::: Berliner Behördenwillkür gegen Wassersportler :::

[Fun_Sailor]

Steg-Strom, der bei uns zwar vorhanden jedoch im Winter meistens abgestellt ist, brauchen wir eigentlich nicht, außer mal (selten) zum Aufladen der Bordbatterie oder für elektrisches Werkzeug bei größeren Basteleien.

Wenn wir mal kurzzeitig(!) aufheizen wollen, haben wir eine mobile kleine Gasheizung (1 kW Heizleistung) + ggf. Herd. Oder andere frostfeste Flüssigkeiten, die von innen wärmen...

Unter den bis zur Relingshöhe gut verspannten Decksplanen war es heute im trockenen Cockpit bei sonnigem Wetter schön aufgeheizt, sogar richtig mild, trotz der nur +6° Außentemperatur... und im Hafen herrlich ruhig

Gruß Fun_Sailor

[Fronmobil]

Ein kleiner Schritt des Verwaltungsgerichts - ein großer Schritt für die Berliner Wassersportler:

https://www.morgenpost.de/bezirke/st...ernachten.html

https://www.berlin.de/gerichte/verwa...ng.1154130.php

Das Kämpfen hat sich gelohnt.

[Fun_Sailor]

Vernünftiges VG-Urteil,
"...so lange ein Sportboot vorrangig und nicht nur ausnahmsweise für Ausfahrten benutzt werde."
Also ist die Vermietung von Kajütbooten/Hausbooten als quasi Ferienwohnung am Steg z.B. via Airbnb somit unzulässig.

Gruß Fun_Sailor

[Elgar_2]

Sorry das ich versuche das zu verstehen.
So ein Urteil sorgt doch wieder für Unmut oder ?
Naja wenn dann nicht mal eine Prüfung statt findet
1-2 Nächte ?
Nicht andres genutzt wird, als Ständigen Aufenthalt?

Das Berliner Verwaltungsgericht befand das Übernachtungsverbot für rechtswidrig. Das gilt auch für Übernachtungen von ein bis zwei aufeinanderfolgenden Nächten sowie ausnahmsweise längeren Übernachtungen von vier bis fünf aufeinanderfolgenden Nächten während Regatten oder anderen Wassersportwettbewerben. Durch gelegentliche Übernachtungen auf den am Steg liegenden Booten würden die Gewässerflächen selbst nicht übermäßig in Anspruch genommen werden, heißt es.

Auch werde eine gemeinverträgliche Nutzungsdichte des Gewässers nicht überschritten, so lange ein Sportboot vorrangig und nicht nur ausnahmsweise für Ausfahrten benutzt werde. Erst eine darüber hinausgehende Nutzung von Sportbooten an der Steganlage zum längeren Übernachten verändere ihren Charakter und mache sie unzulässig.

[Fronmobil]

Andreas @ all:

Es gibt in Berlin kein generelles Übernachtungsverbot auf Booten an Steganlagen.

Nur bei Neugenehmigungen (wie in diesem Fall bei einem Segelverein und auch bei einem Motorbootverein am Wannsee) wurde eine solche Auflage gemacht.

Ein Dauerbewohnen, ein Vermieten als Ferienwohnung, ist an Steganlagen bei Vereinen so wie so nicht das Thema. Nur Wassersportler sollten für ein paar Tage auch am Steg übernachten dürfen, schließlich wird auch mit der "Gelben Welle" für Wassertouristen geworben.

[Elgar_2]

Zitat von Fronmobil

Andreas @ all:

Es gibt in Berlin kein generelles Übernachtungsverbot auf Booten an Steganlagen.

Nur bei Neugenehmigungen (wie in diesem Fall bei einem Segelverein und auch bei einem Motorbootverein am Wannsee) wurde eine solche Auflage gemacht.

Ein Dauerbewohnen, ein Vermieten als Ferienwohnung, ist an Steganlagen bei Vereinen so wie so nicht das Thema. Nur Wassersportler sollten für ein paar Tage auch am Steg übernachten dürfen, schließlich wird auch mit der "Gelben Welle" für Wassertouristen geworben.

Ja so habe ich es rausgelesen, aber wenn ich mal mehr als ein Paar Tage mehr (Urlaub) an Bord im Hafen warum auch immer sein möchte, dann wäre es ja wieder verboten.
Oder ?

[Fronmobil]

Theoretisch ja, praktisch ...
Du sollst ja auch mal rausfahren mit dem Kahn, du alter Hafenlieger!

[Elgar_2]

Zitat von Fronmobil

Theoretisch ja, praktisch ...
Du sollst ja auch mal rausfahren mit dem Kahn, du alter Hafenlieger!

Kommt alles wieder im nächsten Jahr und dann passt auf, es kommt ein
Fahranfänger mit BSR neuen Binnenschein auf See und Funk usw.

[wernerw]

Zitat von Fronmobil

Zur Veranschaulichung. Diese Boote dürften zum Beispiel aufgrund der Höhenbeschränkung nicht mehr
an der Havel in Spandau an einem Steg anlegen:

• Galeon 380 Fly - 3,70 m Höhe
• Seepferdchen 22 (Charteryacht) - 3,25 m Höhe
• Elling E 3 - 3,45 m Höhe
• Hausboot - 3,60 m Höhe

Moin Klaus

Das ist Spandau's späte Rache an Berlin für die Einverleibung ihres Städtchens 1920 vermute ich.
Das Stege stärker reguliert werden hab ich kommen sehen, da geht seit Jahren schon die Post ab. Das sie nicht mehr mit Versorgung ausgestattet werden dürfen ist ein Hohn. Auch das gegen das Wohnen bzw. längere Aufenthalte auf dem Wasser angegangen wird war auch schon durch ein Knistern im Buschfunk abzusehen.
Ich bin ja auch der Suche nach dem richtigen Verdränger, zu 99% kauf ich den in NL. Wegen Corona und Gedöns wurd das in 2019/20 nix. Geplant war eine Überführung nach Berlin. Immer öfter kommt mir der Gedanke ich lass den in NL liegen und zieh einfach näher ran. Das ist einfacher.
Es wird in Berlin nicht besser werden und auch nicht lebenswerter werden für uns Sportbootfahrer, Verbände und Organisationen wie der NaBu reißen sich schon länger ein Gewässer nach dem anderen unter den Nagel wenn machbar und treiben hier Regulierung und Renaturierung vorran. Auf diesen Gewässern dürften die Kids nichtmal mehr im Sommer mit dem Schlauchboot rauf. Ob das jetzt wem nutzt oder nicht sei dahingestellt, darum gehts hier nicht und darüber will ich auch nicht diskutieren.
Ein weiterer Grund für die Regulierung könnte der Wildwuchs auf dem Wasser sein wie in der Rummelsburger Bucht, aber wer weiß.
Lebenswerter macht es die Stadt nicht, wieder ein Stück Illusion zerstört.

[ich sollte vorher aufs Datum schauen, ich hasenhirn .... sorry für mein "früher was alles besser" Gemecker]

[Lady An]

Und wenn dann in Berufung gegangen wird, kann das Ganze auch noch gekippt werden.

[Pianist]

Und was erst mal los sein wird, wenn bestimmte Kreise erfahren, dass wir unsere Abgase mit Wasser vermischen und ins Gewässer leiten...

[canoman]

Schade drum! Und ich habe gerade ein Boot an berlinern Gewässern gekauft! da dachte ich mir, wie schön ist das doch hier zum Boot fahren, Wasser so weit man schaut! Nun muß ich lernen das es so ist wie Überall! Es ist nicht alles Gold was glänzt! Dann doch lieber wieder zurück zur Ostsee und mit Pocken und Quallen leben,fahren. Schade alle male!!!"!

[Wilma]

Zitat von canoman

Schade drum! Und ich habe gerade ein Boot an berlinern Gewässern gekauft! da dachte ich mir, wie schön ist das doch hier zum Boot fahren, Wasser so weit man schaut! Nun muß ich lernen das es so ist wie Überall! Es ist nicht alles Gold was glänzt! Dann doch lieber wieder zurück zur Ostsee und mit Pocken und Quallen leben,fahren. Schade alle male!!!"!

Ist doch alles gut. Man darf doch übernachten.

[billi]

Zitat von canoman

Schade drum! Und ich habe gerade ein Boot an berlinern Gewässern gekauft! da dachte ich mir, wie schön ist das doch hier zum Boot fahren, Wasser so weit man schaut! Nun muß ich lernen das es so ist wie Überall! Es ist nicht alles Gold was glänzt! Dann doch lieber wieder zurück zur Ostsee und mit Pocken und Quallen leben,fahren. Schade alle male!!!"!

man sollte vor dem Kommentieren mal den THröth lesen...

[coffeemuc]

Zitat von Elgar_2

Kommt alles wieder im nächsten Jahr und dann passt auf, es kommt ein
Fahranfänger mit BSR neuen Binnenschein auf See und Funk usw.

Wir pflanzen schon mal die Gummibäume

[coffeemuc]

Zitat von wernerw

Es wird in Berlin nicht besser werden und auch nicht lebenswerter werden für uns Sportbootfahrer

Nicht nur für Sportbootfahrer, sondern für alle die halbwegs "bürgerlich" sind.

[Aurora-13]

Zitat von coffeemuc

Nicht nur für Sportbootfahrer, sondern für alle die halbwegs "bürgerlich" sind.

Immer diese Schwarzmalerei, in der Erinnerung der Alten (bin selber einer) war früher immer alles besser und heute wirds immer schlechter.

Quatsch, früher gab es auch schlechte und schlechtere Zeiten und heute bessere oder eben andere. Wobei auch das Bürgertum immer dem Wandel unterlag und sich laufend verändert.

[coffeemuc]

Zitat von Aurora-13

Immer diese Schwarzmalerei, in der Erinnerung der Alten (bin selber einer) war früher immer alles besser und heute wirds immer schlechter.

Quatsch, früher gab es auch schlechte und schlechtere Zeiten und heute bessere oder eben andere. Wobei auch das Bürgertum immer dem Wandel unterlag und sich laufend verändert.

Ist OT, daher letzter Beitrag von mir:

Du lebst ja in Berlin, dann wirst du schon sehen obs dir gefällt.
Ich habe meine Pläne dort hin zu ziehen jedenfalls auf Eis gelegt.

[Fun_Sailor]

Hier zum Nachlesen die PM vom VG Berlin:

Q: https://www.juris.de/jportal/portal/...enachricht.jsp

Gericht/Institution:VG BerlinErscheinungsdatum:06.12.2021Entscheidungsdatum:23.11.2021Aktenzeichen:10 K 273/20Quelle: Kein generelles Übernachtungsverbot in Booten an Steganlage




Ein generelles Übernachtungsverbot für Sportboote an Steganlagen ist rechtlich nicht haltbar. Dies hat das Verwaltungsgericht Berlin entschieden.
Der Kläger ist ein Segelsportverein; das Vereinsgelände befindet sich am Berliner Wannsee. Er beantragte 2020 eine wasserrechtliche Genehmigung für die Wiedererrichtung einer baufällig gewordenen Steganlage beim Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin. Diese Behörde erteilte die Genehmigung, versah sie aber u.a. mit einer Auflage, wonach das Wohnen und Übernachten auf den in der Anlage liegenden Sport- und Hausbooten verboten sei. Zur Begründung berief sich die Behörde auf Erfordernisse des Gewässerschutzes sowie die Vermeidung negativer Auswirkungen auf das Gewässer. Nach erfolglosem Widerspruchsverfahren wandte sich der Kläger an das Verwaltungsgericht. Er meint, zum Nutzungsinhalt eines Liegeplatzes zähle nicht nur das Befestigen des Bootes, sondern auch das Liegen an einer Steganlage; bei Kajütenbooten umfasse dies zwingend den gelegentlichen Daueraufenthalt. In den vergangenen 140 Jahren des Bestehens seiner Steganlagen sei noch nie ein Übernachtungsverbot verfügt worden.
Die Klage hatte Erfolg, soweit sich der Kläger gegen das Übernachtungsverbot wandte. Dieses sei rechtswidrig, soweit hierunter auch Übernachtungen von 1 bis 2 aufeinanderfolgenden Nächten sowie ausnahmsweise längere Übernachtungen von 4 bis 5 aufeinanderfolgenden Nächten während Regatten oder sonstigen Wassersportwettbewerben erfasst seien. Durch gelegentliche Übernachtungen auf den am Steg liegenden Booten würden die Gewässerflächen selbst nicht übermäßig in Anspruch genommen. Auch werde eine gemeinverträgliche Nutzungsdichte des Gewässers nicht überschritten, so lange ein Sportboot vorrangig und nicht nur ausnahmsweise für Ausfahrten benutzt werde. Erst eine darüber hinausgehende Nutzung von Sportboot an der Steganlage zum längeren Übernachten verändere ihren Charakter und mache sie unzulässig.
Gegen das Urteil kann der Antrag auf Zulassung der Berufung zum Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gestellt werden.
Im März 2021 hatte eine für das Baurecht zuständige Kammer des Verwaltungsgerichts entschieden, dass Hausboote am Wannsee nicht als Ferienwohnungen vermietet werden dürfen (Vgl. Pressemitteilung vom 19. April 2021, Nr. 22/2021).
Quelle: Pressemitteilung des VG Berlin Nr. 62/2021 v. 06.12.2021

Gruß Fun_Sailor

[Cash Daddy]

Moin,
am Anfang des Tröts war mal die Rede von Höhenbegrenzungen. Ist das noch aktuell?
Wo kann man sowas nachlesen ohne immer das Amtsblatt zu lesen?

Gruß Dirk, der von der Höhenbegrenzung betroffenen wäre…

Ich weiß wie alt der Beitrag!!!

[Fronmobil]

Zitat von Cash Daddy

Moin,
am Anfang des Tröts war mal die Rede von Höhenbegrenzungen. Ist das noch aktuell?

Nein, die Idee wurde (bis heute) nie umgesetzt.

[haass]

Meines Wissens ist das Thema höhenbegrenzung im spandauer segelverein aufgekommen, weil dort einige hausboote die Sicht auf das Wasser versperrt hatten. Das ist einige Jahre her, war aber damals vor Gericht mit der Frage, ob hausboote dort liegen dürften. Wie das ausgegangen ist weiß ich leider nicht.
Allerdings scheint das Thema hausboote noch nicht gelöst zu sein. Hier besteht leider völlige Unkenntnis bei den Verwaltungen und häufig werden sportboot als hausboote nach dem Baurecht beurteilt. Ein Nonsens.
Ich habe als Sachverständiger desöfteren versucht hier Klarheit zu schaffen.
Ein sportboot unterliegt der du sportbootrichtlinie aus 2013. es hat eine Maschine, navigationsausrüstungbund eine Ruderanlage. Es kann fahren.
Ein schwimmendes Haus dagegen besitzt diese Anlagen nicht und fällt damit ins Baurecht. So etwas an einen liegeplatz in einem Verein zu legen, dürfte dann schwierig werden. Ein weites Thema.

[Arzgebirger]

Zitat von haass

....und häufig werden sportboot als hausboote nach dem Baurecht beurteilt. Ein Nonsens.
Ich habe als Sachverständiger desöfteren versucht hier Klarheit zu schaffen.
Ein sportboot unterliegt der du sportbootrichtlinie aus 2013. es hat eine Maschine, navigationsausrüstungbund eine Ruderanlage. Es kann fahren..

Na manchen Sachheini braucht man auch weiterhin nicht....

Ich brauch keinen....und die Hausbootfraktion wird weiter wachsen-da stehen ganz andere dahinter....

Glück Auf !
Gunar

[ALBKR]

Zitat von haass

Ich habe als Sachverständiger desöfteren versucht hier Klarheit zu schaffen.

Schwierig. Eine EU Richtlinie ist umzusetzenden Recht und (öbuv) Sachverständigen obliegt *nicht*die Klärung von Rechtsfragen.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Grundsätzlich ist es nämlich den Behörden egal, wie erstinstanzlich entschieden wird. Kostet ja nur Steuergeld. Dann ist allerdings die Frage spannend, ob eine Sache ihren ursprünglichen Zweck bei Andersnutzung verliert. Ein Boot ist ein Boot ist ein Boot. Aber was ist eine Steganlage?

[B4-Skipper]

Zitat von ALBKR

... Ein Boot ist ein Boot ist ein Boot. ...

Da wäre ich mir nicht so sicher, dass das juristisch immer so klar ist

Die Definitionen "Kleinfahrzeug" unterscheiden sich in der BinSchStrO § 1.01 Punkt 14. und in der KlFzKV-BinSch § 1 Punkt 2. schon enorm.
Deshalb ja die Hinweise "In dieser Verordnung gelten als" bzw. "Im Sinne dieser Verordnung sind" ...

Alles klar
Rot im Sinne dieser Verordnung ist nicht Gelb oder Grün, sondern Blau

Gruß Lutz