bevorzugten Revieren auch so häufige Kontrollen?

schau auf norwegen 0,2 im pkw und 0.8 im boot und kontrolliert werden nur die raser mit ihren sportbooten.

[Verbraucheranwalt]

Alkohol wird meiner Ansicht nach überkriminalisiert. Wenn man mal das Strafmaß sieht, dass teilweise verhängt wird, könnte man sich dafür schon mal die ein oder andere Körperverletzung oder nen Diebstahl erlauben.
Boot mit Straße gleichzusetzen halte ich auch für albern. Grundsätzlich ist auf der Wasserstraße viel weniger Verkehr, ich habe ewig lange Reaktionszeiten, um die durch Alkohol soweit herunter zu setzen, dass es gefährlich wird, braucht es schon einiges. Auf dem Rad gilt übrigens bei der absoluten Fahruntüchtigkeit die 1,6 Promille Grenze und das ist schon heftig.

Jeder mündige Bootsfahre sollte wissen was er verträgt, ich würde behaupten ich könnte auch mit 0,8 Promille noch gut bootsfahren. Und klar kann man jetzt anfangen zu diskutieren was wäre wenn ich mit nem Speedboot unterwegs wäre und kurz vor mir taucht ein Schwimmer auf usw. Bin ich aber nicht und würde ich auch nicht unter Alkoholeinfluss.

Ich sehe es jede Einschränkung als Freiheitsverlust des Bürgers und wir haben schon genug Freiheiten eingebüßt. Wer beim Alkohol anfängt müsste auch konsequenterweise alten Menschen das Boot fahren verbieten. Ich würde mal behaupten, meine Reaktionszeit nach zwei Bier ist nicht schlechter als die eines 70 Jährigen. Und solange es keine wirklich belastbaren Zahlen gibt, halte ich jedes Verbot für absolut überflüssig.

Gruß und Prost
Chris

[Leukermeerbewohner]

Zitat von Verbraucheranwalt

ich würde behaupten ich könnte auch mit 0,8 Promille noch gut bootsfahren.
Gruß und Prost
Chris

Hi ,
du denkst mit Sicherheit anders wenn ein angetrunkener Bootsfahrer dein schwimmendes Kind über den Haufen fährt.
Meine 0,5 Promille kannst du mitversaufen , bei mir passt weder Auto noch Boot in Kombination mit Alkohol zusammen.
Gruß Udo

[bada bing]

wie wäre denn auch gleich ne Altersgrenze?

ich werde weiter meine Bierchen trinken wenn mir danach ist,die ganzen Moralapostel hier die sagen null Alkohol aufm Wasser sollten dann lieber zur gefahren Abwehr erst mal eine anständige praktische Prüfung fordern.

[Pusteblume]

Zitat von Leukermeerbewohner

Hi ,
du denkst mit Sicherheit anders wenn ein angetrunkener Bootsfahrer dein schwimmendes Kind über den Haufen fährt.
...

Ich habe auch in diesem Jahr wieder viel Blödsinn auf dem Wasser sehen dürfen. Ob da immer Alkohol im Spiel ist?

Wissen - Können - Handeln.
Das ist die Devise beim Bootfahren.