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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#26
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Zitat:
Und dann hast Du immer noch einen Schnapper gemacht.
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Gruß Hans Folge dem Fluß und finde das Meer |
#27
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Sicher kommt man mit Trailer und Motor nicht aufs Wasser, ohne Trailer und Motor kommt man aber nicht zum Wasser hin, sind also auch erforderlich, kosten also auch Geld. Klar, wenn das Boot 20.000+ kostet sind die 2.000 für den Trailer nicht mehr so wichtig ;)
Ich habe lange gesucht, und für den Preis bekommt man nicht mal eine alte vergammelte Bayliner 1842 mit Trailer, Motor usw! Ich wollte damit doch auch nur sagen dass ich kein Vermögen da gelassen habe! Bei der Probefahrt (fast eine Stunde) war alles Tiptop, kein Wasser in der Bilge.. Das Holz dahinter ist absolut trocken und war auch noch nicht nass, das würde man bei OSB Platten sofort sehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das die ganze Arbeit die da rein gesteckt wurde (war vorher ein Innenborder) umsonst und völliger Quatsch war! Ich werde mir mit meinem Bruder mal in Ruhe überlegen was wir da wie machen. Der ist nämlich auch mit im Boot ;) Wir werden eure Aussagen berücksichtigen und dann entscheiden.
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#28
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... dann habe ich das Falsch verstanden. Meine mit innen und außenlaminat das, was man am Spiegel sieht. Dazwischen geht das Holz quer durch.
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#29
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Zitat:
Dann kommt beim Spiegel das Holz (zB.), was fest mit dem Außenlaminat verklebt werden muß. Dann wird dieses Holz dann mit mehreren Lagen von Innen einlaminiert. Das ganze bildet dann eine stabile Sandwich-Konstruktion, wie Walter das schon beschrieben hat.... OSB-Platten sind dafür ungeeignet, da ua an ihnen nur schwer etwas gut haftet. Preislich liegst Du da sicher nicht schlecht. Du hast aber eben ein Boot, in das jemand laienhaft eine "Holzkiste" eingebaut und einen rel. großen Motor angeschraubt hat. Auch wenn das jetzt so fährt, würde ich da nicht allzulange mit einer Grundüberholung warten. Da muß, wenn die Bilder nicht absolut täuschen, wirklich alles wieder raus.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher. |
#30
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Ich habe mal ein SKIZZE gemacht, damit ihr den Aufbau besser verstehen könnt. Habe leider grade kein CAD Programm da ;) ... Die Größenverhätnisse stimmen nur so in etwa!
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#31
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Habe das schon verstanden, so wie es auf Deinen Skizzen jetzt zu sehen ist.
Daher nochmals, wenn Du das ordentlich machen willst, muß alles wieder raus, auch diese Rohre... Das ist kein Hexenwerk, kostet kein Vermögen, ist aber straff Arbeit. Wie das geht, findest Du hier im BF zur genüge und wenn Du Hilfe rufst, meldet sich bestimmt jemand.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher. |
#32
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Hallo BNI,
man gewinnt den Eindruck, das du eigentlich nicht wirklich hören möchtest, was man dir hier sagt. Trotztdem ist es nur in deinem ureigensten Interesse, diese gutgemeinten Ratschläge anzunehmen. Niemandem geht es darum, dir dein Schätzchen madig zu machen. Aber du vertraust dem Boot dein Leben und das deiner Mitfahrer an. Mit dem, was da steht, würde ich mich nie weiter vom Ufer entfernen, als ich springen kann. Völlig untauglich z.B. für die Ostsee. Eigentlich gibts nur zwei Wege, die dich ruhig schlafen ließen: 1. Rückgabe - aber das willst du wohl nicht. dann 2. Nimm ne Kettensäge und säg den ganzen Plunder hinten raus. Ich würde mich hier beraten lassen und einen statisch einwandfreien Spiegel einlaminieren und dann eventuell eine Motorwanne dahinter/ bzw. davor setzen, um keine Freibordhöhe im Heckbereich zu verlieren. Das sind keine finanziellen Abendteuer. Wenn es der Rest des Bootes wert ist, hast du danach sicher wieder eine ordentliches und sicheres Boot. Ich drück dir die Daumen HansH
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#33
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Moin,
das der Kumpel Bootsbauer war, wage ich zu bezweifeln. Der war vermutlich Trockenbauer und baut sonst Toiletten in Dachgeschosse. Eine OSB Platte als Spiegel!! Der Spiegel muss komplett raus und neu. Was soll denn der Bauschaum halten? Welche Kräfte soll der übertragen oder aufnehmen? Verhandel mit dem Vorbesitzer nochmal nach. Vermutlich hat er aufgegeben , als er gemerkt hat, dass es Murks war und sich ein Schwimmtaugliches gekauft. Gruss Micha |
#34
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Zitat:
--- wenn ein solcher Schaden / Mangel bekannt ist , begibt man sich im Schadensfall auf sehr dünnes Eis .
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Schöne Grüsse !
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#35
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Hallo Benni,
spar Dir die Zeit und Energie, Dir diese Sache schön zu reden. Raus den Plunder; einmal neu mit UW-100 Sperrholz und GFK. Nach meinen- bescheidenen- Erfahrungen sollte das zu zweit in etwa 4 Tagen und mit 500 Euro vergessen sein. Ein wenig körperliche Arbeit macht nebenbei auch für die Studienarbeit den Kopf frei. Vielleicht kannst Du beim Verkäufer noch den Materialpreis rausschlagen, und gut. So würde ich da ran gehen. Grüße Volker |
#36
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Moin moin,
jaa, ich seh's ja ein, dass da was gemacht werden muss, ist ja gut ;) Ich wollte aber mal genau wissen, wieso es denn an dieser Stelle eigentlich überhaupt gerissen ist, ich dachte eigentlich, dass die größeren Kräfte eher mittig am Spiegel auftreten. Habe das Heck vom Boot dann mal grob im CAD konstruiert und mal eine FEM Berechnung gemacht. Ergebnis: An der Stelle des Risses sind eher keine großen Kräfte, der Spiegel an sich muss wesentlich mehr aushalten. Heißt für mich, dass der Spiegel zwar irgendwie hält, aber die Anbindung zum Heck nicht ausreichend dimensioniert ist. Von der Seite gesehen sieht man auch die Torsion des Spiegels ziemlich gut. Naja also alles raus und neu machen! Mist! Aber wie mach ich den sowas überhaupt? Muss ich da die komplette Oberschale vom Boot abnehmen, um da überhaupt richtig ranzukommen? Alleine das würde sicher ne weile dauern! Anders kriege ich doch auch gar nicht den neuen Spiegel rein, der ja über die komplette breite gehen soll?! Das Heck vom Boot ist ja auch nicht eben, sondern leicht konkav. Hmm, viele Fragen.. Wer von euch hat denn sowas schon mal gemacht und gut dokumentiert?
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#37
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Soo, bald soll es losgehen!
Mal eine Frage zum Material. Dieses AW 100 Holz, wieviel brauch ich davon? Also wie dick muss mein Spiegel bei dem 120PS AB werden? So dick wie von der AB Aufnahme möglich schätz ich mal? Das mit dem Laminieren des Holz hab ich soweit schon verstanden. Ich säge die Platten so zu, dass sie von innen an die Rückwand passen würden, also über die komplette Breite von links nach rechts und von unten bis zur Spiegel-Oberkante?! Dann werden die Platten auf die erforderliche Dicke in "Sandwich-Bauweise nach Water" zusammen-laminiert. Das ganze Paket kommt dann von innen da rein und wird mit den Seitenwänden und der Heckwand verspachtelt und laminiert. Weil ich das Boot nicht komplett zerlegen möchte, muss ich dazu wahrscheinlich den AB-Kasten raussägen, um da überhaupt gut ranzukommen. Wenn der neue Spiegel verbaut ist, wie mach ich das dann mit dem neuen Kasten? Wird der Spiegel dann im Kastenbereich (also nach vorne hin) nochmal überlaminiert? Das muss ja anschließend wieder alles dicht sein.. im Moment ist da so eine Metallschiene drüber.. Noch eine Frage: Wieviel m² GFK brauch ich denn da? Ich könnte das ja jetzt alles ziemlich theoretisch zusammenrechnen, aber ich weiß ja nicht mit wieviel Verschnitt man so rechnen muss. Da gibts doch sicher Erfahrungswerte. Ich möchte jetzt nämlich erstmal das ganze Material ordern und dann schonmal so langsam mit dem zerlegen des alten Spiegels anfangen.. Momentan ist das Boot eh noch beim Metallbauer zwecks Verdeck-Gestänge.. Viele Fragen, aber ich denke sobald ich (wir) angefangen habe(n) wird sich vieles selbst erklären... schöne Grüße Benni
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#38
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Durch den Umbau von Innenborder auf AB ist die gesamte Spiegelkonstruktion darauf hin zu prüfen, ob die durch den AB verursachten Kräfte überhaupt vernünftig in den Rumpf eingeleitet werden. Dazu bedarf es der Begutachtung durch einen Bootsbauer. Wahrscheinlich ist ein Umbau des gesamten Spiegelsektion nötig. Dass muss jedoch nicht zwangsläufig das Aus für das Boot sein. Ein Einleiten der Schubkräfte des AB in den Rumpfkann durch wenige, sinnvolle und preiswerte Maßnahmen erfolgen. Wie gesagt, eine fachmännische Meinung ist unumgänglich. Der Riß selber kann bei dieser Maßnahme mit repariert werden und stellt, meiner Meinung nach, nicht das wirkliche Problem dar.
Gruß, Robin
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Die Navigation ist eine Wissenschaft verschwommener Annahmen und stützt sich auf anfechtbare Werte, die als Ergebnis erfolgloser Experimente mit Instrumenten problematischer Genauigkeit von Personen zweifelhafter Zuverlässigkeit und fragwürdiger Geisteshaltung ermittelt werden. |
#39
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Jetzt stelle einmal ein paar vernünftige Bilder ein, bei denen man u.a. die Rückpartie vollflächig sieht. Außerdem solltest Du auch ein Bild von "oben" fotografiert einstellen, damit man die Heckpartie von oben sieht. Dazu benutzt man zweckmäßigerweise eine Leiter. Nicht, dass ich nicht wüsste, wie ein Boot aussieht. Es geht darum, dass Deine Bilder hier vorhanden sind. Die kann ich mir z.B. ausdrucken, Dir Umbauten einzeichnen und wieder einstellen. Du musst außerdem auch Maße angeben. Von diesen Maßen hängen nämlich die konstruktiven Aussteifungen ab. Außerdem brauchst Du auch Maße für Deine Kalkulation. Sonst kann man Dir nämlich nur sagen: "Rechne mal mit 10 % Verschnitt". Damit dürfte Dir aber nicht gedient sein. Dann bist Du genauso schlau wie vorher auch. Also stelle die entsprechenden Bilder ein und es kann losgehen. Gruß Walter |
#40
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Ok, sobald das Boot wieder da ist mache ich Bilder! Danke!
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Heute ist das Boot vom Metallbauer wieder gekommen (Gestänge fürs Verdeck).. Ich habe mich gleich dran gemacht, ein paar Fotos zu machen und so gut es geht, auch alles auszumessen. Habe die Maße direkt in die Bilder eingetragen.
Bessere Bilder von oben habe ich nicht hinbekommen, der Baum neben dem Boot ist zu klein, und meine Leiter auch. Falls Maße fehlen, bitte bescheid sagen. Ich habe heute auch schon mal damit angefangen, im Boot ein bisschen Platz zu machen. Dabei sind mir noch ein paar Dinge aufgefallen: -In der Bilge bröckelt der "Lack" ab, darunter sieht man schon das GFK. -Der Heckspiegel besteht aus mehreren Lagen OSB Holz, keine Ahnung wie ich das da raus bekommen soll, aber am Wochenende gehts los. -Wie bekomme ich den Motor ab? Ein Trecker mit Frontlader steht bereit, nun frage ich mich nur, wo ich den Gurt / das Seil am besten fest mache, ohne das alles am Motor wegbricht. Den Gurt einfach unten durch dürfte Problematisch sein, da von dort eine Lenkstange zur Hydrauliklenkung geht.. Wie macht Ihr sowas? Noch eine Frage: Epoxid oder Polyester? Habe mich auch zu diesem Thema ein bisschen eingelesen, und ich glaube Epoxid wäre hier besser, soll ja besser an Holz kleben, Stichwort Sandwich.. Naja dann bin ich mal gespannt, welche Mengen Material Ihr mir vorschlagt. Was zu viel ist, wird irgendwo anderweitig verwendet ;) Noch kurz eine Frage zum Antifouling. Die oberste Schicht bröckelt ab, die da drunter ist noch ziemlich fest. Ich würde das ganze jetzt ordentlich anschleifen bis das lose Zeug weg ist und danach ein paar Lagen neues AF drüber streichen. Nun weiß ich nicht welches AF (Hersteller, Produkt) denn da drauf ist. Gibt es ein Universal AF, dass sich mit anderen AF verträgt, oder ist das generell kein Problem? Das schleifen und streichen wäre dann nämlich eine Aufgabe für meinen Bruder ;) der hat es nicht so im Rücken! Noch eine Frage zur AB-Wanne. Da steht eigentlich immer Wasser drin. Soll ich einen kleinen Schlauch in den neuen Spiegel einbauen oder könnte das Problematisch werden, weil es vielleicht nicht ganz dicht ist bzw bleibt? Puh, viele Fragen, aber eins nach dem anderen. Danke schon mal für eure Antworten =) Grüße aus Helmstedt Benni ps. Die Bilder mit den Maßen hier in groß: http://img228.imageshack.us/i/maevonhinten.jpg/ http://img191.imageshack.us/i/maewanne.jpg/
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Hallo Benni, zu 1) Lack abschleifen oder mittels Metallbürste (gibtes auch als Flex-Aufsatz entfernen, alles dann noch glänzend anrauhen mittels Korn 60 bis 80 und dann mittels "Bilgenlack", Grundierung oder Harzen (je nachdem was Du an Optik oder an weiteren Plänen damit vorhaben solltest) beschichten zu 2) OSB kannst Du sicherlich nicht 100%ig dichtkriegen, ohne es dauerhaft in Epoxy/Glasfaser einzupacken; mir scheintda auch noch BUCHENHOLZ als Massivholz im Spiel zu sein..., das SAUG Feuchtigkeit und Wasser...: auch ich würde das alles entfernen und durch einen AW100-Sperrholz und Fichte/Tanne (wenn es preiswert sein soll, ansonsten Mahagoni wg. seiner höheren Resistenz...) -Bau ersetzen. zu 3) ich halte mich da ´raus, ´bin aber für Epoxy! zu 4) Material-Mengen: rechne bei Epoxy mit 300-400g pro m² bei einer reinen Beschichtung pro Auftrag (mit 2en solltest Du immer rechnen); bei Einsatz von Fasern: rechne mit dem Fasergewicht entsprechend auch als Harzbedarf pro Schicht; andere Beschichtungen geben in ihren technischen Datenblättern gewöhnlich den Verbrauch pro m² an, was zwecks Kalkulation hilft! zu 5) Antifouling: oberste Schicht abschleifen bsi zur festen folgenden Schicht; wg. der Unbekanntheit des alten Materials: zur Sicherheit einen Haftvermittler auftragen (bspw. NAUTIX P1), dann das neue Antifouling 2-3 Schichten, je nach vorraussichtlicher Liegedauer oder Dauer der Rückenschmerzen (Grüße an Deinen Bruder). zu 6) siehe vor zu 7) Wasser in der AB-Wanne ist eigentlich kein Problem als solches, aber wenn es Dich stört: ich würde eher eine schräge Fläche draufsetzen, um das Wasser gesichert ablufen zu lassen; hast Du nur an einer Stelle den (kleinen) Ablauf und die Fläche läuft dorthin nicht aus: weiß das Wasser dann, dass es dortauch rauslaufen soll? Die Dichtigkeit kann man in den Griff kriegen, wenn es mit dem richtigen Material ausgeführt wird. Gruß Michael
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#44
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Ok, alles klar, deine Antwort hilft uns schon ein ganzes Stück weiter!
Wir schleifen jetzt erstmal das alte AF ab, dann kommen ein paar Schichten Primocon Primer und danach Nautical AF drauf. Ausserdem bestelle ich jetzt erstmal 50 qm 450er Gfk matte, sowie 20 qm 400er roving. Dazu wahrscheinlich dann epoxid, aber da warte ich noch auf eine Aussage vom Profi (Walter ;). Die Menge an Gfk sollte locker ausreichen. Der alter Spiegel ist 6cm stark. Werde dann wohl 12mm AW100 holz nehmen und dann 4 schichten Holz mit dazwischen (plus aussen) - Matte - Roving - Matte. So sollte ich doch auf circa 6 cm dicke kommen. Korrigiert mich wenn ich falsch liege!! Naja ich glaube ich sollte einfach anfangen ;) wird schon klappen.. Grüße ____________________________ °° Tapatalk for Android °°
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#45
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Hallo!
Dann möchte ich Dir noch etwas zum Reparaturaufbau sagen: Es gibt jetzt -2- Möglichkeiten, damit das vernünftig wird. Bei der ersten Möglichkeit müsstest Du die Oberschale abnehmen, um vernünftig arbeiten zu können. Bei der zweiten Möglichkeit müsstest Du das Oberdeck im Heckbereich aufschneiden von einer Seite bis zur anderen, um auch vernünftig arbeiten zu können. Ich gehe einmal davon aus, dass es ausreichend ist, einen Teil von 10 cm Breite auszuschneiden. Wenn Du das sauber mit einer pressluftgetriebenen Karosseriesäge machst, kannst Du das Teil später auch wieder einsetzen und beiarbeiten. Aber so weit sind wird noch nicht. Du musst Dir jeden Fall so viel Freiraum schaffen, dass Du von oben die neue Spiegelplatte einführen kannst in voller Breite und auch noch Platz für Schraubzwingen ist. Beim späteren Einbau der Spiegelplatte wird diese während des Trocknungprozesses "eingespannt" eingebaut, damit der vollflächige Kontakt zum Polyesterlaminat der Rückwand gewährleistet ist. Die Spiegelplatte wird zunächst außerhalb des Bootes hergestellt und dann im fertigen Zustand eingebaut. Dies trifft für den Fall zu, dass Du eine plane Auflage gewährleisten kannst. Sollte dies nicht der Fall sein, muss, müsste der Aufbau anders erfolgen. Dann musst Du Bescheid geben. Ich unterstelle jetzt einmal als Annahme, dass die Spiegelwand im Auflagebereich plan ist. Ob sie es denn so ist, kannst Du mit einem langen Stahllineal oder einer geraden Dachlatte überprüfen. Zum Bau der Spiegelpltte musst Du Dir jetzt eine plane Unterfläche schaffen. Für Deine 120 Ps schlage ich Dir folgenden Spiegelaufbau vor: -5- Lagen AW 100 in einer Stärke von je 12 mm. Das sind dann schon einmal 60 mm an Holz. Zwischen die einzelnen Holzlagen baust (laminierst) Du je -3- Lagen einer 450er Matte auf. Vom praktischen Aublauf sieht das so aus: Die erste Holzplatte wird mit der Harzrolle getränkt. Nun die erste Lage einer 450er Matte auflaminieren und entlüften. Gleich die nächste 450er Matte auflegen, laminieren und entlüften. Nächste 450er Matte auflegen, laminieren und entlüften. Nun streichst Du die Unterseite der nächsten Holzplatte mit Harz ein bzw. rollst das Harz mit der Rolle auf. Die Platte legst Du mit der "nassen" Seite auf den ersten Teil Deiner Arbeit. Damit das Ganze beim Weiterarbeiten nicht hin und her "schwimmt", fixierst Du die beiden Platten mit zwei dünnen Stiftnägeln aufeinander. Nun rollst Du die Oberseite der Platte mit Harz ein. Jetzt laminierst Du wieder -3- 450er Matten auf und entlüftest die einzeln usw. Immer dann, wenn Du eine weitere Platte aufgesetzt hast, fixierst Du die mit kleinen Stiftnägel. Der Einsatz der Stiftnägel ist auch erforderlich, namit sich beim nachträglichen Ansetzen der Schraubzwingen nichts verschiebt. Du brauchst jetzt etwa -30- Schraubzwingen und -4- Kanthölzer. Anstelle von Kanthörzern kannst Du aber auch Holzdielen nehmen. Während des Trocknungsprozesses wird die Spiegelplatte "eingespannt", damit sie plan trocknen kann. Am nächsten Tag kannst Du die Schraubzwingen abnehmen und der Spiegelplatte im Randbereich beim Einpassen den letzten Schliff mit einem Bandschleifer geben. Dazu benutzt Du 40er oder 60er Körnung. Vielleicht hast Du Dir zwischenzeitlich auch schon die Frage gestellt, wie hoch denn die Spiegelplatte sein muss. Dazu will ich Dir auch etwas sagen: Du brauchst eine Spiegelplatte in der Höhe, wie die Auflage des Motorbrackets ist. Im unteren Bereich führst Du die Spiegelplatte etwa 5 cm länger aus, als das Motorbracket nach unten hin lang ist. Weiter ist es nicht erforderlich. Da Deine Spiegelplatte im oberen seitlichen Bereich nicht mit Vollkontakt an der Außenhülle des Laminats anliegt, muss die Spiegelplatte nun durch zusätzliches Laminat verstärkt werden, um die vom Motor eingeleitete Kraft in die Seitenwände einleiten zu können. Dadurch, dass Deine Heckpartie gerundet ist, kann im Sandwichbau nicht, oder nur unzureichend und partiziell das Laminat der Außenhaut auf Zug belastet werden. Also schaffen wir ein neues Laminat, welches dazu geeignet ist. Dein vorbereiteter Spiegel wird nun beidseitig mit folgendem Laminat überzogen vor dem Einbau: 450er Matte 600er Roving 450er Matte 600er Roving 450er Matte 600er Roving 450er Matte Trocknen lassen. Ich mache mal hier einen kleinen Schnitt, damit der Beitrag nicht zu lang wird. Gleich geht es weiter. Gruß Walter |
#46
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Fortsetzung
Die Spiegelplatte ist jetzt getrocknet und zum Einbau vorbereitet. Den Holzschrott im Boot hinten musst Du jetzt ausgebaut haben und eine saubere plane Rückseite - bis auf die genannten Einschränkungen - haben. Nun streichst Du sowohl die Rückseite der Außenhülle (innen) als auch die Kontaktseite Deines vorbereiteten Spiegels mit einem tixotrophen Klebeharz mit einem Zahnspachtel ein. Der Spiegel bzw. die Spiegelplatte wird an die Rückwand angesetzt und mit Schraubzwingen festgesetzt. Damit das Ganze auch einen vernünftigen Sitz bekommt, musst Du Kanthölzer oder Dielen zur Unterstützung nehmen. An Stellen, wo Du keine Schraubzwinge ansetzen kannst, kannst Du auch mit Gewindestanden arbeiten zum Verspannen. Das spätere Verschließen der hierbei entstehenden Löcher an der Heckpartie sind nur Kleinigkeiten, auf die ich später noch eingehen kann. Am Tag darauf ist die Spiegelplatte fest, und die Befestigungen können abgebaut werden. Du musst jetzt die Übergänge der Spiegelplatte seitlich zu den Bordwänden hin rund mit Glasfaserspachtel ausspachteln. Anschließend überziehst Du von innen noch einmal Deine Spiegelplatte mit folgendem Laminat, wobei das Laminat seitlich etwa 50 cm in die Seitenwände eingeleitet wird. 450er Matte 600er Roving 450er Matte Nun lässt Du alles trocknen. Zum Harz: Ich benutze das "I 25 B" von der Vosschemie. Dieses ist nicht mit Paraffin versetzt, was den Vorteil hat, dass eine Arbeit auch unterbrochen werden kann, ohne dass man anschleifen muss. Ich würde Dir auch dieses Harz auf Kobaltbasis vorbeschleunigt empfehlen. Damit Du nicht in Zeitnöte während der Verarbeitung kommst, empfehle ich Dir hier einen Härteransatz mit 1 % MEKP-Härter. Wenn Du das mit Epoxi machen willst, ist das Deine Entscheidung. Da müssen Dir andere Rat geben. Ich benutze kein Exoxi, wie die meisten Bootsbauer übrigens nicht. Jetzt hast Du zuerst einmal wieder etwas zu lesen. Wenn Du Fragen hast, stelle Sie. Gruß Walter |
#47
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Wow! Danke für die extrem ausführliche Antwort, Walter!! Wirklich spitze
Ich lag ja gar nicht so falsch mit meinen Vorstellungen vom Aufbau der Spiegelplatte und dem Einbau. Ich hätte sie nur vom Bootsinneren nach hinten bis an die Rückwand geschoben und dann dort mit der Rückwand verschraubt. Die Oberschale abzunehmen ist mir dann doch zuviel Arbeit. Also werden wir dann wohl hinten oben eine 10 bis 15 cm breite Spalte rausschneiden und wenn alles fertig ist, das Teil wieder einlaminieren. Die Form der Spiegelplatte sollte vorher schon stimmen oder? 60mm dickes Holz GFK Sandwich lässt sich wahrscheinlich schlecht sägen ;) Mal zu den Mengen an GFK und Harz. Was schätzt du wieviel ich da brauche. Das I25B habe ich online nur in 1 Liter Kanistern gefunden, da brauch ich doch wesentlich mehr oder? Kannst du mir vielleicht Bezugsquellen fürs GFK, Harz und Holz nennen? AW100 bezeichnet nur die Art der Verleimung oder? Ob Birke, Buche oder Fichte ist also egal? Heute haben wir erstmal das alte AF abgeschliffen und den Motor abgenommen. Morgen wird fertig geschliffen und dann nach und nach innen das alte Holz rausgenommen. Mal schauen wie weit wir diese Woche kommen, Freitag soll das Boot erstmal zum Sattler zwecks Verdeck-Anfertigung.. Viel Arbeit aber wir glauben dass Sie es wert ist! Ich melde mich wenn ich Fragen habe =) Nochmal schönen Dank für die Antwort, Walter!! Grüße, Benni
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#48
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Zitat:
Wenn Du Dir die Spiegelplatte anfertigst, solltest Du die einzelnen Lagen Holz schon ziemlich passgenau ausschneiden. Umso einfacher hast Du es anschließend beim Einbau. Üblicherweise fertigt man sich zuerst eine Schablone aus Pappe an. Die kannst Du dann auf dem Holz abzeichnen und danach das Holz mit der Stichsäge schneiden. Wenn Du einmal ein paar Maße nennen würdest, könnte ich Dir auch ausrechnen, was Du an Harz, Härter, Matten, Rovings und Holz brauchst. Für Harz gibt es verschiedene Anbieter. Ich habe meines von der "Vosschemie" bezogen. Matten und Rovinggewebe habe ich noch genug. Da könnte ich Dir vielleich aushelfen. Das "AW 100" kannst Du eigentlich über jeden Schreiner beziehen. Wenn er es nicht da hat, holt er es sich bei seinem Lieferanten. Das "AW 100" steht übrigens nur für die wasserfeste Verleimung beim Industriesperrholz und nicht für die Holzsorte beim Furnier. http://www.sperrholz-beck.de/technik/verleimung.htm Gruß Walter |
#49
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Ok danke, alles klar!
Maße findest du weiter oben in meinem Beitrag als Link zu Imageshack, wo ich die Fotos mit den Maßen hoch geladen habe Dann kannst du mir ja auch gleich eine PN schicken zwecks Verkauf ;) Grüße Edit: Maße http://img228.imageshack.us/i/maevonhinten.jpg/ _____________________________ °° Tapatalk for Android °°
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#50
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Update: So langsam wird's kriminell!
Heute haben wir angefangen innen das Holz rauszuholen und ein bisschen Platz zu schaffen. Uns ist aufgefallen, das das Holz im Boot eigentlich nur als Form für die AB-Wann gedient hat. Das kommt jetzt alles raus, incl AB-Wanne; die ganze Struktur gefällt mir nicht. Wenn die Wanne raus ist, hat man auch genug Platz bequem das Holz für den neuen Spiegel anzupassen.
Der aktuelle Spiegel ist in mehreren Bereichen gebrochen, gerissen und nass! Das haben wir festgestellt als wir die obere Metallleiste, sowie das das Blech abgenommen haben. Und jetzt kommt's: Das Blech, was als Verstärkung zum Spiegel angebracht, ist ein zurecht-geschnittenes UMLEITUNGS-Schild (Siehe Foto) Der Vorbesitzer hat doch tatsächlich ein (wahrscheinlich gestohlenes) Verkehrszeichen ans Boot gebaut!! Unter dem Schild kamen einige Risse zum Vorschein. Nicht nur der aktuelle Spiegel ist hinüber, sonder auch die GFK-Rückwand im Bereich des AB-Brackets ist mehrfach gebrochen. Mein Plan ist nun erstmal alles demontieren, den defekten Teil der Rückwand großflächig rausschneiden, danach den Spiegel anzufertigen, den Spiegel einsetzten, einspannen und "einkleben". Das fehlende Stück der Rückwand im Bracketbereich würde ich dann Schicht für Schicht direkt auf den neuen Spiegel auftragen, natürlich mit der restlichen Rückwand überlappend, und so die Rückwand wieder schließen. Das ganze dann mit Epoxi, weils ja Wasserdicht sein soll. Soweit ok? Wenn der neue Spiegel drin ist, die Rückwand wieder zu, würde ich eine neue AB-Wanne anfertigen, oder die alte wieder einbauen, falls ich sie beim Ausbau nicht zerstöre.. So langsam fängt es an Spaß zu machen, obwohl wir einen riesen Haufen überflüssigen Fusch zu beseitigen haben.. Naja ich melde mich wieder, wenn es Neuigkeiten gibt, oder wir nicht weiter kommen ;) Grüße Benni
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